Neues Organspendegesetz

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Dass eine Erneuerung vorgeschrieben ist kann ich, zumindest für D., nicht bestätgen.
Eine Erneuerung kann aber sinnvoll sein.

Sowas hinterlegt man auch mehrfach, beim Partner, Geschwister, Hausarzt, oder dergleichen.

Ach du beziehst dich hinsichtlich der Spuren nicht auf hiesige Gefilde... das kam so rüber, weil du explizit schreibst davon zu wissen.
 
Dass eine Erneuerung vorgeschrieben ist kann ich, zumindest für D., nicht bestätgen.
Eine Erneuerung kann aber sinnvoll sein.

Sowas hinterlegt man auch mehrfach, beim Partner, Geschwister, Hausarzt, oder dergleichen.

Ach du beziehst dich hinsichtlich der Spuren nicht auf hiesige Gefilde... das kam so rüber, weil du explizit schreibst davon zu wissen.



... ja beides trifft hier zu ! Manchmal müssen eben periphere Tangenten ausreichen .... eben dieser Einzelfall .... aber ansonsten reichten mir die Antworten schon aus um zu sehen, daß doch so einiges davon mitbekommen wird ....
 
Hallo Ihr alle,

dieses ist mal ein wirklich unangenehmes Thema. Es interessiert mich aber bereits seit einiger Zeit sehr. Ich finde es sehr wichtig, Menschen darüber aufzuklären, denn die Mehrheit der Menschen glauben ja "der Gut-Mensch habe einen Organspendeausweis"... das ist für die meisten Menschen "völlig klar"... hm...

Dies' wird uns ja ständig eingeredet und versucht weiszumachen. Das Problem war aber für mich immer, dass ich irgendwie ein schlechtes Gefühl bei der Vorstellung hatte, meine Bereitschaft hierzu zu erklären. Irgendwann hatte ich mal einen Organspendeausweis ausgefüllt. Aber nach circa einer Woche schmiss ich ihn wieder raus aus meinem Portemonnaie. Ich wollte einfach nicht so recht. Einfach so'n Gefühl. Denn eigentlich, so dachte ich, kann es mir doch egal sein, was mit meinem Körper passiert, wenn ich tot bin.

Das Problem nun, von dem ich erst vor ein paar Jahren erfuhr, ist aber, dass der Mensch, dem Organe entnommen werden können, garnicht wirklich tot ist...! Er ist lediglich für "hirntot" erklärt worden, und zwar nach einem neuen Gesetz, welches extra für die Legalisierung von Organentnahmen eingeführt wurde. Denn bis 1968 galt ein Mensch erst dann als tot, wenn tatsächlich sein Herz stehen geblieben war, sein Atem nicht mehr vorhanden war und der Körper kalt und blass wurde. Und dann IST er auch erst wirklich tot. Denn wenn die Großhirnrinde eines Menschen abgestorben ist, ist der übrige Teil seines Gehirns durchaus noch am Leben und er kann beispielsweise noch Schmerzen und Stress empfinden. Das ist besonders erschreckend, wenn man sich überlegt, dass Organentnahmen häufig ohne Anästhesie durchgeführt werden.

Aus schamanischer Sicht ist alles nochmal um einiges schrecklicher, da man aus dieser Weltsicht ja davon ausgeht, dass die Seele noch im Körper weilt, solange der Mensch, beziehungsweise seine körperliche Existenz noch lebt. Die Seele kriegt also alles mit. Und das Schlimmste ist, dass sie ziemlich sicher nicht verstehen wird, dass der Körper, in dem sie "zu Hause" war, gerade gestorben ist, weil er das ja tatsächlich dann zu einem Großteil garnicht ist. Die Niere wird hierhin gebracht, das Herz dorthin, und sogar die Augen sonstwohin... Alles lebt weiter... Und die Seele weiß nicht mehr so recht wohin... Eine große Herausforderung für ein Seelengeleit... (Wenn daran überhaupt jemand denkt, was wohl bei den meisten Menschen kaum der Fall sein wird...) Ich weiß, das sind Horrorgeschichten. Aber leider sind es WAHRE Horrorgeschichten. Und ich finde es verdammt wichtig, davon zu erzählen.

Mit dem neuen Gesetz ändert sich im Grunde nicht allzuviel, denn die Situation war in D bisher auch so, dass Organe entnommen werden durften, wenn der "Spender" nicht ausdrücklich eine Patientenverfügung hatte, in der stand, das dies nicht geschehen dürfe, bzw er seinen engsten Angehörigen nicht eingebläut hatte, dass sie den Eingriff verweigern, was die meisten Angehörigen im Moment des Schreckens übrigens nicht tun...

