Schwierige Beziehung = wichtige Lernbeziehung?

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träumendeKatze;3259957 schrieb:
Hallo Forum :) !

Ich bin seit längerem verheiratet und fühle mich erschöpft weil mein Mann die Beziehungsarbeit mir überlässt.
:confused: Wie soll das denn gehen?

Vom Charakter her sind mein Mann und ich uns sehr ähnlich:
-sehr temperamentvoll
-genießen gerne das Leben
-sinnlich
-kreativ
-Selbstwertprobleme
-projizieren unsere Schatten auf den andern
-Machtkämpfe

Phase 1 unserer Beziehung:
gegenseitige Anziehung aufgrund unserer Fähigkeit, das Leben zu genießen
gegenseitiges Aufbauen des Selbstwertgefühls, gegenseitig brauchen

Phase 2
Suchtkrankheiten, gegenseitige Abhängigkeit, Machtkämpfe
(daneben immer noch Leben genießen und Aufbau Selbstwert nach außen)

Phase 3
Ich entwickle mehr Selbstliebe, bin nicht mehr abhängig von ihm.
Habe Mitgefühl mit ihm. Möchte Beziehung retten

Phase 4
Meditiere viel, versuche Energie zubekommen, entwickle "Einheits"-Gefühl.
Kann die Vergangenheit loslassen.
Möchte im Jetzt leben, denke aber zuviel an die Zukunft, mache mir Sorgen.
Mann ist krank und tut nichts dagegen, das "tut" mir weh. Möchte meinem Mann helfen ohne mich selbst zu überfordern.

Mein Problem:
Ich habe schon alles Mögliche versucht, um Klarheit zu bekommen, was jetzt mein nächster Handlungsschritt ist, bekomme aber widersprüchliche Erkenntnisse.
Ja, ich finde Deinen gesamten Bericht sehr widersprüchlich.

- Er ist körperlich krank und es fehlt ihm an Selbstliebe.
Das ist also Dein Blickwinkel. Gut. Ich hoffe Du gehst ihm damit nicht auf die Nerven?

Dieser Zustand ist für ihn ok. Er hat keine Motivation etwas zu ändern, will nur das Leben genießen (mit mir).
Und das ist aber Dein Problem, wenn ich Dich richtig verstehe? Daß er sein Leben mit Dir geniessen will?

Du scheinst Dein Leben mit ihm nicht geniessen zu können. Es liest sich so. Paßt Du dann zu ihm?

-Mit meinem Mann zusammenzuleben kostet mich viel Kraft, er will immer Oberwasser haben, Machtkämpfe, ich muss mir dauernd was einfallen lassen, bin für Beziehungspflege verantwortlich.
Wie kommt eigentlich diese Aussage zustande, daß Du für die Beziehungspflege zuständig bist? Hat er Dir mal gesagt: "ich bin nicht für die Beziehungspflege zuständig, sondern Du"? Und wenn ja: wie hat er das begründet?

Warum gehst Du auf Machtkämpfe ein, wenn Du dich selbst lieben kannst? Bzw. kann es sein, daß Du dich selber liebst, wenn Du mit Deinem Mann Machtkämpfe ausfechtest?

Ich fühle mich erschöpft. Mein Therapeut sagt, ich kann weiterhin geben, limitiert - so dass ich noch Energie für mich übrig habe.
Was genau gibst Du denn?

Ich habe es eine Zeitlang mit Rückzug, Meditation und Wellnessanwendungen versucht, mir selbst Energie geben. Das Ergebnis war, dass mein Mann mir vorwirft, dass ich mich zurückziehe.
Ja und dann bist Du doch sicher in der Lage zu erklären, daß Du das für Dich brauchst und daß es mit ihm nichts zu tun hat.

Stillstand. Über Machtkämpfe entwickelt sich die Beziehung weiter. Ich bin immer noch erschöpft.
Inwiefern entwickeln sich durch Machtkämpfe Beziehungen weiter? Das verstehe ich nicht. Erklärst Du's?

