Rechtsruck in Europa

Lionéz;780676 schrieb:
Entschuldige, Pelisa, aber nichts dergleichen habe ich erwähnt. Da musst du deinen Ärger wohl an jemand anderen richten.
Ich habe mich gewiss nicht auf rechtspopulistische Parteien bezogen. Wenn du meinem Link gefolgt bist, siehst du vielleicht, dass es dort um Aspekte der Integration ging. Dazu ist nun mal sowohl die Bereitschaft des Staates als auch die der Immigranten notwendig.

Entspannte Grüße.

Soweit ok. Nur, im Wahlkampf ging es auch um "freie" Frauen. Zum Kopftuch habe ich keine abschließende Meinung, aber ich frage mich: wie frei sind Frauen, denen man vorschreibt, das Kopftuch NICHT zu tragen? Muss man nicht Rahmenbedingungen schaffen, in denen die Frauen die freie Entscheidung haben? Das Kopftuch ist zu einem Symbol geworden, aber man vergisst, dass es auch in Ö bis vor nicht gar so langer Zeit üblich war, dass zumindest die alten Frauen Kopftücher tragen. Ein paar tun es noch, sind aber brav katholisch. Was machma mit denen?
Und wie frei sind denn die Frauen in unserer Gesellschaft? Siehe Eva Hermann oder wie auch immer die Karrierefrau, die gegen Karriere schreibt, heisst. Lügt man sich nicht selbst in den Sack wenn man behauptet, Frauen seien in unserer Gesellschaft frei?
 
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Ich täte mir wünschen, du würdest einmal darüber nachdenken, warum du so emotional reagierst.

...das kannst und solltest Du vielleicht auch mich fragen :)

Ich sehe in diesen hier geäußerten Stellungnahmen, "Fremde" betreffend, den "kleinen Faschismus", die manchmal winzigen Weigerungen, Menschen als Menschen wahrzunehmen und für ihre Rechte und ihr Wohlbefinden sorge zu tragen.
Ich bin Deutscher und gerne Deutscher, aber ich sehe meine Geschichte und die meines Landes mit Erfahrungen in Verbindung, die mich zu verantwortlichem Handeln zwingen, wenn sich die Geschichte nicht zu meinen Lebzeiten wiederholen soll. Ich spreche nicht von Schuld (die habe ich nicht), sondern von sensibler Beobachtung und beherztem Einschreiten, wenn ich Menschen beobachte, die eine Bereitschaft signalisieren, die in Europe im letzten Jahrhundert in letzter Konsequenz Millionen Menschen das Leben und weitere Millionen ihre Existenzgrundlage geraubt hat.
 
Ich kapier diese Fremdenangst nicht, ich kapier die Fremdenfeindlichkeit nicht,

Ok!
Verstehst du die Motive von Imigranten sich im Prinzip abzuschotten?
Ja,jetzt wirst du vielleicht sagen,es ist die Fremdenfeindlichkeit der "Einheimischen" die die Imigranten zur Abschottung veranlassen.
Aber,ganz ehrlich,ist das wirklich,oder ist es vielleicht die Angst der Imigranten ihre kulturelle Inednität zu verlieren?

Und da haben wir schon die Antwort.
Es geht um kulturelle Identität,aber auf beiden Seiten.
Es sind halt nicht alle so multkulturell gestrickt wie du (meine ich nicht böse,sondern sachlich).weder die "Einheimischen" noch die Imigranten sind so gestrickt.
Du musst die Menschen nehmen wie sie sind.
Es gibt keine anderen.

Wo ist das Problem? Dass es Einwanderer gibt? Dass die sich im Wahlkampf wochenlang tagtäglich hasserfüllte Wahlparolen anschauen mussten?

Nun,als Deutscher schau ich kein Austria-TV,von daher kann ich die Dimension der hasserfüllten Parolen nicht einordnen.
Allerdings ist das mit dem "hasserfüllt" ja auch immer eine Sache des eigegen Empfindens.
Wenn man natürlich sehr sensibilisiert ist,dann kommt einem schnell etwas als Hasserfüllt herrüber.
Aber du bist nur du,und weil du etwas als hasserfüllt empfindest,muss es nicht auch gleich wirklich hasserfüllt sein.


Um welche Werte geht es? Um die Menschenrechte?

Werden in Österreich Menschenrechte verletzt?

Um unsere halbwegs intakten Demokratien? Das soll doch so bleiben, oder? Oder besser werden... Aber doch nicht enger und kleingeistiger.

Also,ich bin zwar kein Freund vom Haider,aber ich glaube der war in Kärnten (war es da?) Hauptmann,also das was man bei uns Ministerpräsident nennt.
Ist da in dem Bundesland was schlimmes passiert? Irgendwelche Lager eingerichtet,oder sogar die Demokratie abgeschafft?
Ich weiss es nicht,ich interessiere mich nicht so sehr für Austria-Politik,aber vielleicht kannst du mir ja sagen was in Kärnten alles schlimme,entgegen den Menschenrechten passiert ist.

