Weil die ursprüngliche Aussage war, Barclays gehöre zur "Rothschild-Gruppe". Selbst, wenn der Vorsitzende ein Rothschild wäre, wäre das nicht der Fall. Der Vorsitzende ist aber kein Rothschild. Er ist Marcus Agius, dessen Frau eine Rothschild war/ist. Big difference.
Ebenso ist die Frage, ob jemand mehr Einfluss auf Barclays hat als er irrelevant, weil sie kein Bezug zur ursprünglichen Aussage aufweist. Er ist Vorstand, und nicht Eigentümer. Die Rechte und Pflichten sowie die ganze Rechtsposition des Vorstands ist eine ganz andere.
Nein. Ich glaub aber, dass durch den Namen das "Netzwerk" einfach von außen viel größer wirkt als das anderer vernetzter Leute in Machtpositionen, weils halt ins Auge springt und man nur diesen Namen suchen muss und sofort über zwei Ecken irgendwas findet.
Ich habe mal versucht, der Frage auf den Grund zu gehen, wem Barclays gehört. Zuerst Wiki:
Barcleys:
Größte Anteilseigner sind derzeit die Investmentgesellschaft BlackRock mit 7,07 %, und das Emirat Katar über die Qatar Holdings LLC mit 6,76 %
http://de.wikipedia.org/wiki/Barclays
Das sind zusammen aber keine 15% und damit keine wirkliche Erklärung.
Geht man zu Black Rock, führt eine Spur sofort wieder zurück zu Barclays:
Die
BlackRock, Inc. ist der weltgrößte Vermögensverwalter. Das international tätige amerikanische Finanzunternehmen hat seinen Hauptsitz in New York City und ist vor allem in Vermögens- und Risiko-Verwaltung tätig. Die Aktien sind an der New York Stock Exchange gelistet.
Größte Anteilseigner sind PNC Financial Services mit 21,7 % und Barclays mit 19,7 %.[1] (Stand 06/2011).
http://de.wikipedia.org/wiki/BlackRock
Aber:
21.05.2012,
Die britische Großbank Barclays will ihren Blackrock-Anteil im Volumen von 6 Milliarden Dollar verkaufen. K napp 20 Prozent erwerbe Blackrock über ein Aktienrückkaufprogramm, der Rest wird am Kapitalmarkt angeboten.
http://www.handelsblatt.com/unterne...ays-verkauft-anteil-an-blackrock/6656594.html
Trotzdem bleibt unklar, wem Barcleys gehört.
In einer 2011 an der ETH Zürich veröffentlichten Studie wurde Barclays als einflussreichstes Unternehmen der Weltwirtschaft bezeichnet.[3]
Ich denke, das könnte deshalb der Fall sein, weil die Bank ziemlich auf eigenen Beinen steht, aber die Besitzverhältnisse sind kaum zu klären.
Wir haben also nach wie vor den Fakt, dass Angius (präzise formuliert: Der Rothschild-Schwiegersohn) dort der Chef ist. Wie Du richtig sagst, bedeutet das nicht, dass die Bank auch in Rothschild-Besitz ist. Aber es gibt noch mehr... Zum Beispiel das Thema:
Goldfixing
NM Rothschild & Sons verließ 2004 das Goldfixing. Seit dem 7. Juni 2004 findet die Sitzung, die früher dauerhaft von Rothschild geleitet wurde, unter jährlich rotierendem Vorsitz in der Barclays Bank statt. Zu dieser Veranstaltung treffen sich jeweils ein Vertreter der
Bank of Nova ScotiaScotiaMocatta,
Barclays Bank,
Deutsche Bank AG London,
HSBC Bank USA NA London Branch und
Société Générale,
die alle Mitglieder der London Bullion Market Association (LBMA) sind.[7]
http://de.wikipedia.org/wiki/Goldfixing
Der
London Bullion Market (engl. bullion: ungemünztes Edelmetall) ist der wichtigste außerbörsliche Handelsplatz für Gold und Silber sowie einer der global bedeutenden Rohstoffhandelsplätze in London. Hier wird seit 1919 der Weltmarktpreis für Gold und seit 1897 der Weltmarktpreis für Silber festgestellt. Den Handel koordiniert die London Bullion Market Association (LBMA).
Gründungsmitglieder des Gold- und Silberfixings waren N M Rothschild & Sons, Mocatta & Goldsmid, Samuel Montagu & Co., Pixley & Abell sowie Sharps & Wilkins. Am 12. September 1919 übernahm N M Rothschild & Sons den Vorsitz beim Goldfixing.
