Hallo Faydit,
als erstes möchte ich dir sagen, dass ich deinen Bericht über dich und dein Erlebnis in dem anderen Thread einfach nur genial finde. Du berichtest dort soviel Wahres in wenigen Worten und zeigst gleichzeitig auf, welche Probleme dieses Erlebnis und die damit verbundenen Erkenntnisse für dich brachten. So langsam kann ich deine Abwehr gegen bestimmte Aussagen Anderer teilen, auch wenn ich persönlich sie als stimmig betrachte.
Ich würde dir zu deinem Bericht gern einige Fragen stellen. Wenn du nicht magst, brauchst du nicht darauf antworten, aber wie gesagt, ich finde deinen Bericht genial.
Zitat:
Dann war ich "draußen". Außerhalb des Ganzen hier. Außerhalb der Illusionen. Außerhalb der Zeit, des Raums. Der Weg dorthin ging quer durch alles, das je war, wird, ist. Ich erlebte alles zugleich, irgendwie. Die ganze Schöpfung, bis hinter den Urknall, sozusagen. Eine Art Strang lief in die Vergangenheit, einer parallel dazu in die Zukunft, wie Bahngleise. Rasend schnell. Bis weit dahinter, bis weit hinaus. Bis dorthin, wo gar nichts mehr war, existierte. Ich sah alles von außen. Sah allem zu, beobachtete. Ich, alles das ich je war, alle meine Leben inkludierend, war völlig egalisiert. Keine Schuld, kein Karma, nichts mehr. Alles erledigt. Gleichstand. Null. Fertig. Ende. Schluss!
Wow
das ist genau das, was ich glaube, was nach unserem Tod passiert.
Was ist danach bei dir schief gelaufen? Ist es denn nicht ein tolles Gefühl, zu wissen, dass entgegen der Aussagen vieler anderer, Gott nicht straft und es auch keine Hölle gibt? Dass es lediglich eine eigene Rückschau gibt, aber ohne Schuldzuweisung oder gar Bestrafung?
Zitat:
Das mich umfing, zugleich in mir, aus mir, um mich lautlos explodierte, sich unendlich ausdehnte, bis es sonst nichts mehr gab. (Lange Zeit später nannte ich es, mit Gottes' Augen sehen.)
Ein Teil davon, und zugleich ein Beobachter davon.
Der ultimative, perfekte Moment. unendlicher, weite, vollkommene Leere. Stille. Frieden. Nirvana. Ewigkeit.
Das Schönste, das ich jemals erlebt hatte. Mit nichts anderem vergleichbar. Oder auch nur mit Worten beschreibbar.
Vollkommenheit. Himmel. Paradies.
Wow
ist es dir denn nie danach gelungen, diese Stille, diesen Frieden wieder zu erleben? Konntest du nie einen Moment verharren, um sie wieder zu spüren?
Zitat:
Einfach nur pures, REINES SEIN. Ohne Störung. Nicht mal durch mich selbst. Ich war das selbst, zugleich ein Teil davon, zugleich ein Beobachter. Ja, es gab es mich noch. Eigenartigerweise. Ich erlebte das ja. Als ich. Als eine Art göttlichen, kosmischen Orgasmus, irgendwie. Sex mit Gott, mit dem Universum, mit allem, in gewisser Weise. Als Annäherung, um es irgendwie zu beschreiben, und eben doch zugleich so ganz anders. Sozusagen das "Original", von dem das, das wir hier kennen, eben vermutlich eine Art Kopie, eine Erinnerung, ein Echo ist.
Oh ja, dieses reine Sein
das ist so wunderschön. Du hast soviel erfahren dürfen, was hat dich daran gehindert, es im Kleinen immer wieder zu erfahren? Im gemeinsamen Sein bspw. mit einem Baum, einer Blume, einem Berg oder einem Menschen
und sei es nur für einen flüchtigen Augenblick?
Zitat:
Noch viel schlimmer: Ich war alles! Das alles war ich selbst (!?!?). Nicht als Teil davon, sondern umgekehrt, all das, die ganze Schöpfung war Teil von mir.
