"Rechtes Gedankengut nimmt zu"

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kommt immer darauf an wie man es sieht..was meinte er damit? bzw. wie meinte er es?

Persönliche Erklärung von Björn Höcke zu seiner Dresdner Rede

Zu Berichten, dass er mit seiner Rede am 17. Januar 2017 in Dresden Kritik am Holocaust-Gedenken der Deutschen geübt habe, sagt der Thüringer AfD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Björn Höcke:

„Ich bin erstaunt über die Berichterstattung zu meiner Rede vom 17. Januar in Dresden. Angeblich soll ich dort das Holocaust-Gedenken der Deutschen kritisiert haben. Diese Auslegung ist eine bösartige und bewusst verleumdende Interpretation dessen, was ich tatsächlich gesagt habe. Wörtlich habe ich gesagt: ,Wir Deutschen sind das einzige Volk, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.‘

Das heißt, ich habe den Holocaust, also den von Deutschen verübten Völkermord an den Juden, als Schande für unser Volk bezeichnet. Und ich habe gesagt, dass wir Deutsche diesem auch heute noch unfassbaren Verbrechen, also dieser Schuld und der damit verbundenen Schande mitten in Berlin, ein Denkmal gesetzt haben.

Was ist daran falsch? Was ist an dieser Feststellung zu kritisieren? Gar nichts! Ich möchte in diesem Zusammenhang an die Rede Martin Walsers vom 11. Oktober 1998 anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels in der Frankfurter Paulskirche erinnern. Damals sagte Walser: ,In der Diskussion um das Holocaustdenkmal in Berlin kann die Nachwelt einmal nachlesen, was Leute anrichteten, die sich für das Gewissen von anderen verantwortlich fühlten. Die Betonierung des Zentrums der Hauptstadt mit einem fußballfeldgroßen Alptraum. Die Monumentalisierung der Schande.‘ Er sprach sogar von einer ,Instrumentalisierung unserer Schande zu gegenwärtigen Zwecken‘.

Unzweifelhaft haben wir mit dem Holocaust-Mahnmal in Berlin unserer Schande ein Denkmal gesetzt. Der Begriff ,Denkmal der Schande‘ stammt übrigens gar nicht von mir, sondern ist schon vor langer Zeit zumindest in den politischen Sprachgebrauch eingegangen. So heißt es etwa in einer Drucksache (14/3126) des Deutschen Bundestages: ,Denkmäler der Schande und der Trauer, des Stolzes und der Freude sind notwendige Grundsteine des neuen Deutschland und der neuen Bundeshauptstadt.‘

In meiner Dresdner Rede ging es mir darum, zu hinterfragen, wie wir Deutschen auf unsere Geschichte zurückblicken und wie sie uns im 21. Jahrhundert identitätsstiftend sein kann. Zweifellos müssen wir uns in unserer Selbstvergewisserung der immensen Schuld bewusst sein. Sie ist ein Teil unserer Geschichte. Aber sie ist eben nur ein Teil unserer Geschichte. Auch darauf habe ich in meiner Dresdner Rede hingewiesen.

Sogar der Architekt des Mahnmals, Peter Eisenman, ein Jude, wies 2005 auf die Problematik hin, die Schuld zum Kern nationalen Gedenkens zu erheben. In einem ,Spiegel‘-Interview sagte Eisenman: ,Natürlich nahm der Antisemitismus in Deutschland in den Dreißigern überhand, ein schrecklicher Moment in der Geschichte. Aber wie lange fühlt man sich schuldig?‘ Und weiter: ,Ich hoffe, dass dieses Mahnmal, mit seiner Abwesenheit von Schuldzuweisung, dazu beiträgt, über diese Schuld hinweg zu kommen. Man kann nicht mit Schuld leben. Wenn Deutschland das täte, müsste das ganze Volk zum Therapeuten gehen.‘

Außer uns Deutschen hat kein Volk der Welt in seiner Hauptstadt einen Ort des Gedenkens an die von ihm begangenen Gräueltaten geschaffen. Diese Fähigkeit, sich der eigenen Schuld zu stellen, zeichnet uns Deutsche aus. Uns zeichnet aber auch etwas anderes aus: Wir haben den Buchdruck erfunden, Martin Luther stieß die Reformation an. Wir sind das Land der Philosophen, Dichter, Komponisten und Erfinder. Dieser großartige kulturelle Schatz gerät uns zuweilen aus dem Blick. Auch das habe ich in Dresden gesagt, und es war der eigentliche Kern meiner Aussage. Schuldbewusstsein allein kann keine gesunde Identität stiften, sondern nur eine gebrochene. Und auch das muss uns klar sein: Die für uns alle sichtbaren Integrationsprobleme in diesem Land resultieren auch aus dieser unserer gebrochenen Identität.“

Gefunden auf FB!

