hallo mara,
ich schaetze mal, das machen die menschen so, damit sie sich nicht so klein und machtlos fuehlen muessen. das eintreffen einer erwarteten situation gefolgt vom "siehts du, hab ichs doch gewusst" gaukelt eine gewisse kontrolle ueber/einfluss auf situationen im aussen vor. und dieses gefuehl hat man gerne, wenn man nicht ganz sicher ist wo die verantwortlichkeiten liegen. vielleicht wollen sich das viele menschen nicht klarmachen, weil man an dem punkt beginnen muß sich selbst in frage zu stellen. wahrscheinlich ist das auch der grund, dass viele leute nicht merken, wie frustrierend das ist, immer dieselben erfahrungen zu machen.
rocket soft schreibt oben, man muesse bei sich selber anfangen. ich glaub auch das ist der punkt.
wenn ich mich erinnere: was war das fuer eine erleichterung, als ich zum ersten mal richtig kapiert habe, dass ich nur fuer mich und mein glueck und sonst nichts auf der welt verantwortlich bin ! und ich finde den gedanken noch immer mehr als beglueckend. bin mir aber nicht sicher ob diese banale erkenntnis allen menschen so klar ist. wenns so waere, gaebs wohl niemand mehr der sagt "hab ichs doch gewusst !".
jetzt freu ich mich immer total, wenn ich merke, dass meine vorannahmen widerlegt werden, weil ich dann merke wie das leben fliessen kann und man selber mit. und ich merke, daß die welt soviel bunter und reicher ist, wenn man sie so sein laesst wie sie ist, als wenn man fuer alles schon eine erklaerung parat hat.
dem geht natuerlich meistens ein gedanklicher prozess voraus, begleitet von der frage: "muss das denn immer so sein ?" und das erstaunliche, faszinierende ist, sobald ich mir mal wieder eine solche frage stelle kommt dann prompt die antwort geliefert, die mir zeigt, dass das leben viele moeglichkeiten hat zu laufen, und dass menschen ganz anders sind als man je erwarten wuerde. wenn man es ihnen zugesteht und bereit ist das zu sehen.
mir hat diese erkenntnis große erleichterung verschafft, weil ich gemerkt habe, dass alle versuche die dinge unter kontrolle zu halten, die ja jeden menschen maßlos ueberforedern
muessen, eigentlich von vorneherein zum scheitern verurteilt waren. mein fazit also: die welt die welt sein lassen und dabei versuchen die eigenen beduerfnisse mit ihr zu vereinbaren...
problematisch finde ich nur die ganz tiefen ueberzeugungen, die sich ueber lange jahre verfestigt haben und die immer und immer wieder die fuehrung uebernehmen wollen.
und ich glaub auch: wenn du so unbedingt jemand davon ueberzeugen moechtest seine negativen erwartungen zu ueberdenken, dann hat das mehr mit dir zu tun.
lg mitsy