@LeBaron
Die Definition von New Age gibt vorallem die Kritikpunkte super wieder.
Zum einem find ich persönlich die ganze "Lehre" etwas grob, kaum tiefgründig, irgendwo kommt ja nachher jeder New-Agler mit seiner Extra-Wurst an. Das finde ich jedoch nicht wirklich verwerflich, da dies ja in der Magie meist auch so ist, dass jeder sehr eigene Gedanken und Ideen dazu hat.
Eher kiekelt mich diese Oberflächlichkeit: Positives Denken löst alle Weltprobleme?! Ich weiss nicht, ob es wirklich Personen gibt die so denken, nur es überbewertet die Kraft der Gedanken, die meist ja nur immanent wirken, heisst nur auf mich. Reine Psychologie.
Wenn diese Gedanken nach Außen wirken würden, heisst sich im Außen manifestieren würden (und nicht dadurch dass ich helfe), dann wäre dies reine Magie. Aber Bitte, wer hat so einen super-krassen Zugang zu seinen Unterbewusstsein und manifestiert jeglichen Gedanken?
Reicht ja schon aus kleine Tests mit sich selbst zu machen und man merkt wie stark sich das Denken manifestiert - größtenteils nur im eigenen kleinen Mikrokosmos, davon hat aber die arme Sau draussen auf der Strasse nichts.
Und Bewusstseinserweiterung trotz einer so moralisch verfallenen Art? Nur mal so, müsste man an sich nicht gerade den anderen helfen, damit man selbst kein grottiges Karma bekommt? Fehlinterpretation des Autors, oder die der New-Age-Leute?
Ich kann sie nur schwer in eine Schublade stecken, da lässt sich der Islam wahrscheinlich zehnmal einfacher kritisieren und definieren.
Karma? Da versteht ja eh schon fast jeder was anderes darunter und wie es wirkt. Merken konnte ich davon noch nichts. Ich habe zwar das Gefühl eine Art Verständnis für die Dinge aus früherer Zeit zu besitzen, wenn auch sehr tiefliegend und fast unerreichbar, jedoch kann ich nicht behaupten, dass ich eine Art Bestrafung bemerkt hätte, wenn ich etwas schlechtes tue.
Viel eher sehe ich da einen engeren Kreis:
Jemand der egoistisch handelt, was ja meistens darauf hinausläuft das andere Personen zum Schaden kommen, sieht sich ja selbst viel getrennter vom Rest der Welt. Es entsteht also schon eine gewisse Einsamkeit. Mit jeder egoistischer Tat, trennt er sich noch mehr vom Rest der Welt ab, entrückt langsam mehr und mehr in seinen eigenen Mikrokosmos. Personen die wahrscheinlich gute Freunde wären entfernen sich langsam. Man selbst kann als Egoist nur schwer die Freuden mit anderen Menschen teilen usw.
Da ist eher so eine Art Rückwirkung nicht großartig vom Kosmos aus, sondern in einem. Ein Mensch der egoistisch ist, lebt auch in einer egoisten Welt (allein von sich ausgesehen und den Reaktionen anderer darauf).
Hier sehe ich höchstens eine Rückwirkung, welche nicht von einer kosmischen Instanz vorgenommen wird.
Weiterhin sollte man ja nicht ausser Acht lassen, dass der feste Glaube an Bestrafung, Sünde, Karma usw. die selektive Wahrnehmung beeinflusst und vielleicht eine Art "Doppel-Magie" auslöst, (vorallem wenn man mit den Unterbewusstsein arbeitet) so, dass nicht nur das Ziel manifestiert wird, sondern auch die Glaubenssätze.
Heikles Thema, jedoch kann für mich niemand auch nur annähernd Karma beweisen (was ist wenns nur bei ihm wirkt, weil er auch dran glaubt?was ist mit selektiver Wahrnehmung? wie will man die Ursache-Wirkungs-Verbindung zwischen magischen Akt und Bestrafung ausfindig machen können?).
nice greets
Silver-Aquila
Du hast Recht, der Egoismus erscheint bei diesem Paradigma erst einmal sehr eigennützig, wird aber schlüssig geklärt.
Erst einmal geht man bei New-Age (oder wie auch immer du es nennen willst) davon aus, dass jeder Mensch seine Realität geschaffen hat und schafft. Der, von außen wirkende, Egoismus ist damit nur eine Selbsterkenntnis.
Deshalb sollte die Selbstzentrierung oder Vergötterung nicht als Egoismus, sondern als gewählter Weg verstanden werden. Jemand der so ein Verhalten als egoistisch befindet, ist, aus Sicht des Handelnden, deshalb nicht "erwacht", "erleuchtet", wie auch immer. Der wahrgenommene Egoismus ist ein Spiegel, in dem der Gesprächspartner erkennen kann, ob er selbst seine Realität gemeistert hat, und deshalb den Egoismus nicht als Angriff sieht. Oder ob er den Egoismus als Angriff sieht, als Verringerung seines Wertes als Person.
So jemand würde versuchen den "Egoisten" anzugreifen, um seinen Wert als Person zu steigern, was natürlich keine Wirkung hat.
Es ist ein psychisches Spiel, du sagst "Ich bin der Beste, ich kenne alle Wahrheiten und du stinkst." Dein Standpunkt wird damit gerechtfertigt, dass du deine Realität erzeugst, anderen Helfen ist dann nur nötig, falls es dein Wille ist. Du hast erkannt, dass Worte wenig Einfluss haben, auf jemanden, der nicht hören will, weil er eine Realität erschafft, in dem deine Worte nicht wahr sind, deshalb bleibt dir nur übrig als Vorbild zu arbeiten. Wenn sich zwei solche Menschen treffen, sagt der andere "Ich bin auch der beste, nett dich kennen zu lernen". Wenn er jetzt jemanden trifft, der sich diesem Weltbild nicht bewusst ist, kann er, auf Grund seines Weltbildes, nichts schlechtes erschaffen, sondern nur dass, was sein Gegenüber erschaffen will. Bzw. was sein Gegenüber in seinen Worten sehen will.
Der Egoismus ist damit nur Selbstliebe und das heißt nicht, dass so ein Mensch vereinsamen muss. Er ist auch absolute Überzeugung der eigenen Identität, denn konsequenterweise muss ein perfekter Geist sich eine perfekte Welt schaffen, vorausgesetzt er ist davon überzeugt.
Vereinsamung wäre dann ja wieder nur ein erschaffener Umstand. Der Praktizierende sieht sich selbst als Schöpfer, also auch alle andere als Schöpfer. Was ja schon wieder ein Zeichen unendlicher Demut und Nächstenliebe ist.
Weiter gedacht kann man den Egoismus sogar umdrehen, so erschafft jemand, der sich um jemand anderes "kümmert", ein "kümmerliches" Wesen, könnte sogar, als reiner Resultatsbekämpfer, die Ursachen schüren. Der Schöpfer dagegen gibt als polarisierendes Beispiel die Möglichkeit sein Handeln zu überdenken. Dabei ist der Schöpfer natürlich von Haus aus kein Egoist, das ist die Wahl jedes einzelnen, auch der Grad mit dem er es der Öffentlichkeit preisgibt.
Mikrowelle for New-Age-Paradigma.