Presse und Medienberichte

Ereschkigal

Sehr aktives Mitglied
Registriert
26. Januar 2004
Beiträge
2.220
Ort
bei Köln
Hallo Ihr Lieben,

wie würdet Ihr das Empfinden, wenn mit Euch sehr viele Menschen um das Leben Eurer Tochter trauern und Ihr Mitleid bekunden? (https://www.esoterikforum.at/threads/7503)

Auf der einen Seite können dabei die Gefühle der einzelnen Person mit Gefühlen von anderen überfrachtet werden oder Ihr könntet Euch über die große Anteilnahme der Mitmenschen gerührt sein.

Wie seht Ihr die "aufgebauschten" Gefühle, die durch die Geschichten in den Medien geschürt wrden?

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Werbung:
Lieber Walter,

dann siehst Du es zum Teil auch so wie Wirbelwind in den oben genannten Thread, wenn ich sie richtig verstanden habe, oder?

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Moin Moin Ereschkigal, Walter, All,

2 Gedanken ...



Finde nur ich es so interessant, das die ""Quantität"" der Trauer bei dieser Zwillingstrennung und bei den ?300? Toten in Tschetschenien zeimlich exakt gleich groß war ...
... und zwar (indirekt) definiert durch die "Länge der Berichterstattungen"
??



und Frage:
Ist Trauer und Mitleid jetzt im energetischen Sinne gut oder schlecht für unsere Erde ... ?

ich persönlich finde Mitleid zwar im grundsätzlichen positiv ...
... -> weil es ansich konstruktiv ist /sein sollte...

aaaaaaaaaaaber dieses Zwillingskind-Mitleid empfindet mein Gefühl eher destruktiv auf die Erd-energetisierung, weil es ein ""global unbekanntes Zwangs-Mitleid"" ist (in meinem Augen) ist ...
(oder so in dieser Richtung, über die genauen Worte muß ich wohl noch schlafen ;) )

und ausserdem (in dem gelinkten Thread wurde es auch schon erwähnt glaub ich ) ..
... es wird getrauert und Kerzen für das Tote ...
-> für das Lebende nicht ...-> das arme kleine Ding muß hier sein Leben auf der Erde absitzen mit all den Problemen und dem Ärger ... das hat auch ein paar Hundert Kerzen und viel Mitleid verdient
(Anmerkung: ein bißchen satirisch-ironisch fromuliert, aber mit ehrlich-gemeintem Kern)


-> ich werde mich jetzt 5 Minuten mal intensiv für das Lebende freuen.
und danach auch noch 5 Mintuen für die Seele, die inzwischen schon das nächste Leben plant.
macht 10 fröhliche Minuten für Gaia :sekt: "Chirio Miss Sophi"


Lebendige Grüße.

T Albi (G) GII zu K :morgen:
 
Ereschkigal schrieb:
Hallo Ihr Lieben,

wie würdet Ihr das Empfinden, wenn mit Euch sehr viele Menschen um das Leben Eurer Tochter trauern und Ihr Mitleid bekunden? (https://www.esoterikforum.at/threads/7503)

Auf der einen Seite können dabei die Gefühle der einzelnen Person mit Gefühlen von anderen überfrachtet werden oder Ihr könntet Euch über die große Anteilnahme der Mitmenschen gerührt sein.

Wie seht Ihr die "aufgebauschten" Gefühle, die durch die Geschichten in den Medien geschürt wrden?

Liebe Grüße
Ereschkigal

Liebe Ereschkigal,

Ich habe ein achtmonate altes Kind verloren und wenn ich an die Zeit zurückdenke............es war vor 33 Jahren, ich fühlte mich sehr alleine gelassen, alle Beileidsbekundungen gingen an mir vorbei und es dauerte lange , bis ich aus diesem ' Koma ' wieder in das normale Leben überwechselte.
In dieser Zeit spürte ich weder Mitleid noch Trost von außen, die Trauer und der Schmerz darüber haben mein Inneres total abgeschottet. Gedanken an Anteilnahme und Mitgefühl kamen erst später.

LG:.........................Juppi :)
 
Liebe Ereschkigal!

Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass jemand diese übliche medienberichterstattung anders als aufdringliches, lästiges, jeglichen respekt verletzendes eindringen in den intimbereich empfindet. es geschieht seitens der medien ja auch nicht aus mitgefühl, sondern aus quotengeilheit und auflagengier. ich war selbst über viele jahre journalist bei einem massenmedium und kenne die mechanismen von innen.

