Mehrere Jahre Analyse (C.G. Jung) hat mir offensichtlich nicht gereicht, danach kam ein Heiler/Schamane dran, der mich gründlich putzt. Fazit: Job weg, Ehekrise, Autounfall und schwere Krankheit der Expartnerin, komplette berufliche Umorientierung, Schuldenberg... Jetzt denk ich mir: Was kommt JETZT (also beim Saturn-Transit) NOCH? Das einzige was noch nicht weg ist, ist mein Humor und die Fähigkeit trotzdem immer wieder aufzustehen.
Hallo Raphael!
Saturn ist das Realitäts-Prinzip: Was es wiegt, das hat's. Darf ich aus der Kurzauflistung Deiner Bio herauslesen, dass Du mit dem, was war, nie in Einklang gekommen bist - sprich: Dich mit der inneren Ordnung dessen, was war, in Beziehung gesetzt hast? Es schien eher immer darum zu gehen, das, was ist, scheinbar zu ändern durch Umstellen der Kulissen... aus einer Unzufriedenheit heraus, die tief innen nagt und Deine Integration ins Lebensumfeld durcheinanderwirbelt, aus einer Unruhe, die einer gelassenen Ein-Sicht im Wege steht?
Änderung beginnt damit, das, was ist, wahrzunehmen ... das, was wirklich ist, das Saturnische. Das ist der reale Ausgangspunkt für Änderungen - und es ist nicht selten, dass gerade die Konfrontation mit diesem Punkt gescheut wird und statt dessen ein aufwendiges Änderungs-Szenario angekurbelt wird, das die Illusion vermittelt, man würde eh alles tun... und in Wirklichkeit ist das die Tarnkappe, um dort, wo's real sitzt, nix angreifen zu müssen. Wenn jemand dicht an dem dran ist, was ist, dann tut ihm Saturn nicht weh, dann kann der sogar eine kraftvolle Stütze sein, ein Realisierer. Wenn jemand sich weit davon entfernt hat, dann kann Saturn heftig konfrontieren und zur Ordnung rufen - aber eben auch nur rufen, und wer sich lieber auf Widerstand begibt, kann ja auch versuchen, gegen seinen Saturn anzukämpfen. Da fliegen dann die Fetzen...
Mir fällt in Deinem Horoskop auf, dass Lilith im recht exakten Spiegelpunkt zu Deinem Mars steht, also von dem Saturn-Transit ebenfalls berührt wird. Ich habe oft beobachten können, dass gespannte Lilith-Aspekte im Radix auf systemische Verstrickungen hindeuten, die im Leben des Nativen wirken und die beispielsweise durch systemische Aufstellungsarbeit gelöst werden können. Das "Dämonische" anzuschauen und ins Licht zu heben, statt es auszutreiben - darum geht es. Rilke im Verlauf einer Psychotherapie: "Ich fürchte, wenn ich meine Dämonen vertreibe, fliehen auch meine Engel!"
Ich bin mir schon der Problematik bewusst, hier nun eine weitere "Psychotechnik" anzubieten - tu's aber dennoch, weil es in der systemischen Arbeit eben genau um dieses "Annehmen, was ist" geht, darum, auf das Wirkende hinzuschauen und in der Würdigung dessen, was (vielleicht vor Generationen) in Unordnung geraten ist, Wege zur eigenen Ordnung, zur Lösung zu finden. Das wäre ein durchaus Saturn adäquater Prozess ... mit dem Aspekt der Lösung erst recht auch dadurch, dass in Deinem transitierten Stellium ja auch Uranus und Pluto enthalten sind, beide "lösungsorientierte Energien". Deine konkreten Probleme, die bedrängend genug sind, werden sich dadurch nicht auflösen, es können sich jedoch die Chancen erheblich verbessern, sie zu bestehen und in Ordnung zu bringen (Saturn), wenn die versuchten Lösungsschritte nicht in sich schon wieder eine Verweigerung des Tributs an die Realität bedeuten (noch eine Therapie als Alibi, noch ein esoterischer Heiler, statt anzupacken, wo's angebracht wäre...). Und bis zum Eintreffen des Saturn hättest Du ja noch reichlich Zeit, Dich um ein passendes Aufstellungs-Setting umzusehen und (sehr ratsam!) vorher mal reinzuschnuppern und als Rollen-Repräsentant mitzutun ... ist ja das Schöne daran - eins der ganz wenigen Verfahren, bei denen man ganz transparent erst mal schauen kann, wie's geht und wie's einem damit geht. Und dann... nehmen und tun, das kannst' nur selber ;-)
Alles Liebe,
Jake