Ohne Wenn und Aber

Terrageist

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Hallo :),
was für einen Unterschied würdet ihr sehen,
bzw. wie fühlt sich das an?

Auf der einen Seite der Begriff "Bedingungslosigkeit",

und auf der anderen Seite das

"ohne Wenn und Aber" ?

Ich fühle einen deutlichen Unterschied.
Aber spürt man dem nach,
so scheint das eine manchmal dunkel und anrüchig zu sein,
(zum Beispiel in Geschichten und Filmen).
Ich habe überlegt, welche Anziehung es auf mich ausübt.
Und mir fiel die Aussage:
"Ohne Wenn und Aber" ein,
das ist der Punkt und beschreibt es sehr genau.
Etwas dem man sonst nur schwer Worte geben kann.

"Bedingungslos" ist etwas hoch geistig Schwebendes,
das zwar Annehmend wirkt, und auch liebend.
"Ohne Wenn und Aber" begibt sich voll hinein,
stellt sich nicht in irgendwelche "Schwebezustände",
und trifft doch den Ausdruck "Hier und Jetzt" vollkommen,
nur noch mit einem weiteren , vielleicht ergänzenderen Aspekt
versehen.​
 
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Bedingungslos ist nicht greifbar. Zwar liebend, aber viel zu weit weg vom Leben. Ja ich liebe. Und ich verzichte bereits auf vieles, nehme mich stark zurück, damit es “ihm“ gut geht. Aber es ist nicht bedingungslos, sondern sehr wohl von meinem weiblichen Ego begleitet. Weil es nicht mein Wunsch ist, auf Distanz zu lieben. Und kommt er mir morgen komisch, dann nehme ich das sicher nicht hin, sondern moppere garantiert!

“Ohne wenn und aber“ lieben? JA! Gegen alle Widerstände, gegen alle Umstände, gegen alle Unkenrufe und Warnungen. Ohne wenn und aber.

Zwischen „Bedingungslos“ und ohne „Wenn und aber“, gibt es sehr wohl einen Unterschied. Bedingungslos ist eine Aufgabe seiner selbst. Das will und kann ich nicht. Ich bin kein dressiertes Hündchen, sondern eher ein kleiner Kläffer, der ihm durchaus mal in den großen Zeh beißt. Und damit HABE ich Bedingungen. Damit werde ich zwar nie göttlich, aber lebe mit den Füßen auf dem Boden.

Aber zu sagen: ich lieb dich, ob du nun deine Schwächen und Fehler hast. Oder gerade deshalb. Jemanden nicht nur mit den Augen anzusehen… Sondern komplett und bewusst hinzusehen und zu sagen: okay, das finde ich zwar überhaupt nicht gut, das war scheisse, aber du hast trotzdem mein Herz. Aber ich sag dir, was da gerade nicht stimmt. Das ist „ohne wenn und aber“.

Hm… Treffen meine Gedanken, so ein bisschen deine? Ich kann es irgendwie nur anhand eigener Gedanken umschreiben.
 
Bedingungslos ist für mich eigentlich die einzige wahre Art auf gleiche Augenhöhe zu kommen. Den anderen so sein zu lassen wie er ist -keine Bedingungen zu stellen - an das, was er für jemand anderen tun sollte oder sein sollte - um demjenigen zu gefallen oder etwas wert zu sein.

Eine Mutter - die ihr Kind bedingungslos liebt- Liebe - die auch dann - unter allem was der Verstand oben sagt und denkt- nicht aufhört - auch dann nicht - wenn das eigene Kind zum Verbrecher geworden ist.

Bei bedingungsloser Liebe muss man auch sich selbst nicht zurücknehmen und sich selbst nicht klein machen. Weil man ja auf dieser Ebene dann selbst auch keine Bedingungen erfüllen muss.
 
"ohne Wenn und Aber" ?
Diese Redewendung wird gerne benutzt, um einen anderen dazu aufzufordern, muss aber nicht unbedingt. Es hat eher einen Aufforderungscharakter, ohne an Bedingungen anknüpfen zu sollen.


Auf der einen Seite der Begriff "Bedingungslosigkeit",
Es wird von einer bedingungslosen Liebe gesprochen, die deshalb ohne Wenn und Aber ist. Damit kann man sich selbst meinen oder es wird als Ideal gesehen, aber es trägt weiterhin einen gewissen Aufforderungscharakter.

Tja, die Unterschiede zwischen beiden Wendungen sind wirklich sehr fein.
 
Bedingungslos ist nicht greifbar. Zwar liebend, aber viel zu weit weg vom Leben.
eigentlich sehr greifbar.

