Neuer Thread: Was ist das ich?

  • Ersteller Ersteller Toffifee
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Hallo Milon,

ich bin mir dessen bewußt wie es für dich klingen mag, trotzdem möchte ich dich bitten, wenn du meine Postings liest, sie wenigstens zulesen und nicht zu überfliegen. Ich habe nie behauptet der Verstand würde "existieren". Ich habe jediglich gesagt, daß ich ist ein reines Konstrukt im Verstand.
Der Verstand ist vergleichbar wie ein Schatten. Und so wie der Schatten nicht aus sich selbst heraus existiert und seine eigenständige "Existenz" quasi pure Illusion ist, so ist auch alles weitere, was auf ihm basiert reinste Illusion.

Genau das schildert ja Kramnik in seinem Interview: "... wenn die Hand den nächsten Zug macht, ohne dass ich dabei denke, dann ist das ein großartiges Gefühl." Ein Schachweltmeister (!) spricht von einem Zug ohne denken!

Dies kann ich voll nachvollziehen. In dem Moment dem ich mir völlig bewußt bin und rein Intuitiv handle, gibt es keine Gedanken und keine Gefühle. Das mag ziemlich blöd klingen, es ist aber so.
Wenn ich, zum Beispiel, mit meinem Mountainbike unterwegs bin, und wiedermal einen schönen Abhang mit Sprungschanze( kleiner Hügel) entdeckt habe, und diesen runter fahre um einen schönen Sprung zu machen, tue ich dies rein intuitiv und genauso wie oben benannt. Wenn ich dabei Gefühle/ Gedanken hätte, möge es Angst oder Freude sein, könnte ich nicht so intuitiv reagieren, weil ich einfach nicht 100% bei der Sache wäre. Es würde schiefgehen, das weiß ich, habs oft genug durch.
Hinterher ist das Glücksgefühl, das Adrenalin was dir durch den Körper rauscht. Du weißt in dem Moment danach genau was du gemacht hast, jede Bewegung ist Glasklar in deinem Kopf. Und du kannst sie jederzeit wieder abrufen.
Im Sport ist oft die Rede von Perfektion.Vor einiger Zeit kam ein Bericht über Sportler die sich damals für Olympia in Sydney vorbereitet haben. Der eine Läufer sagte:" Ein perfekter Lauf ist ein Lauf der absolut nicht anstrengt und so leicht zu laufen ist, als wäre er spazieren gewesen.

Und genau über dies spricht Maharaj:
"Ich bin bewußt und unbewußt, beides, bewußt und unbewußt, weder bewußt noch unbewußt - von all dem bin ich der Beobachter - doch tatsächlich gibt es keinen Beobachter, denn es gibt nichts, das beobachtet werden könnte. Ich bin völlig aller mentalen Formen entleert, leer im Verstand - und trotzdem völlig gewahr. Das ist es, was ich auszudrücken versuche, wenn ich sage, dass ich jenseits des Verstandes bin."

Grüße
Gail
 
Gail schrieb:
Hallo Milon,

ich bin mir dessen bewußt wie es für dich klingen mag, trotzdem möchte ich dich bitten, wenn du meine Postings liest, sie wenigstens zulesen und nicht zu überfliegen. Ich habe nie behauptet der Verstand würde "existieren". Ich habe jediglich gesagt, daß ich ist ein reines Konstrukt im Verstand.
Der Verstand ist vergleichbar wie ein Schatten. Und so wie der Schatten nicht aus sich selbst heraus existiert und seine eigenständige "Existenz" quasi pure Illusion ist, so ist auch alles weitere, was auf ihm basiert reinste Illusion.



Dies kann ich voll nachvollziehen. In dem Moment dem ich mir völlig bewußt bin und rein Intuitiv handle, gibt es keine Gedanken und keine Gefühle. Das mag ziemlich blöd klingen, es ist aber so.
Wenn ich, zum Beispiel, mit meinem Mountainbike unterwegs bin, und wiedermal einen schönen Abhang mit Sprungschanze( kleiner Hügel) entdeckt habe, und diesen runter fahre um einen schönen Sprung zu machen, tue ich dies rein intuitiv und genauso wie oben benannt. Wenn ich dabei Gefühle/ Gedanken hätte, möge es Angst oder Freude sein, könnte ich nicht so intuitiv reagieren, weil ich einfach nicht 100% bei der Sache wäre. Es würde schiefgehen, das weiß ich, habs oft genug durch.
Hinterher ist das Glücksgefühl, das Adrenalin was dir durch den Körper rauscht. Du weißt in dem Moment danach genau was du gemacht hast, jede Bewegung ist Glasklar in deinem Kopf. Und du kannst sie jederzeit wieder abrufen.
Im Sport ist oft die Rede von Perfektion.Vor einiger Zeit kam ein Bericht über Sportler die sich damals für Olympia in Sydney vorbereitet haben. Der eine Läufer sagte:" Ein perfekter Lauf ist ein Lauf der absolut nicht anstrengt und so leicht zu laufen ist, als wäre er spazieren gewesen.

