Seelenlose Empathie

  • Ersteller Ersteller Wellenspiel
  • Erstellt am Erstellt am
Doch, sie kommt meistens aus mir selber. Jedoch scheint sie ein erlerntes Programm zu sein. Jede Emotion ist etwas Zusätzliches und nichts Naturgegebenes, wobei das im Falle der meisten Menschen wohl nicht zu stimmen scheint.
Seelenlose Empathen, wie ich sie nenne (wohl ein sehr missverständlicher Begriff, wie ich nun auch verstanden habe) sind vor allem von psychologischem Hintergrund von Relevanz, denn ich denke, dass sie nicht ungefährlich sind. Es ergibt sich eine Art gefühlsmäßige Wechselhaftigkeit, die nichts mit einer Art Störung oder dergleichen zu tun hat, sondern schlicht aufgrund des Mangels an eigenen und Überschusses an fremden Gefühlen existiert. Ziemlich unberechenbar. Der einzige Anker ist der freie Wille, und der muss stets stärker sein als die Gefühle.
Meine Überzeugung ist es:

Man kann weder Gefühle noch Emotionen eines Anderen fühlen, sondern stets nur die eigenen.
Die Bezeichnung "Emotion" bringt es schön zum Ausdruck. Damit ist gemeint:
Emotion = e-motion = external motion -= das heißt, eine nach außen gerichtete Bewegung.

Mit "außen" ist gemeint, dass sie für jemand Anderen bestimmt ist.
Und mit "Bewegung" ist gemeint, dass es sich um einen kommunikativen Ausdruck handelt.

Man kann die Gefühle und Emotionen eines Anderen, sprich seine kommunikativen Ausdrucksformen nur dann erkennen und sie verstehen, wenn es vergleichbare Situationen gab, in denen man ähnliche Ausdrucksformen zustande gebracht hat. An die erinnert man sich dann und sagt "Ich verstehe dich."
 
Werbung:
Und wenn du schläfst und träumst, hast du dann "eigene" Gefühle - Angst, Trauer, Freude?
Tut mir leid wenn es zu viele Fragen sind, ich versuche es nur besser zu verstehen, denn ich bin von Natur aus eher das Gegenteil, zu viele Emotionen.
 
Und wenn du schläfst und träumst, hast du dann "eigene" Gefühle - Angst, Trauer, Freude?
Tut mir leid wenn es zu viele Fragen sind, ich versuche es nur besser zu verstehen, denn ich bin von Natur aus eher das Gegenteil, zu viele Emotionen.
Die Fragen kannst du selbst beantworten, in dem du beim Schlafen und Träumen versucht, zu fühlen, was dein Nachbar im Haus gegenüber gerade fühlt.
Es wird dir nicht gelingen. Und ich bin sehr sicher, dass du weißt, was das bedeutet.
 
Es schwebt im Raum, im Räumlichen, malt Muster und zittert wie Spinnennetze im Wind. Und sobald man in Kontakt damit kommt - packt es zu. Es faltet sich, Bewegung kommt in das vermeintlich erstarrte Gebilde, und es schraubt sich gedankenschnell einen Weg direkt ins Herz. Stanzt ein Loch in die Brust, lässt erstmal nur aufkeuchen und den Schmerz einer gewaltsamen Interaktion verspüren. Dann ist es vorbei, so schnell, wie es kam, und etwas anderes breitet sich in mir aus. Es ist wie ein Eindringling im Vitalzyklus, doch weiß es sich anzupassen - oder ich weiß mich dem anzupassen? - und wirkt kaum mehr wie etwas, das sich festkrallt und nicht mehr gehen will. Ja, im Grunde ist es wie ein kollektivgeistiger Symbiont; und vielleicht ist es das sogar.

Liebe Foris, ;)
es geht mir um Schwingungsmuster und eben jene Kommunikation seelischer und geistiger Erfahrung, die darauf aufbaut. Der gemeine Esoteriker würde es vielleicht als die »feinstoffliche Ebene« oder etwas in der Art benennen. Der Raum, oder besser die Räumlichkeit, in der empathisches Geschehen stattfindet, falls man dies so benennen kann/darf.
Vielleicht hat der/die ein oder andere bereits mehr oder minder intensive Erfahrungen in dieser Hinsicht, die den meinen ähnlich sehen.

