sozialsystem

Galahad schrieb:
Erzähle das mal einem "Penner" unter einer Brücke.
Ob Du dann wohl Prügel beziehst?
Ja ne, also Obdachlose beziehen ja kein Arbeitslosen- oder Sozialgeld. Die Gründe dafür kenen ich allerdings nicht, frage mich eh wieso es Obdachlose gibt, wenn jeder vom Staat eine kleine Unterstützung + eine kleine Wohnung gestellt bekommt.

crowley schrieb:
Durch den stetigen Abbau des Sozialsystems klafft die Schere zwischen Reich und Arm immer weiter auseinander, der Mittelstand wird nach und nach abgebaut, bis es schliesslich nur noch Reiche (ca. 10%) und Arme (90%) gibt.
Seht ihr, das meinte ich mit schlechter reden als es ist. Kaum läuft es schlecht wird das Ende unserer Gesellschaft propagiert, aber nun gut es ist auch eine Meinung und die respektiere ich.

silkestaron schrieb:
um nicht darunter zu leiden empfehlen einige eine "globale sichtweise".
hoffentlich nützt ihnen die etwas wenn sie selbst betroffen sind.
Da ich eine globale Sichtweise pflege, beziehe ich das mal auf mich. :)
Eigentlich bin ich ein Mensch der sich nicht so viel aus Geld macht und der relativ bescheiden ist - und ich gewöhne mir an mit dem zufrieden zu sein was ich habe. Letztendlich sind mir Freunde viel wichtiger als eine tolle Wohnung und viel Geld, weswegen ich davon ausgehen, dass ich auch als Arbeitsloser zurecht kommen würde.

mfg Groovio :)
 
Werbung:
@ Ironwhistle:

Aber EXAKT!
Auch von Politikern wird immer wieder rübergebracht, wie gut es uns im Vergleich zu anderen geht - warum? Um einen Grund zu haben, das Sozialsystem abzubauen, ohne dass sich zu viele beschweren ("Mist, wenn es anderen noch schlechter geht, kann ich ja nix sagen, wenn mir was gekürzt wird...").
Erwähnenswert finde ich noch, dass auch die Medien meistens in dieselbe Kerbe hauen: Krasse Einzelfälle wie "Florida-Rolf" werden wochenlang breitgetreten, dass die meisten jedoch wirklich arme Schweine sind, wird wenn überhaupt beiläufig am Rande erwähnt.
So wird bei denjenigen, die noch Arbeit haben, gegen die Sozial Schwachen Stimmung gemacht, was den Politikern wiederum noch mehr freie Hand gibt, die Sozialleistungen noch mehr zu kürzen.
Nebenbei bemerkt: Ich habe noch Arbeit, lasse mich von "denen da oben" trotzdem weder verarschen noch gegen Bedürftige aufhetzen.
 
@Groovio:
Groovio schrieb:
Letztendlich sind mir Freunde viel wichtiger als eine tolle Wohnung und viel Geld, weswegen ich davon ausgehen, dass ich auch als Arbeitsloser zurecht kommen würde.
[/Groovio]
Zuerst sicher, aber nach ein paar Jährchen würdest du dumm aus der Wäsche gucken.
Es geht hier nämlich nicht um eine "tolle Wohnung" und "viel Geld", sondern um ÜBERHAUPT eine Wohnung und das NÖTIGSTE Geld.
Das ist zwar noch gesichert, aber wie gesagt, warten wir noch ein paar Jährchen....
 
hi ironwhistle,
ich meinte zwar nicht dich, aber ich sehe auch nicht in erster linie die materielle verarmung, sondern die psychische.
wer in kairo in der wüste sitzt und den ganzen tag ein schattiges pätzchen
findet hat es sicher einfacher als jemand hier im westen der auf leistung ge-
trimmt wurde und nun keine mehr bringen kann. er wird in seinem wohnklo
während er sich über abgedrehte heizungen ärgert auch nicht so richtig die
lust zur meditation finden und wenn er möglicherweise auch noch kinder hat
und voll im gesellschaftssystm intregationszwang erfährt dann wirds noch
problematischer. wer in drittländern seine kinder nicht in die schule schickt
weil er es halt nicht will hats tausendmal schöner als jemand hierzulande der
seine kinder vielleicht auch nicht in die schule schicken möchte, weil sie dort
gefährdet sind, er sich aber ein bussgeld einhandelt wenn er sein kind nicht
der gefahr aussetzt.
um ein bischen mehr oder weniger kohle gehts doch wirklich nicht.
gruß silke
 
Groovio schrieb:
Ja ne, also Obdachlose beziehen ja kein Arbeitslosen- oder Sozialgeld. Die Gründe dafür kenen ich allerdings nicht, frage mich eh wieso es Obdachlose gibt, wenn jeder vom Staat eine kleine Unterstützung + eine kleine Wohnung gestellt bekommt.




mfg Groovio :)

Hallo Groovio
Warst Du schon mal bei der Sozi?
Ich für meinen Teil kann sagen ja. Und ich hatte mehr Glück als Verstand das ich da wieder rausgekommen bin.
Du glaubst tatsächlich das Obdachlose kein Geld beziehen?
Ich mach Dir mal den Vorschlag für einen Tag das Sozialamt in Deiner Nähe aufzusuchen. Du würdest Dich wundern wer da alles am Monatsanfang von den Obdachlosen hinkommt.
Und wahrscheinlich würden Dir die Tränen kommen wenn Du mitkriegst wie die dort zum Teil abgespeist werden. Oder glaubst Du allen ernstes das die freiwillig bei Wind und Wetter auf Platte machen.


