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Zitat von freelight
Solange du als unvollkommener Mensch selbst nicht allwissend bist: woher und wie willst du wissen, ob es so etwas wie einen allwissenden Geist überhaupt gibt?
Indem Du Dir dessen zutiefst bewusst und dessen absolut gewiss wirst.
Wie kann ich mir dessen guten Gewissens gewiss sein ohne allwissend zu sein?
Ich persönlich für mich halte das Erlebnis dieser von dir angedeuteten Gewissheit für ein Missverständnis. Aber das soll nicht dein Problem sein.
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Zitat von freelight
Ich halte das Vorurteil der Allwissenheit für eine der Bilder von Gott, die man sich von ihm laut den 10 Geboten nicht machen sollte, da sie einem auf dem zu ihm hin im Wege stehen.
Gott ist das, was alle Welten lenkt und uns aller innerste Führung ist. Also ist es das All-Bewusstsein oder Kosmische Intelligenz, was wir zwar erkennen, jedoch niemals selber im Grossen Ganzen sein können.
wenn ich niemals die (angenommene) Allwissenheit selber sein kann, wie kann ich mir dann aber absolut gewiss sein, allwissend zu sein?
Wenn Du Dir also der Allwissenheit in Dir bewusst wärest, hättest Du die Vorstellung davon transzendiert.
ich habe die Vorstellung von "Allwissenheit" auf meine Art transzendiert (sicher nicht zum letzten Mal

)
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Zitat von freelight
Gerade dass eine Allwissenheit Freiheit schwer denkbar machen würde, ist für mich zumindest ein Indiz dafür, dass ein Wesen, dem in aller erster Linie an unserer Freiheit gelegen ist, nicht allwissend sein möchte.
???^^
Das ist eine Vorstellung!
Wenn Gott sich als omnipotente Präsenz nicht immer gegenwärtig und bewusst wäre, könnte es nicht das Innerste Selbst aller Welten sein und Dir ein Geist-Licht. Ohne Gott fehlt uns doch das Auge im kosmischen Sinne für uns selbst.
Gott ist allwissend.
Wir sind es nicht.
Gott ist sich des winzigsten Details in jedem Augenblick bewusst.
Wir nicht.
Ist Gott auch das innerste Selbst auch dunkler untersinnlicher Welten? Kennst du alle Welten um sagen zu können, Gott ist das innerste Selbst aller Welten? Ich halte das für ein anmaßende Wunschvorstellung.
Bis wir konkret selbst erlebbare Antworten bekommen, d.h. bis Erkennen und Erkanntwerden eins sein wird, haben wir noch ein großes Stück Wanderschaft zur Wahrheit vor uns.
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Zitat von freelight
Hierbei gehe ich von dem Vorurteil aus, dass Gott nichtvorstellbare Liebe ist und dass Liebe ohne Freiheit nicht Liebe geben kann.
Liebe ist unvorstellbar, da sie nicht zu personifizieren ist und doch ganz persönlich erlebt werden kann.
Wieso meinst Du also, dass Allwissenheit und das Bewusstsein um Alles, Dich geistig begrenzt hält, wenn Du ohne Gottes-Liebe doch blind für Dich selber bleibst???
Wer Liebe erlebt hat, dem ist sie nicht unvorstellbar. Wohl aber lässt Liebe sich nicht definieren. Und natürlich kommt man nicht an Gott heran, wenn man ihm die Qualität einer Person oder auch nur eines höheren menschlichen Ich beimisst. Wiewohl Gott natürlich ein Bewusstsein von sich selbst hat.
Gott muss nicht zwingend allwissend sein, um mir frei freilassende Liebe ohne Allmachtsansprüche zur Verfügung zu stellen, die ich dann aus freien Stücken dazu nutzen
kann sehend für mich selbst zu werden. Aber nicht zwingend muss. Ich kann es ja auch genau so gut lassen. Wie man an dem ein oder anderen Menschen (z.B. sich selbt) im wahren Leben bemerken könnte (auch ohne allwissend zu sein).
So bequem macht uns das Gott mit der Freiheit nicht. Warum? Ich bin überzeugt: aus purer Liebe zur Freiheit.
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Zitat von freelight
Wie geistig unfreimachend der Gedanke "Geist kann nicht frei sein" auf unseren Geist wirken kann zeigen unter anderem auch Gehirnforscher auf:
http://www.br-online.de/br-alpha/gei...6289124948.xml
Die Frage wäre dann zu beantworten, was genau ist Geist und was ist ich???
Wenn wir also nicht viel aufrichtenden Geist für uns selber haben, fehlt uns dann auch an viel gesundem Augenmerk.
Das wäre wohl ein weiteres, langes Thread-Thema

Hier habe ich es im Rahmen des heutzutage normalen Verständnisses genutzt, ohne dabei die innere Verbindung zum spirituell realen Geist zu kappen.
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Zitat von freelight
Ich bin also selbst dafür verantwortlich, ob ich frei sein will (die Fähigkeit zur Freiheit entwickeln will) oder nicht.
Dafür müsste Deine bisherige Gedankenwelt zu Dir selbst erlöschen, damit Du selbst wieder geistig befreit auferstehen kannst. Und da Du Dich mit Deiner Gedankenwelt identifizierst, fühlt sich das dann wie Sterben an, weil Du Dich eins damit glaubst anstatt eins mit Dir selber weißt.
Um sich nicht mit seiner Gedankenwelt identifizieren zu müssen, kann z.B. Leid eine Hilfreiche unerlässliche Erfahrung sein, weil man dadurch sein ewiges Göttliches substantiell erleben kann.