Ich selbst habe mir fest vorgenommen, eine offizielle Patientenverfügung beim Bundesnotariatsamt zu hinterlegen, für den Fall, dass mir mal etwas passieren sollte. Und meinen Eltern habe ich heute auch schon eingebläut, was sie zu sagen hätten, sollten sie je in die Situation kommen, von einem Arzt gefragt zu werden, ob er an mir rumschnippeln darf. *auf Holz klopf*

Natürlich muss man im Gegenzug ebenso konsequent sein zu sagen, dass man keine Organspenden von anderen Menschen annehmen würde. Und DAS ist mit Sicherheit eine große Herausforderung, wenn man je in diese Entscheidungsnot käme. Aber wenn ich meinen Glauben konsequent leben möchte, bleibt mir eigentlich garnichts anderes übrig. Denn ich kann doch nicht zu meinem eigenen Vorteil andere so dermaßen leiden lassen, oder? Ich bin mir sehr sicher, dass ich diese Stärke aufbringen könnte, wenn es denn sein müsste. Denn das Thema hat mich sehr berührt. Insbesondere, weil ich in diesem Zusammenhang die persönliche Geschichte einer betroffenen Mutter gehört habe, die den schmerzverzehrten Ausdruck auf dem Gesicht ihres Sohnes nach der "Ausräumung" erlebte und sich seitdem gegen Organtransplantationen einsetzt.

Hier ein sehr detaillierter TAZ-Artikel zum Thema Geschichte und aktueller Stand der "Todesdefinition" und zur allgemeinen Problematik der Organentnahme und -transplantation. Bitte lesen, wenn Ihr Zeit habt. Es ist ein unheimlich guter Artikel. Insbesondere in der zweiten Hälfte. Allerdings nichts für schwache Gemüter...

http://www.taz.de/pt/2005/12/27/a0133.1/text

Danke, Gabi, für's Ansprechen des Themas.

Ganz liebe Grüße von diesem Thema sehr berührten Aine
 
Das Problem nun, von dem ich erst vor ein paar Jahren erfuhr, ist aber, dass der Mensch, dem Organe entnommen werden können, garnicht wirklich tot ist...! Er ist lediglich für "hirntot" erklärt worden, und zwar nach einem neuen Gesetz, welches extra für die Legalisierung von Organentnahmen eingeführt wurde.
Eine künstliche Aufrechterhaltung der Herz und Kreislauffunktionen bedeutet nicht das der Mensch noch lebt. Es bedeutet lediglich das Maschinen diese Aufgabe übernehmen, bis zum abschalten derselben.
 
Eine künstliche Aufrechterhaltung der Herz und Kreislauffunktionen bedeutet nicht das der Mensch noch lebt. Es bedeutet lediglich das Maschinen diese Aufgabe übernehmen, bis zum abschalten derselben.

Na ja, gefühlsmäßig bleibt da schon ein schaler Geschmack zurück - der tote Körper, künstlich durchblutet, als Ersatzteillager.
Diese grausligen Details sind für Angehörige sicher schwer zu ertragen.
 
zitat gabiO405

Vielleicht sollte das Gesetz eine Art "Gegenseitigkeitsklausel" enthalten.
Nur wer selbst bereit ist zu spenden, der sollte im Bedarfsfall ein Organ bekommen?

ja genau,.....wer gibt, bekommt auch was :)

Ich möchte kein fremdes Organ in mir haben, finde ich für mich unnatürlich.
Ausserdem ist die Lebensqualität mit einem Spenderorgan auch sehr eingeschränkt.Du mußt Dein Leben lang Medikamente nehmen, damit das Fremdorgan nicht abgestoßen wird, und diese haben beträchtliche Nebenwirkungen.
Ich möchte, wenn die Zeit für mich bestimmt ist,zu gehen, ohne medizinische Maßnahmen,auf ganz natürliche Weise und mit Würde mein Leben beschließen.
Lb .Gruß Plejadine
 
Na ja, gefühlsmäßig bleibt da schon ein schaler Geschmack zurück - der tote Körper, künstlich durchblutet, als Ersatzteillager..
Auch wenn es selbst grausam klingt, aber eigentlich ist der Mensch nichts anderes als ein Ersatzteillager, der Mensch ist einfach eine Ware und war auch nie etwas anderes. Das Problem dabei ist, das sich der Mensch immer noch als etwas wichtiges definiert, wichtiger als jedes Tier, wichtiger als jede Pflanze, wichtiger als die gesamte Natur. Dabei bedient sich die Natur selbst noch an der Ware Mensch, und auch der Mensch bedient sich an der Ware Mensch solange er lebt.
Diese grausligen Details sind für Angehörige sicher schwer zu ertragen.
Was eigentlich nicht sein müsste, wenn man sich im klaren ist, das der Körper seine Funktionen erfüllt hat. Zumindest stell ich mir die Frage warum man einem Körper nachtrauert, und sich gleichzeitig damit tröstet, das die angebliche Seele nun endlich frei ist.
 
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dieses ist mal ein wirklich unangenehmes Thema. Es interessiert mich aber bereits seit einiger Zeit sehr. Ich finde es sehr wichtig, Menschen darüber aufzuklären, denn die Mehrheit der Menschen glauben ja "der Gut-Mensch habe einen Organspendeausweis"... das ist für die meisten Menschen "völlig klar"... hm...

