"Rechtes Gedankengut nimmt zu"

Vielleicht geht es den Leuten, die solche Dinge in die Welt setzen darum, Missstände runter zu spielen. Alle im Osten sind reich und glücklich, niemandem geht es wirklich schlecht, niemand ist arm, niemand hat Ängste, es gibt eigentlich nichts,um das man sich kümmern muss. Es braucht sich nichts zu ändern, niemand muss genauer hinschauen, alles in Ordnung, also kann man ruhig noch bisschen Lohn kürzen, Arbeitsstellen streichen, Soziales runterfahren, wer sich aufregt, dem geht es eh noch viel zu gut. :rolleyes:

Ja... Das ist mit Sicherheit ein ganz entscheidender Aspekt. Das Interessante ist ja: Rechte Populisten wie z.B. Trump werden niemals wirklich argumentieren oder auf Fragen antworten können, denn sie verkürzen und verdrehen Dinge auf Überschriften ("Alle Mexikaner...."). Die AfD tut das auch.

Das Problem ist: Die Gegenseite tut es auch. Die "Diskreditierungs-Methodik", also z.B. zu behaupten alle AfD-Wähler seien rechts oder zumindest würde kein einziger Grund die Wahl der AfD rechtfertigen, macht es möglich sich nicht mit Ursachen und Themen auseinanderzusetzen.

Meine Ansicht ist: Die Probleme sind sehr real und viele AfD-Wähler sind nicht rechts im Sinne von grundlegend rassistisch oder gar Nazis. Aber ich würde die AfD niemals als Lösung sehen und niemals wählen.

Insofern stimme ich mit vielen "Linken" überein, aber viele von denen wollen gar nicht über Probleme sprechen sondern die Dinge aufs "Moralische" vereinfachen, weil sie Angst vor den eigenen Einstellungen haben sobald es sachlich wird. Argumentativ haben sie nicht viel und oft sogar gar nichts zu bieten, weshalb auf Moralisieren und Diskreditierung gesetzt wird. Und ich würde vermutlich fast jede Wette gewinnen wenn ich behaupte: Bei den allermeisten ist das nicht aufrichtig. Ignoranz hat immer viel zu verstecken.
 
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Nehmen wir einfach an, dass Du komplett richtig liegst und ich total falsch, also Einkommen und ungleiche Verteilung von Chancen spielen gar keine Rolle, sondern ausschließlich Rassismus. Meine Frage ist:
Was ist die Ursache, dass es auf einmal so viele Rassisten gibt?

Erst einmal: Seien wir bitte genau. Was redest du plötzlich von Rassisten? Wo spreche ich von Rassisten? Du wirfst mir vor, ich "verkürze" deine Argumentation und unterstellst mir eine Behauptung, die ich nie getätigt habe.

Ich sprach in Anlehnung an den von mir zitierten Artikel von "Wohlstandsrechten", die AfD wählen. Und dann auch noch von "die meisten". Das alles unterschlägst du, unterstellst mir die Klitterung deiner Position, machst aber genau das mit meiner.

Das ist hochgradig lachhaft.
 
Formuliere deine Frage also im korrekten Format um, dann gebe ich dir auch Antwort, so präzise wie möglich und so, dass du vermutlich was lernen kannst.

:)
 
Erst einmal: Seien wir bitte genau. Was redest du plötzlich von Rassisten? Wo spreche ich von Rassisten? Du wirfst mir vor, ich "verkürze" Deine ARGUMENTATION und unterstellst mir eine Behauptung, die ich nie getätigt habe.

Ich sprach in Anlehnung an den von mir zitierten Artikel von "Wohlstandsrechten", die AfD wählen. Und dann auch noch von "die meisten". Das alles unterschlägst du, unterstellst mir die Klitterung deiner Position, machst aber genau das mit meiner.

Das ist hochgradig lachhaft.

Du hättest ja vorher schon zweimal auf meine Fragen antworten können die ich so gestellt habe:

1. Glaubst Du tatsächlich, dass alle AfD-Wähler rechts sind? Und was bedeutet "rechts" in dem Kontext?
2. Was motiviert sie Deiner Ansicht nach zu dieser Wahl, was ist die Ursache für ihre Motive/Ansichten/Überzeugungen?

Und ja, ich habe durch den Kontext Deiner bisherigen Beiträge angenommen, dass Du "rechts" im Sinne von "rassistisch" oder "ausländerfeindlich" meinst, denn Du meinst ja sicherlich nicht einfach nur rechts-konservativ. Falls das nicht so sein sollte, bin ich sehr offen dafür dazuzulernen. Also... bitte klär mich auf.
 
