Präsidentschaftswahl in Frankreich im April 2022

17 Uhr
Die Beteiligungsquote im zweiten Durchgang lag um 17.00 Uhr bei 63,23 % gegenüber 65 % im ersten Durchgang zur gleichen Zeit, teilte das Innenministerium gerade mit.

Die Wahlbüros sind bis 19 Uhr geöffnet, in großen Städten bis 20 Uhr.
 
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Plus 5% Hoffnung macht 51% 💌

🍀🍀🍀
Diese 5% sollte Macron eigentlich schaffen, denn er schnitt beim TV-Duell deutlich besser ab nach der Zuschauerumfrage mit 59%. Also allein dafür sind schon mal 1% zusätzlich sicher, also 47%.

LePen hat eine sehr ungute Presse gekriegt wegen ihren Beziehungen zu Russland. Praktisch die ganze Presse hat sich gegen sie gewandt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Wähler dadurch nicht beeinflusst werden. Also nochmal 1% zusätzlich für Macron und damit läge er schon bei 48%.

Auch der Ukraine-Krieg ist ein Bonus für den amtierenden Präsidenten und ein Malus gegen eine Kandidatin, die sich noch nicht bewährt hat. Normalerweile wollen dann die Wähler möglichst keine Veränderung und viel Stabilität, die Macron nach 5 Jahren Erfahrung auf der internationalen Politebene einlöst und gezeigt hat. Zusätzlich hat sich LePen keine Punkte geholt bei Selenskyj, der ihr Vorwürfe macht wegen ihren Russland-Kontakten und ihrer Krim-Eroberungsbejahung. Die Franzosen werden doch sicher ebenso wie wir verstehen, dass Europa jetzt hinter der Ukraine stehen muss, denn sie kämpfen für uns. Das müsste doch auch 1% wert sein. Man wechselt nicht den Kapitän, wenn ein Schiff im Sturm schwankt. So käme Macron bereits auf 49%.

Es haben sich extrem viele Politiker, Geistliche, Prominente, Wissenschaftler, darunter zwei Nobelpreisträger, ehemalige Präsidenten und sogar Vorstände der Arbeitergewerkschaften gegen LePen und für Macron ausgesprochen, weil sie durch LePen die Demokratie an sich bedroht sehen, also ähnlich wie Putin ein klares Feindbild einer existenziellen Bedrohung darstellt, was Urängste auslöst. Viele Wähler vertrauen auch solchen Vorbildern, die teilweise mehr Kompetenz haben. Auch das müsste für 1% zusätzlich reichen. Dann wäre Macron bei 50%.

Es gibt in Frankreich viele Menschen mit Migration, die eine Heidenangst vor LePens Rassismus und Nazi-Ideologie haben. Da viele von ihnen einen französischen Pass haben in zweiter Generation, sollte das auch 1% zusätzlich für Macron ausmachen. Ein französischer Rapper mit Migrationshintergrund hat seine Fans aufgerufen, LePen zu verhindern. Damit hat er viele junge Menschen erreicht, die vielleicht sonst gar nicht wählen würden. Damit läge Macron bei den 51%.

Hätte Macron die Bauern gegen sich, würde ich mir noch mehr Sorgen machen, denn die Bauern haben viel Einfluss in den Dörfern, wo die Bewohner eher rechts orientiert sind. Das heißt: Es wird kein typisches Rechts-Links-Gefälle vom Dorf zur Stadt der Wähler geben, weil die Bauern größtenteils für Macron wählen. Auch das müsste Macron die 51% sichern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es zeichnet sich eine um 1.7 % höhere Stimmenthaltung im zweiten Wahlgang ab im Vergleich zum ersten Wahlgang. Damit wurde ja gerechnet, gerade in Paris, wegen den sich enthaltenden Mélenchon-Wählern. Das wurde schon einberechnet in den 51% für Macron.

