hier etwas über einen der bekanntesten sufidichter, Dschalal ad-Din ar-Rumi
"Die Lehre Maulanas (Rumis) basierte darauf, dass er die Liebe als die Hauptkraft des Universums ansah. Genauer gesagt ist das Universum ein Harmonisches Ganzes, in dem jeder Teil mit allen anderen in einer Liebes-Beziehung steht, die wiederum einzig und allein auf Gott gerichtet ist und nur durch seine Liebe überhaupt Bestand haben kann.
Der Mensch, der als ein Teil dieses harmonischen Ganzen geschaffen ist, kann die Harmonie mit sich selbst und dem Universum nur erreichen, wenn er lernt, Gott zu lieben. Seine Liebe zu Gott wird ihn dazu befähigen, nicht nur seine Mitmenschen, sondern alles von Gott Geschaffene lieben zu können.
Gott durch Liebe näher zu kommen ist für Maulana, wie für die meisten Sufis, der Weg zur wahren Erfüllung im Leben. Der Grund für seine Berühmtheit ist, dass er die Fähigkeit besaß, diese Lehre in Poesie unübertroffener Schönheit wiederzugeben.
Komm, wer du auch seiest!
Wanderer, Anbeter, Liebhaber des Loslassens, komm.
Dies ist keine Karawane der Verzweiflung.
Auch wenn du deinen Eid tausendmal gebrochen hast,
komm nur,
und noch einmal: komm.
Er beschrieb mit derselben Eloquenz die Freude, Gott näher zu kommen, wie die Trauer, von Gott getrennt sein zu müssen. Wie andere mystische Dichter bezeichnete er Gott als den Geliebten und die menschliche Seele, die auf der Suche nach Gott ist, als den Liebenden."
Die Vereinigung
Mit deiner Seele hat sich meine - gemischt, wie Wasser mit dem Weine.
Wer kann den Wein vom Wasser trennen, Wer dich und mich aus dem Vereine?
Du bist mein großes Ich geworden, Und nie mehr will ich sein dies kleine.
'Du hast mein Wesen angenommen, Sollt' ich nicht nehmen an das deine?
Auf ewig hast du mich bejahet, Dass ich dich ewig nie verneine.
Dein Liebesduft, der mich durchdrungen, Geht nie aus meinem Mark und Beine.
Ich ruh' als Flöt' an deinem Munde, Als Laut' in deinem Schoß alleine.
Gib einen Hauch mir, dass ich seufze, Gib einen Schlag mir, dass ich weine.
Süß ist mein Weinen und mein Seufzen, Dass ich der Welt zu jauchzen scheine.
Du ruhst in meiner Seele Tiefen, Mit deines Himmels Widerscheine.
O Edelstein in meinen Schachten, O Perl' in meinem Muschelschreine.
Mein Zucker ist in dir zerschmolzen, O Milch des Lebens, milde, reine;
Und unsre beiden Süßigkeiten, Genießet Kindermund als eine.
Du presstest mich zu Rosenwasser, Nicht seufzt' ich unter deinem Steine.
In deiner süßen Qual vergaß ich, Dass ich die Rose war am Raine.
Da brachtest du an deinen Kleidern, Mich mitten unter die Gemeine;
Und als du auf die Welt mich gossest, Ward sie zu einem Rosenhaine.
Übersetzung Friedrich Rückert: Gedichte aus dem Diwan 1819
na, wenn das nicht hocherotisch ist?
"Die Lehre Maulanas (Rumis) basierte darauf, dass er die Liebe als die Hauptkraft des Universums ansah. Genauer gesagt ist das Universum ein Harmonisches Ganzes, in dem jeder Teil mit allen anderen in einer Liebes-Beziehung steht, die wiederum einzig und allein auf Gott gerichtet ist und nur durch seine Liebe überhaupt Bestand haben kann.
Der Mensch, der als ein Teil dieses harmonischen Ganzen geschaffen ist, kann die Harmonie mit sich selbst und dem Universum nur erreichen, wenn er lernt, Gott zu lieben. Seine Liebe zu Gott wird ihn dazu befähigen, nicht nur seine Mitmenschen, sondern alles von Gott Geschaffene lieben zu können.
Gott durch Liebe näher zu kommen ist für Maulana, wie für die meisten Sufis, der Weg zur wahren Erfüllung im Leben. Der Grund für seine Berühmtheit ist, dass er die Fähigkeit besaß, diese Lehre in Poesie unübertroffener Schönheit wiederzugeben.
Komm, wer du auch seiest!
Wanderer, Anbeter, Liebhaber des Loslassens, komm.
Dies ist keine Karawane der Verzweiflung.
Auch wenn du deinen Eid tausendmal gebrochen hast,
komm nur,
und noch einmal: komm.
Er beschrieb mit derselben Eloquenz die Freude, Gott näher zu kommen, wie die Trauer, von Gott getrennt sein zu müssen. Wie andere mystische Dichter bezeichnete er Gott als den Geliebten und die menschliche Seele, die auf der Suche nach Gott ist, als den Liebenden."
Die Vereinigung
Mit deiner Seele hat sich meine - gemischt, wie Wasser mit dem Weine.
Wer kann den Wein vom Wasser trennen, Wer dich und mich aus dem Vereine?
Du bist mein großes Ich geworden, Und nie mehr will ich sein dies kleine.
'Du hast mein Wesen angenommen, Sollt' ich nicht nehmen an das deine?
Auf ewig hast du mich bejahet, Dass ich dich ewig nie verneine.
Dein Liebesduft, der mich durchdrungen, Geht nie aus meinem Mark und Beine.
Ich ruh' als Flöt' an deinem Munde, Als Laut' in deinem Schoß alleine.
Gib einen Hauch mir, dass ich seufze, Gib einen Schlag mir, dass ich weine.
Süß ist mein Weinen und mein Seufzen, Dass ich der Welt zu jauchzen scheine.
Du ruhst in meiner Seele Tiefen, Mit deines Himmels Widerscheine.
O Edelstein in meinen Schachten, O Perl' in meinem Muschelschreine.
Mein Zucker ist in dir zerschmolzen, O Milch des Lebens, milde, reine;
Und unsre beiden Süßigkeiten, Genießet Kindermund als eine.
Du presstest mich zu Rosenwasser, Nicht seufzt' ich unter deinem Steine.
In deiner süßen Qual vergaß ich, Dass ich die Rose war am Raine.
Da brachtest du an deinen Kleidern, Mich mitten unter die Gemeine;
Und als du auf die Welt mich gossest, Ward sie zu einem Rosenhaine.
Übersetzung Friedrich Rückert: Gedichte aus dem Diwan 1819
na, wenn das nicht hocherotisch ist?