@Fiwa, dein 'medizinisches Geschreibsel' hat ein ganz einfaches Hintergrundthema:
deine Tochter ist als Autistin diagnostiziert und du kommst nicht damit klar, daß es sich dabei mit sehr großer Wahrscheinlichkeit um einen Gendefekt handelt (daher des öfteren deine Anmerkung der vermeintlichen *Schuld der Eltern*, was natürlich völliger Unsinn ist, denn kein Mensch kann was für seine Gene).
Oh, das verstört mich jetzt ein wenig. In Anbetracht dieser Umstände werde ich wohl eine Fortsetzung dieser Diskussion vollständig unterlassen.
Weil ich aber ungern Fragen offen stehen lasse, hier noch kurz die Auflösung meines Ratespiels:
Beim Stoffwechsel geht es um chemische Umwandlung (daher der
Wechsel) von
Stoffen im Körper. Die wichtigsten (aber nicht die einzigen) Faktoren bei solchen Umwandlungen sind körpereigene Katalysatoren, sog.
Enzyme. Weil sie so wichtig sind, sind sie auch die Hauptverdächtigen bei Stoffwechselerkrankungen. Stoffwechselerkrankung bedeutet nämlich, dass eine gewisse chemische Reaktion nicht mehr richtig funktioniert. Ein Beispiel für eine "
neurologische Stoffwechselerkrankung" (wie FIWA sie gern betitelt hat) wär z.B. Morbus Krabbe. Dabei ist ein Gen beschädigt, das das Enzym Galactocerebrosidase synthetisiert. Dieses Enzym baut einen gewissen Stoff ab (Galactocerebrosid), der sich dann im Körper ansammelt. Diese erhöhte Konzentration wirkt dann toxisch, weil es gewisse Gliazellen (sozusagen "Hilfszellen" der Nervenzellen) angreift und diese ihre Arbeit nicht mehr verrichten können. Stoffwechselerkrankung bedeutet also immer, dass man zumindest grob die Ursache der Erkrankung kennt (die Ursache für die Ursache - also z.B. ein Gendefekt, der zu der Stoffwechselerkrankung führt, ist wieder ein anderes Kapitel).
Deswegen sind nach heutigem Wissen weder Autismus noch ADHS Stoffwechselerkrankungen, weil man bei beiden (noch) keine spezielle Reaktion identifiziert wurde, die irgendwie manipuliert wurde, generell die genauen Gründe großteils noch im Dunkeln liegen. Bei ADHS gibt es vereinzelte (nicht weit vertretene) Vermutungen zum Thema Stoffwechselerkrankung (basierend auf angeblich höheren Glucosespiegeln im Hirn von ADHS-Kranken), die wenig überzeugend sind. (@ FIWA: Der "Für Sie"-Artikel ist damit falsch)
Eine Übertragungsstörung ist wieder was anderes als eine Stoffwechselstörung, weil die chemische Übertragung an der Synapse kein Stoffwechselvorgang ist - beim Koppeln von Ligand und Rezeptor findet im Regelfall keine chemische Veränderung i.S.e. Stoffwechselvorgangs statt (es gibt schon Fälle, in denen chemische Veränderungen auftreten, insb. bei nonkompetitiven Antagonisten, aber das sind keine Stoffwechselvorgänge in diesem Sinne). Anders aber die Vorgänge VOR und NACH der Signalübertragung, die ElaMiNaTo angesprochen hat - die Biosynthese von Neurotransmittern oder der Abbau derselben sind typische Stoffwechselvorgänge, oder z.B. Vorgänge im Rahmen von Second-Messenger-Kaskaden (wie bei G-Protein-gekoppelten Rezeptoren).
So. Das war jetzt schrecklich off-topic, aber nachdem auf den letzten Seiten soviel völlig unsinniger STUSS zu dem Thema stand, musste ich das kurz rauspressen, sonst wär ich wohl geplatzt.
Jetzt ist auch wirklich Schluss mit dem Thema. Wir können uns gern wieder mit dem Impfen beschäftigen, aber solche Diskussionen wie diese hier führen zu nix, insb. wenn Beteiligte eine starke persönlich-emotionale Beziehung zu dem Thema haben ist es nicht zielführend, so eine Diskussion zu führen.