"Das große Wort" oder " der unbegrenzte Gedanke" ?

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Am Anfang war das Wort.
Und das Wort war bei Gott.
Und Gott war das Wort.

Wort=Logos=Gott, die schöpferische Kraft des Seins.

Begriffliches Denken ist doch nichts anderes als inneres Sprechen.
Reden ist nichts anderes als äußeres Denken.
Das trennen zu wollen macht nicht Sinn.
Beides ist nötig,
für die begriffliche Strukturierung des Seins,
und fürs Gelabbere.
 
Hi Leute :) ,

nochmal meine Frage: Was ist mit Bildern ? Ist das auch ´begriffliches Denken`?

Und wie ist es bei Euch ? Habt Ihr nur Worte im Kopf ? Oder auch mal etwas anderes ?

Falls ja, hattet Ihr schon einmal Schwierigkeiten einen Gedanken dann auch auszuformulieren ?

Ich frage jetzt mal fröhlich weiter, oki ?

 
sam.sr. schrieb:
Hi Leute :) ,

nochmal meine Frage: Was ist mit Bildern ? Ist das auch ´begriffliches Denken`?

Und wie ist es bei Euch ? Habt Ihr nur Worte im Kopf ? Oder auch mal etwas anderes ?

Falls ja, hattet Ihr schon einmal Schwierigkeiten einen Gedanken dann auch auszuformulieren ?

Ich frage jetzt mal fröhlich weiter, oki ?

Jajaja, Sam, frag bitte weiter, ich liebe deine Fragen, sie sind richtig Kaugummi fürs Gehirn, vor allem an so heißen Tagen herrlich. :)

Also, ich hab viele Bilder im Kopf, vor allem, wenn ich gute Witze erzählt bekomme, da läuft immer ein Mikrofilm in mir ab. Und auch sonst, ich denke oft in Bildern, aber es ist immerimmer Text dabei gewesen bis jetzt. Erst vor Kurzem ists mir einmal gelungen, daß es echt still war bei den Bildern (ich könnte eher sagen, es ist mir passiert, denn ich habs gar nicht probiert) - und das war wunderschön.

Und ich habe auch schon einige Male erlebt, daß ich in einer Meditation urplötzlich einen Zusammenhang gesehen habe - für einen Herzschlag ohne Worte - und das war dann immer richtig schwer in Worte zu fassen. Und das ist dann in meinen Augen schon begriffliches Denken, aber so schnell, daß die Begriffe das Denken nicht einholen können...:)
 
sam.sr. schrieb:
(...)
Und wie ist es bei Euch ? Habt Ihr nur Worte im Kopf ? Oder auch mal etwas anderes ?
Natürlich auch Bilder, Ahnungen, Gedanken in intuitiver Form etc.
sam.sr. schrieb:
(...)
Falls ja, hattet Ihr schon einmal Schwierigkeiten einen Gedanken dann auch auszuformulieren ?
Alles eine Frage der Zeit würde ich sagen. Gib mir einen Platz auf der Wolke und n'Haufen Zeit und alles wird säuberlich ausformuliert. Aber de fakto sind bei mir einige Millionen Erkenntnisse im Kopf, die noch im Anfangsstadium der Formulierung stecken. Wenn ich an meine psychedelischen Erfahrungen denke... da schaut und denkt man im Schnitt 2.495 Dinge pro Sekunde und kommt mit den Worten und Sätzen im Hirn nicht nach lol - muß ja auch nicht sein, man hats ja begriffen. :) ... ...hmm, moment, her mit der Banane hehe ... :banane:

der flo
 
Hallo Ihr´s nochmal,

freue mich Euch zu lesen, auch wenn ich nicht auf jeden einzelnen Beitrag immer eingehen werden, bitte um Nachsicht, ist eine Zeitfrage zur Zeit da haben wir sie wieder.... die Zeit) aber zum Lesen komme ich schon.

Kinnaree schrieb:
Jajaja, Sam, frag bitte weiter, ich liebe deine Fragen, sie sind richtig Kaugummi fürs Gehirn, vor allem an so heißen Tagen herrlich. :)

Also, ich hab viele Bilder im Kopf, vor allem, wenn ich gute Witze erzählt bekomme, da läuft immer ein Mikrofilm in mir ab. Und auch sonst, ich denke oft in Bildern, aber es ist immerimmer Text dabei gewesen bis jetzt. Erst vor Kurzem ists mir einmal gelungen, daß es echt still war bei den Bildern (ich könnte eher sagen, es ist mir passiert, denn ich habs gar nicht probiert) - und das war wunderschön.

Und ich habe auch schon einige Male erlebt, daß ich in einer Meditation urplötzlich einen Zusammenhang gesehen habe - für einen Herzschlag ohne Worte - und das war dann immer richtig schwer in Worte zu fassen. Und das ist dann in meinen Augen schon begriffliches Denken, aber so schnell, daß die Begriffe das Denken nicht einholen können...:)

Jo, Kinni,

siehste, sach ich doch. Obwohl ich mir vorstellen kann, daß Du den Begriff schnell hinterher interpretierst, könnte das sein ? Nur eine Annahme von mir, muß nicht stimmen.

