Hallo, klar hab ich hier jetzt extreme Beispiele gebracht.
Heute fiel mir noch einiges ein. Gestern abend sah ich den zweiten Teil des Filmes oder Serie "Taboo".
Sie hatten, aufgeteilt auf zwei Sonntage die ganze erste Staffel gezeigt.
Es teilte sich mir ein Gefühl mit, bzw. fragte ich mich, inwiefern so etwas Platz hat im Lebensdenken,
vor allem jetzt auch gerade meine spirituellen Gedanken.
Heute gegen morgen kam noch ein merkwürdiger oder nachdenklich machender Traum,
bis sich das alles für mich zu einem ganzheitlichen Versteh-Paket zusammenfügte.
Zum einen gibt es sicherlich einen Unterschied zu "Liebe" und "liebsein". Manch einer glaubt wahrscheinlich auch,
man müsse immer nett und brav zu allem sein, das sagt aber nicht wirklich etwas über Liebe aus.
Ich weiß sowieso nicht, ob man das greifen kann. Eigentlich ist Liebe die Erkenntnis oder das Fühlen / Wissen,
dass im Innen alles (und Jeder) aus dem gleichen Ursprung kommt.
Liebe ist das Wissen um dieses tiefe Miteinander. Ohne dass man sich ständig knuddeln müsste,
man muss sich vielleicht noch nicht mal "mögen".
Es ist wohl etwas Verschiedenes, ob man einfach den Anderen sieht, und ihm sein Leben und Dasein gönnen kann,
im Wissen, dass es an das eigene anklingt, ohne dass man äußerlich ein gemeinsames Leben führen müsste.
Man lässt Menschen mit Segen und einem inneren Lächeln gehen, im Wissen, es geht ihnen gut, und damit
ist die eigene Lebenskraft ebenfalls gestärkt.
Das ist imgrunde eine andere Ebene, als direkte Partnerbeziehungen zum Beispiel.
Wenn der eine in das Lebensumfeld des anderen eindringt mehr oder weniger, so geht man plötzlich an die eigene
Substanz. Bedingungslose Liebe ist in dem Zusammenhang nicht angesagt, zumindest nicht in der Form "Leben und
leben lassen". Sicher ist das auch ein wichtiger Teil, aber gewisse Verbindungen müssten hergestellt werden.
Wenn man einen Baum betrachtet, der ganz alleine steht, so kann man beobachten, dass er eine große weitumgreifende Krone bekommen wird. Er ist vielleicht oder sogar ganz wahrscheinlich, mit allen anderen existierenden Bäumen in Kommunikation und weiß um deren Existenz.
Stehen aber drei Bäume verhältnismäßig eng zusammen, so bilden sie meist eine gemeinsame Krone. Es gibt keinen Kampf um den Platz für Blätter und Äste. Sie teilen sich das auf. Der in der Mitte braucht am wenigsten ausladende Zweige, er ist in der Mitte und wird außen herum von der Krone seiner beiden Brüder geschützt.
"Bedingungslos" ist eigentlich für mich eine Art liebendes Annehmen und so sein lassen wie es ist.
"Ohne Wenn und Aber" bedeutet eher zum Beispiel, sich rückhaltlos in ein Abenteuer stürzen, frei etwas genießen, nicht fragen, was könnte passieren usw..
Ganz bestimmt gibt es auch Situationen, an denen beide Ausdrücke sich sehr ähnlich sind, aber halt nicht immer.
Was ich im vorigen Post näher zu beschreiben suchte, ist so eine Art "Abwerfen" (durch bestimmte Umstände) aller Persönlichkeitsmerkmale, hinter denen man sich vielleicht bis dato versteckte.
Zum Beispiel ist das bekannt geworden durch das sogenannte "Stockholm-Syndrom".
In Stockholm gab es einmal eine Art Banküberfall oder Ähnliches, bei dem Geiseln genommen wurden. Diese Geiseln
verhielten sich nach einer Weile ganz eigenartig. Sie begannen, sich mit den Geiselnehmern "anzufreunden", sie zu verstehen, und manche sollen sie sogar später auch im Gefängnis besucht haben.
Wenn ein Mensch einer bestimmten Situation ausgesetzt ist eine Weile, etwas in dem ihm seine Selbstbestimmung genommen wird, so fängt er psychisch an, sich anzupassen. Auf einmal geht der Fokus nicht mehr über die "Machthaber" hinaus, und gewisse Aufmerksamkeiten, Erfüllung wichtiger Bedürfnisse beispielsweise, werden mit einer übergroßen Dankbarkeit empfunden. Der Mensch verliert sein aufgebautes Denksystem und kann sich erstmal selbst nicht mehr richtig definieren.
Das ist natürlich eigentlich ungut. Man muss sich fragen, was ist der Mensch wirklich?
Würde das in der Natur geschehen, in bestimmten nicht bedrohlichen Situationen, so wäre das Ergebnis eine übergroße Nähe, eine Erfahrung "ohne wenn und aber".