Russland greift Ukraine an

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Meine Naivität bestand im Glauben, dem Westen sei klar, dass Putin nicht zu trauen ist. Für mich war Putin von jeher ein Mörder und Diktator. Das war ja bekannt. Dass deshalb aufgepasst werden muss im politischen Kontext, war für mich selbstverständlich. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass der Westen so blöd ist, und vertraute dem gesunden Menschenverstand der Politiker, welche die wirtschaftlichen Beziehungen vernünftig regeln, damit wir in keine Abhängigkeit zu Russland kommen.
Nee, ich muss Dir widersprechen.
Ich bin aufgewachsen mit der Friedensbewegung. Für mich/uns, erschien es klar, dass man undemokratischen Herrschern anderer Nationen mit Humanität, Empathie - und unendlicher Gesprächsgeduld im Erklären zum Durchsetzen demokratischer Strukturen kommen müsste.
Unsere Vorbilder waren Mahatma Ghandi, Nelson Mandela und auch Martin Luther King: "Ich had an dream..." Die UNO mit ihren guten Gedanken war uns seeeehr recht, um weiterhin an das Gute zu glauben.

Wenn ich jetzt also für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine bin, hat sich einiges bei mir - krass - umgedreht.
Unsere positiven Gedanken reichten - bei mir jedenfalls - bis tief in den persönlichen Bereich.
Bis vor erst wenigen Jahren, war ich zum Beispiel der Meinung, man könne mit allen Menschen reden!
Vernünftigen Argumenten und offener Warmherzigkeit könne sich niemand verschließen.
Erst nach und nach habe ich begriffen, dass das nicht stimmt.
Es gibt auf der Welt ( und auch im eigenen Kreis) Arschlöcher, die ein komplett anderes Denken haben als man selbst. Und die sich von keinem vorgetragenen Argument überzeugen lassen.

Als sich der Vater unserer Söhne von mir trennte ( der Herr "Manager" war arbeitslos geworden, und konnte die Familie nicht mehr versorgen, wie er es eigentlich vor hatte), zahlte er- wie natürlich - auch keinen Unterhalt für die Söhne, obwohl er bald eine neue Anstellung fand. Ich musste das nicht einklagen, denn unser gemeinsamer Anwalt hat ihm den Kopf geputzt.
Ich hätte es aber gegen ihn einklagen müssen, wenn unser gemeinsamer Anwaltsfreund nicht gewesen wäre.
Da hat mein Vertrauen in die Gesprächsbereitschaft der Menschen zum ersten Mal einen massiven Knacks bekommen.
Nach und nach wurde mir klar: Wenn man selbst mit berechtigten Ansprüchen in die Ecke gedrängt wird - MUSS man sich wehren!
Zur Not, wie jetzt die Ukraine, auch mit dicken Waffen.

Geli
 
Zuletzt bearbeitet:
Nee, ich muss Dir widersprechen.
Ich bin aufgewachsen mit der Friedensbewegung. Für mich/uns, erschien es klar, dass man undemokratischen Herrschern anderer Nationen mit Humanität, Empathie - und unendlicher Gesprächsgeduld im Erklären zum Durchsetzen demokratischer Strukturen kommen müsste.
Unsere Vorbilder waren Mahatma Ghandi, Nelson Mandela und auch Martin Luther King: "Ich had an dream..." Die UNO mit ihren guten Gedanken war uns seeeehr recht, um weiterhin an das Gute zu glauben.

Wenn ich jetzt also für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine bin, hat sich einiges bei mir - krass - umgedreht.
Unsere positiven Gedanken reichten - bei mir jedenfalls - bis tief in den persönlichen Bereich.
Bis vor erst wenigen Jahren, war ich zum Beispiel der Meinung, man könne mit allen Menschen reden!
Vernünftigen Argumenten und offener Warmherzigkeit könne sich niemand verschließen.
Erst nach und nach habe ich begriffen, dass das nicht stimmt.
Es gibt auf der Welt ( und auch im eigenen Kreis) Arschlöcher, die ein komplett anderes Denken haben als man selbst. Und die sich von keinem vorgetragenen Argument überzeugen lassen.