Und genau über dies spricht Maharaj:
"Ich bin bewußt und unbewußt, beides, bewußt und unbewußt, weder bewußt noch unbewußt - von all dem bin ich der Beobachter - doch tatsächlich gibt es keinen Beobachter, denn es gibt nichts, das beobachtet werden könnte. Ich bin völlig aller mentalen Formen entleert, leer im Verstand - und trotzdem völlig gewahr. Das ist es, was ich auszudrücken versuche, wenn ich sage, dass ich jenseits des Verstandes bin."

Grüße
Gail

Hallo Gail,

tut mir leid, wenn ich Dir den Eindruck des Überfliegens vermittelt habe...

Meine letze Bemerkung zum Schach (ich merke, daß "ich"/Ego hier zu sehr involviert bin) und Kramnik: "ich" deute die Aussage von Kramnik als Beschreibung eines "Flow" Zustands, es wurde und wir nie jemand am Schachbrett "erleuchtet" werden.

Dann stelle ich die Frage genauer (und sie interessiert mich wirklich und auch Deine Antwort und Dein Erleben des "Ich"):

"Ich":
Nur ein Konstrukt im Verstand? Kein Körper?
(Ich nehme an doch, wegen Mountain Biking...?)

"Ich" stelle diese Fragen, weil ich mir darüber so wenig im klaren bin.

Gruß,
Milon
 
im grunde kann bei schach nur die weiße fraktion gewinnen...

jede figur hat bedeutung.
der bauer ist das affenhirn, geht bis zur königin die das gesammt entwickelte gehirn wiederspiegelt (da freie wahl der zugrichtung)

zur linken seite, das linke gehirn, zur rechten das rechte...
die kacheln spiegeln das bewusstsein wieder...

schach ist mehr als nur schach...
 
ich bin mal auf dem scheisshaus beim lesen in einen zustand gelangt, wo alles mit mir sprach

ich dachte: was ist denn jetzt los ... alles war mir kristallklar ... ich dachte: man was bist du ein pannekopp, daß ist doch alles ganz einfach ... es war als wüsste ich alles, ich war total zufrieden und ruhig und schwupp, war das ganze nach vielleicht 2 minuten wieder vorbei ... ich war für kurze zeit zuhause gewesen ... in meiner wahren heimat

(ReturnOfNowhere)
 
Frage: Wenn in Deinem Traum eine Figur hinter einem Haus um die Ecke (aus Deiner Wahrnehmung) verschwindet, "existiert" sie dann hinter dem Haus weiter? Wo sollte sie dann sein? Glaubst Du, sie spaziert dann lustig die Strasse um die Ecke weiter? In welchem Raum sollte denn die Strasse sein?
 
milon schrieb:
ich bin mal auf dem scheisshaus beim lesen in einen zustand gelangt, wo alles mit mir sprach

ich dachte: was ist denn jetzt los ... alles war mir kristallklar ... ich dachte: man was bist du ein pannekopp, daß ist doch alles ganz einfach ... es war als wüsste ich alles, ich war total zufrieden und ruhig und schwupp, war das ganze nach vielleicht 2 minuten wieder vorbei ... ich war für kurze zeit zuhause gewesen ... in meiner wahren heimat

(ReturnOfNowhere)


Was wird das hier?
Tao des ...Hm...
ist das nicht Off-Topic?
ich bin sowie so schon
ganz verunsichert
mit Off-Topic

wirkt bei mir wie der Pavlowsche Effekt
wo der Schäferhund die Klingel hört...
und weiss, dass er die Wurst bekommt...

Und dazwischen dann Witherrabbit
auf dem Schachbrett zwischen den
Windmühlen... verwirrt in diesem heissen
flimmerndem Land... im Kampf
gegen Illusionen
machen wir das nicht alle irgendwie?
irgendwo?

... aber das ist schon wieder Themenübergreifend
zurück zu eurer befreinden Sicht... der
Sch... ähm... Ja!!!


Karuna :kiss3: :kiss4: :kiss3:
 
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