Wenn es überhaupt jemals so etwas wie richtig und falsch gegeben hat (!)
dann aber nur für eine gewisse Zeitspanne, was genau heißt:
Für die Zeit von Jesus, war für Jesus alles richtig und es gab eine Menge
Leute für die war es falsch. Soweit war alles richtig. Jetzt wird es komplexer:
heute gibt es sowohl Leute, für die ist heute richtig, was für Jesus damals
richtig war. Es gibt aber auch einen Haufen Leute, für die ist heute immer noch
falsch, was für Jesus damals richtig war. Für ein paar Leute ist heute nicht mehr
richtig, was für Jesus damals richtig war, unter anderem die Seele, die damals
Jesus war.
Wer zu einer derart differenzierten Betrachtung dessen was geschieht in der
Lage ist, versteht, warum etwas verfälscht wird: es geht gar nicht anders.
Die Bewußtseinsstufe (nennen wir es mal so) gibt an, was Du wovon verstehen
kannst. Und jede Bewußtseinsstufe ist ok! (Was sehr gerne unterschätzt wird).
Was für mich nicht ok ist, dagegen möchte ich in der Lage sein, mich zu verwahren.
Bei gleichzeitiger Akzeptanz dessen, was ich für mich selbst nicht mehr oder
noch nicht akzeptieren kann.
So komme ich zu meinem eigenen Verständnis von Rassismus. Ich war auf jeden
Fall einmal rassistisch - egal in welcher Form - habe ich das schon integriert,
liebe ich mich für meine verengte ehemalige Sichtweise - oder will ich sie noch
vertuschen, vernebeln, wegmachen? Ich bin doch zuallererst rassistisch zu mir
selbst. Und dann kneble ich im Aussen - oder auch nicht. Aber lassen kann ich es
erst, andere zu knebeln, zu kontrollieren, wenn ich mir selbst sicher bin ....
also doch Selbstverteidigung ... hier ist also ein Rassist, er schreit Neger oder
Schwule raus .... und hier bin ich ... ich war schon schwul und ich war auch schon
Neger ... ich kann mich verteidigen und ich sage: Ich will nicht, dass dies in meiner
Welt geschieht! ... wenn er mich schlagen will, kann ich zurückschlagen? ... Oder
ist die passende Antwort die andere Wage hinzuhalten - dies kann nur im Moment
entschieden werden. Die größten Rassisten haben mit Vorliebe Jesus zitiert und
zwar, als er die Händler aus den Tempel trieb - nun -