Religiosität und Intelligenz

der schlaf wird ja auch als der kleine tod gesehen
also man kann reichlich üben
wenne müde bist ist das kein problem
die sehnsucht nach entspannung ist so gross
dass man loslassen lernt irgendwann
und wenn man gar nicht genug bekommen kann
dann bleibt man so lange wach wie es irgend geht
und erlebt den übergang eben dann ganz bewusst...
es gibt ja eine regelrechte kunst des sterbens...
wwenn ich morgens aufstehe
dann weiss ich genau
dass ich abends wieder einschlafen werde
wo ist das problem
das problem ist dann da
wenn di gesagt wird
pass auf du bekommst bestimmt alpträume...und davon dann einen herzschlag oder so
dann wirds zum problem
#sonst ist das alles natur pur...
 
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Hallo magdalena, ich schlafe auch sehr gerne.

Der Tod pikest nur nicht wirklich,wenn du ihn freudig erwartest. Oder? Weisst doch die 72 Jungfrauen ;) Wenn du Tod bist, sagt mein Kabbalah Lehrer bekommst du dein Leben nomachmals vor Augen. Die guten und die schlechten Dinge die dich betreffen. Deshalb wären wir gut beraten, vor jedem Schlaf, den Tag revue passieren zu lassen, um alles nicht so heftig werden zu lassen, wenn wir dann tot sind. :)

Lg
Lumen
hallo lumen,
ich weiß gar nichts von den 72 jungfrauen und wenig von der kabbalah -
ich weiß nur, dass es nichts gutes oder schlechtes in meinem leben gab (gibt).
ich hatte sehr viel zu leiden - habe auch viele freuden erlebt -
alles zusammen hatte (hat) sinn -
nicht zuletzt den sinn, dass ich den tod weder fürchte noch herbeisehne.
 
was ich nicht verstehe.
entweder mein bewusstsein ist weg -
wie in einem sehr tiefen schlaf -
(herrlich - ich schlafe sehr gerne)
oder ich lande im paradies.
wovor soll ich mich also fürchten?

Hier wird es für mich interessant.....warum der Tod gerne verdrängt wird ...oder zumindest unangenehme Assoziation auslöst , was " danach" sein könnte.

Passend zum Thema empfinde ich Hamlets " Sein oder Nicht sein ":

Sein oder Nichtsein; das ist hier die Frage:
Obs edler im Gemüt, die Pfeil und Schleudern
Des wütenden Geschicks erdulden oder,
Sich waffnend gegen eine See von Plagen,
Durch Widerstand sie enden? Sterben – schlafen –

Nichts weiter! Und zu wissen, daß ein Schlaf
Das Herzweh und die tausend Stöße endet,
Die unsers Fleisches Erbteil, ’s ist ein Ziel,
Aufs innigste zu wünschen. Sterben – schlafen –
Schlafen! Vielleicht auch träumen! Ja, da liegts:

Was in dem Schlaf für Träume kommen mögen,
Wenn wir die irdische Verstrickung lösten,
Das zwingt uns stillzustehn. Das ist die Rücksicht,
Die Elend läßt zu hohen Jahren kommen.
Denn wer ertrüg der Zeiten Spott und Geißel,

Des Mächtigen Druck, des Stolzen Mißhandlungen,
Verschmähter Liebe Pein, des Rechtes Aufschub,
Den Übermut der Ämter und die Schmach,
Die Unwert schweigendem Verdienst erweist,
Wenn er sich selbst in Ruhstand setzen könnte

Mit einer Nadel bloß? Wer trüge Lasten
Und stöhnt’ und schwitzte unter Lebensmüh?
Nur daß die Furcht vor etwas nach dem Tod,
Das unentdeckte Land, von des Bezirk
Kein Wandrer wiederkehrt, den Willen irrt,

Daß wir die Übel, die wir haben, lieber
Ertragen als zu unbekannten fliehn.
So macht Bewußtsein Feige aus uns allen;
Der angebornen Farbe der Entschließung
Wird des Gedankens Blässe angekränkelt;

Und Unternehmen, hochgezielt und wertvoll,
Durch diese Rücksicht aus der Bahn gelenkt,
Verlieren so der Handlung Namen. – Still!
Die reizende Ophelia! – Nymphe, schließ
In dein Gebet all meine Sünden ein!


