PEGIDA

Nun ja, warum sollten wir unsere Kultur nicht vor dem Islamismus schützen. Ich will garantiert nicht tauschen. Und egal ob das Judentum nun Teil dieser Kultur ist oder nicht, in Frankreich laufen die Juden schon vor dem Islamismus davon. Insofern kann man sagen, dass die Befürchtung mehr als real ist.

Es besteht ein Unterschied darin zu sagen, dass man den Islamismus nicht will und dass man eine Kultur schützen möchte wie du das gesagt hast. Ich persönlich lehne beides ab, denn beides sind politische Aussagen, die sich mit meinem Weltbild nicht vereinbaren lassen. Linke Politik heißt in meinen Augen anzuerkennen, dass es keinen Gründungsmythos und keine Letztbegründung gibt.
 
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gegen die Islamisierung des Abendlandes (allein der Wortlaut) verfolgt man ein ganz bestimmtes Weltbild indem für den islam in Europa kein Platz ist, solange man die christliche Prägung gefährdet sieht. Am stärksten kommt dieser Punkt bei §13 zum Vorschein.

Schau dir mal an, wie an Schulen zunehmend vorgegangen wird. Osterhase, Weihnachtsmann und Co haben zu verschwinden, weil sich Religionszugehörige, die sich in der Minderheit befinden, mit Diskriminierungsvorwürfen kommen... dabei gehören diese Feste, die schon lange nicht mehr relgiös intoniert sein müssen um da mitzumachen, seit langer Zeit zur Kultur hier bei uns. Nicht nur in Deutschland, sondern in vielen EU-Staaten.

Es kann nicht sein, das eigene Kulturgut und die eigenen Rituale entfernen zu müssen, damit sich eine Minderheit religiös begründet nicht beleidigt fühlt.

Kein Schweinefleisch an Schulen, keinen Osterhasen, keinen Weihnachtsmann, keinen Nikolaus... weil doch irgendwelche Eltern befürchten, ihre Kinder könnten abtrünnig werden und sich anderen Religionen gegenüber offen und freundlich zeigen? Oder was ist der Grund für den Aufstand von zumeist muslimischen Familien, die auch nicht vor Gewaltandrohung Halt machen und Lehrer und Schulleiter angehen?

Der Islam (als Begründung für diese Veränderung, die Auswirkung ab Forderung ist dann ja der Islamismus!) ist nur eine Religion von vielen hier, die gerne gleichberechtigt und unter Berücksichtung unserer Gesetze und Demokratie ausgelebt werden darf, kein Frage. Aber eben ohne den Anspruch zu stellen, andere Religionen bzw. deren Rituale und Feierlichkeiten müssten nun aus dem öffentlichen Raum Stück um Stück verschwinden.

Andere Menschen, die ihre Religion hier als Migranten oder mit Migrantenhintergrund leben, bekommen das doch auch hier in Deutschland hin, ohne die Forderungen zu stellen: verändert euer Leben, damit wir uns wohler fühlen.

LG
Any

p.s. in dem Moment wo der Islam in die Politik (und nach Gesetzesänderungen, Regeländerungen) greift, wird er zum Islamismus.
 
Gehört denn das Christentum zu Deutschland?

Und wenn Religionsfreiheit besteht, wieso gehört der Islam - nicht zu verwechseln mit Islamismus - dann nicht zu Deutschland?

Und was ist der "politische Islam"?

Auf Formulierungen, dass das Christentum zu Deutschland gehört könnte ich auch verzichten, es würde aber historisch mehr Sinn machen. Aber wie gesagt, ich mag es nicht. Insofern vertrete ich hier keine selektiven Überzeugungen.

Ansonsten gehört dann der Islam zu Deutschland genauso wie Pantheismus (mein "Glaube", beinhaltet keine Vorschriften, Gebete usw.), Buddhismus, Hinduismus, Scientology usw. In dieser Form ist die Aussage aber ziemlich unnötig. Und wenn man sie so isoliert trifft und die anderen Religionen weglässt, dann fürchte ich da eben eine Politisierung.

"Politischer Islam" ist Islam, der unter anderem die Scharia als Grundlage des Gesetzes haben will, Religion und Staat zusammenlegt (wie im Iran) usw.
 
Nun ja, warum sollten wir unsere Kultur nicht vor dem Islamismus schützen. Ich will garantiert nicht tauschen. Und egal ob das Judentum nun Teil dieser Kultur ist oder nicht, in Frankreich laufen die Juden schon vor dem Islamismus davon. Insofern kann man sagen, dass die Befürchtung mehr als real ist.

Klar mag ich persönlich eher säkulare Formulierungen, aber selbstverständlich wollte ich diese Gesellschaft vor dem Salafismus usw. schützen wollen. Und ich habe auch keine Lust die Gesellschaft überhaupt am politischen Islam zu orientieren. Darin ist kein Gewinn. Religionsfreiheit sollte natürlich bestehen bleiben, aber Formulierungen wie dass der Islam zu Deutschland gehört sind mir viel zu politisch, und was der politische Islam so veranstaltet, das ist doch bekannt und darauf kann ich verzichten. Der Islam soll genauso wenig zu Deutschland gehören wie Scientology.

