Schulsystem erschafft Durchschnittsmenschen.

  • Ersteller Ersteller Farid
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bevor ihr euch weiter nen Kopp um 1-Euro-Jobs macht, mal nen paar aktuelle Infos dazu (ob das bundesweit gilt, weiß ich nicht 100 %):

die wurden ganz drastisch abgebaut (und sind mittlerweile seit 1.2.12 auf 30 Std. pro Woche max. reduziert - was einige, die in einer solchen Maßnahme sind, übrigens sehr bedauern).

Hatte ich schon drauf hingewiesen. Es nennt sich jetzt AGH = Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung, 1,77 Euro die Stunde.

1-Euro ist tatsächlich weg, gab da zu viele Klagen, weil Arbeitslose in diese Maßnahme gezwungen wurden und bei Nichtnachkommen sanktioniert wurden. Dazu haben zahlreiche Sozialgerichte klargestellt, dass 1-Euro-Jobs keine Arbeitsalternative ist. Daher mussten sie ummodeln.

die Zuschüsse für die Träger wurden um rund 60 Prozent gekürzt und die Träger, die solches anbieten, werden werden mittlerweile streng kontrolliert und müssen diverse Auflagen erfüllen.

Das ist der Haken, die Auflagen sind jetzt härter. Können die bisherigen Anbieter der 1-Euro-Jobs kaum erfüllen. Umgemodelt wurde es zum 1.04.2012. Ist daher im Anlaufen, sieht aber durch die Auflagen jetzt schon nach Auslaufmodell aus.

Die Zeiten, wo Arbeitgeber damit reguläre Arbeitsplätze ersetzen konnten, sind zum Glück vorbei.
Viele gemeinnützige Träger haben bereits die Segel gestrichen, da sie diesen (Verwaltungs-, Schulungs-, Qualifizierungs-, Betreuungs-)Aufwand nicht mehr leisten können.

Das kommt dazu, denn auch schon 1-Euro-Jobs konnte man teilweise als Konkurrenz zu Betrieben sehen. Z.B. das Müllaufstechen, war Konkurrenz zur Stadtreinigung ...... auch wenn es einige als Blödsinn abtun. Nur, da einiges privatisiert wurde, konnte es auf einmal als Konkurrenz angesehen werden.

Und das wird bei AGH noch schlimmer werden, weil man da Arbeitslosen wirklich eine Perspektive einräumen will und das bedeutet unabdingbar staatlich geförderte Konkurrenz gegenüber privaten Betrieben. Geht nicht, wissen wir alle! Da ist der nächste Haken, der kommen wird.

Das zeigt aber auch genau die Misere auf, die privaten Betriebe nehmen nicht mal mehr genug Arbeitslose an, trotz Förderung durch AfA oder Jobcenter. Es wird ja sogar teilweise komplett der Lohn übernommen, zur Wiedereingliederung und trotzdem will keiner die Arbeitslosen.
Daher ist eigentlich AGH eine Alternative, aber, wenn sie real qualifizieren, wird es zur Konkurrenz zu den nicht öffentlichen Betrieben und das ist nicht erlaubt.

Daher ist AGH auch beschränkt, maximal 24 Monate in 5 Jahren und dazu müsse man sich jetzt die ganzen Vorschriften ansehen, ab welcher Dauer es als Qualifizierung und Konkurrenz für Betriebe gewertet werden kann.
Da ist ja wieder das nächste Problem, der Staat darf keine Konkurrenz aufbauen, muss es aber quasi, wenn der Staat die Arbeitslosen wieder von der Straße bringen will, was dann aber quasi Konkurrenz für die Wirtschaft bedeuten würde. Da ist das Hauptproblem, die Wirtschaft schart doch schon.
 