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Wählerinnen und Wähler aus den meisten angrenzenden Departements der Schweiz erreichten die Wahllokale über dem Landesdurchschnitt. Die höchste Punktzahl geht an Ain mit 67,93 % und Jura mit 67,09 %. Als nächstes folgen Haute-Savoie mit 64,91 % und Haut-Rhin mit 64,72 %.
 
Macron und Le Pen haben beide eine Party in Paris geplant für den Fall des Sieges. Macron direkt beim Eiffelturm.


Enormes Medieninteresse

Hunderte Journalistinnen und Journalisten wollen die Wahlpartys der beiden Präsidentschaftskandidaten vor Ort verfolgen. Allein für den Wahlabend der rechtsnationalen Politikerin Marine Le Pen am Sonntag hätten 3500 Personen um Akkreditierung gebeten, 500 seien zugelassen worden, schreibt die «Figaro»-Journalistin Océane Herrero auf Twitter und beruft sich dabei auf das Wahlkampf-Team Le Pens. An der Wahlparty des liberalen Amtsinhabers Emmanuel Macron nähmen 1200 Journalistinnen und Journalisten teil, schreibt Vincent Derosier, Journalist des Radiosenders RTL, auf Twitter. Davon stamme die Hälfte aus dem Ausland und reise aus 44 Ländern an. Auch SRF ist mit mehreren Korrespondentinnen und Korrespondenten vor Ort. Sie berichten in Sondersendungen ab 19:55 im TV auf SRF 1 und ab 20 Uhr im Radio auf SRF 1 und SRF 4 News.

Macron feiert auf dem Champ-de-Mars, Le Pen plant Bustour

Für den Fall ihres Sieges bei der Präsidentschaftswahl an diesem Sonntag haben sowohl Staatschef Emmanuel Macron und seine Herausforderin Marine Le Pen jeweils einen feierlichen Auftritt geplant. Der amtierende liberale Präsident Macron will seine Anhänger auf dem Champ-de-Mars in der Nähe des Eiffelturms in Paris empfangen, wie die Zeitung «Le Parisien» berichtete.

Die rechtsnationale Le Pen unterdessen möchte von der Lokalität im Bois de Boulogne, wo der Wahlabend gefeiert wird, mit den 13 Bussen ihrer Wahlkampagne zu einer Korsofahrt durch Paris starten. Die Busse mit dem Foto von Le Pen sollen angeführt vom Wagen der Kandidatin markante Orte wie den Arc de Triomphe, den Place de la Concorde und den Place de la République in Paris ansteuern, anschliessend soll es zu einem noch nicht bekannten Ort ausserhalb der Hauptstadt gehen.
 
Die rechtsnationale Le Pen unterdessen möchte von der Lokalität im Bois de Boulogne, wo der Wahlabend gefeiert wird, mit den 13 Bussen ihrer Wahlkampagne zu einer Korsofahrt durch Paris starten. Die Busse mit dem Foto von Le Pen sollen angeführt vom Wagen der Kandidatin markante Orte wie den Arc de Triomphe, den Place de la Concorde und den Place de la République in Paris ansteuern,
Sorry, aber das ist so richtig Führerkult, da denke ich an einige Videos aus dem Nazireich, wenn ich das lese. Sie hat übrigens in ihrer letzten Rede vor ihren Stammwählern wieder ihr ganzes Nazi-Vokabular rausgeholt und ihre Wähler auf umstürzlerische Weise aufgerufen, aufzustehen und sich den Sieg zu holen. Hat mich total an Trumps aufstachelnde Capitol-Rede erinnert. Die Art und Weise des Aufstachelns, dieses ganze ungute nationalistische Gehabe. Schrecklich!
 
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Ich merke gerade, dass es nun beim 2. Wahlgang auch einen deutschsprachigen Schweizer Ticker zum Wahlverlauf gibt. Dort gibt es noch ein paar Anekdoten.

Der SRF ist ein cooler Sender mit einem einigermaßen verständlichen Schweizerisch. Fühle mich gut unterhalten <<<<mal Popcorn in die Luft werf und mit offenem Mund auffang
:rolleyes:
 
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