Ist es möglich, seelenlos empathisch zu sein? Ich habe mir diese Frage bereits mit Ja beantwortet. Und, konträr dazu, seelisch empathielos zu sein? Widerspricht sich da was, oder kann das funktionieren? Das weiß ich (noch) nicht.
Denn, und darum geht es nun teilweise auch, wenn Menschen Empathen sind, woher können sie wissen, ob ihre Gefühle ihrer Seele entstammen oder dem Kontakt, der Interaktion des Geschehens um sie herum? Das ist die Standardfrage, die zu beantworten zwar möglich, aber individuell gar nicht so einfach ist.
Es stellt sich mir die Frage, dies aus purem Eigeninteresse, ob manche Empathen damit leben müssen, aus den Gefühlen ihrer Mitmenschen zu leben, da sie keine eigenen Gefühle besitzen. Oder ob es erlernbar ist für den seelenlosen Empathen, Gefühle zu empfinden, die aus seinem Inneren herausgebildet werden, weil sein Geist es so will. Aber wäre es sinnvoll, quasi künstlich gefühlvoll und mit erlernten Moralvorstellungen seinen Lebensweg zu gehen? Letztere trage ich bereits mein ganzes Leben herum und frage mich immer wieder, grob gesagt, was das eigentlich soll.
Als stetig Wissender, stetig Glaubender, stetig Zweifelnder und stetig Nichtwissender ist es verdammt schwer, in dem ganzen Durcheinander an Gefühl und Gefühllosigkeit der Welt, der Interaktion mit anderen, den Überblick zu wahren, geschweige denn einen Sinn, einen Horizont ausmachen zu können.
Nichts ist wahr und alles ist wahr.

»Diese« Diskussionen und Anschauungen bezüglich Gut und Böse - man findet sie hier im Forum zuhauf, und überall sonst in der Welt ist diese Bewertungshaltung ein tragendes Element gesellschaftlicher Prinzipien - machen nur dann Sinn, wenn Gutes erlernt, Böses erlernt, ja, alles Moralische, Ethische, erlernt und/oder auf einen Nenner gebracht wurde.

Ein seelenloser Empath mag nun vor folgendem Problem stehen:
Wie kann man einen seelisch-interaktiven Symbionten, der die Signatur einer solchen Bewertungshaltung in sich trägt, abweisen, falls man ihn nicht will?
In der Tiefe der Betrachtung lässt sich, zumindest für mich, ein Kampf zwischen Wohlwollen und Abneigung darüber ablesen - dies mag nun entweder erlernt sein, oder, und das wäre überaus erfreulich, ein Indiz dafür sein, dass jener Empath doch über eine Individualseele verfügte.

Das Thema macht mir zu schaffen. :)
Und ich weiß z.B. bloß noch nicht, ob auf erlernte, empathische oder echte Art und Weise.


LG ;):whistle:
Ich hab nur deinen Post gelesen. Kann dir ein sehr gutes Buch empfehlen, dass mir viel gebracht hat:

Warum ich fühle, was du fühlst-
Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone
von Joachim Bauer

Der Grund warum man sich selbst nicht fühlt und nicht sicher ist, ob die Gefühle (und auch Emotionen u. etc) die eigenen, oder doch nur empathisch, von einem selbst wahrgenommene, Die der Anderen sind ist, dass die eigenen Grenzen zu offen sind, bzw. man komplett grenzenlos ist.

Grenzenlosigkeit ist DIE "Geisel" des Empathen. Und durch die Überflutung durch die Gefühle Anderer des Empathen, kann Dieser seine eigenen Gefühle nicht mehr wahrnehmen als Eigene, da alle Gefühle sich vermengen.

Das bedeutet, ein grenzenloser Mensch muß lernen sich abzugrenzen. Dadurch lernt er automatisch seine eigenen Gefühle kennen und zw. Eigenem und Fremden zu unterscheiden. Ein Empath wird deswegen nicht abstellen können, empathisch zu sein, aber ersie kommt besser damit zu recht, Andere zu fühlen, wenn ersie zw. seinen Gefühlen und den Gefühlen Anderer zu unterscheiden weiß.

Ein Empath selbst kann niemals gefühllos sein (auch, wenn es ihm mamchmal so vorkommt). Ein Mensch, der gefühllos ist, ist ein Soziopath und die sind nicht fähig empathisch zu sein.

Falls das Alles hier schon bequatscht wurde, vergiss diesen Beitrag einfach.
 
@Apercure
das ist die exzellenteste Beschreibung die ich hier bisher über Empathie gelesen habe.
Hier spricht der Empath selbst.
 
