Liebe Veranti,
Deine Sorgen und Nöte kann ich bestens verstehen. Als Kinder und Jugendtherapeut hat mich dieser Thread erst mal interessiert. Leider habe ich die Horoskopdaten nicht vorliegen und kann auch aus diesem Grund nichts dazu sagen. Als Systemtherapeut wären ohnehin für mich die Horoskope der Eltern und der Geschwister genauso mit einzubeziehen. Nur dann ist das Zusammenspiel, die Ursache und die Auswirkungen etwas besser zu erkennen.
Als Therapeut gibt es ohne wirklichen Auftrag ohnehin nichts zu tun und auch nichts zu machen, mit unserer Gesetzgebung gibt es auch keine Möglichkeiten in diesem frühen Stadium einzugreifen.
Das Netzwerk besteht aus Eltern, Lehrern, dem sozialem Umfeld und den unmittelbaren Beteiligten, die eingreifen könnten. Du beschreibst in diesem Thread so treffend eine Menge von Auffälligkeiten, die nicht ganz unwesentlich sind. Da fällt sofort das vielleicht schon problembehaftete direkte Familienumfeld auf, in dem Enuresis bereits auffallend beschrieben wurde. Dann wird Hochintelligenz vermutet. Ein probates Mittel wäre hier mal der Intelligenztest als erstes anzuraten. Das machen in der Regel schon die Schulpsychologen. Denn wenn die Eltern davon ausgehen, sollten Sie dafür auch Bereitschaft zeigen können und hier eine Bestätigung bekommen können. Das hat allerdings wieder weitere Konsequenzen. Wird die erhöhte Intelligenz nicht festgestellt, könnte sich die Eltern vielleicht weitere Gedanken machen und sich zumindest von dieser Illusion trennen, denn dann fehlt auch noch der vermeindliche Grund für die Auffälligkeiten, (der in der Tat vorliegen könnte) die ja nichts schlechtes sein müssen näher zu betrachten.
Zweifelsohne handelt es sich um ein Kind, das Aufmerksamkeit (dies tut er vermutlich mit Mars / Pluto, das ist schon sehr dominant) möchte, nur die Wahl der Mittel, diese zu erhalten, sind aus unserer Sicht suboptimal. Nur das Kind weiß es nicht anders und lernt seine Verhaltensweise durch Aufnahme von Informationen durch sehr ungünstige Filme, die ebenfalls nichts altersadequat sind. Lehrer werden mit der sehr speziellen Verhaltensweise erst mal nicht fertig, Kinder ziehen sich zurück, weil doch das eine oder andere Kind sich diesem Verhalten ebenfalls nicht unterordnen können, alle Beteiligten empfinden ein solch munteres Kind eher als störend und müssen maßregeln (Saturn) auf Distanz gehen und sich abgrenzen (Venus) oder verbal attackieren (Merkur). Dieses zwingt das Kind nur um so mehr, seine Kräfte zielgerichtet einzusetzen. Du kannst allein an diesen Zusammenhängen die Spirale erkennen, die das ganze immer weiter nach oben schaukelt.
Was auch immer für kreatives, gutes und wertvolles Potential in dem Kleinen versteckt ist, das gilt es zu finden, zu fördern und in die richtigen Bahnen zu lenken, doch ohne Auftrag, ohne Zusammenarbeit mit den Eltern (die die Notwendigkeit zwingend für sich erkennen müssten), den Lehrern und den beteiligten Personen, bleibt das eine Illusion. Es tut mir ja wirklich leid, nur in den vielen Jahren meiner Tätigkeit sind das eben die eher ungünstigen Verlaufsformen, bei denen wir keine wirkliche Möglichkeit haben, einzugreifen.
Erst dann, wenn wirklich etwas passiert, haben wir die rechtlichen Vorraussetzungen die erste Anlaufstelle (Jugendamt) einzuschalten. Nur da müssen stichhaltige und klare Beweise vorliegen, die offenkundig klarlegen, dass im Elternhaus Auffälligkeiten geschehen, die dem Kindeswohl widersprechen. Da allerdings sind die Grenzen sehr eng, da genügen Schläge, Arrest, einsperren usw.
Ich hoffe, dieser Beitrag konnte Dir ein wenig weiterhelfen, um vielleicht Deine eigenen Möglichkeiten für die Zukunft ein wenig mehr auszuloten.