Das Interessante ist ja: Rechte Populisten wie z.B. Trump werden niemals wirklich argumentieren oder auf Fragen antworten können, denn sie verkürzen und verdrehen Dinge auf Überschriften ("Alle Mexikaner...."). Die AfD tut das auch.

Das Problem ist: Die Gegenseite tut es auch. Die "Diskreditierungs-Methodik", also z.B. zu behaupten alle AfD-Wähler seien rechts oder zumindest würde kein einziger Grund die Wahl der AfD rechtfertigen, macht es möglich sich nicht mit Ursachen und Themen auseinanderzusetzen.
Du kannst nicht die Beurteilung von Mexikanern mit der Beurteilung von AfD-Wählern vergleichen.
Der bedeutende Unterschied:
AfD-Wähler sind kein Volk.
Mexikaner sind als Mexikaner zur Welt gekommen.
Beim Wählen der AfD steckt eine sehr bewusste, freiwillige Entscheidung dahinter.
Statt dich hier in Theorien über Beweggründe hineinzusteigern:
Frag doch einmal live ein paar AfD-Wähler nach dem Grund ihrer Wahlentscheidung, dann wirst du hören, ob “rechts“ bzw. “fremdenfeindlich“ ein Vorurteil ist oder doch nicht.
 
Du kannst nicht die Beurteilung von Mexikanern mit der Beurteilung von AfD-Wählern vergleichen.
Der bedeutende Unterschied:
AfD-Wähler sind kein Volk.
Mexikaner sind als Mexikaner zur Welt gekommen.
Beim Wählen der AfD steckt eine sehr bewusste, freiwillige Entscheidung dahinter.
Statt dich hier in Theorien über Beweggründe hineinzusteigern:
Frag doch einmal live ein paar AfD-Wähler nach dem Grund ihrer Wahlentscheidung, dann wirst du hören, ob “rechts“ bzw. “fremdenfeindlich“ ein Vorurteil ist oder doch nicht.

Bitte liest genauer... Es ging mir um die Art der "Argumentation".

Im Übrigen habe ich keinen Zweifel, dass ein großer Teil der AfD-Wähler rechts und fremdenfeindlich ist. Aber nicht alle sind einfach nur total fremdenfeindlich im Sinne von "Ausländer raus" oder gegen Asyl. Vor allem interessiert mich die Frage der Ursachen.

Daher auch an Dich die Frage: Was glaubst Du, warum so viele Menschen mittlerweile AfD wählen?
 
Bitte liest genauer... Es ging mir um die Art der "Argumentation".

Im Übrigen habe ich keinen Zweifel, dass ein großer Teil der AfD-Wähler rechts und fremdenfeindlich ist. Aber nicht alle sind einfach nur total fremdenfeindlich im Sinne von "Ausländer raus" oder gegen Asyl. Vor allem interessiert mich die Frage der Ursachen.

Daher auch an Dich die Frage: Was glaubst Du, warum so viele Menschen mittlerweile AfD wählen?

viel sehen hier als afd wähler ist man fremdenfeindlich..ist aber völliger quatsch..nur weil man auf probleme aufmerkam machen will, was das verbotene thema betifft, ist man noch lange nicht fremdenfeindlich..und genau dies macht aus warum das volk immer mehr gespalten wird in deutschland..und immer mehr die afd wählen weil sie sich von der politk und den mitbürgern unverstanden fühlen..tunneldenken alleine bringt halt nichts..
 
Gut, dann konvertiere ich mal deine Frage für dich ins korrekte Format:

Was ist die Ursache, dass es auf einmal so viele Rechte gibt?

Hier ist die Präsupposition in "auf einmal" bereits grob fehlerhaft. Als ob vorher nur wenige rechts gewesen seien und plötzlich mutieren viele zu rechten Monstern.

Nein, die rechte Monstrosität war und ist immer schon latent da. Das ist jetzt nicht meine Meinung, sondern belegt durch - sorry dass ich dir wieder damit komme - durch empirische Forschung.
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Studie legt rechtsextreme Einstellungen der Deutschen offen

Forscher beklagen "Flucht ins Autoritäre"

Muslime überfremden Deutschland, Juden "passen nicht zu uns", Sinti und Roma sind kriminell: Eine neue Autoritarismus-Studie der Universität Leipzig zeigt erschreckende Weltbilder der Deutschen – vor allem dort, wo es eigentlich wenig Vielfalt gibt.

Ausländerfeindlichkeit, Abwertung von Minderheiten, Antisemitismus: All dies stellt nach einer aktuellen Studie ein großes Problem in Deutschland dar. Manch rechtsextreme Tendenz habe in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, in anderen Bereichen schlügen Haltungen zunehmend in Gewalt und konkrete Handlungen um, warnen die Autoren.

