Mordlust

Kann mir jemand sagen, wieso ich da so ausflippe?

zumindest, weil du das Konzept Leben irgendwie merkwürdig interpretierst...
Es gibt nun mal eine Nahrungskette. Und Lebendiges ernährt sich in ihr immer von Lebendigem (da machen auch Vegetarier nur einen kleinen Unterschied, denn auch sie ernähren sich ja wohl von Lebewesen, wenn auch nach ihrer Einschätzung "niedrigerem"...)

Eigentlich solltest Du Dich über Deinen Kater freuen und ihn so nehmen, wie er nun mal ist (ein offenbar gesunder kleiner Jäger). Oder Dir einen Hamster zulegen stattdessen.
Auf eine jagende Katze sauer zu sein (auch wenn sie ihre Beute nicht auffrisst das ist nun mal keine "Unart", sondern der klare Reflex auf die ja wohl auch von Dir zu verantwortende Ernährungslage des Katers, da hilft auch keine nachträgliche Änderung oder Bestrafung gar) ist schon ziemlich pervers, finde ich.
Bist Du auch auf rote Ampeln sauer? Auf rumtobende Kinder? auf fliegende Vögel? auf fallenden Regen? auf Steine, weil sie hart sind? auf ausbrechende Vulkane? auf Körner nagende Mäuse vielleicht?
 
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Hast Du ein Problem damit, wenn Deine Katzen Fliegen fangen?
Ich habe seit 2 Wochen wieder eine Katze, ca. 1 Jahr alt, und bin froh, wenn sich mal ein Brummer in die Wohnung verirrt, denn das Tier muss
jagen. :D


Es kommt darauf an, wo die Fliege sitzt und ich habe keinen Bock darauf, daß die gardinenstange runterkommt oder mein Fernseher eine Crash macht, das könnte auch für die Katzen gefährlich werden. deshalb werde ich mir Fliegengitter holen und es euinsetzen, dann bleiben die Viecher draußen. Außerdem könnt´s auch mal ne Wespe oder Biene sein und die stechen auch in Katzenhälse.
Außerdem ist´s herrlich zu sehn, wenn ich die Fliege schneller hab als die Katzen, erst "Wow, mannomann für´n Dosenöffner, prächtig, prächtig, könnte glatt eine von uns sein" Wenn ich den Brummer dann allerdings raussetze. "Die wird niiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeee ne anständige Katze "


Sage
 
Lassen wir doch mal die Schuld aus dem Spiel.
..ah, fein, Du hast die Lösung ja bereits gefunden, Kater entlastet, alles ok :)
(oder meintest Du "lassen wir doch mal meine Schuld aus dem Spiel"? ;) )

Äh, übrigens, unser Kater tötet sicherlich nicht aus Not, sondern nur aus Spaß an der Freude. Es ist für ihn einfach ein Spiel. Das "Böse" projiziere ich da hinein. Das ist mir schon bewußt, aber weshalb kann ich das nicht lassen?

Du verstehst Deinen kleinen Gast einfach nicht.
Schwierig für ihn...

Einen Vogel zu jagen, obwohl er ihn nicht essen wird, ist durchaus kein Spaß für ihn, auch kein Spiel, es ist ein Training seiner möglicherweise ohne Dich lebensnotwendigen Fähigkeiten. Du interpretierst also nicht nur das "böse" da rein, sondern auch mangels Verständnis den Spaß und die Mordlust des Katers.
Katzen sind (anders als Hunde) teildomestiziert, sie verfügen in aller Regel auch als Teppichtiger über das komplette Angebot an Fähigkeiten, die sie für eine Existenz ohne Menschen brauchen. Aber: diese Fähigkeiten sind zwar in der Grundlage instinktiv angelegt, bedürfen jedoch praktischen Trainings (haste schon al 'ne Ratte selbst gejagt? oder einen Vogel? ...nicht so einfach, wenn Du es nie gelernt hast... und je öfter Du es machst, desto einfacher geht's).
Das ausgedehnte "Spiel" mit Beutetieren ist übrigens durchaus auch eine Notwendigkeit! Erfahrene Kleinjäger machen das kaum, es dient vor allem dem Schutz der Katze vor Verletzungen durch das um sein Leben kämpfende Beutetier und soll es ermüden. Eine routinierte und jagdgewohnte Katze kann sowohl die reale Gefahr besser einschätzen, wie auch den gezielten Todesbiss gekonnter einsetzen und "spielt" daher kaum.