Hammer
so viele Erkenntnisses auf einmal. Einfach Wahnsinn, was dir da sozusagen auf einem goldenen Teller gezeigt wurde.
Zitat:
War in mir! Bisschen viel auf einmal. Den Schock, das Erschrecken darüber habe ich wohl bist heute nicht verarbeitet. Verstanden auch nicht. Das kann's ja wohl nicht ganz sein. Ich bin nicht Gott. Geht nicht! Wie denn? Macht ja keinen Sinn. Also suche ich seither den Fehler daran, darin.
Ohha
Der erste Schock ist verständlich, ich glaube, den kennt jeder, der ähnliche Erlebnisse hatte
aber warum verstehst du heute, also 10 Jahre später, immer noch nicht, was es bedeutet?
Warum zweifelst du an dem, was du erlebt hast, was du tief im Inneren als Wahrheit gesehen und gefühlt hast? Warum solltest du keine Schöpferkraft besitzen? Was ist in Dir oder deinem Denken so klein, dass du nicht daran glauben kannst, dass DU es kannst?
Demnach wäre, möglicherweise, eben genau dieses für uns, mit unseren limitierten Sinnen nur als Nichts wahrnehmbare, erkennbare Sein eigentlich Gott. Könnte man sagen. Die Essenz von allem. Das was IST. Wirklich IST. Dieses pure, reine SEIN. Und zugleich auch der Beginn dessen, das wirklich vermutlich die eigentliche Schöpfung wäre. Oder anders gesagt, dort wird's dann erst richtig groß! Diese ewige, unendliche, unvergängliche Schöpfung. Gottes' Reich. Falls nicht möglicherweise auch dahinter noch einiges mehr wäre. Was durchaus auch möglich scheint.
Das hier, dieses ganze Universum ist wohl ein wenig was anderes. Das zwar auch Teil dieser Schöpfung ist, aber eben auch ein wenig seltsam anders. In vielem. Verquerer, verdrehter, auch kranker, kaputter, anders eben. Eben etwas außerhalb dieses reinen Seins. Warum auch immer. Wie City und Slums. Manhattan und Brooklyn.
Das ist es doch, worüber hier so oft gesprochen wird und wogegen du dich immer wehrst. Ja, hier in diesem Universum sind wir auch Schöpfer, aber wie du richtig erkannt hast, oft auf eine verquere, verdreht, kaputte Art. Eben weil wir (erstmal) nicht das Bewusstsein dafür haben, welche enorme Schöpferkraft wirklich in uns steckt, wir also unbewusst erschaffen, aber dann der Meinung sind, die Anderen oder das Schicksal wären schuld, an dem, was uns widerfährt. Weil wir eben nicht die Verantwortung für das, was wir am laufenden Band erschaffen übernehmen (können).
Erst wenn wir das begriffen haben (und ich habe 50 Jahre dafür gebraucht), dass es wirklich so ist, also wir göttliche Schöpferkraft besitzen und täglich, stündlich, minütlich erschaffen (durch Denken, Worte, Handeln), dann können wir eigenverantwortlich handeln und uns ein Leben erschaffen, wie wir es wirklich wollen, ein Leben, für das wir die Verantwortung tragen!
Zitat:
Und als ich mich hier wieder langsam akklimatisierte, was so gut wie alles völlig anders als vorher. Sogar ich selbst. Kam hier nicht mehr zurecht. Fand keinen Halt, verlor andauernd den Boden unter den Füßen, wollte nur mehr dorthin zurück. Ich verstand die Welt, alles hier nicht mehr. Es was so fremd. So seltsam. So unverständlich, im Vergleich zu diesem anderen. Gab dann im Zuge dessen noch andere, auch persönliche Verwicklungen, also wurde es immer verquerer und seltsamer hier.
Eine ganz normale Folge dessen, was du erlebt hast.