Wir müssen gar keine Religion bemühen, zu begründen warum wir eher Furcht vor dem Tod haben...und das Leben selbst in schweren Stunden vorziehen...denn wenn wir schlafen...dann können wir zwar in den Tiefschlaf sinken....und merken weder Existez noch Nicht Existenz...allerdings haben wir auch die Fähigkeit zum träumen...und somit die Ahnung, dass wir anch dem sterben auch weiter träumen könnten...und wir nicht wissen welche Träume erscheinen.

Hamlet ist in sich zutiefst exsitenzialistisch.

Mit dem ersten Satz „Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage“ beginnt er seine Auseinandersetzung mit Leben und Tod und hofft durch seine folgenden Antworten herauszubekommen, was besser ist. Mit der folgenden Aussage „Ob´s edler im Gemüt, die Pfeil und Schleudern des wütenden Geschicks erdulden, oder, sich waffnend gegen einen See von Plagen, durch Widerstand sie enden.“ bezieht sich Shakespeare auf die Möglichkeiten, die einem Menschen gegen das Schicksal zur Verfügung stehen: entweder das Schicksal ruhig hinzunehmen, oder gegen die Macht des Schicksals anzukämpfen.

In diesem Satz kommen rhetorische Mittel vor. Die Wörter „Pfeil und Schleudern“ sind Symbole für Schicksalsschläge. Widerstand ist ein weiteres Symbol. Es bedeutet in diesem Zusammenhang Selbstmord zu begehen oder zu kämpfen. Eine Metapher kommt ebenfalls vor („See von Plagen“). „Sterben-schlafen-nichts weiter!“ ist ein Vergleich (sterben ist nichts anderes als schlafen). Der nächste Satzteil „und zu wissen, dass ein Schlaf das Herzweh und die Tausend Stöße endet, die unsers Fleisches Erbteil-´s ist ein Ziel, aufs innigste zu wünschen.“ bezieht sich auf den vorherigen Vergleich(sterben=schlafen) und bedeutet, dass der Todesschlaf alle unerfüllten Wünsche und alle Schicksalsschläge der Menschheit beendet und somit erwünscht ist. „Stöße“ und „Fleisches Erbteil-´s“ sind hierbei wieder Symbole, die zusammen betrachtet erden müssen. Sie bedeuten, dass das Schicksal und die Schicksalsschläge von Anfang an, also seit der Geburt, Teil eines jeden Menschen sind.

Mit „Was in dem Schlaf für Träume kommen mögen“ fragt sich Shakespeare wahrscheinlich, ob es möglich ist im Tod zu träumen und wenn ja: was? Da er sterben und schlafen miteinander gleichsetzt und wir während unserer Träume leiden und fühlen können, ist es für Shakespeare nicht klar, wohin wir gehen, wenn wir tot sind. Vielleicht geraten wir in einen Zustand, der der Traumwelt entspricht. Die Formulierung „Das ist die Rücksicht, die Elend lässt zu hohen Jahren kommen“ zeigt, dass es einfacher ist, das Elend bzw. Schicksal zu ertragen, als Selbstmord zu begehen, denn dann könnten wieder Träume auftauchen.

Der nächste Teil „Denn wer ertrug der Zeiten Spott und Geißel, des Mächt´gen Druck, des Stozen Mißhandlungen, verschmähter Liebe Pein, des Rechtes Aufschub, den Übermut der Ämter, und die Schmach, die Unwert schweigendem Verdienst erweist, wenn er sich selbst in Ruh´stand setzen könnte“ heißt, dass viele Menschen zu stolz sind und sich nicht überwinden können sich umzubringen, weil sie Angst davor haben, was nach dem Tod geschieht. Sie leben lieber weiter mit ihrem Schicksal. Bei dem Wort „Geißel“ gibt es zwei Übersetzungen aus dem Englischen . Bei der vorliegenden Übersetzung mit „ß“ bei anderen mit „s“. „Geisel“ wäre so ein Symbol dafür, dass man vom Leben und dem damit verbundenen Schicksal festgehalten wird. Ein weiteres Symbol ist „Ruh´stand“, das wieder für den Tod steht. Außerdem ist eine Metapher enthalten („Rechtes Aufschub“).

