@ Acturin: "Glücklich zu sein, ist uns ursprünglich von vorneherein gegeben - ein Teil unserer natürlichen Gesundheit."
Hier erkennst Du selbst, dass das Streben nach dem Glücklichsein ein zentrales Bedürfnis ist, das sich zudem nicht nur auf den Menschen beschränkt. Es ist aber ein flüchtiger Augenblick und bedarf deshalb auch der ständigen Sorge. Nein, wir sind nicht immer glücklich und wir haben gerade in unserer Gesellschaft, oft diese Sorge um das Seelenheil aus dem Auge verloren. Wir sind ständig mit etwas scheinbar Wichtigen beschäftigt und vergessen dabei unsere tatsächlichen Bedürfnisse.
Ja wir können das „Denken“ und „Erinnern“ nicht abstellen, um zielgerichtet Handeln zu können, ob wir daraus aber auch zwangsweise immer etwas lernen, möchte ich infrage stellen. Mit dem Denken und Erinnern ist es wie mit dem Essen, Trinken oder Atmen – daraus lässt sich aber auch nicht ein Sinn unseres Dasein ableiten.
„Age, quod agis!“, oder auch „Tu, was du tust!“, war schon eine Maxime der alten Mönche, damit meinten sie jedoch nicht, dass die Arbeit der Sinn unseres Lebens sein soll, sondern die Erfüllung durch Gott. Es reicht halt nicht nur über das Gute nachzudenken, oder vom Guten zu reden – sondern muss das Gute mit Leben erfüllen und es tun.
So ist auch klar, warum wir im großen Ganzen keinen Sinn erkennen können – weil es darin keinen gibt. Es gibt nur die kleine Seelenwelt in uns, die ihr Ziele verfolgt. Nur weil wir uns auf besondere Weise bewusst werden können, glauben wir daran alles bestimmen und einen Sinn geben zu können. Ja und auf die verborgenen Schätze des Unglücks möchte ich gerne verzichten. Ich sehe darin eher eine Last, die schwer zu tragen ist und niemandem aufbürden möchte.
Merlin