Fern ist man dann, wenn man selbst eine Distanz aufbaut, indem alles nur noch über den Intellekt gefiltert wird.
Liebe Ping,

genau diese Distanz des Intellekts wird in der Bibel aufgebaut. Das beginnt schon damit, dass gleich am Anfang der Genesis der Geist über allem schwebt. Etwas, mit dem dann auch das Evangelium nach Johannes beginnt:
Johannes 1[1] Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort.

Das gerade Johannes dieses Wort in den Vordergrund stellt wundert mich nicht, denn dieses Evangelium soll den intellektuellen Kreis der Gläubigen erreichen. Im Codex Sinaiticus (ca. 324 n. Chr.) wird anstelle des Begriffes „Wort“ die griechische Bezeichnung Logos verwandt, was man als den Sinn des gesprochenen Wortes und die daraus folgende Vernunft übersetzen kann.

Die Seele ist aber nicht der Geist, sondern etwas das uns mit Leben erfüllt und unser Wesen bestimmt. Also die Welt der Gefühle und des Unbewussten, was auch in der modernen Wissenschaft mit der Lehre von der Seele (Psyche, Lufthauch) zum Ausdruck kommt (Psychologie).

Meine Bibel hat 1.273 Seiten, die dicht gedrängt mit Worten angefüllt sind und damit wird auch deutlich, was in dieser Lehre im Vordergrund steht. Ist das eine Botschaft, die aus dem Herzen kommt, wenn man bedenkt, dass die Masse der Christen die Bibel niemals ganz gelesen hat.

Du selbst bist ja ein Beispiel dafür, wie schwierig es ist, die Worte in diesem Buch zu verstehen (im positiven Sinne gemeint). Etwas, das ja auch schon Jeremia und Jesus mit den Schriftgelehrten und dem Schlüssel der Erkenntnis in Verbindung stellten (Jer 8[8]; Lk 12[52]).


Merlin
 
Liebe Ping,

genau diese Distanz des Intellekts wird in der Bibel aufgebaut. Das beginnt schon damit, dass gleich am Anfang der Genesis der Geist über allem schwebt. Etwas, mit dem dann auch das Evangelium nach Johannes beginnt:
Johannes 1[1] Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort.

Das gerade Johannes dieses Wort in den Vordergrund stellt wundert mich nicht, denn dieses Evangelium soll den intellektuellen Kreis der Gläubigen erreichen. Im Codex Sinaiticus (ca. 324 n. Chr.) wird anstelle des Begriffes „Wort“ die griechische Bezeichnung Logos verwandt, was man als den Sinn des gesprochenen Wortes und die daraus folgende Vernunft übersetzen kann.

Die Seele ist aber nicht der Geist, sondern etwas das uns mit Leben erfüllt und unser Wesen bestimmt. Also die Welt der Gefühle und des Unbewussten, was auch in der modernen Wissenschaft mit der Lehre von der Seele (Psyche, Lufthauch) zum Ausdruck kommt (Psychologie).

Meine Bibel hat 1.273 Seiten, die dicht gedrängt mit Worten angefüllt sind und damit wird auch deutlich, was in dieser Lehre im Vordergrund steht. Ist das eine Botschaft, die aus dem Herzen kommt, wenn man bedenkt, dass die Masse der Christen die Bibel niemals ganz gelesen hat.

Du selbst bist ja ein Beispiel dafür, wie schwierig es ist, die Worte in diesem Buch zu verstehen (im positiven Sinne gemeint). Etwas, das ja auch schon Jeremia und Jesus mit den Schriftgelehrten und dem Schlüssel der Erkenntnis in Verbindung stellten (Jer 8[8]; Lk 12[52]).


Merlin
Das ist schon fast ein running gag zwischen uns. :D
Genau darum geht es doch.
Was ist ein Wort?
Was ist ein Mensch?
Es ist die gleiche Frage.
Du suchst Eden auf der Landkarte. Deshalb findest du es nicht.
 
Werbung:
Meine Bibel hat 1.273 Seiten, die dicht gedrängt mit Worten angefüllt sind und damit wird auch deutlich, was in dieser Lehre im Vordergrund steht. Ist das eine Botschaft, die aus dem Herzen kommt, wenn man bedenkt, dass die Masse der Christen die Bibel niemals ganz gelesen hat.
Meine Bibel hat eine Ausstrahlung, ein Kraftfeld, in welchem du die Quelle spüren kannst, aus der sie kommt.

Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst.
 
Zurück
Oben