-Irgendwas hält mich fest, ich spüre dass ich in dieser Beziehung noch was lernen muss. Dieser Mann ähnelt meiner Mutter, meinem Vater, meiner ganzen Familie und mir selbst. Ich hab das Gefühl, trenne ich mich, wäre das ein Fehler. Meine Familie sagt, ich soll mehr Geduld haben, ich wäre meinem Mann sehr ähnlich.

-Ich bin sehr sensibel und kann nicht ausblenden dass mein Mann körperlich krank ist (Kreislauf, innere Organe, Gefäße, Zuckerstoffwechsel), weder mit Stress noch mit seinen Emotionen (wegen mangelnder Selbstliebe) umgehen kann. Mein Mann bringt das Geld nach Hause, sucht nach Erfolg im Beruf. Stresskompensation macht er in Form von passiv konsumieren (Fernsehen, Nahrungsmittel etc.), an Beziehungsproblemene bin ich schuld. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er in einigen Jahren einen Herzinfarkt bekommen wird und eine Alkoholabhängigkeit entwickeln wird, wenn nix passiert. Ich kann das nicht ausblenden, das macht mich fertig.
Weil Du zuhause sitzt und nichts zu tun hast, als über Deinen Mann nachzudenken?

Ist es denn nicht okay, wenn er nach Erfolg im Beruf sucht? Wenn er sich wünscht, daß zuhause Frieden ist, wo er doch das Geld verdient? Und erst recht wo er krank ist?

Frage: Du schreibst, er könne nicht mit Stress und seinen Emotionen umgehen wegen mangelnder Selbstliebe. Wie ist das bei Dir?

Ich bin ziemlich sicher, dass eine Trennung ein Fehler wäre, dass es zum Teil an mir liegt, dass ich irgendwas noch nicht verstanden habe und die Beziehung sich verbessert, wenn ich es verstehe... Ich glaube, ich muss noch was Wichtiges lernen, weiß aber nicht was, stehe grad auf der Leitung ;-)
Es ist so, daß es mir beim Lesen vorkommt, als daß Du ganz einfach keine Verantwortung für Dein Handeln, Deine Gefühle und dafür übernehmen willst, daß es Deinem Mann nicht gut geht und Dir auch nicht. Du schiebst ihm alle Schuld zu, nörgelst an ihn rum wie eine nervige Ziege und erscheinst mir total unsympathisch deshalb. Sicher liegt das an der Schriftform hier.

Wenn er Dich nicht gut behandelt, dann geh. Überleg dann nicht rum, sondern geh. Du kommst auch rückblickend drauf, was Dir noch "fehlte".

Loslassen kann ich grundsätzlich - mein Problem ist meine Sensibilität, mein Mitgefühl, ich fühle mich so als hätte ich seine Probleme :confused:
Es liest sich stellenweise eher so, als wenn Du sein Problem wärest. Das er aber liebt. Deine Sensibilität scheint Dir nicht zu ermöglichen zu erkennen, warum Dein Mann so lebt. Daher die Frage: warum lebst Du so? Du kannst mit dem Stress, der Dich belastet nicht umgehen, ebenso wenig mit Deinen Emotionen, Du hast psychosomatische Probleme. Daher sehe ich jetzt noch da eine Patt-Situation, was die berühmte "Selbstliebefähigkeit" angeht. Und der Grund ist für mich der, daß Du ihn mit Dir nach wie vor verwechelst und daß Du nicht Verantwortung übernehmen willst dafür, wie Du bist. Es ist doch scheißegal, ob Ihr euch ähnlich seid. Was soll das denn bitte für ein Kriterium sein, dass man bei jemandem bleibt, der einem Energie raubt und der einen offensichtlich nervt?

