Hallo allerseits,
Als eines der größten Missverständnisse in der modernen Astrologie erachte ich die Gleichsetzung von Planet, Haus und Zeichen. Das 4. Haus ist nicht das Mond-Haus und das war es von Anbeginn der Astrologie auch nicht. Das 1. Haus ist nicht das Mars-Haus usw. Das einzige, was die Häuser und die Zeichen gemeinsam hatten, waren die körperlichen (anatomischen) Zuschreibungen. Die Häuserbedeutungen sind nicht aus den Zeichenbedeutungen entstanden. Beide Bezugssysteme haben eine unterschiedliche Entwicklung durchgemacht.
Dass die Zeichen und ihre entsprechenden Herrscherplaneten (also Widder und Mars usw.) vom Prinzip her etwas miteinander gemeinsam haben, steht ja außer Frage. Und dass es zwischen den konkreten Entsprechungen der Häuser und den Zeichen auch gewisse Analogien gibt, ist auch richtig. Aber eben nur Analogien und keine eins-zu-eins Zuordnung.
Die Häuser beschreiben konkrete raumzeitliche Erscheinungen, sie stehen für Lebensthemen und die Erfahrungen, die damit einhergehen und sie stehen auch für unterschiedliche Personen.
Die Bedeutungen der Häuser entstanden aufgrund der Primärbewegung der SO von Ost nach West, durch das Aspektverhältnis der Häuser zum AC, durch die Anordnung der chaldäischen Reihe, durch die Freuden der Planeten, durch abgeleitete Hausbedeutungen und teilweise durch Beobachtung und Erfahrung.
Weder bei Ptolemäus noch vor ihm noch bis in die Neuzeit nach ihm wurden Mars oder Widder dem 1. Haus, Venus oder Stier dem 2., Merkur oder Zwillinge dem 3., Mond oder Krebs dem 4. Haus usw. zugeordnet. Der Begriff "Haus" konnte zweierlei bedeuten, nämlich mundandes Haus und Zeichen: Die Zeichen waren die "Häuser" der Planeten, ihre Wohnstätten. Daher wurde Widder als das "Haus" des Mars bezeichnet, Steinbock als das "Haus" des Saturn usw.
Wie gesagt: Bei den Griechen wurden die Zeichen als die Wohnstätten, die Häuser (Domizile), der Planeten betrachtet, aber sie hatten auch für beide Ebenen (also Zeichen und mundanes Haus) verschiedene Namen. Ein Zeichen hieß „zoidion“ und als „Haus“ im Sinne von Wohnort eines Planeten hieß es „oikos“. Die Erdraumfelder (also das, was wir heute als Häuser bezeichnen) hießen „topos“ - für Ort oder Platz. Allein das ist Hinweis genug dafür, dass es sich dabei um zwei unterschiedliche Ebenen gehandelt hat.
Der Begriff "Haus" (domus/domicile) wurde von unterschiedlichen Autoren auch für unterschiedliche Faktoren oder Ebenen verwendet: für Tierkreiszeichen, für Ganzzeichenhäuser und für mundane (Quadranten) Häuser. Es war oft nur aus dem Kontext ersichtlich, was gerade gemeint war. Das und Übersetzungsfehler haben viel zur Verwirrung beigetragen.
In den 60-iger/70-iger Jahren wurde dann das so genannte "astrologische Alphabet" erfunden: Widder = Mars = 1. Haus. Aber das, was u.a. eigentlich als Lernhilfe für Anfänger gedacht war, machte die Verfälschung komplett. Diese Beziehung wurde dann auch auf Zeichen und Haus sowie Planet und Haus übertragen. Und das ist nicht mehr sinnvoll, weil es häufig zu falschen Schlussfolgerungen und dadurch zu falschen Deutungen führt (vor allem bei Anfängern).
Das 1. Haus z.B. war also niemals das Haus des Widder oder des Mars und das 1. Haus hatte seine inhaltlichen Bedeutungen auch weder vom Mars noch vom Zeichen Widder. Analoges gilt für alle anderen Häuser.
Das heißt, ein Planet im 1. Haus bekommt nicht automatisch eine Widder- oder Marsfärbung, er wird nicht durchsetzungskräftiger oder aggressiver, man wird dadurch nicht zu einer marsischen Persönlichkeit. Ausnahme: das 1. Haus schneidet im Widder an und der Planet steht auch im Widder oder der Planet erhält einen Aspekt von Mars oder der AC erhält einen Aspekt von Mars.
Ein Planet im 4. Haus wird nicht "krebsig" oder "mondhaft", eine starke Besetzung des 4. Hauses macht niemanden automatisch gefühlvoll, empfindsam, launisch, mütterlich, umsorgend. Ein Mars im 4. Haus bedeutet nicht das Gleiche wie ein Mars im Zeichen Krebs.
