Ja, hier prallen Welten aufeinander, würde ich sagen.
Natürlich stammt auch der Schwerverbrecher aus derselben Quelle wie alle, keine Frage. Und ich kenne auch die Theorie, selbst den Mörder zu lieben und zu umarmen.
Ich bezweifel jedoch, daß dies wie oben beschrieben, in der Praxis funktioniert, das nehme ich jetzt niemandem ab. Das eigene Kind ist getötet und man geht zum Mörder, um ihn zu umarmen und das Göttliche zu sehen, ihm zu vergeben.
Da sind wir beim nächsten Thema: ChrisTina hat etwas Wunderbares zum Vergeben mal geschrieben. Ich bekomme das jetzt leider nicht mehr zusammen, aber vergeben hat immer etwas mit Erhöhung zu tun. Jemand erhöht sich und vergibt dem anderen ganz joval seine Sünden, nee schmeckt mir auch nicht. Da setzt sich die Spirale der Opfer-Täter-Haltung weiter fort, aus meiner Sicht >>>>> Erniedrigung/Erhöhung and so on.
So, und da sind wir beim nächsten. Wenn es jemandem häufiger passiert, daß er oder sie mißbraucht wird und er oder sie spontan jedesmal vergibt, ohne ganz natürliche Gefühlsanwandlungen über ganz viele Stufen zu durchlaufen, also dann läuft da auch etwas schief nach meinem Empfinden.
Weil erstens wären diese ganz natürlichen Mechanismen, wie Ohnmacht, Wut, Trauer, Hass, sich wehren, vielleicht ganz wichtig, um da wirklich etwas zu verarbeiten.
Und wenn es einen Lernprozess darstellt, warum dann die Wiederholungen? Ist die Lektion doch nicht "bestanden"?
Sayalla, die Frage ist jetzt nicht so meine, "es will mir jemand was Böses", mir ging es darum, daß diese Bösen offenbar selten hier im Forum als SG auserkoren sind.
Und als Letztes:
Wenn jemand Auge um Auge - Zahn um Zahn zu seinen Lebensgrundlagen gemacht hat, wäre er oder sie dann weniger liebenswert?