Der Beziehungsalltag ist für mich sehr stressig, hab psychosomatische Probleme. Ich versuche Machtkämpfen aus dem Weg zu gehen indem ich mich kurz zurückziehe, wenn auf beiden Seiten die Emotionen hochkochen,
Warum hast Du nicht wie viele Menschen die Kompetenz, hochkochende Emotionen zu unterdrücken? Verhaltet Ihr euch da bei Euch wie unerzogene Kinder zueinander?

Das würde ich mal reflektieren.

kurz meditiere oder Atemübungen mache und dann gelassen wieder in die Situation reingehe. Ich kann mich relativ schnell wieder beruhigen.
Mein Problem ist, dass ich seine verbalen Angriffe (die nix mit mir sondern mit seiner mangelnden Selbstliebe zu tun haben)
Daß Du das eine Milliarde Mal wiederholen mußt, daß Du die Brave und Gute bist und Dein Mann über zu wenig Selbstliebe verfügst, das macht Dich so unglaublich unsympathisch und auch unglaubwürdig. Es wirkt so, als hättest Du deinen Mann in all den Jahren Null erkannt. Du krittelst stattdessen an Symptomen herum, die sein Leben (mit Dir) in ihm erschaffen hat. Das ist sehr, sehr unsympathisch. Sehr unreif, menschlich gesehen. (bloß um auch mal zu bewerten wie Du seine Selbstliebe bewertest. Da siehst Du mal, wie das so ist, wenn man als unreif bezeichnet wird. Eine Frechheit ist das.)

zu persönlich nehme. Anders gesagt, seine Art mit mir umzugehen stresst mich, kostet mich viel Energie. Das ist aber kein Grund für mich die Beziehung in Frage zu stellen, weil ich im Grunde weiß, dass ICH auch so bin (bloß dass ich meine negativen Emotionen besser abpuffern kann).
Obwohl ich das verstehe, macht mich sein Verhalten trotzdem traurig und kostet mich Kraft :-(
Was ist denn diese Idee, daß "er genau so ist wie Du"? Was soll diese Mumpitz-Annahme überhaupt, wer oder was redet Dir das denn bitte laufend ein, daß Du deshalb bei ihm bleiben müsstest? Guck in den Spiegel, dann siehst Du dich. Du brauchst dafür keinen Mann, Frau!

Es heißt in spirituellen Ratgebern: gib mehr Liebe wenn jemand (wie mein Mann) durch sein Verhalten nach Liebe schreit. Das mache ich schon, muss aber aufpassen, dass ich das limitiere und mich abgrenze wenn es zuviel wird. Mein Mann fordert viel, ich muss ihm dauernd Grenzen setzen, das kostet mich Kraft.
"Ich muß ihm dauernd Grenzen setzen". Sag mal: Du bemerkst schon, daß Du das als Ehefrau über Deinen Ehemann schreibst, ja? Mich ekelt Dein Innenleben etwas an, wenn ich das sagen darf. Und Deine Art, eine Beziehung zu führen.

Handelt es sich eurer Meinung nach um eine Lernbeziehung? Karma?
Gibt es denn bitte Beziehungen, aus denen man nicht lernen kann? In denen man sich nicht selber erkennen kann?

Sich in letzter Konsequenz selber erkennen kann man nicht im Anderen.

Was kann ich tun, damit es mir dieser Beziehung besser geht?
Habe ich ein Problem mit meinem EGO?
Ja, aber ein dickes, wenn Du mich fragst. Du bist ja in Therapie. Das ist gut so.
Soll ich versuchen, mein EGO loszulassen und mich Gottes Führung/dem Universumswillen anzuvertrauen?
Meinem Mann geht es gut solange ich ihm genug Zuwendung und Aufmerksamkeit gebe, woran ich bereits arbeite.
Wenn die Motivation, daß es Deinem Mann gut geht, aus Liebe heraus entsteht, dann fände ich den Weg, das Ego loszulassen und mich Gottes Führung anzuvertrauen gut. Wenn Du so fähig wirst, Aufmerksamkeit und Zuwendung zu geben, dann lernst Du so auch gleich die Selbstliebe mit. Aber; ich würde auch mit dem Meditieren nicht aufhören.