Wahre Liebe stellt keine Bedingungen oder Forderungen, plant keine Gegenleistungen oder irgendein Psychospiel ein.
Das alles steckt ja schon in der Begrifflichkeit "Bedingungslose Liebe“

Bedingungslose Liebe bedeutet aber nicht, alles hinzunehmen; und erfüllend wäre es, wenn es keine Einbahnstraße ist.
Es sollte m. E. auch kein ideal sein, sondern eine Grundhaltung, im Grund ist das schwer zu trennen.

Am schönsten oder deutlichsten ist diese bedingungslose Liebe zum Kind erkennbar, jemand den man aufwachsen sehen will und beschützen will. Nur wer bedingungslos geliebt wird, kann dauerhaft auch ohne Bedingung lieben.

Aber zu sagen: ich lieb dich, ob du nun deine Schwächen und Fehler hast. Oder gerade deshalb. Jemanden nicht nur mit den Augen anzusehen… Sondern komplett und bewusst hinzusehen und zu sagen: okay, das finde ich zwar überhaupt nicht gut, das war scheisse, aber du hast trotzdem mein Herz. Aber ich sag dir, was da gerade nicht stimmt. Das ist „ohne wenn und aber“.

Ist alles Interpretation: „Bedingungslos“ und „ohne Wenn und Aber“ ist eigentlich das selbe, nur ein anderer Sprachschatz und eine (Lebens) Haltung.
 
Hallo, ich habe mit diesen Begriffen auch nicht nur partnerschaftliche Liebe gemeint.
Imgrunde war noch nicht mal "Liebe" ein Begriff, der mir deutlich vorschwebte.

Es war / ist etwas, das ich nur schwer fassen kann, und über das zu reden auch nicht leicht fällt.

Ich schrieb es ja schon weiter oben, manchmal erscheint "ohne wenn und aber" düster.
Es sind Geschichten gewesen, "Horrorbücher", die ich gelesen hatte. Auch Filme.
Zum Beispiel läuft gerade sonntagsabends auf Tele 5 eine ausgesprochen dunkle Serie:
"Taboo", nicht unbedingt etwas für schwache Nerven, wo am Anfang dann drauf hingewiesen wird.
Es spielt in wohl eher mittelalterlicher Zeit, alles Öffentliche scheint irgendwie korrupt.
Ein Mann, der lange Zeit in Afrika gelebt hatte, erscheint auf einmal wieder, obwohl man ihn
für tot gehalten hatte. Er bringt einige magische Fähigkeiten mit, hat bizarre Träume zwischendurch
und scheint halb in einer anderen Welt zu leben.
Er hat eine Inzestartige Beziehung zu seiner Schwester. Sie lehnt aber ab, dass sie diese Beziehung
jetzt wieder aufnehmen. Obwohl er manchen gegenüber recht brutal sein kann, bleibt er gegenüber
ihr immer irgendwie "sanft". Er drängt sich nicht auf, aber er überfällt sie auch energetisch nachts.

Ich habe ganz früher mal ein Buch gelesen über Vampirgeschichten. Ich wusste, dass es dunkel war,
war aber neugierig.
Vampire sprechen darin in "Ich"-Form, teilweise sehr philosophisch, man könnte sagen, es hat eine
dunkle Schönheit, wenn man dafür ein wenig offen ist.
Es kamen Geschichten darin vor, die mich nachdenklich machten. Ein Überfall zum Beispiel auf einen
Menschen des nachts (man muss das mehr von einer Traumebene aus betrachten), der eigentlich
unglaublich erlöst war, und es ihm in dem Moment auch erlaubt war, seine eigene Dunkelheit offen
zu zeigen. Es war, obwohl er getötet wurde, so etwas wie ein Entgegenkommen auf etwas dass
ihn von einer Last befreite, mit einer gewissen Verbundenheit, man könnte auch "Nähe" sagen.
Ich habe überlegt, was ist das? Und kam jetzt kürzlich auf den Gedanken, es ist ein "Ohne Wenn und Aber",
und unterscheidet sich sehr stark von "Bedingungslosigkeit" im Sinne von, dass einer von einer gewissen
"Heiligkeit" aus, alles annimmt, sich aber innerlich dennoch davon distanziert.

PS.: Dieses Buch habe ich schon lange nicht mehr, und ich befasse mich auch nicht näher mit solcherlei.
Nur habe ich gemerkt, dass alles Teile der Seele sind.
Dieses Erfühlen und diese beiden Seiten wollte ich versuchen, mit Worten ein bisschen anzukratzen. :D :)
 
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Hallo, klar hab ich hier jetzt extreme Beispiele gebracht.

