Sinn von Enthaltung

Hat Enthaltung einen Sinn?


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Warum willst du eigentlich pausenlos sexuellen Verkehr haben? Das ist genau das Verhalten der meisten Männer. Und genau deshalb sind sie fast alle todunglücklich. Und erzähle mir bitte nicht, dass das nichts mit ihrer permanenten sexuellen Verausgabung zu tun hat.

Du kannst mir glauben, ich habe das alles zur Genüge kennen gelernt und viele negative gesundheitliche Erfahrungen gesammelt. Ich spreche also nicht nur so daher, sondern ich weiß, worüber ich rede. Ich habe aber auch die andere Seite kennen gelernt. Die pure Seligkeit. Auch in diesem Punkt spreche ich aus Erfahrung und nicht über angelesenes Wissen. Aber sicher kannst du es verstehen, wenn ich darüber nicht sprechen möchte.

Und falls du auf Tantra anspielst, dann solltest du so ehrlich sein, und sagen, dass Tantra im Grunde genommen eine Sackgasse ist. Wer nicht einmal die Disziplin besitzt, enthaltsam zu leben, der ist erst recht nicht in der Lage, Tantratechniken zu beherrschen, denn auch beim Tantra sollte unbedingt jeder Orgasmus vermieden werden. Alles andere betrachte ich höchstens als eine kultiviertere Form der sexuellen Befriedigung, aber nicht als Tantra.

Um mal beim Tantra zu bleiben und ich nehme Tao-Yoga einfach auch mal dazu: dies richtig ausgeführt, könntest Du das akzeptieren? Oder ist das Deiner Ansicht nach auch "falsch"?
Im Tao-Yoga geht es ja soweit ich es verstanden habe darum, unter anderem die Energie von Mann und Frau zu einem einzelnen Energiekreislauf zu vereinen. Auch darum, die sexuelle Energie zu transformieren. Und soweit ich mich erinnere, soll diese dann dazu benutzt werden, den Energiekörper zu verstärken, welcher dann die Erleuchtung möglich macht.
- Wie ist es also mit diesen Praktiken, nach Deiner Meinung?

Und worin würdest Du einen Unterschied sehen, in: Enthaltsamkeit - also absolut keinen Sex, und in Transformation, wo noch eine körperliche Vereinigung stattfindet, die sich aber auf energetischer Ebene äußert, nicht auf körperlicher... Ist nun das eine besser als das andere? Falls ja, warum?
 
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opti, Du scheinst nur in Extremen denken zu können. Menschen sind nicht gleich sexsüchtig, nur weil sie Sex haben. Ja, es gibt Sexsüchtige, aber diese Gruppe ist deutlich kleiner als die Gruppe derer, die Sex genießen, ohne dass sich ihre Welt darum dreht. Aber auch diese werden jeden Gedanken an Enthaltsamkeit weit von sich weisen, weil sie wissen, wie gefährlich jeder Extremismus bzw. Fanatismus ist.

Aber der Weg zur Erleuchtung, der ist kein Rätsel. Er liegt vor uns wie ein offenes Buch. Man braucht es nur zu studieren und es umsetzen.
Meiner Kenntnis nach ist Fanatismus noch nie ein Weg zur Erleuchtung gewesen, wurde aber schon gerne als solcher verkauft.
 
Um mal beim Tantra zu bleiben und ich nehme Tao-Yoga einfach auch mal dazu: dies richtig ausgeführt, könntest Du das akzeptieren? Oder ist das Deiner Ansicht nach auch "falsch"?
Im Tao-Yoga geht es ja soweit ich es verstanden habe darum, unter anderem die Energie von Mann und Frau zu einem einzelnen Energiekreislauf zu vereinen. Auch darum, die sexuelle Energie zu transformieren. Und soweit ich mich erinnere, soll diese dann dazu benutzt werden, den Energiekörper zu verstärken, welcher dann die Erleuchtung möglich macht.
- Wie ist es also mit diesen Praktiken, nach Deiner Meinung?