Ich hatte das mit den Träumen beschrieben, da sind definitiv keine Begriffe - also in meinen Träumen, bei anderen mag das wohl anders sein, die träumen vielleicht in Worten, wer weiss das schon ? Jedenfalls, wenn also die Träume, die der Verarbeitung des Tages-Geschehens dienen, anderen weichen, so gegen Morgen, dann wird es wirklich interessant. Wenn man sich erinnert, das tut ja nicht jeder, man kann es aber trainieren.

Ich merke dann, beim Aufschreiben, daß der Traumgehalt bereits eine völlig andere Bedeutung bekommt für einen Außenstehenden, der das liest oder dem ich das erzählen würde. Der Sinngehalt ändert sich alleine durch die Wortwahl, durch die Tatsache, daß ich es irgendwie durch Worte eingrenze. Ich sehe Bilder, für die es schlicht und einfach (noch?) keine Worte gibt oder mein Vokabular ist einfach zu begrenzt, kann ja auch sein :).

Da schliessen sich jetzt weitere Fragen an, die zu stellen, ich noch überlege, wäre fast einen neuen Thread wert. Mal drüber nachdenken.
 
sam.sr. schrieb:

Jo, Kinni,

siehste, sach ich doch. Obwohl ich mir vorstellen kann, daß Du den Begriff schnell hinterher interpretierst, könnte das sein ? Nur eine Annahme von mir, muß nicht stimmen.
Wui, da muß man aber die Aufmerksamkeit spitzen bei dir, du bringst wirklich Kaugummi fürs Gehirn :)

Wie soll ich sagen - ich sitz in der Meditation und kriege einen Zusammenhang mit, (zum Beispiel - ist mir wirklich passiert - wie Wahrnehmung und Wirklichkeit gegenseitig voneinander abhängen). Ich seh das ganz glasklar, aber ohne Worte, aber in mir entsteht blitzschnell ein Wissen darüber.

So. Dann back to earth. Und? Was mach ich jetzt mit dem wortlosen Wissen - ich kleide es eben doch in Worte, damit ich mich an das Erleben der Einsicht irgendwie erinnern kann - aber jedes Wort, das ich zu finden versuche, um auszudrücken, was ich weiß, umschreibt das klare Wissen mit einer leisen Unschärfe... und manchmal gibt es mehrere Ausdrücke, und ich muß eine Entscheidung treffen. Das ist aber dann bereits Interpretation, du hast natürlich recht.

Und wenn ich das, was doch so klar ist im Erkennen, dann nachher wieder lese, später, dann leuchtet für mich selbst sicher wieder das klare Erkennen auf - aber für einen anderen, der das liest, möglicherweise nicht, weil in seinem persönlichen Wörterbuch die Ausdrücke, bei denen ich auswählen mußte, eine andere Bedeutung haben...und er sie durch eine andere Schablone sieht als ich...
 
Hey!
Endlich einmal ein THEMA!

sam.sr. schrieb:


„Am Anfang war das Wort....“ - war das tatsächlich so ? Wie geht es Euch mit diesen beiden Begriffen ? Ist das Wort ´das große Wort´ und größer als jeder Gedanke (um jemandes Worte zu benutzen, die nicht die meinen sind) ? Oder ist der Gedanke größer als das Wort ?

Am Anfang war sicher nicht das Wort. Sprache hat sich entwickelt. Ich fürchte, die Steinzeitmenschen haben kaum über ein ausgereiftes Vokabular verfügt. Sie hatten ja auch keine Schriftsprache.
Das heißt für mich, und nicht nur bei den Steinzeitmenschen, am Anfang steht das Gefühl und die Befriedigung von Basisbedürfnissen. Um diese beiden Positionen mit anderen teilen zu können bzw. zur Erfüllung der Bedürfnisse Hilfe zu bekommen war die Entwicklung von Sprache notwendig.
Und damit haben wir noch heute so unsere Probleme: Gefühle mitzuteilen und unser Bedürfnisse klar und deutlich zu äußern. Trotz der vielen Worte die wir schon beherrschen hat sich aus meiner Sicht das Problem nicht so sehr verringert ;-)


sam.sr. schrieb:
Was stellt eine größere Begrenzung dar ? Lässt sich jeder Gedanke ohne Zweifel und ohne mögliche Fehlinterpretationen in Worte fassen ?
Ganz klares NEIN von mir. Ich schreibe sehr viel und nahezu täglich. Die Dimension dürfte so bei 20 A4 Seiten täglich sein. D.h. ich habe Übung mit einem umfangreichen Wortschatz. Ich schaffe es mittlerweile, wenn ich die Leser schon gut kenne, sehr klar und meistens eindeutig rüber zu kommen. Aber ich scheitere auch oft.