Menschen tun soetwas übrigens durchaus auch. Die ritualisierte Jagd im Walde, obwohl noch Schnitzel in der Kühltruhe liegen, ist durchaus vergleichbar.
 
Außerdem könnt´s auch mal ne Wespe oder Biene sein und die stechen auch in Katzenhälse.

huch, haste das schon mal erlebt? Ich dachte, die Gelb/Schwarze-Färbung ist eine instinktiv wirkende Warnung auch für Katzen?
Also, meine gehen an die nicht ran... die werden nur interessiert betrachtet, kein Pfoteneinsatz....
 
huch, haste das schon mal erlebt? Ich dachte, die Gelb/Schwarze-Färbung ist eine instinktiv wirkende Warnung auch für Katzen?
Also, meine gehen an die nicht ran... die werden nur interessiert betrachtet, kein Pfoteneinsatz....

Voriges Jahr wurde der Kater einer Nachbarin in den Hals gestochen (nicht innen, sondern von außen), es war ein schlimmer Tod für das arme Tier, die Fahrt zum Tierarzt dauerte leider zu lange, er überlebte es nicht.

Das gibts also schon *leider*

Lg
Reinfriede
 
Liebe Sabsy,



Eigentlich ist nur eines bescheuert: die Wertung unseres Verhaltens als "bescheuert" :) . Wir sind nämlich auch einfach so wie wir sind, - wie die Katzen, die sind wie sie sind.
Du fragst, ob das ganze Analysieren nicht falsch sei. Schon die Frage aber geht schon wieder in Richtung Analyse. So sind wir Menschen. Da haben es die Tiere bedeutend einfacher. Und mir ist immer noch nicht so recht klar, wofür genau wir dieses Verstandespotential mitbekommen haben. Mir scheint, die Tiere sind bedeutend zufriedener in ihrem Leben.

Gestern war wieder so eine "Peace on earth- Situation" im Garten. Wieder kam mein Kater herbei und setzte sich neben mich auf die Bank. Da kam ein Amselpärchen dahergeflogen und setzte sich keine 5 Meter von uns in die Wiese und zog mit Hingabe Regenwürmer aus der Erde ( kein Problem für mich, da ich mich nicht mit Regenwürmern identifiziere :) ). Ich meinte zu meinem Kater, er dürfe sein Glück ruhig probieren, ich würde nicht einschreiten. Er schaute mir tief in die Augen und marschierte dann, ohne die Amseln eines weiteren Blickes zu würdigen, zu seiner Futterschüssel und mampfte. Ne, ich interpretiere da nix hinein. Wahrscheinlich hat er einfach seine Chancen auf eine erfolgreiche Jagd gering eingeschätzt. Trotzdem war`s interessant, denn so sehr ich mich einerseits gefreut habe, so war ich tatsächlich auch fast ein wenig enttäuscht. Ich bin nämlich schon ein wenig neugierig, was passieren wird, wenn ich meine übliche Re/-Aktionsmusterkette durchbreche.

Katarina :)

Ich empfinde bereits aus Katarinas Zeilen eine tolle Änderung/Verbesserung, oder sehe/ empfinde ich das jetzt falsch?
Frage mich momentan, wieso jetzt nochmal Analysen und Ansichten kommen, die bereits schon gepostet und von Katarina beantwortet und bearbeitet wurden?
Naja egal, Hauptsache wir lernen eben aus unseren eigenen Verhaltensweisen!
Mir hats schon etwas geholfen, werde nun zwar die Katzenmeetings begutäugeln, aber eventuell nicht mehr eingreifen!
Aber wehe der Garfield frisst meine Baby´s auf :nudelwalk dann werd ich zum Fleischfresser! :D
 
Voriges Jahr wurde der Kater einer Nachbarin in den Hals gestochen (nicht innen, sondern von außen), es war ein schlimmer Tod für das arme Tier, die Fahrt zum Tierarzt dauerte leider zu lange, er überlebte es nicht.