****************************************

Der Typ wünscht sich eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad, gleichzeitig wirft er Deutschland seine Erinnerungskultur vor. Hier nun erklärt er:

Zweifellos müssen wir uns in unserer Selbstvergewisserung der immensen Schuld bewusst sein.

Eine Wende um 180 Grad wäre aber genau das Gegenteil dessen.


Höcke wörtlich:
"Wir brauchen eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad"
Und diese dämliche Bewältigungspolitik, die lähmt uns heute noch viel mehr als zu Franz Josef Strauß’ Zeiten. Wir brauchen nichts anderes als erinnerungspolitische Wende um 180 Grad!

[Applaus]

Wir brauchen so dringend wie niemals zuvor diese erinnerungspolitische Wende um 180 Grad, liebe Freunde. Wir brauchen keinen toten Riten mehr in diesem Land. Wir haben keine Zeit mehr, tote Riten zu exekutieren [sic!]. Wir brauchen keine hohlen Phrasen mehr in diesem Land, wir brauchen ein lebendige Erinnerungskultur, die uns vor allen Dingen und zuallererst mit den großartigen Leistungen der Altvorderen in Berührung bringt.

https://www.tagesspiegel.de/politik...945-war-gegen-das-eigene-volk/19273518-3.html
 
Persönliche Erklärung von Björn Höcke zu seiner Dresdner Rede

Zu Berichten, dass er mit seiner Rede am 17. Januar 2017 in Dresden Kritik am Holocaust-Gedenken der Deutschen geübt habe, sagt der Thüringer AfD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Björn Höcke:

„Ich bin erstaunt über die Berichterstattung zu meiner Rede vom 17. Januar in Dresden. Angeblich soll ich dort das Holocaust-Gedenken der Deutschen kritisiert haben. Diese Auslegung ist eine bösartige und bewusst verleumdende Interpretation dessen, was ich tatsächlich gesagt habe. Wörtlich habe ich gesagt: ,Wir Deutschen sind das einzige Volk, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.‘

Das heißt, ich habe den Holocaust, also den von Deutschen verübten Völkermord an den Juden, als Schande für unser Volk bezeichnet. Und ich habe gesagt, dass wir Deutsche diesem auch heute noch unfassbaren Verbrechen, also dieser Schuld und der damit verbundenen Schande mitten in Berlin, ein Denkmal gesetzt haben.

Was ist daran falsch? Was ist an dieser Feststellung zu kritisieren? Gar nichts! Ich möchte in diesem Zusammenhang an die Rede Martin Walsers vom 11. Oktober 1998 anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels in der Frankfurter Paulskirche erinnern. Damals sagte Walser: ,In der Diskussion um das Holocaustdenkmal in Berlin kann die Nachwelt einmal nachlesen, was Leute anrichteten, die sich für das Gewissen von anderen verantwortlich fühlten. Die Betonierung des Zentrums der Hauptstadt mit einem fußballfeldgroßen Alptraum. Die Monumentalisierung der Schande.‘ Er sprach sogar von einer ,Instrumentalisierung unserer Schande zu gegenwärtigen Zwecken‘.

Unzweifelhaft haben wir mit dem Holocaust-Mahnmal in Berlin unserer Schande ein Denkmal gesetzt. Der Begriff ,Denkmal der Schande‘ stammt übrigens gar nicht von mir, sondern ist schon vor langer Zeit zumindest in den politischen Sprachgebrauch eingegangen. So heißt es etwa in einer Drucksache (14/3126) des Deutschen Bundestages: ,Denkmäler der Schande und der Trauer, des Stolzes und der Freude sind notwendige Grundsteine des neuen Deutschland und der neuen Bundeshauptstadt.‘

In meiner Dresdner Rede ging es mir darum, zu hinterfragen, wie wir Deutschen auf unsere Geschichte zurückblicken und wie sie uns im 21. Jahrhundert identitätsstiftend sein kann. Zweifellos müssen wir uns in unserer Selbstvergewisserung der immensen Schuld bewusst sein. Sie ist ein Teil unserer Geschichte. Aber sie ist eben nur ein Teil unserer Geschichte. Auch darauf habe ich in meiner Dresdner Rede hingewiesen.

