Schlimm wenn ich nicht den Erwartungen der Menschheit entspreche?

Selbst wenn ich wollte, kann ja so niemanden verletzen in meinen eigenen vier Wänden;)

ist das der grund,warum du lieber alleine bist?niemanden zu verletzen und nicht verletzt zu werden?
schau in dich tief hinein und überprüfe,was dich glücklich macht.wenn du dir dann sicher bist,solltest du dazu stehen und dich nicht interessieren,was andere denken oder sagen.somit strahlst du dann deine innere zufriedenheit und gelassenheit auch aus.;)
lg
 
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Liebe Sonda,

es gibt für Dich eigentlich keinen Grund Dir Gedanken zu machen, wenn Du doch gern allein bist und Dir selbst genügst. Mein Mann zum Beispiel, der braucht für sein Leben eigentlich niemanden... der ist glücklich mit sich und mit mir und den Kindern. Partyclowns sind wir beide nicht... aber ich bin gerne unter Menschen. Er weniger. Er braucht das nicht. Das heißt wir gehen da auch schon mal getrennte Wege.... Ihm ist das "alleinsein" wichtiger.

Warum erzähle ich das... weil mein Mann in sich super stimmig ist. Kein Mensch auf dieser Welt käme darauf, ihm was anderes andichten zu wollen. Kein Mensch käme darauf von ihm zu erwarten, dass er jetzt super viel unternehmen müsste. Das ist jetzt nicht der Fall und war es auch nicht, bevor wir uns kennengelernt haben.

Meine Erfahrung sagt, wenn von Außen Zweifel kommen, sind das meist die Zweifel in einem selbst. Wenn ich überzeugt bin, von dem was ich tue... da zweifelt niemand an mir. Wenn ich selber unsicher bin... kommen auch viele, die mir diese Zweifel aufzeigen.

Mein Mann (ich bleib mal bei dem Beispiel) wäre es auch total egal ob jetzt irgendwer eine Erwartung hätte. Das würde an dem Abprallen. Worauf ich hinauswill, Deine Reaktion, dass Du akzeptiert sein möchtest, anerkannt und geschätzt ist durchaus normal. Aber die Leute sollen Dich ja so anerkennen wie Du bist. Tun sie das nicht, liegst Du im Bett und weinst.... Und hier stelle ich mir die Frage und vielleicht magst Du Dir die Frage auch stellen ob Deine Haltung vielleicht nicht ganz Dir entspricht.

Du schreibst auch, Du hast es verpasst Dir einen Freundeskreis aufzubauen.... Wenn es für Dich völlig in Ordnung wäre, warum wählst Du dann die Worte "verpasst" (Wobei man sich immer einen Freundeskreis aufbauen kann, immer und überall!!! ) Ich nehme das sehr genau, weil in solchen Sachen spricht das Unterbewußtsein und wenn man Dein Posting liest, hört man die Traurigkeit raus.... Menschen die einfach introvertiert sind, gerne allein sind, sind deswegen nicht traurig....

Vielleicht magst einfach mal in Dich gehen und für Dich im stillen Kämmerlein die Frage beantworten, ob Du tatsächlich gerne so ganz allein bist oder ob da nicht doch eine tiefere Sehnsucht ist .....

Liebe Grüße und alles Gute
Petra
 
Danke erstmal für eure Antworten, habt mir viele Denkanstösse gegeben!!

Das mit dem "ich habe es verpasst einen Freundeskreis aufzubauen" ist vielleicht auch die Meinung meiner Eltern. Sie sind es vorallem, die meinen ich hätte mehr weg gehen sollen und sollte es noch tun.

Und meinem Ex traure ich nicht hinterher, war meine Entscheidung und seit da geht es mir viel besser. Wir haben nicht viel unternommen zusammen obwohl er wollte. Er hatte keinen, also wirklich keinen, Freund mit dem er etwas hätte machen können. Also sind wir dann beide zuhause geblieben wenn es mir nicht danach war weg zu gehen oder ich ihm zuliebe in den Ausgang ging.

Werd da nochmal in mich gehen.

Danke!
Sonda
 
Muss man denn den Erwartungen der Menschheit immer entsprechen und genau das tun was junge Menschen in meinem Alter zu tun pfelgen NORMALERWEISE? Und ist es wirklich schlimm wenn man das nicht tut und trotzdem akzeptiert werden will? Ich verstehe die Menschen immer weniger...und frage mich, ob ich die seltsame bin...

