Was dich stört scheint der #QuerdenkersindTerroristen zu sein.
Der wird wohl der Situation geschuldet gewesen sein, als in den Medien zu Lesen/Sehen/Hören war, das ein 20 jähriger sein Leben wegen einer Maske verloren hat.
So ging dann halt dieser hashtag viral. Das nicht jeder der ein Problem mit Corona hat tief im Kaninchenbau gräbt steht doch überhaupt nicht zur Diskussion.
Ob der Täter zur Querdenkenbewegung zählt, wird man wissen, wenn alle elektronischen Daten ausgewertet sind.
Der #QuerdenkersindTerroristen geht mit dem Hass und der Hetze auf Telegram einher, den Aufrufen zur Gewalt usw. usf.
Was mich stört ist diese Verallgemeinerung und die Hysterie die jetzt medial und in sozialen Netzwerken und z.B. auch hier betrieben wird. Morde sind immer tragisch, sie aber extrem verallgemeinert zu instrumentalisieren um dieses giftige Gemisch dann als vermeintliche Argumente gegen irgendein Kollektiv anzuführen das man als Feindbild wahrnimmt halte ich (immer) für vollkommen falsch.
Es gibt ein interessantes Phänomen wenn es um Überzeugungen geht: Viele Menschen die irgendein klares Feindbild haben,
wollen genau das auch bestätigt sehen. Das verändert die Art wie Informationen interpretiert und verarbeitet werden, natürlich auch nach welchen Informationen aktiv gesucht wird.
Nehmen wir Querdenker als Beispiel: Die meisten von den Extremeren waren vorher schon davon überzeugt. dass Politik und Medien nahezu immer lügen. Egal was die Regierung behauptet und im Mainstream kommt, sie glauben dann das Gegenteil. Sie beginnen dann genau die Informationsquellen zu nutzen die ihre Überzeugungen bestätigen und suchen zudem aktiv nach Informationen dieser Art. Zudem tendieren sie natürlich dazu solche Informationen unkritisch zu glauben. Auf die Art verstricken sie sich immer tiefer in Theorien die auf andere verrückt wirkt. Genau das empfinden sie aber als Bestätigung, denn das verstärkt ihren Glauben zu einer Art Elite zu gehören die das Spiel durchschaut hat. Und die wollen nicht dabei gestört werden. Sobald man hinterfragt wird versucht zu diskreditieren, dann ist man eine Art Schaf das einfach zu viel manipuliert wurde. Informationen nüchtern zu prüfen, Theorien auf Plausibilität abzuklopfen, ist deren Feind.
Anderes Beispiel: Islamophobe und Rechte... die nehmen natürlich ebenfalls alles, egal ob wahr oder gelogen, um das Feindbild zu bestätigen: Muslime und Gutmenschen, links-grün-versiffte Medien und die Politik die zuviel Einwanderung ermöglicht. Die wollen auch keine "Relativierungen" lesen, die wollen auch nicht das jemand darauf hinweist man solle Einzeltaten nicht verallgemeinern. Die reagieren sehr ähnlich wie Querdenker.
Nun schau Dir jene an deren Feindbild Querdenker sind. Läuft es hier nicht ähnlich? Wird nicht auch hier jeder Informationsschnipsel genommen um ein Feindbild zu bestätigen? Und werden nicht auch hier jene die dagegen argumentieren versucht lächerlich zu machen und zu diskreditieren? Und wie inhaltlich läuft die Argumentation eigentlich ab?
Das Problem mit dem Prinzip liebgewonnene Überzeugungen über Feindbilder bestätigt sehen zu wollen ist ganz einfach, dass das mit der Realität nichts zu tun hat. Zudem ist es maximal destruktiv, nicht nur als gesellschaftliche Dynamik. Auch für die eigene Psyche ist diese Art zu denken pures Gift. Wenn man tatsächlich wissen will was wahr ist, wenn man sich bemüht der Realität möglichst nahe zu kommen, sollte man dieser Tendenz Feindbilder unbedingt bestätigt sehen zu wollen nicht folgen.