Sogar der Architekt des Mahnmals, Peter Eisenman, ein Jude, wies 2005 auf die Problematik hin, die Schuld zum Kern nationalen Gedenkens zu erheben. In einem ,Spiegel‘-Interview sagte Eisenman: ,Natürlich nahm der Antisemitismus in Deutschland in den Dreißigern überhand, ein schrecklicher Moment in der Geschichte. Aber wie lange fühlt man sich schuldig?‘ Und weiter: ,Ich hoffe, dass dieses Mahnmal, mit seiner Abwesenheit von Schuldzuweisung, dazu beiträgt, über diese Schuld hinweg zu kommen. Man kann nicht mit Schuld leben. Wenn Deutschland das täte, müsste das ganze Volk zum Therapeuten gehen.‘

Außer uns Deutschen hat kein Volk der Welt in seiner Hauptstadt einen Ort des Gedenkens an die von ihm begangenen Gräueltaten geschaffen. Diese Fähigkeit, sich der eigenen Schuld zu stellen, zeichnet uns Deutsche aus. Uns zeichnet aber auch etwas anderes aus: Wir haben den Buchdruck erfunden, Martin Luther stieß die Reformation an. Wir sind das Land der Philosophen, Dichter, Komponisten und Erfinder. Dieser großartige kulturelle Schatz gerät uns zuweilen aus dem Blick. Auch das habe ich in Dresden gesagt, und es war der eigentliche Kern meiner Aussage. Schuldbewusstsein allein kann keine gesunde Identität stiften, sondern nur eine gebrochene. Und auch das muss uns klar sein: Die für uns alle sichtbaren Integrationsprobleme in diesem Land resultieren auch aus dieser unserer gebrochenen Identität.“

Gefunden auf FB!

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Der Typ wünscht sich eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad, gleichzeitig wirft er Deutschland seine Erinnerungskultur vor. Hier nun erklärt er:

Zweifellos müssen wir uns in unserer Selbstvergewisserung der immensen Schuld bewusst sein.

Eine Wende um 180 Grad wäre aber genau das Gegenteil dessen.


Höcke wörtlich:
"Wir brauchen eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad"
Und diese dämliche Bewältigungspolitik, die lähmt uns heute noch viel mehr als zu Franz Josef Strauß’ Zeiten. Wir brauchen nichts anderes als erinnerungspolitische Wende um 180 Grad!

[Applaus]

Wir brauchen so dringend wie niemals zuvor diese erinnerungspolitische Wende um 180 Grad, liebe Freunde. Wir brauchen keinen toten Riten mehr in diesem Land. Wir haben keine Zeit mehr, tote Riten zu exekutieren [sic!]. Wir brauchen keine hohlen Phrasen mehr in diesem Land, wir brauchen ein lebendige Erinnerungskultur, die uns vor allen Dingen und zuallererst mit den großartigen Leistungen der Altvorderen in Berührung bringt.

https://www.tagesspiegel.de/politik...945-war-gegen-das-eigene-volk/19273518-3.html

Das ist so typisch AfD - mal sagen sie, sie wollen direkte Demokratie, dann wieder, dass einer wie Putin vonnöten sei. Das verwirrt. Und das hat System. Es soll verwirren....
 
Das ist so typisch AfD - mal sagen sie, sie wollen direkte Demokratie, dann wieder, dass einer wie Putin vonnöten sei. Das verwirrt. Und das hat System. Es soll verwirren....

Mich verwirrt das nicht, mir ist das eine einzige Offenbarung. Der ist nicht bloß Nazi, der ist (bis her noch ein möchte-gern) Hitler.

Lies dir bitte einmal die ganze Rede durch.
 
Mich verwirrt das nicht, mir ist das eine einzige Offenbarung. Der ist nicht bloß Nazi, der ist (bis her noch ein möchte-gern) Hitler.

Lies dir bitte einmal die ganze Rede durch.

Ich habe sie gelesen. Mich verwirrt sie auch nicht. Aber sie bringt Verwirrung ins politische System.
Und das ist Absicht (und trainiert).
In der Psychologie würde man von einem DoubleBind sprechen:
Zwei sich gegenseitig ausschliesende Dinge zu behaupten/zu verlangen.
In einer schlimmeren Falle (Bindung) kann ein Kind nicht sein.
 