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Daher ist eigentlich AGH eine Alternative, aber, wenn sie real qualifizieren, wird es zur Konkurrenz zu den nicht öffentlichen Betrieben und das ist nicht erlaubt.

nur ganz kurz zu ein paar Punkten: es sind niederschwellige Arbeitsgelegenheiten und die *Qualifizierung* bewegt sich ebenfalls in dem Rahmen. Das ist keine wirkliche Konkurrenz für andere Betriebe.

von 1,77 € weiß ich nichts. 1 € plus Sozialticket gibt es wie gehabt.

die 24 Monate-in 5 Jahren-Regelung wird bislang auch noch flexibel gehandhabt, kommt auf den Sachbearbeiter an.

wie das derzeit mit Sanktionen bei Nichtantritt der Zuweisung aussieht, weiß ich nicht - Fehlzeiten werden jedoch genauer kontrolliert und können eher als früher zum Abbruch der Maßnahme führen.

Das Paket ist noch unausgegoren. Beispielsweise müssen die, die in einer *Aktivierungsmaßnahme* sind, nicht mehr betreut werden - durch die Hintertür dann aber eben doch....

Mal sehen, was draus wird.
 
hast du deine meinung hier veraendert im letzten halben jahr?? frisch nach schweden gezogen??

Nein, ich bin schon seit drei Jahren in Schweden - aber bald könnte eine Rückkehr nach Deutschland anstehen.

Meine Ansicht zu Hartz IV und bedingungslosem Grundeinkommen ist auch wie gesagt nicht stark - wie gesagt: Ich sehe im bedingungslosen Grundeinkommen unter gewissen Umständen durchaus Vorteile. Wenn es praktikabel sein sollte, wäre ich dafür. Da sind mir dann auch mögliche Drückeberger egal. Ob es praktikabel ist, weiß ich aber nicht.
 
...und verkaufen es auch noch als Starhilfe für einen Job. Hahahahah...Mensch du, wacht doch mal auf, kann man da nur sagen.

wir hatten mal eine 1-Euro-Kraft. Wir hätten sie liebend gerne behalten, weil sie gut arbeitete, gut ins Team passte und es einfach stimmig mit ihr war - doch für eine feste Übernahme war kein Geld da. Das ist von vorneherein klar gewesen, als man sie einstellte.
Und dieses Verhalten gegenüber arbeitssuchenden Menschen finde ich unmöglich - da ist mein Arbeitgeber als sehr schlechtes Vorbild vorangegangen. Wenn er nicht mein Arbeitgeber wäre (und ich von ihm abhängig), würde ich sagen: "Pfui, schäm Dich!"
 
Nein, ich bin schon seit drei Jahren in Schweden - aber bald könnte eine Rückkehr nach Deutschland anstehen.

Meine Ansicht zu Hartz IV und bedingungslosem Grundeinkommen ist auch wie gesagt nicht stark - wie gesagt: Ich sehe im bedingungslosen Grundeinkommen unter gewissen Umständen durchaus Vorteile. Wenn es praktikabel sein sollte, wäre ich dafür. Da sind mir dann auch mögliche Drückeberger egal. Ob es praktikabel ist, weiß ich aber nicht.

Die Drückeberger sind jetzt auch schon da.
 
nur ganz kurz zu ein paar Punkten: es sind niederschwellige Arbeitsgelegenheiten und die *Qualifizierung* bewegt sich ebenfalls in dem Rahmen. Das ist keine wirkliche Konkurrenz für andere Betriebe.

Doch, da vergaloppieren die sich gerne. Hier war das mit Bürgerdienst, verschwand sehr schnell in der Versenkung, weil sich Sozialdienste und vorne dran die schwarzen Sheriffs aufgeregt haben. Übrigens, zu Recht.
Auch Besorgungsdienste (z.B. Einkaufen) übernehmen heutzutage die Sozialdienste, gegen Entgelt. Und die regen sich dann zu recht auf, da ja auch diese Entgelte bei Sozialschwachen wiederum übernommen werden. Es sind ja durch viele Sachen neue Arbeitsmarktnischen entstanden, die längst abgedeckt werden.

von 1,77 € weiß ich nichts. 1 € plus Sozialticket gibt es wie gehabt.

die 24 Monate-in 5 Jahren-Regelung wird bislang auch noch flexibel gehandhabt, kommt auf den Sachbearbeiter an.