Oliver Decker und Elmar Brähler leiten die "Leipziger Autoritarismus-Studie". Alle zwei Jahre befragen sie seit 2002 die deutsche Bevölkerung repräsentativ nach ihren autoritären und rechtsextremen Einstellungen - zuletzt im Mai und Juni 2018. Ausgewertet haben die Wissenschaftler der Universität Leipzig die Antworten von 1.918 West- und 498 Ostdeutschen.
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Also machen wir hier erst einmal einen kurzen Zwischenstopp und halten messerscharf fest: Es handelt sich nicht um irgendeine Studie, sondern um eine Langzeitstudie, die seit 17 Jahren läuft und also langfristige und hartnäckige Grundeinstellungen der Deutschen aufdeckt und keine Momentaufnahme. Weiter im Text:
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Die Ausländerfeindlichkeit hat laut Studie zuletzt wieder zugenommen und fast frühere Werte erreicht. 24,1 Prozent stimmten aktuell allen vorgelegten Aussagen gegen Ausländer zu. Bei älteren Erhebungen lag dieser Anteil allerdings auch schon bei mehr als 25 Prozent.

Ein Drittel sieht Deutschland derzeit "in einem gefährlichen Maß überfremdet". Das scheint meist jedoch weniger mit der Wirklichkeit zu tun haben: Denn je geringer der Migrantenanteil in einem Bundesland sei, desto größer das Gefühl der Überfremdung, erklärte Studienleiter Brähler. Einzige Ausnahme dieser Regel sei Bayern.

Die Studienautoren warnen zudem vor einer zunehmenden Abwertung bestimmter Gruppen: Muslime, Asylbewerber oder Sinti und Roma. In diesem Bereich äußern sich sogar Mehrheiten ablehnend und rechtsextrem. So fühlten sich rund 56 Prozent "durch die vielen Muslime als Fremde im eigenen Land". 44 Prozent wollen Muslimen die Zuwanderung nach Deutschland untersagen.

Vorurteile gegen Sinti und Roma

Ebenfalls eine Mehrheit von um die 60 Prozent hat nach eigenen Angaben Probleme mit Sinti und Roma in ihrer Umgebung. Vorurteile gegenüber dieser Minderheit finden ebenfalls große Zustimmung - was nicht zuletzt den Zentralrat Deutscher Sinti und Roma alarmiert, der vor "antiziganistischer Hetze" warnt. Antisemitismus bleibt laut Studienleiter Decker ebenfalls ein großes Problem, vor allem, weil es eine wachsende Gewaltbereitschaft gebe.

Im Osten stimmen in den meisten Fragen deutlich mehr Menschen autoritären und rechtsextremen Meinungen zu als im Westen. Eine geschlossen rechtsextreme Einstellung haben in Ostdeutschland 8,5 Prozent der Menschen und 5,4 Prozent in Westdeutschland. Die Studienleiter erklären sich das vor allem mit sozialen Unterschieden und dem Wegzug vieler gut ausgebildeter Menschen.

Die Forscher machen verschiedene Faktoren aus, die rechtsextreme Haltungen begünstigen können: etwa einen autoritären Charakter, das heißt die Neigung, sich Autoritäten zu unterwerfen und zugleich die Abwertung anderer durch diese zu fordern. Rund 40 Prozent der Deutschen zeigten solche Merkmale. Auch eine fehlende Anerkennung als Person oder Bürger, der Bildungsgrad und Gewalterfahrung als Kind hätten Einfluss auf die eigene Einstellung, heißt es.

Bereits vor zwei Jahren hatte die Studie die AfD als neue politische Heimat für Rechtsextreme ausgemacht. Ihren Befund erneuerten die Autoren dieses Mal: Häufiger als Wähler anderer Parteien zeigten Wähler der AfD ausländerfeindliche oder antidemokratische Einstellungen.

https://www.domradio.de/themen/kirc...chtsextreme-einstellungen-der-deutschen-offen
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Mein Kommentar zum Eingefetteten: Vor rund 70 Jahren war bereits Theodor W. Adorno in seiner empirisch gerichteten Untersuchung "Studien zum autoritären Charakter" zu ganz ähnlichen Ergebnissen gekommen. Mit seiner berühmten
F-Skala wies er nach, dass Personen, die in der Sozialisationsphase eine autoritäre Charakterstruktur erworben hatten, eine dramatisch erhöhte Anfälligkeit für faschistische Ideologie aufwiesen. (Das erklärt übrigens auch das Ost/West-Gefälle in der Akzeptanz rechter Gedankenmuster).