Zitat:
Aus heutiger Sicht fing ich mir wohl eine eigenartige Art von Psychose ein, verbunden mit einem noch abstruseren Liebeswahn, der mehr mich steuerte als ich ihn. Erlebt man ja auch im Forum mitunter. Ich kam nicht raus. "Es" war stärker als ich. lenket mich, wider jede Vernunft, wider jedes eigene andere Wollen. Und ich sah mir dabei zu, wie "es" mich zwischen Himmel und Hölle andauernd durch die Gegend warf. Ultimative Glücksmomente wechselten sich mit Schmerzen ab, die mitunter auch beinahe zum Selbstmord führten. Ich versuchte eine Menge, nur damit das irgendwann aufhören sollte. Das waren die ersten 3 Jahre "danach". Dann eine Phase der Stabilisierung, allerdings war der vormals überzeugte Nichttrinker inzwischen zum Schwerstalkoholiker mutiert, und die Stabilisierung eher trügerisch, auf einer solchen Basis. Die Wirklichkeit entglitt mir zunehmend, weiterhin, in jeder Hinsicht. Privat ebenso wie beruflich, was den negativen Kreislauf noch intensivierte. Flüchter war ich ohnehin, in dem Fall führte die Flucht, das Wegsehen, die Verdrängung schließlich in eine handfeste Depression.
Hört sich für mich so an, als wenn du die Synthese aus beidem nicht geschafft hast.
Du sagst selbst, du warst sowieso schon ein Flüchter, nur ging diesmal deine Flucht anscheinend in die Richtung des Zurückwollens zum Ursprung, also der Flucht aus dem Menschsein, der Flucht aus der Bindung an die Materie.
Visionen erlebte ich vorher wohl auch. Damit kam ich klar. War auch mittendrin im allseits bekannten alles ist Licht und Liebe Trip. Landete durch diese eine Erfahrung sogar noch weiter drinnen. Länge mal Breite. Und dennoch ließ diese eine andere Erfahrung später das alles auch wieder völlig kippen. Als ich noch tiefer fiel. So einfach war's wohl doch nicht, ging's wohl nicht, etwas von "drüben" irgendwie hierher zu bringen. Geht's überhaupt? Soll's denn gehen? Keine Ahnung
Wieso mitbringen? SOOO getrennt sind diese Welten doch nicht. Nur die Form des Selbst ist eine andere. DU warst genauso dieses Licht und Liebe, als auch der Mensch, der sich hier in der Realität nicht mehr zurechtfand. Das bist beides DU!
Nur hast du im Vergleich zu vielen anderen Menschen, die Erinnerung an deine Herkunft und deine Heimat, also du weißt, wer DU bist, kannst es aber aus welchen Gründen auch immer, nicht annehmen.
Zitat:
Dennoch kam ich zurück. Hätte ich das müssen? Ich war ja schon dort. Was noch? Selbst dass ich zurückkam, verstand ich lange nicht. Warum blieb ich nicht dort? Konnte ich nicht, durfte ich nicht, wollte ich nicht? Eigentlich ja völlig bescheuert, danach wieder, noch dazu quasi im selben Leben zu inkarnieren. Zumindest empfand ich es so. War ja schon gestorben. Also, was machte ich danach wieder hier, noch hier? Ich stand mit mir selbst völlig an.
Verstand weder mich noch die Welt mehr. Wie in einem Traum, aus dem einen niemand aufweckt. Der langsam auch ein Alptraum wurde. In der Realität. Meine eigener war's, ist's wohl dennoch.
Ich haderte lange mit mir selbst, genau deswegen. Mit Gott ohnehin.
Ja, dieses Wissen und diese Erfahrung machen erstmal sehr einsam, aber es muss nicht so bleiben. Warum bekämpfst du genau die Leute hier, die dich und das, was du erlebt hast, verstehen? Du hast dich erinnert
DU weißt, wer du bist
und bekämpfst aber genau dieses Wissen am laufenden Band, sobald es dir von anderer Seite begegnet.
Warum???????????
Hier mache ich nun erstmal einen Punkt, ist so viel
Wäre schön, wenn du mir ehrlich antworten würdest, ich würde zu gern erfahren wollen, warum du diese Erfahrung und dieses Wissen nicht annehmen kannst?
Lieben Gruß Birgit