Keiner, der bei Pegida mitläuft, hat auch nur den blassesten Schimmer von der tatsächlichen Weltpolitik. Da werden die Feindbilder gezielt aufgebaut und verschoben, ganz nach Interessenlage der USA. Was z.B. gestern noch radikale Al Qaida Truppen waren, wird heute vom Westen als freie syrische Armee vom Westen bewaffnet und unterstützt.
Wenn IS-Truppen Frauen und Kinder platt machen, ist das in höchstem Maße verwerflich, keine Frage, aber wenn die USA pakistanische Frauen und Kinder durch Drohnenangriffe aus der Luft ermorden, kräht kein Hahn danach. Jeder sollte sich bewusst sein, dass er ständig der Hirnwäsche der imperialen US-Macht ausgesetzt ist, die gezielt ihre eigenen Interessen durchsetzen, und neben dem Ressourcenkrieg auch dafür sorgen, dass sowohl Europa als auch die arabische Welt ständig in Konflikte verwickelt sind, damit die USA nicht um ihre Vormachstellung bangen muss. Und das ist kein Gewäsch, das ist konkrete Politik, die man durchschauen könnte, wenn man sich damit beschäftigen würde.
Jetzt gerade wird Deutschland dazu geputscht, sich militärisch in Afghanistan zu beteiligen, obwohl wir da überhaupt nichts zu suchen haben, außer vielleicht, um Infrastruktur aufzubauen.
Wenn die USA im Namen der Demokratie und christlicher Werte immer und immer wieder Menschen ermorden, wird das schweigend abgenickt. Keiner käme auf die Idee, Demokratie als verwerflich anzusehen, weil in ihrem Namen getötet und gefoltert wird. Aber wenn es um den Islam geht, wird das so gefressen, denn da sind die Verknüpfungen fest in die Köpfe gebrannt. Dass Menschen gezielt radikalisiert und bewaffnet werden, um sie im Sinne der USA immer gerade so einzusetzen, wie es ihnen dienlich ist, das wird konsequent ignoriert.
Es gibt kein: Gutes Abendland, guter Westen und böse arabische islamische Welt. Das sollte sich jeder mal klar machen. Aufs Konto des ach so guten Westens gehen so viele Tote, dass die Opfer der radikalen islamischen Truppen ein Fliegendreck dagegen sind. Aber solange in den Köpfen unterschieden wird zwischen guten und bösen Toten, und das einzig im Interpretationsmodus der gerade herrschenden Politik und Kriegsstrategie, solange können wir uns in keinster Weise moralisch erheben über andere Menschen. Auch, wenn von uns selbst vielleicht keiner mit einer Knarre rumläuft, so unterstützen wir als Nation doch ständig den tausendfachen Mord an unschuldigen Menschen, nur weil uns eingeredet wird, dass dies im Namen der westlichen Werte geschieht.
Wenn westliche Werte bedeutet, das Machtstreben der USA zu unterstützen und abzunicken, und das sogar noch auf unsere eigenen Kosten (denn wie gesagt haben die USA auch kein Interesse an einem starken Europa), dann will ich diese westlichen Werte nicht. Mir können alle Kriegstreiber gestohlen bleiben, egal, aus welchem Land sie kommen. Denn Krieg ist immer Mittel der Machtpolitik und wer die Deutungshoheit hat, bestimmt immer, wie diese Kriege zu interpretieren sind. Aber Kriege sind nicht zu rechtfertigen, sie dienen immer nur der Bereicherung dessen, der sie anzettelt.
Es ist traurig, dass in einem ach so aufgeklärten Land wie Deutschland so viele Dummköpfe rumlaufen, die brav die Propaganda der herrschenden Weltmacht fressen und sich instrumentalisieren lassen gegen einen Feind, der vom Westen selbst als Feind aufgebaut und aufgerüstet wurde und wird.