Als sich der Vater unserer Söhne von mir trennte ( der Herr "Manager" war arbeitslos geworden, und konnte die Familie nicht mehr versorgen, wie er es eigentlich vor hatte), zahlte er- wie natürlich - auch keinen Unterhalt für die Söhne, obwohl er bald eine neue Anstellung fand. Ich musste das nicht einklagen, denn unser gemeinsamer Anwalt hat ihm den Kopf geputzt.
Ich hätte es aber gegen ihn einklagen müssen, wenn unser gemeinsamer Anwaltsfreund nicht gewesen wäre.
Da hat mein Vertrauen in die Gesprächsbetreitschaft der Menschen zum ersten Mal einen massiven Knacks bekommen.
Nach und nach wurde mir klar: Wenn man selbst mit berechtigten Ansprüchen in die Ecke gedrängt wird - MUSS man sich wehren!
Zur Not, wie jetzt die Ukraine, auch mit dicken Waffen.

Geli
Mahatma Gandhi und Nelson Mandela hatten allerdings auch einige Leichen im Keller.
 
"Du sollst nicht töten."

Was in dieser Absolutheit schlicht bedeutet, dass man sich auch in Notwehr-Situationen töten lassen müsste - denn in solchen Situationen gibt es keine andere Möglichkeit, das eigene Leben zu retten ohne den Angreifer zu töten.

Oder - bezogen auf das Thema des Threats - bedeutet das, die Ukraine müsse sich sofort ergeben bzw. hätte nie militärische Gegenwehr leisten dürfen. Eine Option, die ich nicht präferiere.

Insofern bleibe ich dabei: Es gibt leider Kontexte, in denen Töten legitim ist. Sei es im Alltag in Notwehr-Situationen, oder im großen Stil als Verteidigung gegen einen Angriffskrieg. Das ist nicht schön, die Alternative finde ich aber noch weniger tragbar.
 
Ja, ist es. Es wäre aber perverser, es nicht zu tun, und damit implizit auch die Verteidigung gegen einen Angriffskrieg zu verurteilen.
Manchmal ist es auch besser etwas einfach stehen zu lassen.
Hat dann auch nicht den Beigeschmack des Rechtfertigens und vor allem kam mit es wäre noch perverser ja wieder ein abwiegen.
Es ist ja nicht mein Satz, der etwas implizierte
 
Ich bin aufgewachsen mit der Friedensbewegung. Für mich/uns, erschien es klar, dass man undemokratischen Herrschern anderer Nationen mit Humanität, Empathie - und unendlicher Gesprächsgeduld im Erklären zum Durchsetzen demokratischer Strukturen kommen müsste.
Unsere Vorbilder waren Mahatma Ghandi, Nelson Mandela und auch Martin Luther King: "Ich had an dream..."
Ich fand das auch immer großartig, diese Vorbilder, aber man vergisst, wie viele Menschen für diese Visionen gestorben sind, bis sie in der Realität Form annahmen. Außerdem gab es auch immer den bewaffneten Widerstand in diesen Bewegungen, ohne diese wäre die Realisierung nicht möglich gewesen. Es braucht eben auf allen Ebenen Kämpfer für den Frieden.
 
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Ja, ist es. Es wäre aber perverser, es nicht zu tun, und damit implizit auch die Verteidigung gegen einen Angriffskrieg zu verurteilen.
Nein, WIR müssen hier überhaupt nichts legitimieren oder dementieren. WIR sind nämlich nicht da. WIR sind weder Opfer noch Aggressor.

Eine Meinung haben oder es für andere, hier die Ukrainer, entscheiden, sind zwei verschiedene paar Schuhe. Letzteres steht uns gar nicht zu.
 
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