Man sollte schon auch zur Kenntnis nehmen, dass, von eventuellen U-Booten abgesehen, mindestens die Syrer und die Iraker unter den Flüchtlingen vor dem IS fliehen, im Gegensatz etwa zu den deutschen Ghetto-Muttersöhnchen, die auswandern, um sich dem IS anzuschließen. Das ist ein Austausch, der an und für sich nicht schlecht sein muss. Es kommt halt darauf an, dass man sich der Neulinge annimmt, ihnen eine gesellschaftliche Rolle gibt und diejenigen unter ihnen, die nicht bereit sind, sich an geltendes Recht zu halten, wieder rauswirft. Wenn ich Hilfe brauche, greife ich nicht die Helfer an, und wenn ich es doch tue, habe ich keine Hilfe verdient. Aber du vermischst hier etwas:
Die selig lächelnden und blubbernden Idioten, von denen du sprichst, sind in erster Linie dafür verantwortlich, dass die Nachfahren ganz gewöhnlicher Zuwanderer wieder einer Barbarei verfallen, die ihre Eltern bereits abgelegt hatten - und die auch in deren Herkunftsländern mittlerweile als primitiv verachtet wird. Hier setzt beispielsweise Ahmad Mansour an, der uns seit Jahren vergeblich zu erklären versucht, dass es ein muslimisches Prekariat gibt, das die Deutschen für ihre Milde im Umgang mit Straftätern verachtet und sich garantiert nicht von noch mehr Nachsicht beeindrucken lässt. Das ist aber eine andere Baustelle und da braucht es nicht die Kritik der "Willkommenskultur" (dieser Schwachsinnsbegriff meint ja nichts weiter als die allgemein übliche Selbstverpflichtung, ein guter Gastgeber zu sein), sondern die Kritik der reinen Toleranz, die Henryk Broder schon vor Jahren anmahnte.
Normalerweise sollten die Menschen, die vor dem IS fliehen, charakterlich etwas fortgeschrittener sein als die Menschen, die ihm aus der Ödnis eines geistlosen Lebens ewiger Pubertät heraus zustreben. Jeder Mensch, der vor der Barbarei flieht, weil sie ihn als inkompatibel bekämpft, ist erst einmal ein Kandidat für die Zivilisation.