Aus diesem heraus kann ich mit gebührendem Abstand Stück für Stück meine Gedankenwelt umgestalten. Und zwar nicht nur den wortwörtlichen Denkinnhalten nach, sondern den Denkfähigkeiten und den Denkgewohnheiten nach. Dazu muss ich erst ein mal mein bisheriges Denken vielschichtiger und unter mehr Aspekten als wir das üblicher Weise gewohnt sind, erforschen und kennen und neu handhaben lernen. Dabei stirbt man sicher nciht nur einen inneren Tod.
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Zitat von freelight
Um zum Threadthema zu kommen:
ich glaube, ohne Leid käme ich nicht zu dem Bewusstsein, das für die Entwicklung unserer geistigen Freiheit notwendig ist:
Ich muss leiden. Ob ich am Leid nur leide oder daran reife und meine Freiheit erringe (und mich aus der Unfreiheit erlöse) liegt ganz an mir.
Hmmm für wie gesund und intelligent hältst Du diese Aussage gegenüber Dir selbst und aller Welt???
Ich halte diese Aussage für sehr gesund, da sie schlicht gelebter Lebenserfahrungen entspricht. Und was gibt es für einen Wahrheitssucher gesünderes als aus dem Leben zu lernen? Wie gesund deine Reaktion darauf einzuschätzen wäre, darüber nachzusinnen verzichte ich gerne.
Wenn Du Bergsteiger/in wärest, kämest Du dann auf die Idee, dass es Dich besonders geschickt macht, wenn Du aus Fehler nicht lernst und immer wieder Dich in Abgründiges abstürzen lässt und darüber den Kopf oder geistigen Überblick verlierst???
da sind wir uns doch eigentlich einig. Hast du diesen Satz überlesen?: "Ob ich am Leid nur leide oder daran reife und meine Freiheit erringe (und mich aus der Unfreiheit erlöse) liegt ganz an mir." Unter Freiheit verstehe ich die Fähigkeiten geistig
frei für etwas zu sein (nicht das simple "frei von").
Wenn Du verantwortlich für ein Kleinkind wärest, was Dir sehr am Herzen liegt, würdest Du ihm dann den Glaubenssatz für seine geistige Selbst-Entfaltung mitgeben wollen, dass es besonders tüchtig an sich selber leiden soll, damit es im Laufe der Jahrtausende vielleicht sich selber wieder zu Bewusstsein kommt und dass Krankmacherei nicht eine gesunde Zukunft mit sich bringen kann???
Aus meiner Erfahrung mit vielen Kindern kann ich nur sagen, dass Glaubenssätze bei Kleinkindern wenig Sinn machen. Auch später halte ich sie nicht für sonderlich geeignete Erziehungsmittel,, wenn ich erreichen möchte, dass dieser Mensch später ein Mal dies oder jenes an Inhalten Glaubt.
Einer Erziehung zur Freiheit ist das konditionierende Einimpfen von Glaubenssätzen zuwieder.
Aber ich halte es für verantwortungsbewusst und für das Kind unschätzbar wertvoll, wenn es erleben kann, dass ein Erwachsener auf Leid nicht nur sentimental reagiert, nicht nur im Leid aufgeht (und admit zur Belastung des Kindes würde). Dass er daran wachsen, daraus lernen und daran reifen kann (ohne gleich vollkommen werden zu müssen). Und wenn er dies aus der Kraft seines göttlichen ich heraus bewrkstelligt. Das alles sollten die Kinder nicht verbal mitgeteilt bekommen. Wenn sie freiwillig vollzogene selbsterziehung ahnen können, kann für sie daraus der sinnvollste seelisch-geistige Freiraum werden auch sich selbst erziehen zu können.
Eine Jugendliche, sagte eines schönen Tages ganz selbstbewusst und mit gewissen Stolz zu einem ihrer Erzieher: "Ich habe mich selbst erzogen!"
ein größeres Kompliment konnte sie den Pädagogen nicht machen (zumal es natürlich nciht als Kompliment gemeint war). Denn natürlich steckte da schweißtreibende, aber eben freiraumschaffende Erziehungsarbeit der Erwachsenen drin.
Leiden ruft noch mehr Leiden hervor.
Gewalt ruft noch mehr Gewalt hervor.
Übel ruft noch mehr Übel hervor.
Angst- und Krankmacherei ruft noch mehr Krankmacherei hervor.
Gleich zu Gleich gesellt sich gern.
Das halte ich für Möglichkeiten, nicht aber für zwingend. Denn wäre es nur so und nicht anders, dann hätte ich keine Verantwortung für das Leid, was ich anderen und mir antue weil ich leide.
Ausserdem - so du von einem allmächtigen Gott ausgehst - hiesse es, es wäre alleine seine Verantwortung dass es so und auf keinen fall anders wäre. Für so sadistisch halte ich Gott nicht.
Ich glaube, selbst der Geist Buddhas glaubt da nicht mehr dran. Die Zeiten und die Menschen haben sich seitdem geändert.
Gesundes im engsten und weitesten Sinne/n
löst Krankhaftes im engsten und weitesten Sinne/n in Wohlgefallen auf.
Wenn Krankheit nur in Wohlgefallen aufgelöst würde und man dann sagen könnte: "Das wars. Das war alles!" würde sie recht sinnlos sein. Auch Krankheiten geben uns die Chance daran Kräfte und Fähigkeiten zu entwickeln die unserer Entwicklung zur Freiheit zugute kommen können.
Wenn Seelenpein bis zum Himmel schreit,
kommen Antworten, die aus geistiger Sehnot bringen.
interesante, anregende Formulierung. Meiner Erfahrung nach sind solche heilsamen Antworten so, dass sie nicht in die eigene geistige Freiheit eingreifen, desshalb oft auch kurz. Oder Fragen offen lassend.
Auch ich habe jetzt noch gaaanz viele offene Fragen. Aber es genügt für heute.
