Hallo pontus,
Deine drei Stichwörter finde ich schon sehr zutreffend, wobei man über jedes Haus selbst ein Buch schreiben könnte ( da gibts ja einiges auf den Markt ). Ich neige dazu die Häuser immer in der Polarität zu sehen, also gibt es sechs Achsen im Radix. Das zehnte Haus gehört der Individuumsachse an, das elfte der Beziehungsachse und das zwölfte der Existenzachse. Ebenso sind meiner Meinung nach alle esoterischen und exoterischen Herrscher sehr wichtig, weil dies zuletzt tiefere Zusammenhänge erklären kann. Krebs und Steinbock ergeben ebenso ein ganzes, wie Löwe und Wassermann, sowie Jungfrau und die Fische. Eine Achse ergänzt sich immer im Gegenzeichen, ebenso im jeweiligen Kreuz. Drei Kreuze ergeben drei Grundmotivationen, dabei sind die Stichworte für Kardinale Motivation "Wille und Macht", für die fixe "Stabilität, Bewahrung und Verwertung", für die veränderliche Motivation sind es "Liebe und Freiheit". Im Thread über das neunte Haus habe ich schon etwas von der Achse Steinbock - Krebs geschrieben. Hier möchte ich mich auf die Häuser elf und fünf, sowie zwölf und sechs beschränken.
Das elfte Haus ist fixer -luftiger Qualität. Hier herrscht neben Saturn der Uranus exoterisch, sowie esoterisch Jupiter. Im elften Haus geht es luftig zu, es ist ein Haus des Denkens, der Ideen und Erfindungen. Uranus sorgt mit seinen Geistesblitzen dafür, mit Saturn ergibt er das Paar von "Tradition und Erneuerung". Uranus sieht immer über den Tellerrand der Gegebenheiten hinaus, sei es auf materieller oder geistiger Ebene. Daher steht Uranus auch schlechthin für die Astrologie. Im elften Haus findet man tatsächlich die elitären Gruppen, Menschen, die sich in einer Sache einig sind. Man findet alle möglichen Gruppierungen, von den Künstlern bis zu den astrologischen Schulen, Menschen mit humanitären Interessen, den "Robin Hood", die Schickeria usw. Man denkt nach im elften Haus, während man im fünften Haus mehr die aktive Tat im Löwen findet. Im fünften Haus sammelt man praktische Erfahrungen, es gehört dem unbewussten, kollektiven Du-Raum an. Im elften Haus findet man den "Vogelflug", man kann durch Uranus alle möglichen Details zu einem großen ganzen zusammenfügen. "Es war schon immer etwas besonderes einen besonderen Geschmack zu haben". Mit der Sonne im elften Haus trägt man eine entsprechende Ethik und Moral in sich rum, man könnte auch sagen, dass im elften Haus der Kopf und im fünften Haus der Bauch ist. Im fixen Kreuz wird alles auf Bestand getestet, auf Dauerhaftigkeit und Nutzen. Daher findet man im elften Haus oft das "alten Wein in neue Schläuche gießen", nicht immer muss ein neuer Gedanke oder eine Idee auch passen. Saturn steht auf Tradition und altbewährtes, er braucht daher sehr überzeugende Argumente, damit Uranus tatsächlich zum Zuge kommt, eine Verbesserung auf irgendeiner Ebene der Fall ist. Später wird das uranische zu Saturn, da man es gewohnt ist und wie selbstverständlich funktioniert.