Dies' wird uns ja ständig eingeredet und versucht weiszumachen. Das Problem war aber für mich immer, dass ich irgendwie ein schlechtes Gefühl bei der Vorstellung hatte, meine Bereitschaft hierzu zu erklären. Irgendwann hatte ich mal einen Organspendeausweis ausgefüllt. Aber nach circa einer Woche schmiss ich ihn wieder raus aus meinem Portemonnaie. Ich wollte einfach nicht so recht. Einfach so'n Gefühl. Denn eigentlich, so dachte ich, kann es mir doch egal sein, was mit meinem Körper passiert, wenn ich tot bin.

Das Problem nun, von dem ich erst vor ein paar Jahren erfuhr, ist aber, dass der Mensch, dem Organe entnommen werden können, garnicht wirklich tot ist...! Er ist lediglich für "hirntot" erklärt worden, und zwar nach einem neuen Gesetz, welches extra für die Legalisierung von Organentnahmen eingeführt wurde. Denn bis 1968 galt ein Mensch erst dann als tot, wenn tatsächlich sein Herz stehen geblieben war, sein Atem nicht mehr vorhanden war und der Körper kalt und blass wurde. Und dann IST er auch erst wirklich tot. Denn wenn die Großhirnrinde eines Menschen abgestorben ist, ist der übrige Teil seines Gehirns durchaus noch am Leben und er kann beispielsweise noch Schmerzen und Stress empfinden. Das ist besonders erschreckend, wenn man sich überlegt, dass Organentnahmen häufig ohne Anästhesie durchgeführt werden.

Aus schamanischer Sicht ist alles nochmal um einiges schrecklicher, da man aus dieser Weltsicht ja davon ausgeht, dass die Seele noch im Körper weilt, solange der Mensch, beziehungsweise seine körperliche Existenz noch lebt. Die Seele kriegt also alles mit. Und das Schlimmste ist, dass sie ziemlich sicher nicht verstehen wird, dass der Körper, in dem sie "zu Hause" war, gerade gestorben ist, weil er das ja tatsächlich dann zu einem Großteil garnicht ist. Die Niere wird hierhin gebracht, das Herz dorthin, und sogar die Augen sonstwohin... Alles lebt weiter... Und die Seele weiß nicht mehr so recht wohin... Eine große Herausforderung für ein Seelengeleit... (Wenn daran überhaupt jemand denkt, was wohl bei den meisten Menschen kaum der Fall sein wird...) Ich weiß, das sind Horrorgeschichten. Aber leider sind es WAHRE Horrorgeschichten. Und ich finde es verdammt wichtig, davon zu erzählen.

Mit dem neuen Gesetz ändert sich im Grunde nicht allzuviel, denn die Situation war in D bisher auch so, dass Organe entnommen werden durften, wenn der "Spender" nicht ausdrücklich eine Patientenverfügung hatte, in der stand, das dies nicht geschehen dürfe, bzw er seinen engsten Angehörigen nicht eingebläut hatte, dass sie den Eingriff verweigern, was die meisten Angehörigen im Moment des Schreckens übrigens nicht tun...

Ich selbst habe mir fest vorgenommen, eine offizielle Patientenverfügung beim Bundesnotariatsamt zu hinterlegen, für den Fall, dass mir mal etwas passieren sollte. Und meinen Eltern habe ich heute auch schon eingebläut, was sie zu sagen hätten, sollten sie je in die Situation kommen, von einem Arzt gefragt zu werden, ob er an mir rumschnippeln darf. *auf Holz klopf*

Natürlich muss man im Gegenzug ebenso konsequent sein zu sagen, dass man keine Organspenden von anderen Menschen annehmen würde. Und DAS ist mit Sicherheit eine große Herausforderung, wenn man je in diese Entscheidungsnot käme. Aber wenn ich meinen Glauben konsequent leben möchte, bleibt mir eigentlich garnichts anderes übrig. Denn ich kann doch nicht zu meinem eigenen Vorteil andere so dermaßen leiden lassen, oder? Ich bin mir sehr sicher, dass ich diese Stärke aufbringen könnte, wenn es denn sein müsste. Denn das Thema hat mich sehr berührt. Insbesondere, weil ich in diesem Zusammenhang die persönliche Geschichte einer betroffenen Mutter gehört habe, die den schmerzverzehrten Ausdruck auf dem Gesicht ihres Sohnes nach der "Ausräumung" erlebte und sich seitdem gegen Organtransplantationen einsetzt.

Hier ein sehr detaillierter TAZ-Artikel zum Thema Geschichte und aktueller Stand der "Todesdefinition" und zur allgemeinen Problematik der Organentnahme und -transplantation. Bitte lesen, wenn Ihr Zeit habt. Es ist ein unheimlich guter Artikel. Insbesondere in der zweiten Hälfte. Allerdings nichts für schwache Gemüter...

http://www.taz.de/pt/2005/12/27/a0133.1/text

Danke, Gabi, für's Ansprechen des Themas.

Ganz liebe Grüße von diesem Thema sehr berührten Aine



Bind Deiner Meinung. Ich möchte kein Organ von jemandem erhalten, lieber sterben, macht nichts und ich spende meine Organe auch nicht. Werde ich auch so in meiner Patientenverfügung formulieren.
 
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