Sanatana Dharma, die ewige Ordnung

Werbung:
Jetzt gibt es bereits Menschen mit mehreren Tausend hinter sich gebrachten Reinkarnationen. Aber das willst du mir sicherlich nicht glauben. :p;)

Warum nicht. Wenn du das sicher weißt will ich es auch nicht abstreiten. Ich schrieb ja auch "und mehr". Mit der Überlegung, dass viele dieser Inkarnationen in der Pflanzen- und Tierwelt und in der Steinzeit gewesen sein könnten. Denn die Steinzeit war ja zeitlich viel länger als die Neuzeit. Die Steinzeit begann etwa vor 2,6 Millionen Jahren und dauerte in Europa etwa bis 2200 v. Chr. Also über 2,5 Mio Jahre! Daher wäre es vernünftig anzunehmen, dass die Mehrzahl der Inkarnationen dort stattgefunden hat.

Die Schriften der Veden sind richtig, aber veraltet.
Die Grundprinzipien veralten nie, sind zeitlos gültig. Einzelheiten in der praktischen Ausführung haben sich aber geändert. Wenn es heißt, man solle den Brahmanen Kühe spenden wird man heute eher Geld investieren,
 
Ich habe irgendwo gelesen - ich glaube, es war im Wikipedia - dass das Festhalten an Schriften, Worten oder Prinzipien eine Quelle des Leids sein kann.
... in Bezug auf Dharma.
Das Festhalten an Dharma (Ordnung, Gesetz) kann durchaus vordergründig leidvoll sein. Beispiele sind Fälle wo Paare wegen verschiedener Kastenangehörigkeit nicht zueinander finden konnten. Nachher hätten sie vielleicht festgestellt, dass es gar nicht das Erwartete war. So kann es oft sein, dass man im Nachhinein meint, dass es besser war sich an Dharma zu halten.


Dennoch - oder gerade deshalb - erachte ich diese Prinzipien für gültiger für das menschliche Sein, als der Personenkult des Westens (Abraham, Moses, Jesus, Franz, ...).
So einen extremen Personenkult wie im Christentum mit Jesus als Schlüsselfigur hat es im Hinduismus nicht gegeben. Dort verehrt man den höchsten Gott hinter den verschiedenen Halbgöttern.
 
Das Festhalten an Dharma (Ordnung, Gesetz) kann durchaus vordergründig leidvoll sein. Beispiele sind Fälle wo Paare wegen verschiedener Kastenangehörigkeit nicht zueinander finden konnten. Nachher hätten sie vielleicht festgestellt, dass es gar nicht das Erwartete war. So kann es oft sein, dass man im Nachhinein meint, dass es besser war sich an Dharma zu halten.
Leidvoll ist immer die vom Menschen geschaffene Hierarchie. (Kasten ohne hohe und niedrige Positionen würden genauso gut funktionieren, und das Herabblicken auf andere Menschen hat nichts mit Kastenwesen, sondern allein dem Hierarchiedenken zu tun.)
 
Selbst wenn du dann den Körper endgültig verlassen hast hängst du immer noch an der materiellen Welt. Einerseits mit deiner Schuld (Karma) und anderseits mit deinen unerfüllten Wünschen (Kleshas).

Darauf lohnt es sich auch noch näher einzugehen. Karma ist wohl ziemlich jedem Esoteriker bekannt und er hat es in der einen oder anderen Form in seiner Gedankenwelt.

Die Kleshas dagegen sind weniger bekannt, jedenfalls in der Form wie sie Patanjali in seinem Yoga Sutra 2.3 beschreibt. Sie bilden sozusagen den positiven Teil der Ursachen, die uns am Verlassen des Rades der Wiedergeburten hindern. Das Karma ist der negative Teil, der Zwang, die Strafe, die Peitsche. Die Kleshas sind dagegen der positive Teil, die Wünsche, die Belohnung, das Zuckerbrot und daher viel heimtückischer.

Klesha heisst eigentlich "Leiden" bezeichnet aber gleichzeitig auch die Ursachen der Leiden. damit wird ausgedrückt, dass die vermeintlichen Freuden der materiellen Welt automatisch zu Leiden führen.

Avidya = Unwissenheit, Verwechslung, Illusion - Hierbei unterliegt des Wesen der Verwechslung, dass zum Beispiel Sex das Gleiche ist wie Ekstase oder immer zu Ekstase führt. Oder dass Geld automatisch Glück bringt. Solche Annahmen werden dann zu Glaubenssätzen, die gar nicht mehr hinterfragt werden und die Grundlage des Denkens bilden.
Asmita = Ichbezogenheit, Egoismus - Da betrachtet sich das Wesen als abgesondertes Wesen, dass von allen Anderen getrennt ist. Folglich versucht es sich durch Tricks Vorteile gegenüber den Anderen zu verschaffen.
Raga = Gier, Anziehung, Wunsch, Verlangen - Die Wünsche sind wohl die stärkste Motivation zur Reinkarnation. Der Sinnengenuss ist ein Fass ohne Boden. Man will immer mehr. Man denkt noch ein noch ein bisschen größeres Haus, ein noch schnelleres Motorrad oder ein noch besserer Job bringt dann endlich das Glück, das man ersehnt. Doch wenn man das dann hat will man wieder etwas Besseres.
Dvesa = Ekel, Abneigung, Ablehnung - Selbst Abneigung kann ein Grund zur Reinkarnation sein. Sei es, man hat sich schon so daran gewöhnt etwas zu bekämpfen, dass man es immer weiter machen will. Oder man fühlt sich selber erhoben, indem man gegen die abgelehnten Sachen kämpft.
Abhinivesa = Todesangst, am Leben hängen - Letztlich hängt man einfach am Leben. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und ändert sich nur ungern. Darum möchte man einfach so weitermachen wie bisher. Was im Jenseits kommt ist ungewiss, daher gibt es eine Tendenz diese Erfahrung zu meiden.
 
