woher kommt das denn? wie entwickelt man das? ich hab' da meine theorie, aber mich interessieren andere meinungen und erfahrungen sehr.
Für mich sind die folgenden Worte eher ein Vergleich für das ewige Auferdensein. Im Grunde spielt sich stets dasselbe ab und allein die Befreiung ist Sinn dieser Erde:
Das Kind befindet sich in einem Mutterleib, der ihn - im optimalen Falle auf optimale Art - versorgt. Eine Hand streichelt leise und warm von außen. Eine sanfte Stimme murmelt ein Lied, das das Kind Monate später sicher erinnern wird, wenn es das erste Mal die Lippenkonturen erkennt, während die Mutter singt.
Das Kind wird also irgendwann aus der schützenden Hülle hinausgestoßen (bleiben wir beim optimalen Fall, so wird die Mutter sich gegen Schmerzen nicht wehren, sondern sich zu öffnen wissen, um dem Kind den Einstieg in die Welt so geschmeidig wie möglich zu machen und sich selbst das Loslassen zu lehren) in eine Welt, die sich auf rabiate Art und Weise von ihm trennt. 'Schnippschnapp, jetzt sieh' zu, wie Du die Einheit erkennst. Viel Glück und Segen.'
Bleiben wir beim optimalen Fall, so wird die Mutter in der Lage sein, dem Kind weiterhin die Wärme und Geborgenheit zu bieten, weil sie selbst in Geborgenheit ruht. Es wurde ihr vermittelt, sie ist deswegen in der Lage, es weiterzuvermitteln, weil sie so ist. Das Kind wird die helfende Hand halten und sich gesund entfalten, weil es keine Angst haben muss.
Im ungünstigen (ungünstig ist das falsche Wort, weil diese Sache Sinn des Lebens ist) Falle trifft das Kind auf eine Mutter, die sich ihrer selbst nicht bewusst und ebenso einer blinden Sucht erlegen ist, die heißt: Ich brauche Geborgenheit, Sicherheit, Bestätigung usw. Das Kind kann ihr das nicht geben (natürlich in reinster Form, aber die Mutter ist fixiert auf die weltliche Liebe und nicht befähigt, die Liebe zu spüren, weil betäubt), zumal hinzukommt, dass das Kind der Mutter möglicherweise eine Art (falsch interpretierte) Schwäche und Bedürftigkeit zeigt, die sie selbst in sich verachtet und somit auch dem Kind verwehrt. Sie wird sich entsprechend verhalten, sich in schmerzvollen Momenten vom Kind abwenden, weil sie die eigene Schwäche nicht ertragen kann. Das Kind beginnt den Kampf um Liebe. Es tut und macht, passt sich an oder rebelliert. Es wird der Mutter nicht böse sein, denn im Herzen kennt es die reine Liebe in der reinen Mutter, der Großmutter, der Urgroßmutter, der Ururgroßmutter... Doch der naturgemäße Fortgang in die Tiefen der Welt wird das Kind veranlassen, nach weltlichen Bestätigungen zu suchen, sich zunehmend zu vergessen, um im weiteren Verlauf zu erblinden. Blind zu werden für die reine Liebe.
Wie eingangs erwähnt, ist dies der Sinn des Lebens, sich der freiwilligen Betäubung bewusst zu werden und sich sehend zu machen.