Das elfte Haus kommt nicht nur im fünften auf den Prüfstand, ebenso in den anderen fixen Häusern, besonders im achten Haus. Da weht der harte Wind der Gegebenheiten, mehr im kollektiv - staatlichen Sinne einer Gesellschaft, mit ihren Normen, Regeln und Gesetzen. Im fünften Haus herrscht die Sonne exoterisch und esoterisch. Die Sonne gilt astrologisch als Abbild der großen, göttlichen Sonne, gemäß den hermetischen Gesetzen. Man zieht aus im fünften Haus, riskiert etwas, misst sich mit den anderen im Wettbewerb. Ebenso findet man im fünften Haus die Beziehung, "das Schlachtfeld der Geschlechter". Natürlich werden diesem Haus auch die Kinder zugeordnet. Während es im ersten Haus genügt sein Aszendentschild hochzuhalten, sieht man im fünften Haus unter dieses Schild, da muss man Farbe bekennen. Aber die Sonne hat hier ebenso die Aufgabe in die Polarität mit dem elften Haus zu gehen, über das Denken zur Synthese zu kommen ( Ich denke, also bin ich ). Das elfte Haus gehört dem vierten Quadranten an, dem "Seins- oder Vollendungsquadranten". Es steht auf der Ich-Seite im Horoskop, die Luft sorgt darüber hinaus immer für Kontakt und Austausch.
Das zwölfte Haus wird exoterisch von Jupiter und Neptun beherrscht, esoterisch von Pluto. Da haben wir drei göttliche Brüder vereint. Jupiter im zwölften Haus oder in den Fischen richtet hier sein "Auge" nach innen, während es im Schützen nach außen schaut. Das ergibt einen tiefen Sinn, da das zwölfte Haus starken Zugang zur Transzendenz bietet, zum feinstofflichen Geist. Sein und Schein kommen auf der Existenzachse der Häuser sechs und zwölf zusammen. Im sechsten Haus herrscht exoterisch der Merkur und esoterisch der gute Mond. In der Jungfrau kommt Merkur zum für ihn spezifisch notwendigen Detail. Man nennt die Achse auch Heilachse, Merkur wird mit dem Heilstab dargestellt. Als einziger Planet hat er nicht zwei, sondern drei Symbole: Die aufgesetzte Mondschale, den Kreis und das Kreuz. Er hat Zugang zu Träumen wie der Mond, zu allen möglichen Ebenen und Denkformen. Auf der Achse trifft sicher die Erkenntnis "Das Chaos ist die Ordnung" zu. Geist und Materie verdichten sich immer im veränderlichen Kreuz, da zuletzt jegliche Materie geistigen Ursprungs ist. Das wäre das zwölfte Haus, im Zyklus symbolisiert es Anfang und Ende zugleich, dem ewigen Zyklus der Jahreszeiten entsprechend.
Neptun und Jupiter, Mond und Merkur gehören zu den sensitiven Planeten in meiner Schule. Mit ihnen bekommt man Zugang zu diesen feinstofflichen Ebenen, nicht nur im zwölften Haus. Alice Bailey schrieb, dass der Mond "mit einem silbernen Faden mit Neptun verbunden ist". Neptun ist der esoterische Herrscher des Mondes, und das Bande der Fische zeigt diese Verbindung ebenso an. Dazu Pluto, der Herrscher des Stirb und Werde, er hat nicht nur im achten Haus sein Reich, sondern ebenso in Haus zwölf. Dort werden die Keime für das erste Haus gelegt, aber meistens werden sie durch das Ego eingefroren...so Alice Bailey. Das zwölfte Haus kann man sich auch als Phase des Sonnenaufgangs vorstellen, den Duft des Morgentaus an einer schönen Flussmündung. Das zwölfte Haus gehört dem intimsten und bewussten Raum im Horoskopgefüge an, zusammen mit Haus eins findet man das bewusste und unbewusste Ich.
Das elfte Haus entspricht dem fixen Prinzip, und nach der astrologischen Psychosynthese werden die Planeten Saturn, Venus und Uranus diesem Prinzip zugeordnet. Uranus sucht ja permanent über den Tellerrand der gewohnten Wahrnehmung zu blicken, Saturn will Stabilität und Sicherheit, und die Venus verwertet, assimiliert, braucht regelmäige Zuwendung und Pflege. Trigon und Sextil werden nach API ebenfalls der fixen Motivation zugeordnet.
Das veränderliche Kreuz wird von den veränderlichen Planeten Mond, Merkur, Jupiter und Neptun beherrscht. Ebenso nähren sich das Halbsextil und das Quincunx aus diesem Kreuz, sie sind Denk- und Kontaktaspekte.
Alles liebe!
Arnold