Der oben genannte Abschnitt zeigt einen Teil des elisabethanischen Zeitalters, in dem die Welt als Gefängnis öffentlicher Zwänge galt.

Die Frage „mit einer Nadel bloß?“ wurde falsch ins deutsche übersetzt. Im Originaltext heißt es „with a mere bodkin“, wobei „bodkin“ nicht Nadel bedeutet, sondern Dolch. Somit ist die Nadel ein Symbol für den Dolch. Der nächste Satz „Wer trüge diese Lasten, und stöhnt´ und schwitzte unter Lebensmüh´?“ ist eine rhetorische Frage, mit der gemeint ist: wer die Lasten des Schicksals trägt, der plagt sich mit dem Leben abzufinden. Der nächste Abschnitt „Nur das die Furcht vor etwas nach dem Tod- das unentdeckte Land, von des Bezirk kein Wandrer wiederkehrt- den Willen irrt, dass wir die Übel die wir haben, lieber ertragen, als zu unbekannten zu fliehn. So macht Gewissen feige aus uns allen“ bedeutet, dass wir nicht wirklich sterben wollen, denn wir wissen nicht, wo wir hinkommen, weil bis jetzt noch kein Mensch zurückgekehrt ist und erzählt hat wie „das unentdeckte Land“ aussieht.

Diese bewusste Angst macht uns alle "feige". „das unentdeckte Land“ und „unbekannten“ sind Symbole für den Tod bzw. für den Ort, zu dem wir kommen, nachdem wir gestorben sind. „Wandrer“ ist ein Symbol für die verstorbenen Menschen. Sie Aussage „der angebornen Farbe der Entschließung wird des Gedankens Blässe angekränkelt“ heißt, dass das Schicksal von Geburt an existiert und dass man nicht daran denkt ihm zu entrinnen. Die „angebornen Farbe“ ist ein Symbol für das fortwährende Schicksal eines Menschen und „Gedankens Blässe“ ist eine Metapher. Der letzte Teil dieses Textauszugs „und Unternehmungen und Nachdruck, durch diese Rücksicht aus der Bahn gelenkt“ bedeutet, dass die Menschen zu gern das „unentdeckte Land“ entdecken würden, es aber durch die Rücksicht sich bis zum Lebensende zu plagen, lassen.

Ich denke intelligente Menschen sind anfälliger für den Existenzialismus....religiöse retten sich in die Hingabe zum Glauben....

Im Endeffekt gehen beide Gesinnungen darauf hinaus...dass es nicht einfach ist, das Leben willkürlich zu beenden...und das ist m.E. gut so.

Sorry für die Länge....
 
Hier eine schöne Geschichte:

Im Bauche einer werdenden Mutter unterhalten sich zwei Embryos. Einer von ihnen, ein kleiner Skeptiker, der andere voller vertrauen und Hoffnung.

Der kleine Skeptiker fragt:
"Und du glaubst tatsächlich an ein Leben nach der Geburt? "

"Auf jeden Fall existiert ein Leben nach der Geburt" sagt der voller Hoffnung. "Unsere Anwesenheit hier dient nur dem Wachstum, damit wir stark genug für das Leben nach der Geburt sind. Wir werden laufen, essen, lachen, lieben....."

Der Skeptiker winkt ab:
"Völliger Unsinn! Laufen? Und mit dem Mund essen? Das ist wirklich eine völlig lächerliche vorstellung. Wir haben die Nabelschnur, die Ernährt uns... ausserdem ist sie viel zu kurz um zu laufen. Und wozu soll ich lachen und lieben gut sein?