Und worin würdest Du einen Unterschied sehen, in: Enthaltsamkeit - also absolut keinen Sex, und in Transformation, wo noch eine körperliche Vereinigung stattfindet, die sich aber auf energetischer Ebene äußert, nicht auf körperlicher... Ist nun das eine besser als das andere? Falls ja, warum?

Ich möchte mich gerne auf Tantra beschränken, da ich nicht genau weiß, was du mit Tao-Yoga meinst. Ich habe mich zu wenig mit Tao-Yoga beschäftigt. Die taoistischen Sexualpraktiken, die Mantak Chia empfiehlt, halte ich allerdings für eine Mogelpackung. Aber falls sich das Tao-Yoga an das Tantra anlehnst, dann ist das natürlich etwas anderes. Vielleicht beschreibst du einfach einmal die Tao-Yoga Praxis.

Es mag sein, dass die Tantratechniken auch zum Ziel führen. Aber ich selber habe diesbezüglich zu wenig Erfahrung. Im Grunde genommen kann ich nur das wiedergegen, was ich darüber denke.

Alle ernsthaften Tantraschulen vermeiden jeden Orgasmus. Es geht darum, die sexuelle Energie über das Rückenmark zum Scheitelzentrum zu bringen oder in einem Energiekreislauf kreisen zu lassen. Das mag ja alles möglich sein. Aber die Realität scheitert doch immer wieder daran, dass die Menschen nicht über die entsprechende Disziplin verfügen und sich immer wieder in den Orgasmus fallen lassen.

Tantra ist letzten Endes ein Spiel mit dem Feuer, bei dem sich 99 Prozent aller Tantriker verbrennen. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Wenn jemand schon nicht in der Lage ist, den yogischen Weg der Enthaltsamkeit zu beschreiten, so ist er erst recht nicht in der Lage, den tantrischen Weg in der sexuellen Vereinigung zu beherrschen. Einige Tantraschulen vermeiden sogar vollkommen die sexuelle Vereinigung.

Ich persönlich halte den tantrischen Weg für einen Irrweg. Theoretisch mag es denkbar sein, auf diesem Wege Erleuchtung zu erlangen. Aber dieses Ziel wird nur einer von Hunderttausend erreichen. Darum halte ich nicht besonders viel von Tantra.

Was mich beim Tantra außerdem sehr stört ist, dass das sexuelle Feuer, die sexuelle Begierde beständig am Kochen gehalten wird. Es kreisen einem weiter permanent sexuelle Phantasien durch den Kopf. Und da ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass man irgendwann diesem sexuellen Begehren nachgibt.

Beim yogischen Weg der Enthaltsamkeit, geht man anders vor. Man weist jeden erotischen Gedanken sofort von sich. Man versucht also, jedes erotische Begehren sofort im Keim zu ersticken. Es braucht natürlich seine Zeit, bis man das beherrscht. Und natürlich brechen sich auch bei der Enthaltsamkeit immer wieder erotische Gedanken ihre Bahn und führen dazu, dass man dem sinnlichen Begehren nachgibt. Aber insgesamt halte ich den Weg der Enthaltsamkeit für den einfacheren Weg.

Der tantrische und der yogische Weg reduzieren sich natürlich nicht nur auf die erotische Komponente, obwohl die natürlich sehr wichtig ist, sondern etliche andere Komponenten haben natürlich ebenso eine wichtige Bedeutung. Die wichtigsten Elemente sind wohl die Kontemplation (Meditation, Autogenes Training, Visualisation, Zen, Yogaübungen, Atemübungen usw.) und das Einhalten von ethischen und moralischen Grundsätzen, die natürlich ebenso wichtig genommen werden sollten.
 
Ich möchte mich gerne auf Tantra beschränken, da ich nicht genau weiß, was du mit Tao-Yoga meinst. Ich habe mich zu wenig mit Tao-Yoga beschäftigt. Die taoistischen Sexualpraktiken, die Mantak Chia empfiehlt, halte ich allerdings für eine Mogelpackung. Aber falls sich das Tao-Yoga an das Tantra anlehnst, dann ist das natürlich etwas anderes. Vielleicht beschreibst du einfach einmal die Tao-Yoga Praxis.

