Joey
Sehr aktives Mitglied
Man könnte auch statt:
Wenn an Geistheilung mehr dran ist als an Placebo
sagen:
Wenn an Geistheilung mehr dran ist als an Geistheilung...
DAS ist der Punkt.
Im Vordergrund steht diese "mysteriöse" Geistheilung. Und nicht der Heiler und seine vermeintliche Kunst der Geistheilung.
Wer sagt, dass der Geistheiler nicht der sei, der die Heilung empfängt, DURCH seine Glaubenskraft?
Beobachtung: Im Anfang steht eine Information
Nach entsprechender Informationsverarbeitung (alle Möglich und - Unmöglichkeiten inbegriffen) trifft der Empfänger der Information eine Entscheidung, ob, was und wie davon er glaubt.
Der Versuch war ja, den Heilungserfolg zu vergleichen zwischen einer Gruppe von Patienten, die von Geistheilern behandelt wurde, und der Kontrollgruppe, bei denen die Gegenwart eines Menschen/Geistheilers nur durch ein Tonbandgerät vorgetäuscht wurde. Das ergebnis war, dass es zwar tolle Heilerfolge gab, aber eben in beiden Gruppen gleichartig. Die Frage ist dann: Was macht eigentlich der Geistheiler, wenn ein Tonbandgerät das gleiche schaffen kann? Du kannst das, was das Tonbandgerät bewirkt oder was der Patient glaubt natürlich ebenfalls Geistheilung nennen, so dass Deine Umformulierung der Frage Sinn ergibt. Die konkrete Behauptung der Geistheiler wird dadurch nicht richtig(er).
Geistheiler behaupten, sie könnten irgendwelche Energien senden bzw. lenken - zumindest wurde diese Studie anhand dieser Behauptung von den Geistheilern, die mitgemacht haben, so designt.
Hypothese: Nach diesem Glauben geschieht ihm/ihr nun.
Forscherfrage: Kann Glaube Realität beeinflussen, erschaffen usw?
Ist diese Hypothese falsifizierbar? Gibt es eine beobachtbare Schlussfolgerung daraus, die anders aussähe, wenn die Hypothese nicht zutreffen würde?
Nun gut, die gesammelte Forschung und Wissenschaft basiert auf axiomatische Grundannahmen. Eine davon ist zum Beispiel die Prämisse, es gäbe eine beobachterunabhängige Realität. Erfahrbar, einzig wahrhaft prüfbar und apodiktisch unverbrieflich ist und bleibt aber nun mal der auch wissenschaftlich unleugbare Fakt, dass es keine beobachterunabhängige Realität geben kann, nie gegeben hat und je geben wird. Oder geben wird können. Das wiederum bedeutet die Glaubenskraft als Schöpfermacht, weist diese als solche aus.
Wie meinst Du das?
Im Juli 2015 flog die Raumsonde New Horizons am Zwergplaneten Pluto vorbei uns lieferte die detailiertesten Bilder dessen, die wir bilang haben. Vorher konnten wir aufgrund der großen Entfernung mit den Teleskopen, die wir hier haben, nur ein eher detail-armes Bild dieses Himmelskörpers erstellen. Wie sah Pluto vorher aus? Hat Pluto erst dann an Realität gewonnen, als wir Fotos aus der Nähe davon machen konnten? Gab es Pluto schon, bevor er 1930 entdeckt wurde? Ich gehe stark davon aus; gibt es einen nachvollziehbaren Grund davon auszugehen, dass ich falsch liege?
Das Universum gab es ja auch schon, bevor es Menschen gab. Es gab es auch schon, bevor es ausreichend schwere Elemente gab, aus denen sich Planeten mit Leben drauf hätten bilden können. Wird es nur dadurch real, dass wir uns darüber Gedanken machen? Und wird das Universum an Realität verlieren, wenn in einigen Äonen der letzte Stern erlischt, und Leben auch wieder unmöglich wird?
Ist das Universum nur deswegen real, weil wir (als Teile davon) uns Gedanken drüber machen?
Greift die Placboforschung (wenigstens diese) diesen Fakt auf?
Damit erübrigte sich die Prüfung der Qualität von Heilern mit ihren Heilsversprechen.
Wie sollte sie das aufgreifen?