Grüsse vom Narren
 
1. Kontakt zu diesen Gruppen, persönlichen Kontakt. Das ist das simpelste Mittel, von pauschalen Urteilen, die zu solchen Sichtweisen führen, weg zu kommen.
2. Bewußtsein darüber, warum wer zu welcher Nation gehört. Warum gibt es Nationen, wem dienen sie?
3. genaue Analyse der Umstände (dazu habe ich schon ein paar Anmerkungen gemacht), die den gesamten Zusammenhang berücksichtigt.

Trifft für mich alles zu!

Allerdings wenn du von Nationen sprichst,und warum es Nationen und Nationalbewusstsein gibt,dann schau die mal den Grossteil der Imigranten an,die haben oft,nein sehr oft ein grösseres Nationalbewusstsein als die "Einheimischen"

Also,bei wem fangen wir nu an?
Bei uns?
Tun wir das nicht schon längst in Form von dir,z.B.
Denk mal an den Paragrapgen im türk. Gesetz was die verunglimpfung des Türkentums betrifft.
Und frag mal Türken in deinem Umfeld was sie von dem Paragrapgen halten.

Und dann stell dir nochmal die Frage,wo wir da mit Lösungsvorschlägen anfangen.Aber gemeinsam,also gleichberechtig bei "Einheimischen" und Imigranten.
Es kann nicht nur eine Nation ihren Status aufgeben,das müssen wenn,dann schon alle tun.

Grüsse vom Narren
 
1. Kontakt zu diesen Gruppen, persönlichen Kontakt. Das ist das simpelste Mittel, von pauschalen Urteilen, die zu solchen Sichtweisen führen, weg zu kommen.

Lieber greenbuddha, ein lobenswerter und dringend notweniger Schritt.
Nur muss man feststellen, dass sich die "Gruppen" eben nicht mal so einfach "managen" lassen bzw. sich manchmal selbst auch uneins sind, da liegt glaube ich ein Hauptproblem.
Wenn ich auf das Beispiel einer türkischen Schriftstellerin in Berlin verweisen darf: Es waren vor allem junge türkische Männer zu einer Gesprächsrunde geladen, vielleicht erinnert sich der ein oder andere. Sie konnten mit ihr und einer Grünen-Politikerin über ihre Probleme und Sorgen, aber auch die Folgen des väterlicherseits immer wieder fraglos übernommenen Rollenverhaltens diskutieren. Dieses schränkt junge türkische Frauen oft ein, verstößt in Deutschland somit gegen ein Grundgesetz und stärkt damit natürlich das Unverständnis seitens der "nativen" Deutschen. Das Resultat war in diesem Fall leider ernüchternd: Die Teilnehmerzahlen blieben unterdurchschnittlich, sie wurde von ihren Landsleuten beschimpft, und es kam zwsichen den Fronten "Überdenken und ggf. Übersetzen der Traditionen in den neuen Rahmen, wenn möglich" und "Festhalten an bekannten heimatlichen Traditionen im anders geartetetn Land " zu keinem Dialog.

Genauso schade das Beispiel von Seyran Ates, der bekannten Rechtsanwältin für muslimische Frauen. Sie hat ihre Kanzlei geschlossen, weil sie Morddrohungen ihrer Landesbrüder erhielt.

Das sind einfach Steine auf dem Weg, die man sich genauer anschauen muss. Da kann von Freiheit und Verständnis auf beiden Seiten einfach noch keine Rede sein. Also, was tun? Alles tolerieren, das Grundgesetz zugunsten der Offenheit aufweichen oder nachdrücklich die alten Traditionen und Sitten durchsetzen?
Ich glaube trotz der gut verständlichen Botschaft nämlich kaum, dass diese Frage einfach so von einem generellen Beschluss: "Angst vor dem Fremden ist doof!" beantwortet werden kann. ;)
 
Ich meine z.B. den Kopftuchzwang, dem Touristinnen sich beugen müssen, wenn sie. z.B. in den Iran reisen. Umgekehrt, gestatten wie es Ihnen, sich zu kleiden wie sie wollen und machen ihnen keine Vorschriften.
Oder die Forderung, das Kreuz aus den Klassenzimmern zu entfernen, den Kindern im Kindergarten kein Schweinefleischschnitzerl mehr zu geben, oder österreichischen Lehrerinnen ein Kopftuch umzulegen.
Davon rede ich und nicht vom Verhalten der Touristen im Urlaub.

Ich halte mich übrigens an die jeweilige nationale Etikette in meinem Urlaubsland, weil ich weiß, wie unschön es für Einheimische ist, wenn sich Fremde vollkommen "daneben" benehmen.

Ich habe übrigens eine polnische, eine georgische und eine persische Freundin. So viel zu deinem Vorwurf, dass ich alle pauschal verurteile.

hallo matrix !

