Schweizer Abstimmungsdesaster

:confused:

Wo hab ich denn geschrieben, dass die Schweiz auf Ausländer angewiesen ist? Ich hab keine Ahnung, ob das so ist oder nicht. Mir kommt der Ausländeranteil von bald 25% exorbitant hoch vor, da kann sich so manches andere Land eine Scheibe abschneiden. Soviel zum Vorwurf (allgemein gemeint), die Schweiz wäre ausländerfeindlich.

ich habe es geschrieben, weil es so ist. Junge Chler gehen nach Amerika oder anderswo in die weite Welt. Daher fehlt hier der Nachwuchs.
 
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ich bin auch neidisch.

Einwandern würde ich übrigens gerade wegen der Demokratie - und nicht wegen sonst irgendetwas, was man Einwanderern gerne unterstellt. Sonst hab ich nämlich alles, was ich brauche.

Ja, aber bis man dann als Zuwanderer endlich wählen darf ... Wenn überhaupt mal.
 
Ich bin ja ein glühender Fan der direkten Demokratie, aber Feivel hat schon recht, bei manchen Dingen sollte man die Masse nicht befragen.
Und Zuwanderung ist eines jener Themen, bei denen die Emotionen hochgehen, - insofern für eine Volksbefragung einfach ungeeignet.
 
hallo schrieb:
Ich bin ja ein glühender Fan der direkten Demokratie, aber Feivel hat schon recht, bei manchen Dingen sollte man die Masse nicht befragen.
Und Zuwanderung ist eines jener Themen, bei denen die Emotionen hochgehen, - insofern für eine Volksbefragung einfach ungeeignet.

Sehe ich nicht so. Ich denke, dass die Schweizer durchaus "befragungserprobt" sind und sich da im Laufe der Zeit ein gutes Gespür entwickelt haben.
Und nur weil Politiker "für das Volk" entscheiden, heisst das noch lange nicht, dass es auch gute Entscheidungen sind. Ich würde unsere Regierung liebend gerne gegen eine direkte Demokratie eintauschen.
 
So ist das in einer Demokratie, da gibt es Entscheidungen, die man gut findet, und andere, die man schlecht findet. Man kann nicht sagen, daß Demokratie schlecht ist, nur weil es ein Ergebnis gibt, das einem nicht gefällt.
Direkte Demokratie finde ich gut, wäre froh, wenn es das auch in Österreich geben würde, daß das Volk mitreden kann, hier kann man Volksbegehren machen so viele wie man will, die verschwinden dann in einer Schublade und das war es.
 
Die Deutschen sollten sich gegenüber den Schweizern sowieso zurückhalten - Stichwort Osten.

Und weil mein schöner Faden gesperrt wurde, obwohl ich noch was schreiben wollte: ein herzliches Dankeschön an den Melder. :wut1:
 
Sehe ich nicht so. Ich denke, dass die Schweizer durchaus "befragungserprobt" sind und sich da im Laufe der Zeit ein gutes Gespür entwickelt haben.
Und nur weil Politiker "für das Volk" entscheiden, heisst das noch lange nicht, dass es auch gute Entscheidungen sind. Ich würde unsere Regierung liebend gerne gegen eine direkte Demokratie eintauschen.

Na ja, bei Zuwanderung geht’s immer ums Territorium. Und irgendwie gehört der Verlust von Territorium zu den Urängsten. Und Ängste sind nie gute Ratgeber, sie schränken ein und grenzen aus.

Die Schweizer sind sicher befragungserprobter als jede andere Nation und das ist ja auch etwas, was für andere - auch für mich - wirklich Vorbildwirkung hat.

Bei dieser Befragung hatte, so las ich, Blocher von der SVP die Hände im Spiel und der ist doch nun wirklich einer, der manipuliert. Oder siehst du das anders?
 
hallo schrieb:
Na ja, bei Zuwanderung geht’s immer ums Territorium. Und irgendwie gehört der Verlust von Territorium zu den Urängsten. Und Ängste sind nie gute Ratgeber, sie schränken ein und grenzen aus.

Die Schweizer sind sicher befragungserprobter als jede andere Nation und das ist ja auch etwas, was für andere - auch für mich - wirklich Vorbildwirkung hat.

Bei dieser Befragung hatte, so las ich, Blocher von der SVP die Hände im Spiel und der ist doch nun wirklich einer, der manipuliert. Oder siehst du das anders?

Blocher ist rechtsorientiert, und die SVP ist die stimmenstärkste Partei. Manipulation ist in der Politik Usus, und ganz bestimmt nicht nur in der Schweiz. Detto auch die Abwertung des politischen Mitbewerbers, in der Politik völlig normal. Die EU ist selbstgefällig und selbstherrlich, und das einzige, was sie interessiert, ist Macht. Sieht man nicht erst jetzt, nach dieser Abstimmung, sehr deutlich. Die Menschen mit ihren Ängsten und Bedürfnissen sind der EU völlig egal.

Manipulation sehe ich vielmehr bei den Medien. Schlagwort: "Die Schweiz macht die Schotten dicht." Und das stimmt nicht, das ist unrichtig. Es geht nicht darum, die Schotten dicht zu machen, es geht darum, die Einwanderungsquote selbst zu bestimmen; zu selektieren, wer nützt dem Land und wehr nicht. Das ist in anderen Ländern Selbstverständlichkeit. Warum gesteht man das, was man selbst tut, der Schweiz nicht zu? Dieses winzige Land, mit einer Zuwanderung von jährlich mehr als 80.000 Menschen? Österreich ist nur unwesentlich grösser und hat eine Zuwanderungsrate von vergleichsweise gerade mal läppischen 10%. Dabei ist die Schweiz voll mit Bergen, die sich als Bauland nur sehr bedingt eignen. Ich kann Ängste gut verstehen, wenn man die Leute schon bald "aufschichten" muss, weil der Platz begrenzt ist.
Vielleicht oder vermutlich wäre es besser gewesen, wenn die Schweiz mit der EU Gespräche bezüglich dieser Problematik gesucht hätte. So sehe ich das Abstimmungsergebnis eher als Warnhinweis für die EU, auch im Hinblick auf die Wahlen. Aber so wie ich die EU einschätze, wird ihr auch das egal sein, Menschen tangieren sie nicht.

LP
 
Ja, aber bis man dann als Zuwanderer endlich wählen darf ... Wenn überhaupt mal.

Was meinst Du, warum ich es nicht tue?
Das, was ich will, bekomme ich eh nicht - wär mir sowieso lieber, wenn ich in meinem eigenen Land eine bessere Demokratie leben dürfte.
Nichts gegen die Schweizer: ich mag sie und ihr Land und besuche sie auch sehr gerne, aber dort, wo ich jetzt lebe, kann ich jederzeit hin, wenn ich mag - und muss trotzdem an meinem Wohnort nicht "die Fremde" sein.
Ich glaub, es ist gar nicht so einfach, als Ausländer irgendwo zu leben - egal, ob in der Schweiz oder sonstewo.
 
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Na ja, bei Zuwanderung geht’s immer ums Territorium. Und irgendwie gehört der Verlust von Territorium zu den Urängsten. Und Ängste sind nie gute Ratgeber, sie schränken ein und grenzen aus.
Dennoch sollte man diese Ängste ernst nehmen. Wenn man von politischer Seite her versucht, sie zu verdrängen, wird Ausländerhass noch geschürt - und das kann es ja nun wirklich nicht sein.
 
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