Und wozu bitte soll eine möglichst schnelle Erlösung aus dem Leben gut sein???

Sicher, das ist das Ziel! Das ist die Ewigkeit - länger als jede Hölle im Diesseits.
Aber was bringt es, mit Willen, Bestrebungen oder sogar Tricks, das Nirvana schnellstmöglich zu erreichen???

Ich denke im Gegenteil: die, die im Diesseits, in den Qualen des Fegefeuers den größten Sinn erleben. Diese sind am nächsten des Nirvanas. Auch oder greade deshalb, weil es ganz genauso lange dauert, wie bei denjenigen, die jegliche Form von Anstrengung vermeiden wollen. Auch weil diese sehr nahe an einem selbst sind.
 
Und wozu bitte soll eine möglichst schnelle Erlösung aus dem Leben gut sein???
Es muss gar nicht so schnell gehen. Wir sollten uns nur klar machen, dass der Übergang in eine andere Welt irgendwann unausweichlich kommt, mag es auch bis dahin noch Jahrzehnte Zeit sein. Und dann kommt wohl in den meisten Fällen die Reinkarnation.

Man kann sich aber beizeiten darauf vorbereiten.
 
Werbung:
Wie genau soll das gehen?

Ich wiederhole es gerne nochmal von hier:
https://www.esoterikforum.at/threads/die-vier-religioesen-prinzipien.211727/

Zunächst zu Gott beten. Dann :

  • kein Fleisch essen
  • keine Berauschung
  • keine unzulässige Sexualität
  • kein Glücksspiel

Der ganze Vorgang ist in den vier Zweigen des Yoga beschrieben:

  • Raja Yoga - der Königsweg (Raja=König). Patanjali hat in seinem Yoga Sutra einen 8-Stufen-Plan vorgestellt:
    • Yama - Moral, Ethik
      • Ahimsa - Gewaltlosigkeit
      • Satya - Wahrhaftigkeit
      • Asteya - Ehrlichkeit, nicht Stehlen
      • Brahmacarya - sexuelle Enthaltsamkeit
      • Aparigraha - Nichtanhaften
    • Niyama - Selbstdisziplin
      • Sauca - Reinheit
      • Santosha - Zufriedenheit
      • Tapas - Hitze, Anstrengung, Disziplin
      • Svadhyaya - Selbstkritik
      • Ishvarapranidhana - Hingabe an Gott
    • Asana - Yogastellungen, körperliche Disziplin
    • Pranayama - Kontrolle des Atems
    • Pratyahara - Rückzug und Beherrschung der Sinne
    • Dharana - Konzentration
    • Dhyana - Meditation
    • Samadhi - Ekstase
  • Bhakti Yoga - Verehrung Gottes
    • Japa - Die Wiederholung göttlicher Namen oder Mantren in Gedanken oder in Worten.
    • Kirtana - Rhythmischer Wechselgesang von Namen Gottes und Mantras. Dabei singt ein Sänger mit variierender Melodie vor, und die Gemeinde singt nach.
    • Bhajans - Gemeinsames Singen religiöser Lieder. Die Texte sind meist Gedichte von Heiligen.
    • Pujas - religiöse Zeremonie bei der vor einem Bildnis Gottes symbolisch Opfer wie Früchte, Reis, Licht oder Räucherstäbchen dargebracht werden. Eine Puja besteht aus einer Anrufung Gottes sowie Lobpreisungen.
    • Seva - Dienst an der Gottheit. Jede Tätigkeit kann als Dienst an der Gottheit verstanden werden und ihr innerlich dargebracht werden.
  • Jnana Yoga - Studium der Veden
    • Shravana - Hören oder Lesen von Weisheiten der Heiligen Schriften, vorzugsweise aus dem Mund eines Gurus.
    • Manana - Eigenes Nachdenken, Verarbeitung und Einordung des Inhalts, sodass es zu eigenem Wissen wird.
    • Nididhyasana - Verinnerlicherung, die über das Intellektuelle hinausgeht und den Zugang zum intuitiven Begreifen öffnet.
    • Anubhava - Verwirklichen des Aufgenommenen und Anwendung in der Praxis.
  • Karma Yoga - Der Yoga der Tat. Hingebungsvoller Dienst an Gott.
 

Ähnliche Themen

N
Antworten
15
Aufrufe
2K
Namenloser
N
Zurück
Oben