Diese zwei Wochen Wahlkampf bis zum 24. April sind nun wirklich entscheidend, denn es ist überhaupt nicht sicher, dass Macron gewinnt. Die Linken könnten sich schmollend verweigern und ohne diese geht es nicht. Es waren vor allem junge Linke, die Macron nicht wählten und Jean-Luc Mélenchon vorzogen.
Es ist eine ähnlich knappe Situation wie damals bei Biden in den USA, wo Bernie Sanders junge linke Anhängerschaft auch extrem enttäuscht war und deshalb viele überhaupt nicht wählten, als der linkspopulistische Bernie Sanders ausschied. Ich hatte ja damals auch mitgeholfen bei der Wahlkampagne für Biden, zuerst noch für Bloomberg, bevor dieser ausschied. Ich war damals auch enttäuscht, aber es ging letztlich darum, Trump zu verhindern und den Demokraten zu helfen. Außerdem hat mich dann doch Bidens menschliche Art und Freundschaft gegenüber Michael Bloomberg überzeugt, sodass ich über alles hinwegsehen konnte, was mich zuerst an Biden störte. Ich merkte auch, dass teilweise echt viel Schwachsinn erzählte wurde, z. B. wenn er seine eigenen Enkelkinder umarmte, war das gleich sexuelle Belästigung eines fremden Kindes, d. h. der Kontext wurde bewusst verfälscht, um ihn mies dastehen zu lassen. - Nochmal zu den linken Bernie-Anhängern: Die waren wirklich sehr toxisch radikal in den Diskussionen, totales Schwarz-Weiß-Denken. Jean-Luc Mélenchon hat eine sehr ähnliche linksradikal polarisierende Wirkung auf seine jungen Anhänger. Die geben sich nicht mit Macron zufrieden. Gerade diese müssen aber überzeugt werden!