(...)

Der Typ wünscht sich eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad, gleichzeitig wirft er Deutschland seine Erinnerungskultur vor. Hier nun erklärt er:

Zweifellos müssen wir uns in unserer Selbstvergewisserung der immensen Schuld bewusst sein.

Eine Wende um 180 Grad wäre aber genau das Gegenteil dessen.

(...)

Ja, die Forderung nach der "erinnerungspolitischen 180°-Wende" liefert den Kontext der Rede und zeigt, was er gesagt, gemeint hat und die jubelnden Zuhörer verstanden haben. Diese Formulierung in der Rede macht seine Erklärungsversuche ungefähr so fadenscheinig wie #Mausgerutscht von Beatrix von Storch.

Und tatsächlich glaube ich immernoch, dass das - also alle verbalen Entgleisungen von AfD-Politikern - bewusst und auch beabsichtigt geschah. Höcke war sich bewusst, wie seine Rede verstanden werden wird. Er bekam so mediale Aufmerksamkeit, Jubel von Rechtsaußen (eine Zielgruppe, die in der Rede dann auch Applaus spendete), und durch das Zurückrudern kann er zum einen sich wieder zum Opfer einer Hetzkampagne stilisieren und desweiteren hält er so die "moderateren" AfD-Wähler bei Stange. Ein perfides Spiel, das Andenken an die Shoa für dieses Schauspiel zu missbrauchen. Ein paar Tage später wollte er ja an einer Gedenkveranstaltung einer KZ-Gedenkstädte teilnehmen, und er wurde des Platzes verwiesen. Vollkommen zu Recht mMn.
 
Ich habe sie gelesen. Mich verwirrt sie auch nicht. Aber sie bringt Verwirrung ins politische System.
Und das ist Absicht (und trainiert).
In der Psychologie würde man von einem DoubleBind sprechen:
Zwei sich gegenseitig ausschliesende Dinge zu behaupten/zu verlangen.
In einer schlimmeren Falle (Bindung) kann ein Kind nicht sein.

Meinst du jetzt, dass seine Anhänger diese Irritation erfahren oder wie? Ich kann dir gerade nicht ganz folgen.

Ich sehe das wie Joey, dass das sehr gezielt und absichtlich passiert. Seine ganze Rhetorik lebt davon tiefst braunes Gedankengut und eben solche Appelle an seine Zuhörer zu richten, möglichst so codiert, dass es deutlich und unmissverständlich verstanden wird aber strafrechtlich nicht relevant, nicht greifbar wird.
 
Meinst du jetzt, dass seine Anhänger diese Irritation erfahren oder wie? Ich kann dir gerade nicht ganz folgen.

Ich sehe das wie Joey, dass das sehr gezielt und absichtlich passiert. Seine ganze Rhetorik lebt davon tiefst braunes Gedankengut und eben solche Appelle an seine Zuhörer zu richten, möglichst so codiert, dass es deutlich und unmissverständlich verstanden wird aber strafrechtlich nicht relevant, nicht greifbar wird.

"nicht greifbar" - das ist der Punkt. Die Wege, wie er sich aalglatt rauswinden kann, wenn die erwartete Kritik kommt, hat er sich auch schon vorher überlegt. Das sind rhetorische Bomben, mit denen man Sachen sagen kann und später behaupten, man hätte das Gegenteil gemeint.

Ich bin da selbst schon drauf reingefallen, und bin deswegen mittlerweile sehr vorsichtig allgemein gehaltenen Formulierungen mit großem Interpretationsspielraum zuzustimmen ohne nachzufragen, was genauer gemeint ist.
 
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Überleg Dir bitte, ob Du einfach nur nicht willst, Shimon aus dem Blickwinkel seines Erlebens zu betrachten. Dein Post strotzt für mich nämlich vom beinahe kindlichem Trotz...
Danke @Marcelina du aufklärendes Wesen und Allwissende, wenn du nicht im Forum wärst,
wären wir alle arm dran.

Edit: Noch eine Bitte an dich, wenn ich was mit @Shimon1938 habe, halte dich gefälligst raus. Das geht dich nämlich einen feuchten Kehricht an.



Du drehst die Dinge für dich auch so hin, dass sie für dich angenehm sind. Dich fand ich mal gut, Kann es nicht fassen.
 
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