Grüsse
Sonda
ich würde mich eher fragen ob es nicht schlimm ist das andere etwas erwarten, dich nicht einfach sein lassen wie du bist, da du ja kein bösartiger gesellschaftstyrann oder so bist, dazu heute doch immer mit selbstverwirklichung, freiheit uvm geworben wird.
nimm reaktionen als natürlichen filter...die zu dir passen mögen dich, die anderen können dich.
 
Leider kann ich mich über die Meinungen anderer noch nicht hinwegsetzen. Ich merke dass gewissen Menschen mich mögen, aber kann es auch nicht wahr haben dass sie mich genau so mögen wie ich bin.
Irgendwie kommen da noch immer die Meinungen anderer durch, obwohl ich wirklich gerne allein mit mir bin. Ich vermisse nichts, und wenn ich Gesellschaft brauche, weiss ich, woher ich sie kriege...
Ist sooo schade verstehen dass viele Menschen nicht, es würde so viel einfacher machen...
 
Leider kann ich mich über die Meinungen anderer noch nicht hinwegsetzen. Ich merke dass gewissen Menschen mich mögen, aber kann es auch nicht wahr haben dass sie mich genau so mögen wie ich bin.
Irgendwie kommen da noch immer die Meinungen anderer durch, obwohl ich wirklich gerne allein mit mir bin. Ich vermisse nichts, und wenn ich Gesellschaft brauche, weiss ich, woher ich sie kriege...
Ist sooo schade verstehen dass viele Menschen nicht, es würde so viel einfacher machen...

kann dir nur sagen , worauf ich gerade gekommen bin -

ich bin aufgewachsen damit, die erwartungen anderer zu erfüllen -
und wenn ich es nicht getan habe -
dann war eben die strafe da -
in form von liebesentzug.

es braucht lange, um sich aus einer solchen konditionierung zu befreien.
ich kämpfe auch noch damit.

aber ich weiß, was am ende steht -
ich bin nicht dazu da die erwartungen anderer zu erfüllen -
und zwar ohne rücksicht auf verluste.

aber - es ist auch nicht richtig für mich, die erwartungen anderer aus blanker opposition heraus nicht zu erfüllen -

ich lerne zu erkennen - und zu entscheiden - was ist gut für mich selbst - und was eben nicht.

wir leben nun mal mit menschen, die erwartungshaltungen setzen in andere -

und -
wir sind nicht alleine da -
wir wollen auch nicht wirklich völlig alleine sein -

es gilt also, eine mitte zu finden......

ich bin derzeit auf dem stand -
ich tue nichts, von dem ich das empfinden habe, dass es nicht gut für mich ist -
aber ich kommuniziere mit den menschen -

denn mit sicherheit kann ich erst wissen, ob jemand gut für mich ist - oder eben nicht - wenn ich mit ihm/ihr kommuniziere.

da kommt auch noch ein anderer aspekt dazu -
wenn wir lernen objektiv umzugehen mit uns selbst, dann ist das verhalten anderer ein wichtiger hinweis darauf nachzuschauen -
und - wie ist das bei mir selbst?

setze ich vielleicht (z.b.) auch noch erwartungen in andere?

anders ausgedrückt -
ich vertraue erst mal jedem -
erst wenn sich herausstellt, dass er/sie mein vertrauen nicht verdient, dann distanziere ich mich -

dann aber nachhaltig.

im grunde ist es ganz einfach -
ich vermeide inzwischen alles was schmerzt -
aber um herauszufinden was schmerzt, darf ich den schmerz nicht unbedingt vermeiden -


mfg
magdalena
 
Tu einfach, was dir Spass macht, und kümmere dich nicht darum, ob das jemand akzeptiert. Du wirst dann andere Leute finden, die auch tun, was Ihnen Spass macht und denen es egal ist, was die "Gesellschaft" erwartet.

Noch nie ist jemand erleuchtet worden, der bei der Familie oder in der Heimat geblieben ist, sagt ein tibetisches Sprichwort, sinngmäß meint das: Die Erwartungen der Umgebung sind ein Hinderniss jeder autonomen geistigen Entwicklung.
 
Ich finde es nicht schlimm wenn Du Dich nicht anpaßt. Ich habe mich nie den Erwartungen anderer angepaßt, ich mach es einfach so wie ich denke das es gut ist. Man kann es nicht jeden recht machen und das ist auch gut so. Ich gehe meinen Weg so gerade wie möglich, will niemanden verletzen oder schaden, aber es soll mein Weg bleiben und sich nicht nur danach richten wie ich es anderen Recht machen kann.
 