Vielen Dank im voraus!

Viele Grüße
TräumendeKatze
Ich hoffe Du bist nicht böse über meine Worte,
Trixi Maus

P.s.: Ja in der Tat: Du träumst, Katze. Werd' mal wach, wach mal auf und finde zu Dir selber. Liebe ist nicht Abhängigkeit und alle Deine aufgeschriebenen Gedanken strotzen nur so von Abhängigkeit.
 
träumendeKatze;3261668 schrieb:
Was mich wirklich stört, ist seine mangelnde Selbstliebe, die er versucht über mich zu kompensieren (seine innere Leere mit mir zu füllen).

Grüße
Träumende Katze
Jetzt mal im Ernst: einerseits beschreibst Du dich als Schwamm. Das heißt: Du bist die Energieräuberin. Andererseits beschreibst Du, daß Du leer bist und daß er Dich aussaugt.

Ich finde Du mußt Dich mal entscheiden: bist Du der Energieräuber oder der Energiegeber? Was willst Du sein, wenn Du gesund bist und Dein Mann krank? Liebst Du ihn, weil er so ist, wie Du warst?

Ist das überhaupt richtig, jemanden zu lieben, der so ist, wie man selber mal war? Wie kann es auch sein, daß Du dich in Selbstliebe rühmst, wenn Du noch nicht einmal Deine Eigenschaften, die seine sind, liebst?

Ich verstehe Dich rundheraus nicht. Gar nicht. In meinen Augen widersprichst Du dir laufend in Deinen Aussagen und das sagt mir, daß Du dich nach wie vor mit ihm verwechselst. Ich glaube das ist der "Schlauch", auf dem Du stehst. Ich schrieb es ja schon.

lg

P.s.: was Dir da kognitiv im Moment fehlt ist etwas, das in der frühkindlichen Entwicklung beginnt und sich normalerweise mit der Pubertät und der Entwicklung einer gesunden, befriedigenden Sexualität abschließt. Daher kam mir beim Lesen die Frage: wie sieht es denn eigentlich im sexuellen Bereich aus? Versteht Ihr euch da? Oder könnt Ihr auch da nur beide Eure anerzogenen Verhaltensweisen nicht überwinden?
 
Mit Verlaub, aber das ist dummes Zeug, träumende Katze. Deine fehlende Liebe, die du durch ihn wieder herstellen willst, indem er lieben soll.

Sorry, aber das hört's dann auf. Ist m.E. völlig verdreht.
Jepp, liest sich für mich "Auch" so. :)

Auf der anderen Seite muß ich Simi recht geben: wer sich spirituell entwickelt, der verläßt den Partner nicht selten. Aber: bei Liebenden ist es auch eine Art Vorbereitung, die geschieht, wenn ein Partner erkrankt. Der Gesündere setzt sich mit der Frage auseinander, wodurch die Krankheit des Anderen entsteht und wie man sie heilen könnte.

Im Grunde ist es daher Verzweiflung, die ich bei Dir lese, Träumende Katze. Du hast Angst um Deinen Mann. Dafür habe ich viel Mitgefühl.

Aber Du erkennst ja selber: Du hängst, weil Du diese innere Einstellung im Moment hast, in einem Hamsterrad fest. Je nachdem wie alt Du bist, mußt Du wohl wirklich eine Entscheidung treffen, falls Du sie nicht schon getroffen hast: will ich einen kranken Mann überleben, oder will ich nochmal einen gesunden Mann suchen?

Diese Frage klingt zwar hart, aber man darf sie sich trotzdem stellen, auch wenn man anders erzogen wurde und ein anderes Pflichtgefühl fühlt.

P.s.: was mich übrigens auch noch wundert ist, daß Du deine Familie als Argument anführst, Du sollest bei ihm bleiben. Dabei kannst Du deine Familie mittlerweile nicht mehr ertragen. Warum hörst Du dann bitte auf ihre Ratschläge? Die können doch nur völlig verquer sein.
 
