Pflichtgefühl? Pro und Contra

Geli

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171
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Wien
Unlängst sah ich eine Dokumentation über einen von mir sehr geschätzten Denker und Psychiater, Erwin Ringel.

Einer seiner markanten Aussprüche lautete:

Je mehr Pflichtgefühl, desto weniger andere Gefühle!!

Seither beschäftigt mich dieser Satz, ich überdenke ihn für mein eigenes Leben, aber es würde mich Eure Meinung dazu interessieren.


Liebe Grüße, Geli
 
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Hallo Geli.

erst mal ein ganz pragmatisches JA-Beispiel:

Bin ich sehr flexibel selbständig. Es gibt keinen geregelten Tag / Nacht.
Und wie oft muß ich mich vor die Wahl stellen:
Kunde sauer :wut1: (unpünktlich) oder Frau allein lassen (zb bei Gefühlsproblemen : :bwaah: ) ?

Und bevor jemand die Antwort fragt: -> Der Winter ist kalt und Oel kostet ;)
:nudelwalk

***
ein anderer Gedankengang könnte auch in Richtung Krieg/Armee gehen.
Pflichtgefühl -> 'Schuß'
oder noch besser: Der klassische rote (Atom)Knopf.

***
Die einzige Möglichkeit über die ich noch denke ist der Gedanke, wenn wir Pflichtgefühl als Lebensinn/Thelema einsetzen.
aber da kommt mein (Spatzen)Hirn (?noch?) nicht weiter. vielleicht kommt ein anderer da vorran.

Wobei, .... auch hier führt die Wahl des Thelemas als Pflicht auch dazu "andere" Gefühle zu negieren.

***
Aber: FRAGE:

ich hab jetzt gedankenlos das Pflichtgefühl negativ betrachtet ...
stimmt das überhaupt ?

Pflichtvolle Grüße.

T Albi Genser GII zu K :morgen:
 
Hallo geli!

Je mehr Pflichtgefühl, desto weniger andere Gefühle!!

ich bin der gleichen meinung!

wie sollte ich meine gefühle ausleben können, wenn ich immer nur, bzw. aus pflicht heraus handle?
ich hab früher immer aus dem pflichtgefühl gehandelt und bin selbst auf der strecke geblieben!
nun übe ich mich immer mehr, nach meinem gefühl zu gehen, handeln!
und mir gehts dabei sehr gut :guru:

warum soll ich nicht so sein können, wie ich bin???
nach meinem gefühl leben???

viele fühlten sich anfangs vor den kopf gestoßen, kamen mit sätzen wie:"Wie kannst du nur, denk mal an dies oder jenes, das tut man nicht!!!
ich sag nur: was man nicht tut, ist mir egal, ICH tu es!!!

doch mittlerweile akzeptieren sie mich so!

ich habe trotz allem ein pflichtgefühl!

so, dies ist meine meinung!

einen wunderschönen tag wünsch ich noch

alles liebe, andrea!!!
 
Hallo,

Pflichtgefühl entsteht ja aus Regeln, die wir uns selbst vorschreiben. Man sollte also meiner Meinung nach Zeit finden, zu prüfen, ob diese Regeln für einen selbst und andere richtig sind.

z. B.

"Ich habe die Pflicht, für mein Kind zu sorgen" -> basiert auf der Regel "Ich liebe mein Kind, und will alles dafür tun, daß es ihm wohl ergeht".. Positiv (sowohl subjektiv als auch objektiv)

oder

"Ich muß alle, die nicht an meinen Gott glauben, verachten" -> basiert auf der Regel "Mein Gott ist der einzig wahre Gott für alle".. Positiv (für die Person, sie wird dann in ihrem fanatischen Glauben belohnt durch den Gott, an den sie glaubt), Negativ aus Sicht der anderen.. Verachtung durch Glaube.

Gruß,
lazpel
 
auch von mir ein JA.

wer zu viel pflichtgefühl hat (wobei sich pflichtgefühl ja immer auf die anderen menschen bezieht, also man tut meist mit pflichtgefühl was für andere) verliert sich das eigen fühlen, fürs eigene ich leben.
kannste auch mit helfersyndrom gleich setzten.

pflichtgefühl ist so stark ausgeprägt, das dabei andere menschliche bedürfnisse verloren gehen. gefühle die dabei verloren gehen sehe ich z.B spaß, freude, leichtlebigkeit, sich was gutes tun. einfach gedankenlos relaxen, mal leichtsinnig sein, mal in den tag rein leben.... also das stelle ich jetzt als gefühle hin.
 
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Das Pflichtgefühl kann alles andere im Keim ersticken.
Du fühlst dich für Gott und die Welt verantwortlich und bist ständig damit beschäftigt es anderen und vor allem dir selbst Recht zu machen.
Am Ende bist du frustriert und fühlst dich als Versager.

Ein gesundes Pflichtgefühl mit konkreten, sinnvollen und stressfreien Aufgaben verbunden ist gut -
man sollte es jedoch nicht übertreiben !

Liebe Grüße, Serafine
 
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