Ich kann deine Empörung schon verstehen. Hier im Land gilt Gleichberechtigung und Gewalt ist ein Delikt. Egal, für wen.
Frauen in Ö und D gehen ohne Kopftuch (ausser, ihnen gefällt das).

Darüber hinaus ist es doch egal, ob da eine Kirche steht und 200 Meter weiter eine Moschee. Ein Kind kann Schweinefleisch essen, das andere bekommt eben keines (es gibt ja auch Vegetarier).

Das mit dem Kreuz...naja...ob Politik und Kirche da verwoben werden sollten ? Es gibt auf alle Fälle röm.kath Unterricht, evangelisch und islamisch. Je nachdem eben, welcher Glaubenszugehörigkeit die Kinder (bzw. deren Eltern) sind.

AUCH in anderen "Volksgruppen" gibt es Menschen, die verwechseln da was.
Weil sie hier her ziehen...werden hier die Frauen nicht beginnen Kopftuch zu tragen und die Menschen nicht aufhören, Schweinefleisch zu essen.
Es wird weiterhin der Nikolaus kommen und Weihnachten gefeiert werden. Logisch.

Aber...nur weil manche das meinen und fordern, das heisst ja noch lange nicht, dass es auch so gemacht wird. Es heisst auch nicht, dass alle Menschen mit dieser Geburtsnationalität (oder der Familie) das so fordern.
Es ist halt ein riesen medialer Wirbel drum entstanden.

Manche fürchten halt um ihre Kultur, bzw. Gewohntes...wenn da direkt vor ihrer Nase so viel anderes passiert. Und möchten dann das andere "weg machen", ihre Kultur quasi "über stülpen". Klar geht das so nicht, meine ich.

Und da es diese Bestrebungen sehr wohl AUCH gibt....und noch dazu ein riesen Rummel drum gemacht wurde (als würden jetzt alle im Land lebenden Türken das so fordern)....hatte der Strache "leichtes Spiel".

Keine Angst....ich meine niemand der Entscheidungsträger hat vor hier, in Kindegärten usw. Nikolaus oder Schnitzel zu verbieten.

liebe Grüße !

:) Jo
 
O


Werden in Österreich Menschenrechte verletzt?



Also,ich bin zwar kein Freund vom Haider,aber ich glaube der war in Kärnten (war es da?) Hauptmann,also das was man bei uns Ministerpräsident nennt.
Ist da in dem Bundesland was schlimmes passiert? Irgendwelche Lager eingerichtet,oder sogar die Demokratie abgeschafft?
Ich weiss es nicht,ich interessiere mich nicht so sehr für Austria-Politik,aber vielleicht kannst du mir ja sagen was in Kärnten alles schlimme,entgegen den Menschenrechten passiert ist.

Grüsse vom Narren

Ja. Es werden Menschenrechte verletzt. Ortstafeln - das klingt so harmlos. Die Sache ist die: gemäß den Minderheitenrechten müssten in Kärnten zweisprachige Ortstafeln aufgestellt werden. Ein paar gibt es, aber viel zu wenige. Inzwischen gibt es eine Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes, dass die derzeitige Situation nicht rechtens ist. Nur: diese Entscheidung wird nicht umgesetzt. Seit Monaten. Das nenne ich Aushöhlung des Rechtsstaates.

Noch etwas: dieser Tage wurde ein Nigerianer nach 40tägigen Hungerstreik aus der Schubhaft entlassen. Er brach auch offener Strasse geschwächt zusammen. Seine - österreichische - Ehefrau war von der Entlassung nicht verständigt worden. Ist das eine menschenwürdige Behandlung?

Ach so: Haider ist in Kärnten nach wie vor Landeshauptmann. Und das BZÖ hat es entgegen aller Meinungsumfragen in den Nationalrat geschafft.
 
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Zitat von greenbuddha
1. Kontakt zu diesen Gruppen, persönlichen Kontakt. Das ist das simpelste Mittel, von pauschalen Urteilen, die zu solchen Sichtweisen führen, weg zu kommen.

hallo !

Gerade durch den vielen Kontakt bin ich leider immer mehr zu den Ansicht gekommen...dass es noch viel zu tun gibt.
Ich hab es in einem anderen Thread schon beschrieben. Gerade wenn es um Mann/Frau Rollenbilder geht. Die Vorstellungen, wie Tochter und Sohn sich zu verhalten haben.
Das ist nicht immer so....aber doch öfter, als mir lieb ist.
Mit genau diesem Verhalten gehen die Jugendlichen auf die Straße, in die Gesellschaft hier (Schule,..)...und ecken an. Weil es eben teilweise gegen wichtige Werte hier verstösst.

Die Jugendlichen sind oft halt hin und her gerissen...zwischen dem was sie hier vorfinden...und dem, was von der Familie aus erwartet wird.
Das nicht benennen zu dürfen...heisst Augen zu machen...und das wieder heisst, nicht nach Lösungsansätzen suchen.

Das hilft dann keinem, finde ich.

:) Jo
 
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