Heute fiel mir noch einiges ein. Gestern abend sah ich den zweiten Teil des Filmes oder Serie "Taboo".
Sie hatten, aufgeteilt auf zwei Sonntage die ganze erste Staffel gezeigt.
Es teilte sich mir ein Gefühl mit, bzw. fragte ich mich, inwiefern so etwas Platz hat im Lebensdenken,
vor allem jetzt auch gerade meine spirituellen Gedanken.
Heute gegen morgen kam noch ein merkwürdiger oder nachdenklich machender Traum,
bis sich das alles für mich zu einem ganzheitlichen Versteh-Paket zusammenfügte. :D

Zum einen gibt es sicherlich einen Unterschied zu "Liebe" und "liebsein". Manch einer glaubt wahrscheinlich auch,
man müsse immer nett und brav zu allem sein, das sagt aber nicht wirklich etwas über Liebe aus.
Ich weiß sowieso nicht, ob man das greifen kann. Eigentlich ist Liebe die Erkenntnis oder das Fühlen / Wissen,
dass im Innen alles (und Jeder) aus dem gleichen Ursprung kommt.
Liebe ist das Wissen um dieses tiefe Miteinander. Ohne dass man sich ständig knuddeln müsste,
man muss sich vielleicht noch nicht mal "mögen".
Es ist wohl etwas Verschiedenes, ob man einfach den Anderen sieht, und ihm sein Leben und Dasein gönnen kann,
im Wissen, dass es an das eigene anklingt, ohne dass man äußerlich ein gemeinsames Leben führen müsste.
Man lässt Menschen mit Segen und einem inneren Lächeln gehen, im Wissen, es geht ihnen gut, und damit
ist die eigene Lebenskraft ebenfalls gestärkt.

Das ist imgrunde eine andere Ebene, als direkte Partnerbeziehungen zum Beispiel.
Wenn der eine in das Lebensumfeld des anderen eindringt mehr oder weniger, so geht man plötzlich an die eigene
Substanz. Bedingungslose Liebe ist in dem Zusammenhang nicht angesagt, zumindest nicht in der Form "Leben und
leben lassen". Sicher ist das auch ein wichtiger Teil, aber gewisse Verbindungen müssten hergestellt werden.
Wenn man einen Baum betrachtet, der ganz alleine steht, so kann man beobachten, dass er eine große weitumgreifende Krone bekommen wird. Er ist vielleicht oder sogar ganz wahrscheinlich, mit allen anderen existierenden Bäumen in Kommunikation und weiß um deren Existenz.
Stehen aber drei Bäume verhältnismäßig eng zusammen, so bilden sie meist eine gemeinsame Krone. Es gibt keinen Kampf um den Platz für Blätter und Äste. Sie teilen sich das auf. Der in der Mitte braucht am wenigsten ausladende Zweige, er ist in der Mitte und wird außen herum von der Krone seiner beiden Brüder geschützt.

"Bedingungslos" ist eigentlich für mich eine Art liebendes Annehmen und so sein lassen wie es ist.
"Ohne Wenn und Aber" bedeutet eher zum Beispiel, sich rückhaltlos in ein Abenteuer stürzen, frei etwas genießen, nicht fragen, was könnte passieren usw..
Ganz bestimmt gibt es auch Situationen, an denen beide Ausdrücke sich sehr ähnlich sind, aber halt nicht immer.

Was ich im vorigen Post näher zu beschreiben suchte, ist so eine Art "Abwerfen" (durch bestimmte Umstände) aller Persönlichkeitsmerkmale, hinter denen man sich vielleicht bis dato versteckte.
Zum Beispiel ist das bekannt geworden durch das sogenannte "Stockholm-Syndrom".
In Stockholm gab es einmal eine Art Banküberfall oder Ähnliches, bei dem Geiseln genommen wurden. Diese Geiseln
verhielten sich nach einer Weile ganz eigenartig. Sie begannen, sich mit den Geiselnehmern "anzufreunden", sie zu verstehen, und manche sollen sie sogar später auch im Gefängnis besucht haben.
Wenn ein Mensch einer bestimmten Situation ausgesetzt ist eine Weile, etwas in dem ihm seine Selbstbestimmung genommen wird, so fängt er psychisch an, sich anzupassen. Auf einmal geht der Fokus nicht mehr über die "Machthaber" hinaus, und gewisse Aufmerksamkeiten, Erfüllung wichtiger Bedürfnisse beispielsweise, werden mit einer übergroßen Dankbarkeit empfunden. Der Mensch verliert sein aufgebautes Denksystem und kann sich erstmal selbst nicht mehr richtig definieren.
Das ist natürlich eigentlich ungut. Man muss sich fragen, was ist der Mensch wirklich?

Würde das in der Natur geschehen, in bestimmten nicht bedrohlichen Situationen, so wäre das Ergebnis eine übergroße Nähe, eine Erfahrung "ohne wenn und aber".
 
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