Also damit ich nicht nerve und dennoch den Kopf nach dem Lesen wieder frei kriege: für jeden Psychologen, der den Thread liest, ist das ein unglaublicher Slapstick. Jeder einzelne Beitrag. Aber besonders natürlich das Schreiben von Träumende Katze.

Eine Maus sitzt in einem Hamsterrad. Rechts oder links kann sie aus dem Hamsterrad aussteigen, jederzeit. Aber was tut sie? Sie läuft stur vorwärts gerade aus und bergauf, muß sich dabei verbiegen und sich mühen, sie rast förmlich vor sich hin, bis zur Erschöpfung.

Und jetzt kommt der Mensch Träumende Katze. Er ist wie die Maus im Rad gelaufen und ist jetzt erschöpft. Träumende Katze ist aber ein Mensch und keine Maus, daher steigt sie als intelligentes Wesen nicht aus dem Hamsterrad aus. Sondern sie denkt zunächst, bevor sie läuft: "oh wie kann ich nur aus dem Hamsterrad herauskommen und trotzdem noch weiter stur nach vorne laufen und das Rad weiter antreiben?"

Wenn man sich so um einen Menschen verfrickelt wie Du, dann liebt man ihn nicht, Träumende Katze. Psychologen sagen einem das nicht, weil sie einem nicht weh tun wollen. Aber ich will Dir widersprechen: das ist nicht Liebe. Ihr liebt Euch nicht. Sondern ihr seid abhängig voneinander.

Fazit für mich nach dem Lesen und Schreiben: Geh weg da.

Liebe Grüsse und alles Gute von einer Maus, die sich mit Rädern auskennt. Sie weiß: es gibt kaum Tricks, um raus zu kommen. Man muß einfach aussteigen, wenn man nicht mehr kann. (Wann das ist, weißt nur Du.)

(Die Alternative ist, sich nicht auf die Gesundheit zu berufen und den damit verbundenen Esoschmarrn, sondern sich und ihm ehrlich einzugestehen, daß man nicht mehr will !!! Das würde dann auch das Sympathiegefühl in mir wieder herstellen, wenn die Handlung wenigstens in's Auge gefaßt würde, irgendwann. Denn dann würdest Du mal auf Deine Bedürfnisse hören und sie Dir erfüllen. Das wünsche ich Dir.)
 
träumendeKatze;3268062 schrieb:
Was piekst mich: Aggression, Kritik etc.

Ich arbeite damit, indem ich z.B. Entspannungs- und Akzeptanzübungen mache. Gerade Akzeptanz ist nützlich, muss man oft üben. Negative Eigenschaften an sich zu akzeptieren ist schwierig und geht nicht über Nacht.
Ich weiß dass ich (genau wie andere Menschen auch) viele negative Eigenschaften habe.

Was sin negative Eigenschaften? Ich meine, Aggression ist nicht gleich negativ, auch nicht Arroganz.

Und diese Übungen sind meist keine Akzeptanz, eher der Versuch zu akzeptieren. Dabei kommt eine Distanz raus, die doch letztlich nur im Widerspruch der eingenommenen Haltung steht. Ein Regulierungsversuch. Nichts gegen solche/jene Übungen, doch nützt es nichts, wenn nicht die Ursache (der eigene WILLE) bekannt ist, bzw. erkannt wird. Akzeptanz schafft nämlich erst das Einsehen des eigenen Willens in der Haltung durch die Handlung/Nicht-Handlung.

Und es wird irrelevant.:zauberer1



Nichts, was mir hier begegnet.

Andererseits gibt es etwas, das mein Mann noch nicht begriffen hat: dass man Glück sich nicht von außen holen, weder essen noch trinken noch einfordern kann. Das Glück trägt man in sich selbst.