ändern kann sich das sofort, wenn die media-analytiker bemerken, dass seriöse berichterstattung höhere quoten/auflagen bringt als sensationsgeilheit. die wirklichkeit sieht anders aus - ich erinnere mich noch gut an eine publikumsbefragung anlässlich des ausbaues der regionalisierung im ORF: auf die frage, was die leute denn am ehesten vor den bildschirm bringe, rangierte an erster stelle die antwort "berichte über unfälle und katastrophen", gefolgt von sendungen über volksmusik und kriminalfilmen.

dennoch meine ich, dass sich die anstalten manchesmal gehörig verschätzen. praktisch niemand machte sich die mühe, jenseits der patriotischen parolen und des nationalen schulterschlusses in den USA nach 9/11 die bush-verwicklungen ins geschehen abzuklopfen. ein paar mehr waren es schon anlässlich des irak-krieges, aber generell meinte man: das bringt uns nix. und siehe da, michael moore landet einen kassenknüller ... wobei auch seine dokumentationen nichts mit seriösem journalismus zu tun haben.

wir erfahren praktisch nie auch nur annähernd die fakten, geschweige denn, dass wir einblicke ins umfeld von "wirklichkeiten" bekommen. wir bekommen kondensierte, mehrfach gefilterte breikost für zahnlose, mit geschmacksverstärkern für die jeweilige zielgruppe aufgepeppt, so werden "meinungen" gemacht und bestärkt und wichtig ist, dass sich herr und frau leser/in gut fühlen und zustimmend nicken: "so isses!" ... sich nur ja nicht beunruhigen lassen.

das gilt m.e. auch für die trauer über todesfälle, die einen eigentlich nichts angehen. wie würden es hinterbliebene auf einem friedhof empfinden, wenn wildfremde auf sie einstürmen und ihnen, arm um die schultern gelegt, sagen: "mei, das tut mir jetzt aber schon leid! schaun's, da ham's s kerzerl!"

sarkasmus beiseite... ich denke, es hat auch viel mit dem umgang mit dem eigenen tod zu tun, was da abläuft. die wenigsten menschen haben wirklich so etwas wie eine intime beziehung zum eigenen sterben, und so arbeiten sie es halt über illusionäre intimität mit fremden schicksalen ab, gespiegelt in den massenmedien. du als beginnende astrologin: jeder hat seinen pluto im horoskop, und der steht sowohl für die unbewussten bindungen an die eigenen tiefen wie auch für massenphänomene, die ja immer auch einen hohen grad an ent-individualisierung mit sich bringen.

jede katastrophe, jede geile operation, jeder tv-gerecht inszenierte terror stellt uns unbewusst die jedermann-frage ... die kerze im fenster ist eine antwort darauf (und neben vielen anderen, zynischen, verdrängenden, verachtenden) und sicher eine, die zumindest mal ein wenig licht bringt. die frage nach dem eigenen tod bleibt. bis dahin.

alles liebe, jake
 
Bi absolut deiner Meinung, Jake. Anders hätte ich es wahrscheinlich auch nicht ausgedrückt....

... und deswegen finde ich Reinholds Antwort so schön und passend:"Stell lieber für dich selbst eine Kerze in's Fenster!", auch wenn es natürlich mal wieder sehr provokativ geschrieben wurde.

Ich frage mich nämlich bei all dem Gewese, was da von den Medien um diese siamesischen Zwillinge gemacht wird, echt die Frage, ob nicht die Normalität die ist, daß man einen Tag später schon wieder neue Nachrichten sieht - und dann ist einem das Schicksal dieser Familie schon wieder sch...egal! Nur mal so eine Kerze aufstellen kann ich auch, aber dann tue ich es, damit ich was davon habe! Es dient vor allem meiner eigenen Entwicklung... und Reinhold meinte wohl genau das damit. Walters Anmerkung in diesem Plot finde ich ebenso wichtig wie Reinholds Provokation.

... oder bei wem von euch, die ihr so die Kerzen ins Zimmer stellt, hat dieser Tod derartige Folgen, daß ihr wirklich etwas in eurem Umfeld verändert? Ich schätze mal, daß das etwa bei 0,000001% der Fall sein wird... oder?

Gruß Rawir
 
Werbung:
Na, zum Glueck gibt es hier mal ein paar kritische Stimmen!
Mich kotzt das ganze verlogene Getue nur an - siehe meine beiden mails in dem anderen Strang "eine Kerze..."
Ich hab den Eindruck, dass schon jetzt kein Hahn nach der Geschichte mehr kraeht. Ein Kind ist tot, das andere lebt, und sollte es ueberleben, geistig behindert oder normal, die Sensation ist dahin, denn es ist kein siamesischer Zwilling mehr.
Das Trauma der Eltern und beim ueberlebenden Kind indes wird bleiben, und ob es wirklich "Gottes Wille" war, dass die beiden ueberhaupt zur Welt kamen?
Woher wissen so viele Menschen das eigentlich so genau?
Es ist z.B. bekannt, dass Fehlgeburten meist durch Anomalien des Foetus ausgeloest werden.
Das heisst im Grund, er hat es sich im Mutterleib nochmal anders ueberlegt.
Beim ploetzlichen Kindstod ist es dasselbe.
Das Kind geht einfach wieder, hat sozusagen keinen Bock mehr.
Soooo ehern scheint das Gesetz, dass alles ueberleben muss, was gezeugt wird, also von vornherein nicht zu sein.
Die Natur oder vielleicht "Gott" scheint gnaediger als die Menschen? Waere doch mal eine Ueberlegung wert!

Bijoux
 
Zurück
Oben