Hallo sonda

Du bist mit Sicherheit normaler als ich. "Unnormal" heisst meist, dass man eben nicht so drauf ist wie die Mehrheit. Das muss längst nicht irgendwie krank sein, wobei ich persönlich schon depressiv und "sozialphobisch" bin, und nicht (mehr) in der Lage bin mein Leben auf die Reihe zu bekommen.
Denke mal, dass es kritisch wird, sobald man nicht mehr mehr in der Lage ist zu arbeiten/studieren, wenn einen die Einsamkeit anfängt traurig und depressiv zu machen und wenn man wirklich alle Kontakte verliert.
Wenn man introvertiert oder irgendwie anders ist als anderen muss man schon aufpassen nicht komplett herauszufallen, aber man sollte sich sicher auch nicht komplett verstellen. Was zum Beispiel die Disco betrifft:
Ich trinke keinen Alkohol (und komme mit Betrunkenen noch weniger zurecht, als sowieso schon), fühle mich sowieso sehr unwohl in Menschenmassen, bin auch unmusikalisch (und kann gar nicht tanzen), bin sozialphobisch (auch was Erotik betrifft), und zudem empfinde ich die Lichter-und Geräuschskulisse auch als unangenehm. Wäre in dem Kontext gar nicht in der Lage Kontakte zu knüpfen. Falls ich mal eine Freundin hätte, und die wollte da unbedingt hin, würde ich es möglicherweise mal probieren trotz Skepsis. Aber da hinzugehen und zu flirten, das würde einfach nicht funktionieren. Meine Eltern (speziell meine Mutter) haben da allerdings nicht gewollt, dass ich ausgehe usw. Naja, mittlerweile wäre es ihr wohl auch lieber, wenn ich eine Freundin hätte.

LG PsiSnake
 
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Ich finde es wichtig, Selbstbewusstsein aufzubauen. Und wie schon erwähnt -Hauptsache, man fühlt sich wohl. Nicht so sein, wie andere dich gerne hätten.

Als Kind wurde ich oft zu den Nachbarskindern geschickt. Doch weder ich noch die Kinder wussten etwas mit mir anzufangen.
Ich galt als bockig, hatte meinen eigenen Willen und wollte mich nicht belehren lassen.
Ich zog mich als Kind oft in mein Zimmer zurück und beschäftigte mich sehr intensiv mit Dingen, die mich interessierten und wollte nie gestört werden.

Habe wenig gesprochen, viel beobachtet, kaum etwas verstanden, weil die Menschen oft indirekt reden und nicht immer sagen, was sie wirklich meinen.

Ich merkte nicht, dass meine Mutter oft verzweifelt war, weil ich für sie unnahbar erschien (mein Vater hatte es mir gesagt).
Meine Eltern waren gut, aber ich habe sie nie als Eltern wahrgenommen. Sowie ich auch die Menschen, die ständig um mich herumwuselten nicht wirklich wahrnahm.
Als Teenager bildeten sich überall Cliquen, Gruppen ect., doch wie machen die das? Sie hockten zusammen und lasen die Jugendzeitschriften über Stars und Mode und unterhielten sich darüber. Ich saß irgendwo in einer Ecke und las ein Buch über Mahatma Ghandi.

Ich war anders! Und es irritierte mich. Ich grübelte und grübelte. Hatte zu allem eine eigene Meinung und konnte sie mündlich (verbal) nicht richtig vertreten, nicht richtig argumentieren.

Aber erst im Erwachsenenalter fiel die Diagnose Autismus.
Plötzlich konnte ich alles verstehen. Nach und nach entwickelte ich immer mehr Selbstbewusstsein. Alles erklärte sich dadurch.
Das Leben ist schön. Und wenn andere Menschen meinen, ich müsse mich anpassen und verbiegen, dann denke ich darüber anders.
Autismus gehört zu mir, ist meine Persönlichkeit und ich möchte nicht anders sein.
Bei mir ist nichts falsch, weder bin ich "krank", noch habe ich eine Störung und ich lasse mir so etwas auch nicht einreden.
Ich fühle mich oft wie eine Katze im Hunderudel, die die Regeln nicht versteht. Aber die Hunde können ja auch mal versuchen, die Katze zu verstehen ...
 
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