Meine Liebe, du kopierst. Du kopierst deine bereits gelesenen Bücher. Doch sie helfen noch lange nicht, solange du alleine mit dem Verstand verstehst, bzw. noch nicht verstanden hast, was DEIN Verstand alles ist.
 
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Hallo Scharmane,

hier meine Gedanken zu einem Teil deines Beitrags:
... einerseits möchtest du nur das beste für ihn, andererseits für dich. Du hast deine Vorstellungen, die er dir in diesen von dir genannten Bereichen nicht erfüllen kann.
Das Schwierige ist - ich kann ihn nicht lassen wie er ist, weil es mir
a) in der Seele wehtut, wenn er sich selbst schadet, ich kann das kaum aushalten, ich denke dann schon an später, wie geht das weiter, wie lange geht das noch gut, setzt er damit nicht sein Leben UND die Beziehung aufs Spiel, da ist auch ein wenig verzweifelte Wut drin, weil er seine kurzfristigen Interessen über langfristige Interessen stellt
b) ich denke, ICH müsste was tun, damit es IHM gut geht, denn wenn es ihm schlecht geht und er lässt seine Launen an mir aus überlege ich immer, was hab ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht. Geht es ihm gut, hat er keine schlechte Laune, dann geht es mir zumindest wegen ihm nicht schlecht, also doch Verschmelzung. Wenn es meinem Mann schlecht geht und er lässt es an mir aus verbal, geht es mir auch schlecht, deshalb diese Vermischung, da muss ich weg von.

Der Weg ist, ihn zu akzeptieren EGAL was er gerade tut.
Es liegt in meiner Verantwortung, mich zu schützen und abzugrenzen wenn er seine Launen hat.
Ich habe da ein paar Ideen, wie das gehen könnte, z.b. eine Auszeit vereinbaren, mit klaren Regeln.


Er verhält sich vermutlich dann so, weil er erstens dir ähnlich ist, seinen eigenen Kopf hat, u. zweitens vermutlich durch dein Verhalten doch auch zu einigen Dingen annimiert wird. Ist nicht bös gemeint, sondern wie gesagt, eigentlich gar nicht so unnormal.
Wenn wir beide schlecht drauf und gereizt sind, geht gar nix mehr, dann provozieren wir uns gegenseitig.

Die Beziehung funktioniert gut
a)wenn wir beide gut drauf sind
oder
b) ich gut drauf bin und mich nicht provozieren lasse, ruhig und gelassen bleibe, vielleicht sogar mit Empathie die eigentliche Botschaft aus seinem Verhalten rausfiltern und einfühlsam darauf reagieren kann. Wie das funktioniert weiß ich mittlerweile, ich hab nur nicht immer die Kraft dazu.

Problemzone:
c) wenn ich gereizt bin und er ist gut drauf passiert es öfter, dass er sich provozieren lässt was zu a) führt. Ich werde ihn bitten, mich mit dem Wort "Auszeit" auszubremsen, wenn das passiert.
...
Den im Grunde genommen passen ja doch viele Dinge, oder? Wenn so, dann wäre es z.b. ein Irrsinn, sich deswegen zu trennen.

Das ist es - wir provozieren uns gegenseitig, ich kann mich selbst nicht immer bremsen, ich kann mich doch nicht von jemand trennen, bloß weil wir nicht in der Lage sind, ruhig zu bleiben, wenn wir uns gegenseitig provozieren. Es sei denn, dass ich keine Hoffnung mehr habe, dass sich da was dran ändert, indem ich lerne, mich auszubremsen und abzugrenzen. Noch habe ich Hoffnung.

Ich hab selbst viele Fehler. Ich möchte gern rausfinden, ob ich noch was an der Kommunikation verbessern kann, da geht noch was. Das Problem ist auch, ich hab ein ausgeprägtes Verantwortungsgefühl, ich denke, wenn was nicht funktioniert, bin ich schuld, es sei denn ich hab alles gegeben und kann nicht mehr. Das ist auch so ein ungesundes Muster von mir.