Um sowas behaupten zu können wäre gegenüber zu stellen, wie viele Juden in Relation zu denen, die bleiben tatsächlich auswandern. Gibts da Zahlen? Kenn mich nicht aus...

Und ansonsten... hinkt der Vergleich Islam/Deutschland Scientology/Deutschland.... Der Islam und das Christliche Deutschland haben immerhin religionshistorisch gleiche Wurzeln.

Was zu sagen bleibt ist also ganz einfach, Religion und Staat/Politik gehören strikt getrennt. Und da hat sich die Islam-Kultur in Deutschland/Europa ganz und gar unseren Werten und unserem Verständnis von Demokratie anzupassen. Wir sind hier zwar christlich geprägt aber eben doch kein Religionsstaat. Und das bleibt hoffentlich auch so. :)
 
Es besteht ein Unterschied darin zu sagen, dass man den Islamismus nicht will und dass man eine Kultur schützen möchte wie du das gesagt hast. Ich persönlich lehne beides ab, denn beides sind politische Aussagen, die sich mit meinem Weltbild nicht vereinbaren lassen. Linke Politik heißt in meinen Augen anzuerkennen, dass es keinen Gründungsmythos und keine Letztbegründung gibt.

Ich schütze die Gesellschaft (im großen und ganzen) im jetzigen Zustand. Zumindest im Vergleich zur Idee der Salafisten ist unser Gesellschaftssystem massiv überlegen. Und ebenfalls sollte die Gesellschaft tendenziell säkularer werden.

Das bedeutet nicht, dass hier historisch alles immer schützenswert war. Das Ende des Nationalsozialismus war natürlich vollkommen positiv zu sehen. Das Ende der Leibeigenschaft auch. Aber größere Teile des Islams sind eben reaktionär und daher auch nicht gewünscht.

Eine sozialistischere Gesellschaft (allerdings im Rahmen, ich bin nicht gegen Unternehmertun schlechthin) würde ich auch begrüßen. Aber deren Vertreter sollten dann auch einsehen, dass Islamismus da ganz sicher keinen Platz hat. Frage mich sowieso bei manchen seit wann Sozialismus zur "Alles geht"-Hypertoleranz verkommen ist. Gewöhnlich war Religion Opium für das Volk...
 
Der Islam (als Begründung für diese Veränderung, die Auswirkung ab Forderung ist dann ja der Islamismus!) ist nur eine Religion von vielen hier, die gerne gleichberechtigt und unter Berücksichtung unserer Gesetze und Demokratie ausgelebt werden darf, kein Frage. Aber eben ohne den Anspruch zu stellen, andere Religionen bzw. deren Rituale und Feierlichkeiten müssten nun aus dem öffentlichen Raum Stück um Stück verschwinden.

Ja siehst du da unterscheiden wir uns mal wieder. Ich bin nicht dafür, dass Moslems ihre Religion ausüben SOLANGE sie sich an die Gesetze halten. Religion und kulturelle Praktiken gehören nach hause, mMn. Ich bin eben nicht für Multikulti
 
langsam aber sicher beinhalten die postings hier immer dieselbe argumente. einige sind dafür, andere sind gegn "pegida"....na gut.

ich für mein teil warte mal ab, ob "pegida" wirklich in dialog tritt und was dabei rauskommt. bisher hat "pegida" nur eins gezeigt: "wir sind dagegen..."

wird sich das, kann sich das ändern?

shimon
 
Auf Formulierungen, dass das Christentum zu Deutschland gehört könnte ich auch verzichten, es würde aber historisch mehr Sinn machen. Aber wie gesagt, ich mag es nicht. Insofern vertrete ich hier keine selektiven Überzeugungen.

Ansonsten gehört dann der Islam zu Deutschland genauso wie Pantheismus (mein "Glaube", beinhaltet keine Vorschriften, Gebete usw.), Buddhismus, Hinduismus, Scientology usw. In dieser Form ist die Aussage aber ziemlich unnötig. Und wenn man sie so isoliert trifft und die anderen Religionen weglässt, dann fürchte ich da eben eine Politisierung.

Es gibt aber nunmal nur Pegida - Menschen, die sich vor einer Islamisierung fürchten. Mir sind noch keine Menschenmassen entgegengekommen, die Angst davor haben, der Buddhismus, der Pantheismus oder Scientology würden sich unkontrolliert über Europa ausbreiten (wobei besagte Psychosekte da vielleicht sogar Ambitionen zu hat). Der Islam ist momentan die Religion, die hierzulande mit dem größten Argwohn betrachtet wird. Da macht die politische Aussage, dass diese Religion (auch) dazu gehört, durchaus Sinn.

"Politischer Islam" ist Islam, der unter anderem die Scharia als Grundlage des Gesetzes haben will, Religion und Staat zusammenlegt (wie im Iran) usw.

Und wieso siehst Du in Europa die Gefahr, dass sich diese Islamisten - der "politische islam" - durchsetzen würden?
 
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