Seit dem 7. Juni 2004 findet die Sitzung,
die früher dauerhaft von Rothschild geleitet wurde, unter jährlich rotierendem Vorsitz in der Barclays Bank statt.
http://de.wikipedia.org/wiki/London_Bullion_Market
Das Goldfixing war also extrem lange in Rothschild-Hand. Sie stehen an erster Stelle der Gründer der LBMA. Sie hatten die dauerhafte(!) Leitung beim Goldfixing bis 2004. Und wer macht es jetzt?
Barclays, bei der der Rothschild-Schwiegersohn die Leitung hat.
Und es gibt auch noch weitere Quellen, die Barcleys als zur Rothschild-Gruppe zugehörig bezeichnen:
Haupt-Aktionär von Moodys ist die US-amerikanische Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway. Geleitet wird das Unternehmen von Investor und Multimilliardär Warren Buffett. Weitere Großaktionäre sind Goldman Sachs,
die Rothschild-Bank Barclays und Morgan Stanley. Standard & Poors ist eine Tochter von McGraw Hill, des größten US-Verlags für Wirtschaftsmedien. Fitch Ratings gehört zu 60 Prozent dem französischen Milliardär Marc Ladreit de Lacharrière, der im Beirat der französischen Zentralbank sitzt. Die restlichen 40 Prozent werden vom US-amerikanischen Medienkonzern Hearst Corporation gehalten.
http://www.teleboerse.de/empfehlung...en-sind-Teil-des-Problems-article5147776.html
Da gehts übrigens um die Abhängigkeit von Ratingagenturen. Im obigen Beitrag habe ich schon starke Verbindungen zu Fitch nachgewiesen, hier sind starke Verbindungen zu Moodys...
Aufh von Warren Buffet zu Rothschild gibt es zudem persönliche Verbindungen:
His country estate has been a regular venue for visiting heads of state including Presidents Ronald Reagan and Bill Clinton. Margaret Thatcher received French President François Mitterrand there at a summit in 1990. He hosted the European Economic Round Table conference in 2002, attended by such figures as James Wolfensohn, former president of the World Bank, Nicky Oppenheimer, Warren Buffett and Arnold Schwarzenegger.[17]
http://en.wikipedia.org/wiki/Jacob_Rothschild,_4th_Baron_Rothschild
Der Artikel den Du so schlecht findest... so falsch scheint der nicht zu sein. Ich habe gestern noch einiges nachrecherchiert, und Rothschild taucht tatsächlich extrem oft auf. Abgesehen davon, dass Familienmitglieder in vielen der großen Firmen sitzen, gibt es auch immer wieder enge Kooperationen. Etwa BlackRock direkt zu Rothschild Australia
BlackRock, Inc. (NYSE:BLK) today announced that it has entered into a strategic alliance with Rothschild Australia Asset Management Limited (RAAM) to offer global fixed income investment management services to institutional and individual investors in Australia.
http://findarticles.com/p/articles/mi_m0EIN/is_2002_May_21/ai_86126235/
...oder State Street direkt zu Rothschild usw.
Edinburgh 29 January 2007 -- State Street Corporation (NYSE: STT), the world's leading provider of financial services to institutional investors, today announced that it has been appointed to provide an integrated range of investment services to the US$650 million NM Rothschild & Sons Pension Fund. NM Rothschild & Sons Ltd. provides corporate and resource banking, investment banking, private banking and trust services to a wide range of customers .
http://pr.statestreet.com/us/en/20070129_1.html
Für mich bleiben da diese Fakten:
- Besitzverhältnisse sind zwar nicht zu klären
- Aber der Rothschild-Schwiegersohn führt Barcleys, die als einflussreichste Bank gelten und extrem eigenständig zu sein scheinen.
- Das Goldfixing war komplett in Rothschild-Hand... und ging dann an Barcleys und den Schwiegersohn. Das kann man kaum einen Rückzug nennen
- Rothschild hat immer wieder ganz direkte Verbindungen zu den anderen Global-Playern wie BlackRock und State Street. Ein Rothschild sitzt u.a. auch bei BlackStone, aus der BlackRock hervorging und es gibt noch einige Hinweise auf enge Verbindungen zu State Street
Man kann die Besitzverhältnisse wie gesagt nicht klären, und theoretisch wäre möglich, dass die Rothschilds nach und nach von anderen übernommen wurden. Aber der Name häuft sich einfach extrem und die Tatsache, dass sie so viele Verbindungen zu Ratingagenturen haben, so viele Verbindungen zu Großkonzernen wie etwa Coke haben, dass sie extrem aktiv im asiatischen Raum sind (und dort wohl mit als erstes mitmischten), die wirklichen Rothschildbanken (also jene, die klar "Rothschild" genannt werden) unantastbar und unabhängig erscheinen, immerhin hat keine davon Probleme durch die Krise, lässt mich eher zweifeln, dass sie wirklich an Macht verloren haben. Dazu kommen die ständigen Beratungen von Regierungen. Die Verbindungen zu den Big-Playern wie etwa Warren Buffet oder Soros. Die Verflechtungen nach Russland... (Yukos), das Einkaufen des deutschen Ex-Bundeskanzlers als Berater.....
