Urajup,
Ich fühle mich nicht gereizt, sondern empfinde es als bedauerlich - egal, wer so agiert - wenn Menschen von anderen Menschen mit der Verbalkeule bearbeitet werden. Offentlich sieht so mancher dahinter keinen Menschen, der diese verletztenden Worte liest. Warum eigentlich nicht? Nur weil er ihn nicht leibhaftig vor sich sieht? Wenn Du das als "Kindergarten" empfindest - dann ist das deine Sache.
Lyras Anliegen ihre mögliche Ersatzmutterrolle in Frage zustellen kann ich verstehen, auch wenn nicht klar ist, ob dieses Szenario nicht auch vielleicht selbstkonstruiert und blosses Kopfkino ihrerseits ist, im Hinblick darauf, dass sie vorgreifend für den Sohn bereits entschieden hätte, dass er einfach zu jung und unreif fürs Verantwortungübernehmen sei.
Aber diese Lyras Aussage hier:
Da ist ein Kind, das eine Familie braucht. Es gehört auch eigentlich in unsere Familie, aber niemand hat "Zeit" oder "Lust" sich wirklich um den Kleinen zu kümmern. Echt - mir geht es so schlecht dabei. Was soll ich nur tun?! Geht mir bis in die Träume nach
ist mindestens genauso wenn nicht noch um ein vielfaches brutaler als Christels Reaktion, die sich mir auf die Art zwar dann doch nicht ganz erschliesst, zumal Lyras Sorge schon authentisch auf mich wirkt... aber dass das Christel und jeden Menschen mit ein bisschen Herz und Verstand so auf Anhieb "verletzt", wenn da ein Kind in eine Familie geboren ist, in der das Argument "Das Baby gehört zwar zu uns, aber keiner hat Zeit und Lust für und auf das Kind" sein soll, ist doch mehr als verständlich.
Also Lyra, solltest du hier noch lesen, dann unterstelle ich dir einfach, dass diese unverhüllte Ehrlichkeit dir grad mal so in die Tastatur gehuscht ist, ohne dass wir dich oder deine Familie nun auf diesen winzigen Aspekt in der Beziehung zu deinem Enkelkind, der aber nunmal unleugbar da ist reduzieren müssen.
Ich kann da nur empfehlen, das Kind zwar in die Pflegefamilie zugeben, aber nur unter der Bedingung, dass ein offener, reger Kontakt zur leiblichen Familie mit dem Ziel einer baldigen Familienrückführung besteht und dass Sohnemann gefälligst sein "Soziales Jahr " in der Verantwortung seinem Kind gegenüber lebt. Was ja auch das reinwachsen in die Vaterrolle ebnet. Ich meine mal, nach nem Jahr im Ausland ist er immer noch Vater und hat genauso viel Plan vom Vatersein wie vorher...
Der Mutter wünsche ich von Herzen baldige Genesung und dem Kind, dass es bald wieder bei ihr sein kann, wenns die Konditionen überhaupt hergeben.
Lieben Gruss, Fiory