Nun, ich habe da schon an jene Person gedacht, welche Du hier erwähnst. Darf ich fragen, warum es für Dich eine Mogelpackung ist? Im Prinzip stimmt es im Großen und Ganzen mit dem überein, was Du weiter unten schreibst. Orgasmus wird vermieden, Energie wird hochgelenkt oder in einen Kreislauf gebracht usw.

Es mag sein, dass die Tantratechniken auch zum Ziel führen. Aber ich selber habe diesbezüglich zu wenig Erfahrung. Im Grunde genommen kann ich nur das wiedergegen, was ich darüber denke.

Alle ernsthaften Tantraschulen vermeiden jeden Orgasmus. Es geht darum, die sexuelle Energie über das Rückenmark zum Scheitelzentrum zu bringen oder in einem Energiekreislauf kreisen zu lassen. Das mag ja alles möglich sein. Aber die Realität scheitert doch immer wieder daran, dass die Menschen nicht über die entsprechende Disziplin verfügen und sich immer wieder in den Orgasmus fallen lassen.

Tantra ist letzten Endes ein Spiel mit dem Feuer, bei dem sich 99 Prozent aller Tantriker verbrennen. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Wenn jemand schon nicht in der Lage ist, den yogischen Weg der Enthaltsamkeit zu beschreiten, so ist er erst recht nicht in der Lage, den tantrischen Weg in der sexuellen Vereinigung zu beherrschen. Einige Tantraschulen vermeiden sogar vollkommen die sexuelle Vereinigung.

Sorry, wenn ich mal wieder alles auseinander pflücke - doch es macht sich einfach besser...

Soweit ich weiß, sollten sich eh nur solche Personen mit Tantra beschäftigen, die bereits über ihre "sexuellen Gelüste" stehen. Zumindest scheint es ursprünglich so gewesen zu sein. Doch ich bin mir nicht 100 pro sicher... Wenn es so war, sollte es auch jetzt noch so sein. Ist es aber nicht, klar. Es ist ja nichts mehr so, wie es ursprünglich mal war. Doch wenn es noch so wäre, würde es auch nicht so viele geben, die sich "verbrennen".



Ich persönlich halte den tantrischen Weg für einen Irrweg. Theoretisch mag es denkbar sein, auf diesem Wege Erleuchtung zu erlangen. Aber dieses Ziel wird nur einer von Hunderttausend erreichen. Darum halte ich nicht besonders viel von Tantra.

Was mich beim Tantra außerdem sehr stört ist, dass das sexuelle Feuer, die sexuelle Begierde beständig am Kochen gehalten wird. Es kreisen einem weiter permanent sexuelle Phantasien durch den Kopf. Und da ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass man irgendwann diesem sexuellen Begehren nachgibt.

Hm, hm... Ich selbst bin kein Tantriker. Doch was ich darüber las, zumindest was Tao-Yoga betrifft, ist es eher so, daß man den gewöhnlichen Orgasmus überwindet, um diesen für eine viel intensivere Erfahrung/Ekstase einzutauschen. Die Energie wird in bestimmte Bahnen gelenkt, was bestimmte Erfahrungen mit sich bringt. und ich denke mal, wer das je schafft, wird ganz bestimmt kein Interesse mehr daran haben, noch einen "gewöhnlichen" Orgasmus zu haben. Also müßten die sexuellen Begehren automatisch dann aufgelöst sein - oder eben in eine andere Energie transformiert sein. Also wird keinesfalls die sexuelle Begierde aufrecht erhalten - verstehe ich zumindest so.

Beim yogischen Weg der Enthaltsamkeit, geht man anders vor. Man weist jeden erotischen Gedanken sofort von sich. Man versucht also, jedes erotische Begehren sofort im Keim zu ersticken. Es braucht natürlich seine Zeit, bis man das beherrscht. Und natürlich brechen sich auch bei der Enthaltsamkeit immer wieder erotische Gedanken ihre Bahn und führen dazu, dass man dem sinnlichen Begehren nachgibt. Aber insgesamt halte ich den Weg der Enthaltsamkeit für den einfacheren Weg.