Für mich deutet gar nichts darauf hin, dass da irgendwo Machtverlust zu verzeichnen ist.
Zur FED:
Ich finde es schwer zu glauben, dass sie beteiligt waren. Sie kannten jemanden, der da mitmischte.
Du kannst das nicht auf das Wort "kennen" reduzieren. Warburg kam von den Rothschilds, lernte dort, bevor er seine eigene Bank aufmachte. Plus: Die Familien sind durch Ehe miteinander verbunden.
Das sagt erstmal gar nix aus. Zweitens: Was macht dich glauben, sie wären "eine ... oder die größte Nummer im Bankwesen zu der Zeit" gewesen? Das war Anfang 20. Jahrhundert. Die Zeit, in der die Rothschilds noch wirklich Macht hatten waren 19. Jahrhundert.
Woraus schließt Du bitte, sie wären zu der Zeit nicht mehr die größte Nummer gewesen? Sie waren die Goldfixing-Chefs. Sie finanzierten nach wie vor Länder, auch die USA usw. Was deutet darauf hin, sie hätten an Macht verloren?
Viel überzeugender finde ich aber diesen Punkt: Rothschild war nie wirklich stark vertreten in Amerika. Die machen dort auch kaum was, bis heute nicht.
Das ist sehr falsch. Du siehst das wirklich viel zu oberflächlich... Übrigens wurde die FED doch eh sehr komplett aus Europa initiiert. Und die Rothschilds waren schon vor der FED in den USA aktiv, wie auch in China und Russland und sind es nach wie vor. Die beraten doch sogar die US-Regierung. Alleine die enge Verzahnung mit den Ratingagenturen sind doch schon eine amerikanische Macht.
Die Partnerschaft mit Rockefeller ist da mal ein bedeutender Einschnitt. Ich halts für extrem unwahrscheinlich, dass die dort stärker involviert waren, zumal sie zu dieser Zeit ja schon teilweise aus dem "klassischen" Bankwesen draußen waren.
Was sagt Dir denn das ??
Offensichtlich nicht, sonst hätte es diese Befragung nie gegeben.
Wurde aufgeklärt, wohin die 9 Billionen sind?
Ich hab nur mal vorgerechnet, dass es durchaus möglich ist, dass sich das Vermögen der Rothschilds "nur" auf ein paar Milliarden begrenzt. Das ist es nämlich. Man darf nicht vergessen, dass sie seit Anfang des 20. Jahrhunderts nur noch wenig im Bankwesen unterwegs sind, sondern großteils nur noch ihr eigenes Vermögen verwalten und M&A und so Sachen machen.
Es ist theoretisch durchaus möglich, dass sie sowohl Vermögen als auch Einfluss verloren. Aber es gibt nichts was darauf hindeutet. Das sie nur noch wenig im Bankwesen unterwegs waren... das ist doch wirklich falsch. Sie sind doch bis heute extrem aktiv. Das was ich dazu postete ist nur ein ganz kleiner Auszug. Und sie haben überall enge Verbindungen zu den ganz großen, sie haben sehr offensichtlich nach wie vor großen Einfluss.. und zwar auch politisch. Sie dürften den asiatischen Boom voll mitgemacht haben, sie sind im russischen Energiesektor aktiv. Usw... will mich nicht wiederholen. Die Tatsache dass sie jetzt sogar offensichtlich mit Rockefeller kooperieren kann vieles bedeuten. Aber mit Sicherheit gab es auch vorher schon Kooperationen. Denn im Ölgeschäft waren auch die Rothschilds schon sehr früh. Und sie kennen sich schon lange.... das wird auch in den ganzen Artikeln betont, die über die aktuelle Kooperation berichten. Insofern... Dein Glaube, die Rothschilds hätten bis jetzt nix mit Amerika zu tun gehabt ist wirklich Unsinn.
Auch darf man nicht vergessen, dass die Nazis extrem rigoros gegen die Rothschilds vorgegangen sind, wo sie sie gefunden haben - besonders in den okkupierten Staaten. Dann gabs da noch ne Weltwirtschaftskrise. Dann kommt da noch die Verwässerung durch die Heiratspolitik und natürlich Ausgaben über die Jahre, eventuelle Verluste, die Immobilien in ganz Europa ... usw. All diese Faktoren machen eine Rechnung von wenigen Milliarden relativ realistisch.
Die Rothschilds waren immer weg, bevor die Nazis da waren. U.a. sind sie in die USA geflohen. Und Deine Rechnung ist nur dann realistisch, wenn sie das Geschäft verlernt haben. Und das haben sie ja sehr offensichtlich nicht.