Russland greift Ukraine an

Hab gerade bei proukrainischen Russen auf Facebook nachgelesen. Viele Russen in Russland finden offenbar, dass Putin auf dieser Kreml-Eroberungsfeier merkwürdig aussah, als wäre das ein Zusammenschnitt und Putin als Hologramm übertragen. Sie gehen eher davon aus, dass Putin die ganze Zeit in seinem Bunker sitzt. Neuerdings berufe er sich öfter auf die Bibel und speziell auf die vier apokalyptischen Reiter (Seuche, Krieg, Hunger, Tod) , hat wohl auch mit seiner Corona-Angst zu tun. Ich habe ihn tatsächlich auch schon einmal die Bibel zitieren gehört bei einem Video, war aber ziemlich feindlich. Wer ihm und Russland nicht Gegenliebe gebe, hat jedenfalls sein Leben verwirkt für ihn.
 
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Das muss man m.A.n. aus russischer Perspektive verstehen. Also denk Dir einen russischen Normalbürger der dem Regime sehr weitgehend glaubt, also z.B. dass die Ukraine vom Westen benutzt wird um einen Angriff auf Russland vorzubereiten und jetzt dort gegen Russland Krieg führt, so dass diese "Spezial-Operation" zu einer Kombination aus "Befreiung der Ukraine" und "Selbstverteidigung" wird.

Kombinier diese Sichtweise mit den harten Sanktionen, mit den Meldungen darüber dass russische Künstler gecancelt werden plus einigen Falsch-Meldungen, dann wirkt es auf den russischen Normalbürger, als ob der Westen auf alle Arten gleichzeitig gegen Russland Krieg führt.

Ich glaube, dass die russische Führung nicht der Ansicht ist das sie lügen. Deren Weltbild ist vermutlich relativ konsistent mit der Propaganda die der russischen Bevölkerung präsentiert wird. Natürlich gibt es klare Lügen, die aber aus Perspektive russischer Führung zur strategischen Kriegsführung gehören. Aber insgesamt haben sie sich wahrscheinlich in einer ziemlich paranoiden Haltung gegenüber dem Westen, v.a. den USA, verfangen. Ein Grund für den Angriff auf die Ukraine war vermutlich ja auch, dass sie zu viel der eigenen Propaganda glauben und u.a. tatsächlich davon ausgegangen sein könnten, dass ein großer Teil der ukrainischen Bevölkerung Pro-russisch und sozusagen unter westlich geführter Besatzung ist und daher befreit werden müsse etc.


Will nur sagen: Man muss all das immer aus der jeweiligen Perspektive denken die in sich selbst oft folgerichtiger ist als es vielleicht zunächst wirkt.

Wir verstehen halt nicht das gesammte Land, da wir auch nur bis Moskau sehen und nicht die riesen Landfläche dahinter.
Ja, die russische Führung ist sicher in ihrer eigenen Sicht der Welt gefangen und in einer gehörigen Portion Russisch- Nationalismus.
 
Ihr werdet ein Kunststück der Psychologie kennenlernen. Es wird gute Nazis und böse Nazis geben, in der Ukraine. Wir unterstützen die guten Nazis. Hätte man auch drauf kommen können, ok. Aber es ist witzig, die Fernsehzuschauer dabei zu beobachten. Wie sie sich winden und erklären, rechtfertigen und ablehnen.
 
@Condemn
Der von mir angesprochene Russisch-Nationalismus. Ausgehend vom Status eines Oligarchen bis Unteroligarchen die Hierarchie herunter. Ist es vielleicht mit unserem ehemaligen Landadel vergleichbar. Ein geschlossenes System in das man hineingeboren wird. Dieses in unserer Sprache korrupte System ist bei einer demokratischen Denke gefärdet. Ausgehend von der französischen Revolution hat es trotzdem 200 Jahre gedauert, bis wirklich liberale Strukturen als bewährte Denkweise miteinbezogen wurden. Insofern ist dieser russische Adel etwas sehr altes, und schwerfälliges.
 
Hab einen Bericht eines österr. Kriegsreporters gesehen (Karl Wendl), der von weinenden russischen Soldaten erzählte, die die Tanks ihrer alten Panzer beschädigten, damit das Benzin ausrinnt und sie nicht an die vorderste Front müssen.
Oder andere, die sich absichtlich in den Fuß geschossen haben, um nicht weiter kämpfen zu müssen.

Das ist so unfassbar traurig, was diesen jungen Männern angetan wird, die nicht gegen ihr "Brudervolk" kämpfen wollen.
 
Ihr werdet ein Kunststück der Psychologie kennenlernen. Es wird gute Nazis und böse Nazis geben, in der Ukraine. Wir unterstützen die guten Nazis. Hätte man auch drauf kommen können, ok. Aber es ist witzig, die Fernsehzuschauer dabei zu beobachten. Wie sie sich winden und erklären, rechtfertigen und ablehnen.
Die paar Straßenbanditen sind m. Mng. nach unbedeutend. Schau mal nach Sachsen.
 
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Hab einen Bericht eines österr. Kriegsreporters gesehen (Karl Wendl), der von weinenden russischen Soldaten erzählte, die die Tanks ihrer alten Panzer beschädigten, damit das Benzin ausrinnt und sie nicht an die vorderste Front müssen.
Oder andere, die sich absichtlich in den Fuß geschossen haben, um nicht weiter kämpfen zu müssen.

Das ist so unfassbar traurig, was diesen jungen Männern angetan wird, die nicht gegen ihr "Brudervolk" kämpfen wollen.
Ich würde das Gleiche tun.
 
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