Weiß ich nicht. Denn wenn es hier überkocht, ist die Energie soooo stark, daß sie ersteinmal freigesetzt evtl. den ganzen Weg zunichte macht, den man zurücklegte. Denn wenn man nur unterdrückt und unterdrückt, kommt es irgendwann zu einer gewaltigen Explosion. Und da sehe ich persönlich eher eine Gefahr, als sich nach und nach vom Sexuellen zu befreien. Das erscheint mir zumindest sanfter. Ab und an hat man noch Sex, doch nach und nach wird es weniger, löst sich der Drang auf, läßt man es geschehen. Und man fällt nicht ganz so tief, sollte es doch mal wieder zu einer "Explosion" kommen. Es ist wie mit Schokolade essen. Gewöhne ich sie mir langsam ab, esse sie dann und wann mal, komme ich sicher besser damit klar, als wenn ich es total unterdrücke und dann irgendwann gleich 5 Tafeln auf einmal esse, weil ich es nicht mehr aushalte. das dürfte dem Energiesystem mehr schaden und einen dann wirklich runter ziehen.

Der tantrische und der yogische Weg reduzieren sich natürlich nicht nur auf die erotische Komponente, obwohl die natürlich sehr wichtig ist, sondern etliche andere Komponenten haben natürlich ebenso eine wichtige Bedeutung. Die wichtigsten Elemente sind wohl die Kontemplation (Meditation, Autogenes Training, Visualisation, Zen, Yogaübungen, Atemübungen usw.) und das Einhalten von ethischen und moralischen Grundsätzen, die natürlich ebenso wichtig genommen werden sollten.

Ja, und dies alles befolgt, führt dazu, daß der sexuelle Drang nach und nach von alleine nachläßt. Ist meine Beobachtung. ganz einfach, weil man sensibler wird, eher spürt, was aufbaut und runterzieht usw. Doch ich muß nicht unbedingt zwingend etwas unterdrücken. Es ist ein Prozess, der von ganz alleine geschieht, je weiter ich komme. Ganz einfach, weil all diese Techniken reinigen, für "höhere Energien" öffnen. Und irgendwann ist da gar kein Drang mehr vorhanden, sich mit den "niederen Sinnen" zu beschäftigen bzw. sie zu füttern. Theoretisch muß überhaupt nichts unterdrückt werden.
 
*grinsel*..eigentlich erstaunlich , das beim Thema "Enthaltsamkeit" nur an Sex gedacht wird, besonders von den absoluten Gegenern.
 
was ist daran erstaunlich?... es ist eine auseinandersetzung mit der sexualität.

wennst z.b. auf zigarettenentzug bist, setzt du dich ja
auch mit dem rauchen auseinander. :)

wyrm
:firedevil

Ich finde das dieser Vergleich ein wenig hinken tut.
Rauchen ist eine Angewohnheit.
Sex etwas natürliches.
Anders ausgedrückt: Wo wärst Du ohne Zigaretten? Auch hier? Wahrscheinlich.
Und wo wärst Du ohne Sex. Bestimmt nicht hier.

LG
Galahad
 
Die Enthaltsamkeit zb im Buddismus beschränkt sich ja nicht nur auf Sex*g.
sondern auf alle Sinne , die Anhaften können.
zb hören, sehen usw...enthaltsam leben kann ich auch, indem ich faste, nicht rauche(oder andere Laster) , keinen Alkehol,
Geld usw:escape:
 
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*grinsel*..eigentlich erstaunlich , das beim Thema "Enthaltsamkeit" nur an Sex gedacht wird, besonders von den absoluten Gegenern.
Stimmt. Wie wäre es mit einem Themenwechsel? Enthaltsamkeit in Bezug auf den Genuss von Gummibärchen?! Komplette Gummibärchen-Verweigerer, die wissen, dass der Genuss von Gummibärchen spirituelle Energie raubt und die Erleuchtung unmöglich macht, gegen Gummibärchen-Genießer und -Kenner. :D
 
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