Gruß
Galahad
 
Nicht ganz richtig, silkestaron.

Es geht schon um Kohle, besonders um die, die man eh nicht hat. Wie funktioniert unser soziales Netz - nein, nicht das AAmt oder SAmt - denn?
Man trifft sich zumeist in Kneipen, Gaststätten oder eben auf der Arbeit - Arbeit fällt bei Arbeitslosen weg, sagt ja schon der Name. Gaststätten oder Kneipen kann sich eh kaum noch jemand leisten. Wovon auch?

Was allerdings noch schlimmer ist - die Gesundheitssysteme werden ebenfalls immer mehr abgebaut, bzw. es läuft vieles mehr auf Eigenleistungen hinaus.
Das führt irgendwann dahin das man sozial Schwächere an den falschen Zähnen erkennen kann, einfach weil sie kein Geld mehr für solche Prothesen haben.

Summa Sumarum bringen die ganzen sozialen Umwelzungen nichts anderes zu Tage, als das der Mensch sich außer Sorgen kaum noch was leisten kann. Von Meditation oder der Pflege des mentalen Selbstwertes ganz zu schweigen...

Es greift alles zusammen... :(
 
hi ironwhistle,
da sind wir ganz einer meinung!
gruss silke

eigentlich wollte ich mit diesem thread abchecken wie groß das vertrauen
in das soziale netz überhaupt noch ist. ob die menschen der politik vertrauen
schenken und wie groß ihre ängste sind.
im großen und ganzenist der tenor ja nicht so trübe wie ich dachte.
liebe grüße
silke
 
silkestaron schrieb:
hunger wird es keinen mehr geben aber eine erhebiche
verschechterung der lebensqualität, elendsvermehrung und anstieg der
kriminalität.

Das mit dem Hunger kann ich so nicht bestätigen. Ich kenne viele, die aufgrund ihrer langjährigen unverschuldeten Arbeitslosigeit lieber hungern, daß das Kind zumindest genug Essen und die nötigsten Kleidungsstücke und Ausgaben für Schule bekommt. Das ist in den Kreisen der alleinerziehenden Mütter verbreitet der Fall. Auch gibt es in Deutschland genug Alleinerziehende die arbeiten und trotzdem unter der Armutsgrenze leben müssen. Laut EU-Berechnungen liegt die bei 730 EUR im Monat.

Es gibt bereits Hunger in Deutschland. Und wie schon gesagt wurde, man ist so abhängig von diesen ganzen Systemen wie Wasser und Strom, daß man gar nicht mehr die chance hat, daran zu sparen. Wenn man anschaut, daß bei uns derr 1m³ Wasser schon mehr als zehn EUR kostet und die Energiepreise auch immer weiter steigen. :escape:

Gruß Romy
 
hi romy,
das mit den enrgiekosten seh ich genauso wie du. aber mit dem hunger ist das
so eine sache. tatsächlich gibt s die studie die belegt: je ärmer desto dicker.
das liegt natürlich an der KH-reichen ernährung, die den insuinspiegel katapultiert und den hunger ins krankhafte steigert bei gleichzeitiger unterversorgung. trotzdem ist die nahrungsmittelindustrie in der lage die
grundbedürfnisse des menschen auch im notstand zu versorgen.
trotzdem besch... bleiben die lebensumstände.
wenn morgen notstand einträte würde ich marmelade und co. wegwerfen und
so fett und eiweisshaltig wie möglich essen um insulinmässig gut durch die
krise zu kommen.
(wer böse ist verschenkt dann an seine feinde nutella)
liebe grüsse
silke
 
Werbung:
Hallo liebe Silke

Natürlich wäre die Lebensmittelindustrie in der Lage diese Grundbedürfnisse an Nahrung zu stillen. Aber zum ersten muß das auch bezahlt werden. Nur von was, wenn man kein Geld hat. Und zum zweiten zeigt der gerade mal wiederr aufgedeckte Umgang mit "Frischfleisch" in den Superrmärkten, daß man nicht mal für sein Geld frische Ware bekommt, weil das den Profit schmälern würde.

Ressourcen wären genug vorhanden. Wer da wieder dazwischenfunkt ist der Mensch mit seiner Geldgier. Das wiederum von der Gesellschaft und den Medien an sich hochgepuscht und hochgeschaukelt wird. Wo geht der Weg hin?

Ich mag da nimmer drüber nachdenken, denn mir wird es dabei schlecht. Es ist eine Spirale, die man nur durch radikales Ändern des Menschen durchbrechen kann. Dafür wäre Zusammenhalt wichtig, der aber immer mehr den Bach runter geht, bei denen die noch Arbeit haben. Bei denen die keine mehr haben, da kann ich bei uns erkennen, daß sie wieder zusammenrücken, sich unterstützen. Doch sie bleiben unter sich.

So nun hör ich auf. :-)

Alles Liebe
Romy
 
Zurück
Oben