LG
Jogi
Als eines der größten Missverständnisse in der modernen Astrologie erachte ich die Gleichsetzung von Planet, Haus und Zeichen. Das 4. Haus ist nicht das Mond-Haus und das war es von Anbeginn der Astrologie auch nicht. Das 1. Haus ist nicht das Mars-Haus usw. Das einzige, was die Häuser und die Zeichen gemeinsam hatten, waren die körperlichen (anatomischen) Zuschreibungen. Die Häuserbedeutungen sind nicht aus den Zeichenbedeutungen entstanden. Beide Bezugssysteme haben eine unterschiedliche Entwicklung durchgemacht.
Dass die Zeichen und ihre entsprechenden Herrscherplaneten (also Widder und Mars usw.) vom Prinzip her etwas miteinander gemeinsam haben, steht ja außer Frage. Und dass es zwischen den konkreten Entsprechungen der Häuser und den Zeichen auch gewisse Analogien gibt, ist auch richtig. Aber eben nur Analogien und keine eins-zu-eins Zuordnung.
Die Häuser beschreiben konkrete raumzeitliche Erscheinungen, sie stehen für Lebensthemen und die Erfahrungen, die damit einhergehen und sie stehen auch für unterschiedliche Personen.
Die Bedeutungen der Häuser entstanden aufgrund der Primärbewegung der SO von Ost nach West, durch das Aspektverhältnis der Häuser zum AC, durch die Anordnung der chaldäischen Reihe, durch die Freuden der Planeten, durch abgeleitete Hausbedeutungen und teilweise durch Beobachtung und Erfahrung.
Weder bei Ptolemäus noch vor ihm noch bis in die Neuzeit nach ihm wurden Mars oder Widder dem 1. Haus, Venus oder Stier dem 2., Merkur oder Zwillinge dem 3., Mond oder Krebs dem 4. Haus usw. zugeordnet. Der Begriff "Haus" konnte zweierlei bedeuten, nämlich mundandes Haus und Zeichen: Die Zeichen waren die "Häuser" der Planeten, ihre Wohnstätten. Daher wurde Widder als das "Haus" des Mars bezeichnet, Steinbock als das "Haus" des Saturn usw.
Wie gesagt: Bei den Griechen wurden die Zeichen als die Wohnstätten, die Häuser (Domizile), der Planeten betrachtet, aber sie hatten auch für beide Ebenen (also Zeichen und mundanes Haus) verschiedene Namen. Ein Zeichen hieß „zoidion“ und als „Haus“ im Sinne von Wohnort eines Planeten hieß es „oikos“. Die Erdraumfelder (also das, was wir heute als Häuser bezeichnen) hießen „topos“ - für Ort oder Platz. Allein das ist Hinweis genug dafür, dass es sich dabei um zwei unterschiedliche Ebenen gehandelt hat.
Der Begriff "Haus" (domus/domicile) wurde von unterschiedlichen Autoren auch für unterschiedliche Faktoren oder Ebenen verwendet: für Tierkreiszeichen, für Ganzzeichenhäuser und für mundane (Quadranten) Häuser. Es war oft nur aus dem Kontext ersichtlich, was gerade gemeint war. Das und Übersetzungsfehler haben viel zur Verwirrung beigetragen.
In den 60-iger/70-iger Jahren wurde dann das so genannte "astrologische Alphabet" erfunden: Widder = Mars = 1. Haus. Aber das, was u.a. eigentlich als Lernhilfe für Anfänger gedacht war, machte die Verfälschung komplett. Diese Beziehung wurde dann auch auf Zeichen und Haus sowie Planet und Haus übertragen. Und das ist nicht mehr sinnvoll, weil es häufig zu falschen Schlussfolgerungen und dadurch zu falschen Deutungen führt (vor allem bei Anfängern).
Das 1. Haus z.B. war also niemals das Haus des Widder oder des Mars und das 1. Haus hatte seine inhaltlichen Bedeutungen auch weder vom Mars noch vom Zeichen Widder. Analoges gilt für alle anderen Häuser.
Das heißt, ein Planet im 1. Haus bekommt nicht automatisch eine Widder- oder Marsfärbung, er wird nicht durchsetzungskräftiger oder aggressiver, man wird dadurch nicht zu einer marsischen Persönlichkeit. Ausnahme: das 1. Haus schneidet im Widder an und der Planet steht auch im Widder oder der Planet erhält einen Aspekt von Mars oder der AC erhält einen Aspekt von Mars.
Ein Planet im 4. Haus wird nicht "krebsig" oder "mondhaft", eine starke Besetzung des 4. Hauses macht niemanden automatisch gefühlvoll, empfindsam, launisch, mütterlich, umsorgend. Ein Mars im 4. Haus bedeutet nicht das Gleiche wie ein Mars im Zeichen Krebs.
LG
Jogi