Trixi Maus
Sehr aktives Mitglied
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Ja, das ist richtig. Wenn man sich diszipliniert. Wenn man also eingreift in das, was geschieht.Seitengleichheit......usv.
......all das würde ich beim Sitzen/shine als "Gedanken" etikettiern und zum Atem zurückkehren.
Das Problem, das ich empfinde: durch die Betrachtung des Atmens ändert sich die Seitenungleichheit nur bedingt. Man muß schon "seitengleich" atmen, um durch die Atmung auch eine seitengleiche Aufrichtung zu erfahren. Und darin sehe ich das Problem. Viele Leute sitzen krumm und konzentrieren sich auf ihren Atem - was haben sie bloß davon?
Zu Beginn, wenn man mit dem Meditieren beginnt, macht es für viele Menschen Sinn, nach einer Lenkung der Aufmerksamkeit und nach einer Erhöhung der Konzentrationsfähigkeit zu streben. Die mir bekannten Übungen, die diesem Zweck dienen, sind mannigfaltig. Eine dieser Übungen ist, den Atem zu bemerken.
Jeder Meditierende, der sich traut, überschreitet jedoch auch mit dem Atem eine Lerngrenze. Das Gehirn lernt irgendwann, den Atem geschehen zu lassen, ein einfaches Ein- und Ausströmen von Luft, geregelt durch den Gehalt von CO2 und O2 im Blut. Hat sich das Gehirn dann daran gewohnt, daß der Atem auch ohne Eingreifen klappt, läßt es reflektorisch die Atemhilfsmuskulator los, der Brustkorb wird weit und auf einmal ist das vollständige Atemvolulmen vorhanden. Und das schöpft der Körper in einer guten Sitzatmung auch voll aus. Zu Beginn aber atmet man oberflächlich, atmet "bewußt" in den Bauch, unterscheidet Atemphasen. Ist diese Übung gelernt, geht es jedoch weiter.
Mir persönlich gelang die Wahrnehmung meiner Seitenungleichheit z.B. nicht, bevor ich meinen Brustkorb - genauer das Brustbein nicht losgelassen hatte und eine optimale Sitzhaltung erreichen konnte. Vorher ließ mein Gehirn einfach den gesamten Brust(-wirbel-)bereich nicht los, und daher entstanden vorher auch Gedanken. Wie ich beobachte und höre ist das aber nichts Besonderes, das ich erlebe, sondern das ist bei Jedem so.
Seit ich vernünftig sitzen kann, erübrigt sich das alles und Meditation wird zum Spiel. Ich erlaube mir daher mittlerweile meine Gedanken, ebenso wie meinen Atem und meine Gefühle oder auch einfach nur mein körperliches Sein. Denn ich beobachte seit Jahren, daß dies alles meine Natur ist, die sich bewegt durch ein Leben. Ich liebe gerade diese Bewegung an mir, diese Einheit, die ich dann empfinde, wenn ich Geist, Körper und Seele einfach machen lasse und nicht mehr eingreife. Ausnahme: Sitzhaltung. Die muß stimmen, sonst hat man eben auch Gedanken, von denen man die Meinung hat, man hätte sie besser nicht. Und das stimmt sicherlich auch so, zum Teil.
Schön ist das Leben, wenn jeder Gedanke gewollt ist, jeder Atemzug erwünscht, jede Faser sich nach Morgen sehnt und jeder Sinn das Heute bemerkt. Drunter mache ich es nicht mehr, behaupte ich ganz einfach mal.

lg