Laut Adorno setzt sich der autoritäre Charakter aus zwei Komponenten zusammen: einer sadistischen und einer masochistischen. Oder volkstümlich: nach unten hin treten, nach oben katzbuckeln. Das einzige und dauerhafte Rezept gegen eine mögliche Wiederkehr des Faschismus ist es, dass wir endlich damit aufhören, unsere Kinder autoritär zu erziehen.

Der Spruch, den man des öfteren hört, "hat mir damals auch nicht geschadet", ist bereits ein Symptom der Schädigung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bitte liest genauer... Es ging mir um die Art der "Argumentation"...
Daher auch an Dich die Frage: Was glaubst Du, warum so viele Menschen mittlerweile AfD wählen?
Die “Art der Argumentation“ miteinander zu vergleichen ist einfach nicht passend, für mich absolut unzulässig.
Rechtspopulisten haben in Wahrheit überhaupt keine Argumente. Die rassistische Ab- und Vorverurteilung ganzer Völker ist kein “Argument“. Deshalb kann man hier gar nicht von Argumentation sprechen.
Bei der Beurteilung von AfD-Wählern kann man hingegen sehr wohl Argumente vorbringen: Diese Partei präsentiert sich immer wieder, mal klar und dezidiert, mal verwässert, gemäßigt, zwielichtig, verschwommen oder verdruckst als rechtspopulistisch und deutschnational. Immer wieder kommen von führenden Vertretern dieser Partei leicht bis extrem rassistische Aussagen (die in ihrer Vielzahl unmöglich zu überhören sind!).
Da ich nicht glaube, dass die Wähler taub sind, denke ich, dass AfD-Wähler diese vermittelten Inhalte befürworten - und zwar auch in verschiedensten Schattierungen. Die Palette reicht vom Alt- oder Neonazi bis zum Menschen, dem nur ein leichter Hauch von Rassismus anhaftet (letztere halte ich für eine Minderheit bei den AfD-Wählern).
Sollte jemand vielen Aussagen von AfD-Politikern NICHT zustimmen und trotzdem diese Partei wählen, dann hat er einfach kein Rückgrat, ist ein leicht verführ- und manipulierbarer Mitläufer - in der Masse richtig gefährlich, wie die Geschichte immer wieder gezeigt hat. Ein “die Armen werden gleich als rechts oder rassistisch abgeurteilt, 'nur' weil sie AfD wählen“ ist unangebracht. Wenn auch stark manipuliert, unterstützen solche Leute doch mit einem Rest von Freiwilligkeit eine Partei, in der Hetze gegen andere Menschen betrieben wird.
Die Antwort auf deine Frage, ganz grob auf den Punkt gebracht: Der Hauptgrund ist, dass sie denken, es seien generell zu viele Ausländer im Land (diese Denke ist bereits rassistisch). Dass von Seiten der etablierten Parteien für Ausländer mehr getan würde als fürs eigene Volk (was nicht stimmt).
Das “verbotene Thema“ hat sicher damit zu tun, und ich werde dahingehend nichts Näheres ausführen - auch wenn du es provozieren solltest (du hast ja heute wieder ganz explizit was zu diesem Thema geschrieben).
 
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Beim Wählen der AfD steckt eine sehr bewusste, freiwillige Entscheidung dahinter.

Ja, Christ zu sein auch, ich bin es zum Beispiel nicht mehr.

Dass da was falsch ist an der "Kritik" von Hautfarben (= Rassismus) liegt nicht daran, dass es ein moralisches Gesetz geben würde niemanden der in etwas anders ist (in Bezug auf Kulturen) als man selbst kritisieren zu dürfen. Nein, das Problem daran ist schlicht, dass es (Hautfarben) keine Handlung oder Überzeugung ist, der man einen Wahrheits-Wert "wahr oder falsch", bzw. moralischen Wert "gut oder schlecht" zuschreiben kann. Aber manche politisch Korrekten denken eben, dass es Rassismus wäre, wenn man überhaupt andere kritisiert und eventuell ablehnt. Nein, wenn ein Christ zum Beispiel verlangt, dass "Heiden" sich zu Jesus bekehren müssen, ist das im Prinzip kritisierbar (wahr oder falsch, gut oder schlecht?), und in dem Fall dann auch (aus meiner Sicht) de facto falsch (Christentum ist Unsinn) und schlecht (wenn man es anderen aufnötigen will zumindest).

Insofern, viele Moralisten fassen das völlig falsch auf, oder tun es bewusst um mit der Keule schwingen zu können.
 
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