Das gibts also schon *leider*

Lg
Reinfriede

Oh... wirklich schlimm... hmmm, da kann man wohl als Dosenöffner nicht gegen wirken!?
Wir haben eine Obst- Naturwiese mit mächtig vielen Summseln jeglicher Art!:blue2:
Auch wieder wahrscheinlich sehr menschlich von mir, gedankenvoll mich zu sorgen,
da unsere Fellknubbelchens erst seit Kurzem die Natur erkunden und eher weniger Erfahrung mit Insekten jeglicher Art haben!
 
Das ausgedehnte "Spiel" mit Beutetieren ist übrigens durchaus auch eine Notwendigkeit! Erfahrene Kleinjäger machen das kaum, es dient vor allem dem Schutz der Katze vor Verletzungen durch das um sein Leben kämpfende Beutetier und soll es ermüden. Eine routinierte und jagdgewohnte Katze kann sowohl die reale Gefahr besser einschätzen, wie auch den gezielten Todesbiss gekonnter einsetzen und "spielt" daher kaum.
Wieder was dazugelernt, merci !

Reinhard
 
Ich empfinde bereits aus Katarinas Zeilen eine tolle Änderung/Verbesserung, oder sehe/ empfinde ich das jetzt falsch?
Frage mich momentan, wieso jetzt nochmal Analysen und Ansichten kommen, die bereits schon gepostet und von Katarina beantwortet und bearbeitet wurden?

Ja, ich wundere mich auch. Vielleicht liegt`s daran, dass bei einem 9-seitigen thread nicht mehr alle Beiträge gelesen werden. Vielleicht macht aber auch das Werten und Analysieren zu großen Spaß;) (kenne ich von mir selbst durchaus auch).
Auf jeden Fall bin ich im Moment ganz zufrieden mit mir. Ich nehme solche Begebenheiten (wie das mit meinem Katerchen) immer zum Anlaß, bei mir genau nachzuschauen, was da los ist und nix ist statisch. Auch ich entwickele mich ständig weiter. Ihr Lieben, eine weitere Analyse oder Beurteilung meines "perversen durchgeknallten Verhaltens" ist also nicht weiter nötig. Mir hat es aber wiedermal am eigenen Leib gezeigt, dass Bewertung kontraproduktiv ist, - selbst, wenn sie mit den besten Absichten geschieht. Nicht, dass ich das nun übel nehmen würde (ich habe ja in gewisser Weise sogar darum gebeten) , aber es hilft einfach nicht wirklich. Entweder werden so Schuldgefühle provoziert und/oder aber Widerstand. Da kommt schlußendlich nix Gutes bei raus. Warm und hilfreich empfand ich eigentlich nur die Beiträge, die auf Wertungen verzichtet haben. Und ich selbst habe mir am meisten geholfen, indem ich mir immer wieder gesagt habe "Schau einfach hin, schau`einfach nur hin, bewerte nichts (insbesondere nicht Dein Verhalten) und bleibe bei Dir. Du bist klasse so wie Du bist und gibst immer wieder unermüdlich Dein Bestes". Ich schätze, davon haben mein Kater und ich am meisten profitiert.
Allerdings: der Beweis steht noch aus. Sobald wir hier die nächste Vogeljagd-Lifeszene haben, die mir Gelegenheit geben wird, mich - ganz praktisch - neu zu sortieren, sag`ich Bescheid und erzähle Euch, wie es gewesen ist.

Liebe Grüße

Katarina :)
 
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huch, haste das schon mal erlebt? Ich dachte, die Gelb/Schwarze-Färbung ist eine instinktiv wirkende Warnung auch für Katzen?
Also, meine gehen an die nicht ran... die werden nur interessiert betrachtet, kein Pfoteneinsatz....


Nee, mein früherer Kater wurde mal von einer Biene in die Pfote gestochen, ich hab´s dann mit Ringelblumentinktur behandelt. Knurren und ein paar Bisse in meine Hand waren der Dank. Allerdings hat er danach nie wieder Interesse an stechenden Insekten gehabt.




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