sam.sr. schrieb:
Mal unabhängig davon, was geschrieben steht. Habt Ihr selbst damit Erfahrungen ? Gibt es Situationen, die sich schlicht und einfach nicht beschreiben lassen ?
Ja. Unbedingt. Wer schon mal selbst Psychotherapie gemacht hat bzw. Teilnehmer einer Therapiegruppe war weiß wie sprachlos Menschen sein können wenn es um ihre Ängste und Traumata geht. Manchmal dauert es Jahre um einen einzigen Satz auszusprechen der schon seit noch viel mehr Jahren im Kopf eingemeißelt steht. Und noch schwieriger ist es, das damit verbundene Gefühl, die Situation zu beschreiben. Einige schaffen es nie. Das ist zwar jetzt eine Extremsituation der Sprachlosigkeit aber Abstufungen bis zum einfachen „Baff-Sein“ kennen wohl die meisten.

sam.sr. schrieb:
Kommen Worte in Euren Kopf, die Ihr dann sofort ausformuliert und nach draußen bringt ?
Ja.

sam.sr. schrieb:
Oder kommen Gedanken in Euren Kopf, die Ihr dann in Worte fasst ?
Ja.
Es ist beides sinnvoll und manchmal wäre es sinnvoll gewesen genau das andere getan zu haben *würg, was für eine Formulierung*
Es gibt Situationen wo ich spontan geantwortet habe und hinterher das Gefühl nicht los wurde, es wäre vielleicht doch besser gewesen erst einmal den Verstand vor zu schalten. Aber wesentlich mehr möchte ich mich in den Allerwärtesten beißen wenn ich eigentlich spontan trösten, helfen oder „Ich hab dich lieb!“ sagen möchte aber erst mal darüber nachdenke was sinnvoll und angemessen ist. Es stellt sich dann oft heraus, dass das Spontane genau das richtige gewesen wäre.

sam.sr. schrieb:
Waren Eure Gedanken schon mal so groß, daß Euch die Worte dazu fehlten ?
Nicht nur einmal!
 
sam.sr. schrieb:
Moin Ihr beiden :) ,
Wie ist es mit Bildern ?
heute morgen gerade wieder passiert: Umfassende Träume, die beim Aufschreiben sich einer genauen Ausformulierung entziehen. Ich erlebe das immer wieder, da ich dies regelmäßig mache und die ´Sprache´ oder besser Bedeutung dieser Bilder so langsam zu entziffern lerne.
Hallo Sam,
Mit der Antwort, welche Du Kinnaree schon gegeben hast, sprichst Du sämtliche "Ungewissheiten" an, die sich (auch) in meinem Kopf so tummeln.
Mein Interesse gilt u.a. der Kommunikation, und die ist ja nicht "nur" verbal.
Ist es möglich, die Sprache der Bilder direkt, also ohne "Überstzung" in's, ich nenn's mal Tagbewußtsein (Begrifflichkeit), zu transportieren, wäre es möglich...und da steh ich im moment voll an.

Was wäre dann Möglich...
Eine Wirklichkeitserweiterung/Verzerrung, oder ein Zugang zu Nicht/Un/Unterbewußtsein, Klarlegung der Wünsche,...

Von der Klarlegung der Wünsche habe ich gelesen, dass dementsprechende Hirnpartie dabei ausschlaggebend ist.
Das würde allerdings meine Träume (Ich übersetze noch) in keiner Weise erklären. Allerdings träume ich nicht "zu Ende", so scheint mir, zumindest nicht erinnerlich.
Die Beste "Erinnerung" an Traum habe ich, wenn ich "mittendrin" aufwache,...oder ist er in diesem Moment zu Ende?:)

Wie auch immer, verfolge das weiter.

lg
 
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sam.sr. schrieb:

Wie ist es mit Bildern ?

Warst du schon einmal mit einem Photoapparat unterwegs oder einer Filmkamera?
Es hat mich heuer total frustriert, weil ich die Bilder die ich in Lanzarote gesehen habe einfach nicht so einfangen konnte, dass der gesamte Eindruck eine Woche danach einem anderen Menschen vermittelbar ist. Andere Menschen haben die Bilder bestaunt und auch vieles für toll gehalten, aber mir war klar, dass sie vieles in den Bildern nicht erkennen können, was ich gesehen und dabei empfunden habe. Selbst die Beschreibung zu den Bildern kann das Gesamte nicht erfassen und vermitteln.
Wenn das mit Bildern schon nicht funktioniert die zumindest für einen Bruchteil eines augenblicks real vor uns sind, wie soll das funktionieren mit Bildern die in unserem Kopf sind?
Ich würde es so formulieren: es gibt Bilder, Worte, Situationen die gehören nur dem Besitzer, niemandem sonst. Man kann sie zwar teilen mit anderen, aber sie werden eben immer nur einen Teil davon abbekommen. Nie das Ganze.
 
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