Was ist die Lösung?
1) Von meiner Seite aus den Aufwand reduzieren, mich mehr um meine Gesundheit kümmern statt mich gedanklich dauernd mit meiner Beziehung zu beschäftigen und meine Bedürfnisse zu vernachlässigen
2) Wenige Regeln, die man sich merken kann, gemeinsam (!) festlegen
3) Konsequent sein
4) Mich schützen/abgrenzen wenn er sich nicht dran hält (statt passiv-aggressiv bzw. psychosomatisch zu reagieren)

Das mache ich jetzt mal konsequent (so ungefähr hab ich es zwar schon versucht, hat leider nie lange gehalten, weil sich im Alltag die alten Muster wieder einschleichen).

...
Vielleicht gibts ja einige Sachen, die du so machst, wie du sie bisher gemacht hast, u. er es sehr schätzt an dir, aber halt nicht der Typ ist, der dir das so ehrlich u. offen sagen kann, vor allem dann nicht, wenn du ihn danach fragst?

Ich wünsch mir einen Mann, der NICHT von mir abhängig ist und will auch nicht abhängig von ihm sein (bins leider grade finanziell). Mein Mann lässt sich zwar gern verwöhnen (ich mich auch von ihm) will aber nicht abhängig von mir sein (das gleiche gilt für mich auch).
Deshalb ist das Thema verwöhnen und andern Verantwortung abnehmen eine zweischneidige Angelegenheit. Einerseits bequem und angenehm, zu oft praktiziert entsteht daduch schnell Abhängigkeit und eine extrem unangenehme Enge, die sich durch eine unterschwellige, erhöhte verbale Aggressivität Luft macht.
Wie sich das im Extremfall auswirken kann weiß ich noch aus der Erinnerung: mein Papa ist nie von zuhause ausgezogen, hat bei meiner Oma gelebt, sie hat versucht ihm alle Wünsche zu erfüllen, er hats zwar genossen war aber abhängig, hats gespürt und hat verbal aggressiv reagiert.
Das ist wirklich nur was als Ausnahme von der Regel, ausnahmsweise gern, als Anspruch entstehen erst zu hohe Erwartungen (jmd. ist für die Erfüllung der eigenen Bedürfnisse verantwortlich), schließlich eine Abhängigkeit, weil man verlernt, sich selbst um seine Bedürfnisse zu kümmern.

Die Regel heißt:
Jeder ist selbst für die Erfüllung seiner/ihrer Bedürfnisse verantwortlich, Kommunikation auf Augenhöhe. Jeder darf sich vom andern was wünschen, aber nix erwarten, jeder darf sich abgrenzen und nein sagen.

Pflegen, verwöhnen als Ausnahme.

Also ich kennen wirklich niemanden, u. so wenige kenne ich nicht, die ehrlich sind, u. denen wirklich ALLES passt, bzw. die den anderen wirklich GANZ so aktzeptiert, wie er ist.
...
Also lass dir nix ein, noch ausreden, nimm das, was dir stimmig erscheint an, setz es um oder auch nicht.
...
Denn selbst wenn du sagst, es geht net mehr, und du bleibst dann allein, wie lange willst du allein bleiben? sicher nicht auf Dauer, u. es weis keiner genau, ob nicht der andere vielleicht noch mehr Macken hat ? Natürlich kanns auch sein, das er weniger hat, aber er hat sie.

Mein Ziel ist nicht die perfekte Beziehung, sondern eine Beziehung, inder ich mich halbwegs wohlfühle, das ist momentan nicht der Fall. Trennung ist für mich aber erst eine Option, wenn ich meine eigenen Möglichkeiten ausgereizt habe, sprich mich meiner Verantwortung, mich richtig zu verhalten, gestellt habe.

Ich werde alle mir zur Verfügung stehenden Informationen auswerten, mit meinem Mann reden und versuchen, gemeinsam (!!!) mit meinem Mann eine Lösung zu finden.

:danke:

Träumende Katze
 
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