Weiß ich ..... ganz zufälligerweise ...... es ist aber auf die 1 Euro plus gemünzt, der Freibetrag plus Fahrgeld, plus Aufwand. Der Gesetzesgeber hat hier feste Vorgaben gemacht und zwar das angemessen entlohnt werden muss, oder ganz einfach gesagt, es muss was übrig bleiben, was bei 1-Euro nicht unbedingt war.

Mit den 24 Monaten ist schon festgeschrieben, ob im Stück oder aufgesplittet, das steht frei.

wie das derzeit mit Sanktionen bei Nichtantritt der Zuweisung aussieht, weiß ich nicht - Fehlzeiten werden jedoch genauer kontrolliert und können eher als früher zum Abbruch der Maßnahme führen.

Genauso wie das andere, denn das Prinzip AGH gibt es ja schon einwenig länger, 1-Euro ist (war) auch AGH, ABM genauso. Es ist aber kein Arbeitsersatz und wenn es als das verkauft wird, reagieren Sozialgerichte recht empfindlich, ebenso wenn es als Quali angepriesen wird.
Aber, auch mit Vorsicht zu genießen, es ist Auslegungssache, wenn jemand 10 Jahre aus dem Beruf raus ist, oder 10 Jahre arbeitslos ist, dann ist das sogar eine Quali-Maßnahme, wird man dann nie ablehnen können. Ist sogar verständlich.

Die genaue Führung der Stunden, hat hier nur erst einmal vorrangig mit der Entlohnung zu tun, da bei der Sache entlohnt wird, auch wenn nicht viel. Nachrangig, ganz klar, Zuverlässigkeit. Und da setzt logischerweise die Kontrolle ein, wer nicht ordnungsgemäß eine solche Sache wahrnimmt, bekommt logischerweise Ärger, denn das bekommt alles der Fallmanager irgendwann auf den Tisch. Und dann kann es ganz logisch Sanktionen im Nachhinein hageln.

Das Paket ist noch unausgegoren. Beispielsweise müssen die, die in einer *Aktivierungsmaßnahme* sind, nicht mehr betreut werden - durch die Hintertür dann aber eben doch....

Mal sehen, was draus wird.

Siehe vorgenannt, das wird alles überprüft. Nur, ob es wirklich was bringt, ist eine andere Frage und zwar die, ob die Wirtschaft nicht ein Level der Arbeitslosen haben will ..... zum Lohndumping. Und dann sind solche Projekte, na ja
Und auch, wenn man eine Möglichkeit dadurch bekommt und einen Job bekommt, kann man sich gleich auf weniger Lohn einstellen, als andere, Was aber auch logisch ist, ebenso lange Probezeit. Da sollte man nicht blauäugig sein.

Aber so, wie das ganze Konzept gesamt aussieht, kann es eine Chance sein, gerade für die Langzeitarbeitslosen, was so 1-Euro-Job nicht war. Nur wieder mit dem Problem, will die Wirtschaft das überhaupt.

Und dazu das Hauptproblem, das ganze Konzept geht nur auf in staatlich Bereichen, bzw. auch hoheitlichen Bereichen und da hat leider der Staat vieles in Privathand abgegeben und da sind dann Probleme vorprogrammiert. Was ganz schnell dann auch wieder zum Ende solcher Projekte führen kann. Bzw. die, die solche Aufgaben des Staates im Privaten Bereich übernommen haben, werden dann wiederum die Löhne drücken müssen, wenn sie so Konkurrenz bekommen. Oder, was noch schlimmer wäre auch die billigen Arbeitskräfte haben wollen und das auf Dauer.

Das ist halt die Kehrseite.
 
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Offensichtlich findest Du Dich lustig. Sei es Dir gegönnt.

Trotzdem bezweifle ich , das es mit einem Grundeinkommen mehr Drückeberger gibt, als es jetzt schon mit H4 und Mietzuschuss gibt.

Richtig, du hast es voll erkannt, es werden nicht mehr werden, weil sich der Level bei paar 10.000 halten wird. Denn die bleiben bei ihrer Einstellung.

Also, wo ist nun dein Problem ?
 
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