Das Embryo voller vertrauen:
"Das weiß ich auch nicht, aber es fühlt sich gut an"

Der kleine Skeptiker reagiert ärgerlich:" Das ist dummes zeug! Niemand, aber auch niemand kam je zurück nach der Geburt!
Sie es ein die Geburt ist schlicht und einfach das Ende. Punkt.
und überhaupt du und dein gequatsche von dem, was uns erwarten könnte...Wer sagt denn, das es nicht die Hölle wird? "

Der kleine mit Hoffnung:
"Ich gebe zu, ich weiß nicht genau, wie das Leben nach der Geburt aussehen wird. ..
Aber auf jeden Fall werden wir unsere Mutter endlich sehen. Sie wird schon dafür sorgen, dass wir da draußen klar kommen"

Der Skeptiker verdreht die Augen:
"Mutter?! Du glaubst an eine Mutter? Lächerlich! Wo soll die denn sein?"

"Sie ist hier! Überall um uns herum. Wir leben in ihr und durch sie. Ohne sie können wir gar nicht existieren. Manchmal , wenn wir ganz still sind, kann ich sie singen hören. Ich fühle es, wenn sie uns streichelt. Ich spüre ihre Liebe.
Das alles kann doch nach der Geburt nicht aufhören. .."
 
Nun ja, die Seligpreisungen in Matthäus Kap. 5 od. auch Lukas Kap. 6 beinhalten mehr als nur das geflügelte Wort "Selig sind die Armen im Geiste" das gerne zitiert wird um sich über naiv Gläubige lustig zu machen.

Nicht vergessen sollte man dass es sich um Übersetzungen handelt - wer hat denn schon das original-Aramäische gelesen? Ist keine gesprochene Sprache mehr. Ich habe schon mal eine Übersetzung gelesen wo die Interpretation gleich mit dabei stand (kann man mögen od. als Indoktrination sehen): "Selig sind die, die sich ihrer geistigen Bedürfnisse bewusst sind." Kommt philosophischer u. weniger doof rüber. ;)
danke
hat was...
also man muss sich seiner unwissenheit eben nicht schämen
sondern kann es eben als anreiz sehen
sich weiter zu bemühen...
und dieses bemühen wird dann belohnt...
ich hab das wortwörtlich so gesehen
und es hat mir hier schon sehr geholfen und ich bin vor so viel wissen eben nicht davongelaufen:D:barefoot:
sondern hab mich einfach weiter bemüht:D
es geht aber sicher auch um herzwissen
was immer das sein mag
ein erinnern ....dessen woher man gekommen ist...
ein langer weg von wissen und weisheit...
den gilt es zu erkennen
und der ist innen...als umkehr gekennzeichnet...
 
der tod als der grosse lehrmeister
als der grosse ansporner
alles aus dem leben rauszuholen
sich zu bemühen
ein erfülltes leben zu führen
im dienst an den nächsten
so dass man ihn freudig empfangen kann
und gespannt ist
was er einem noch zeigen kann und will
ja und bei diesen bemühungen ,dem tod zu entrinnen wird einem das leben in all seiner fülle offenbar
denn dadurch wirds ja erst so wertvoll...
osho sagte mal
der tod ist der höhepunkt...ja und da soll man ja bekanntlich eh abtreten...
wenns eben am schönsten ist...
 
Ich denke intelligente Menschen sind anfälliger für den Existenzialismus....religiöse retten sich in die Hingabe zum Glauben....

Im Endeffekt gehen beide Gesinnungen darauf hinaus...dass es nicht einfach ist, das Leben willkürlich zu beenden...und das ist m.E. gut so.
hmm, rechnest du mich jetzt eher den existentialisten zu, oder den religiösen?

ich frage, weil du deine interessante interpretation von hamlets überlegungen an meinen beitrag knüpfst.

ganz ehrlich - die sache mit dem paradies war eher provokativ gemeint.
möglich, dass es eine andere dimension gibt, in die unser bewusstsein aufsteigt -
aber diese dimension sehe ich als jene an, in der die erfahrungen allen seins gespeichert und weitergegeben werden - also kein erhalt eines individuellen bewusstseins -
in gewisser form nur erhalten - neu geboren im bewusstsein eines völlig neuen lebens.
(nicht zu verwechseln mit inkarnation - jedes leben ist für mich völlig neu und individuell zusammengesetzt - aus den bausteinen des vorhandenen.)

transformation
 
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