2. Teil....Fortsetzung
"Dir Skorpion, gebe ich eine sehr schwierige Aufgabe. Du wirst fähig sein, die Gesinnung der Menschen zu kennen, aber ich erlaube dir nicht, über das, was du lernst, zu sprechen. Oft wirst du unter deinen Erkenntnissen leiden und in deinem Schmerz wirst du dich von mir abwenden. Darüber vergißt du, dass nicht ich es bin, der dein Leid verursacht, sondern die Verdrehung meiner Idee. Du wirst so viel von dem Menschen sehen, dass du ihn als Tier kennenlernst, und du hast so viel mit seinen animalischen Instinkten in dir selbst zu kämpfen, dass du deinen Weg aus den Augen verlierst. Aber wenn du schließlich zu mir zurückkehrst, habe ich für dich das höchste Geschenk der Zielbewusstheit."
Und Skorpion ging zurück.
"Schütze, von dir fordere ich, dass du die Menschen zum Lachen bringst, denn inmitten ihres Missverstehens meiner Idee werden sie verbittert. Durch Lachen gibst du den Menschen Hoffnung, und durch die Hoffnung richten sie ihre Augen wieder auf mich. Du wirst mit vielen Leben in Berührung kommen, wenn auch nur für einen Augenblick, und du wirst die Ruhelosigkeit in jedem Leben spüren. Dir, Schütze, gebe ich das Geschenk des unendlichen Überflusses, damit du dich weit genug entfalten kannst, um selbst die finstersten Ecken zu erhellen".
Und Schütze ging zurück auf seinen Platz.
"Von dir, Steinbock, fordere ich den Schweiß deines Angesichts, damit die Menschen von dir das Arbeiten lernen. Du hast keine leichte Aufgabe, denn die Mühen aller Menschen werden auf deinen Schultern liegen. Doch für die Bürde deiner Lasten lege ich die Verantwortung für den Menschen in deine Hände".
Und Steinbock ging zurück.
"Dir, Wassermann, gebe ich die Vorstellung von der Zukunft, auf dass die Menschen andere Möglichkeiten sehen können. Du wirst den Schmerz der Einsamkeit erfahren, denn ich erlaube dir nicht, meine Liebe zu personifizieren. Doch dafür, dass du den Menschen neue Möglichkeiten aufzeigst, erhälst du von mir das Geschenk der Freiheit, damit du der Menschheit in deiner Freiheit immer dienen kannst, wenn sie dich braucht".
Und Wassermann ging zu seinen Platz zurück.
"Dir Fische, gebe ich die schwierigste Aufgabe von allen. Du sollst die Sorgen aller Menschen sammeln und sie mir zurückgeben. Deine Tränen werden schließlich meine Tränen sein. Das Leid, das du auf dich nimmst, ist die Folge des menschlichen Mißverstehens meiner Idee, doch du sollst Erbarmen mit ihnen haben, damit sie es noch einmal versuchen können. Für diese schwierige Aufgabe erhälst du das größte Geschenk von allen. Du wirst das einzige meiner zwölf Kinder sein, das mich versteht. Doch diese Gabe gehört dir allein, denn wenn du versuchst, sie mit anderen zu teilen, wird man dir nicht zuhören".
Und Fische ging zurück auf seinen Platz.
...Dann sprach Gott: "Jeder von euch besitzt einen Teil meiner Idee. Ihr dürft diesen Teil weder mit meiner ganzen Idee verwechseln noch sollt ihr euch wünschen, die einzelnen Teile miteinander zu vertauschen. Denn jeder von euch ist vollkommen, doch das werdet ihr nicht eher wissen, bis alle zwölf von euch EINS sind. Und erst dann wird jedem einzelnen von euch die Ganzheit meiner Idee offenbart werden".
Und die Kinder gingen, jedes von ihnen fest entschlossen, sein Bestes zu tun, um seine Gabe in Empfang nehmen zu können. Doch keines von ihnen verstand seine Aufgabe und sein Geschenk ganz, und als sie verwirrt zu Gott zurückkamen, sprach er: "Jeder von euch glaubt, dass die Gaben der anderen besser seien. Darum erlaube ich euch zu tauschen." Und für den Moment war jedes Kind begeistert, als es all die Möglichkeiten seiner neuen Aufgabe erwog.
Aber Gott lächelte, als er sagte: "Ihr werdet noch viele Male zu mir zurückkommen und mich bitten, euch von eurer Aufgabe zu befreien, und jedesmal werde ich eurem Wunsche nachkommen. Ihr werdet durch unzählige Inkarnationen gehen bis ihr die ursprüngliche Aufgabe, die ich für euch vorgesehen habe, vollständig erfüllt. Ich gebe euch unendlich viel Zeit dafür, doch erst nach Erfüllung dieser Aufgabe könnt ihr bei mir sein".
Herzliche Grüsse Pontus
Helena