Adagio
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Ich würde gern Auszüge aus Büchern hier einstellen, die inspirieren, nachdenklich machen, zum Schmunzeln bringen, kurzum, für Euch lesenswertes, was nachhaltig in Euch wirkt.
Zum Schluss auch den Titel und Autor mit einbringen, damit Interessantes evtl. nachgekauft werden kann.
Das hatte ich mit dem Auszug des ersten Büchleins auch so gehalten, was jetzt folgt. Im Netz wurde es im "Büchermarkt", Garz auf Rügen, vorgestellt als Buch des Monats. Das habe ich mir dann auch im Internet gekauft.
"Monolog des Bösen"
Eines Tages stand das Böse dem Guten Auge in Auge gegenüber und wollte es gerade verschlingen, um ein für allemal jenen lächerlichen Streit zu beenden; als es das Gute aber so klein vor sich sah, dachte das Böse:
'Das ist sicher bloß eine Falle, denn wenn ich jetzt das Gute, das so schwach aussieht, auffresse, werden die Leute denken, daß ich etwas Schlechtes getan habe, und ich würde vor Scham so klein werden, daß das Gute die Gelegenheit nicht ungenützt ließe und mich verschlänge, mit dem Unterschied, daß die Leute dann denken werden, daß es recht getan habe, denn es ist schwierig, sie von ihrer festgefügten Meinung abzubringen, daß das, was das Böse tut, bös und das, was das Gute tut, gut ist'
Und so geschah es, daß das Gute noch einmal davonkam.
Aus: Der Frosch der ein richtiger Frosch sein wollte
Augusto Monterroso
Zum Schluss auch den Titel und Autor mit einbringen, damit Interessantes evtl. nachgekauft werden kann.
Das hatte ich mit dem Auszug des ersten Büchleins auch so gehalten, was jetzt folgt. Im Netz wurde es im "Büchermarkt", Garz auf Rügen, vorgestellt als Buch des Monats. Das habe ich mir dann auch im Internet gekauft.
"Monolog des Bösen"
Eines Tages stand das Böse dem Guten Auge in Auge gegenüber und wollte es gerade verschlingen, um ein für allemal jenen lächerlichen Streit zu beenden; als es das Gute aber so klein vor sich sah, dachte das Böse:
'Das ist sicher bloß eine Falle, denn wenn ich jetzt das Gute, das so schwach aussieht, auffresse, werden die Leute denken, daß ich etwas Schlechtes getan habe, und ich würde vor Scham so klein werden, daß das Gute die Gelegenheit nicht ungenützt ließe und mich verschlänge, mit dem Unterschied, daß die Leute dann denken werden, daß es recht getan habe, denn es ist schwierig, sie von ihrer festgefügten Meinung abzubringen, daß das, was das Böse tut, bös und das, was das Gute tut, gut ist'
Und so geschah es, daß das Gute noch einmal davonkam.
Aus: Der Frosch der ein richtiger Frosch sein wollte
Augusto Monterroso