Ist es inzwischen nicht selbstverständlich, daß eine Frau der heutigen Zeit - genau wie ein Mann - selbstbestimmt leben möchte?
Tja. Es ist für Frau, Mann, Mensch schon eine Riesenaufgabe, in aller Konsequenz die Verantwortung für sich, seine Bedürfnisse, sein Denken, Tun, Leben zu übernehmen. Deshalb würde ich die Frage auch mit Ja und Nein beantworten.
Besonders, was überhaupt das Erkennen der eigenen Bedürfnisse, das Kommunizieren und Dafür-Sorgen angeht, haben viele Menschen Schwierigkeiten und suchen/projizieren stattdessen eher nach außen. Nicht alle, aber viele Frauen, meistens älterer Generation, haben da besonders alte Muster drin, z.B. "das Glück meiner Familie an erster, meins an zweiter Stelle". Ungesund für alle Beteiligten.
Die stereotype Männer-Baustelle ist, aus Bequemlichkeit das o.g. Spiel mitzuspielen, sich dafür aber manipulieren zu lassen und wie in einer komplett unreifen Beziehung (besonders zu sich selbst) stehenzubleiben. Wieder ungesund für alle Beteiligten. In weiterer Konsequenz u.a. auch für den Gehaltszettel
mancher Frauen.
Aber, wie man ebenfalls immer mehr beobachten kann, wird es schon.
Es gibt ganz wunderbare Frauen und Männer und welche dazwischen.
Welche moderne Frau schert sich noch um diese Begriffe?
Vielleicht die Frau, die bei anderen ihres Geschlechts nach Inspiration sucht, wie sie z.B. leben
könnte. Lange Zeit war's nun mal todlangweilig, was weibliche Lebensmodelle und -räume anging.
Allerdings sind aufgrund der männerdominierten Historien- und Medienschreiberei die auffälligen weiblichen Beispiele, die man findet, auch die lautesten, die polarisierendsten und von Projektionen überladendsten Beispiele. Und leider die, die gern zur beschränkenden Verallgemeinerung benutzt werden.
Die
Frauigfaltigkeit fehlt einfach noch etwas in der Wahrnehmung.
Denn es gibt - weniger öffentlichkeitswirksam, weniger diskutiert - etliche Frauen, die einfach leben, wie/was sie sind.
DUCKFACE schrieb:
In diesem Thread plädiere ich dafür, den femininen Attributen wieder mehr Beachtung, Wertschätzung und gesellschaftliche Anerkennung zuteil werden zu lassen.
So weit, so gut. Leb es einfach ohna viel Trara, denn Erfolg überzeugt und inspiriert andere. Die wichtigste Anerkennung kannst du dir sowieso nur selbst geben, egal, was du jemals tun magst.
Ich bin meinen Eltern zum Beispiel unglaublich dankbar, dass ich als Kind in der Betreuung früh mit vielen anderen zusammen viel lernen und erleben konnte. Dankbar, dass ich keine Übergluckenmutter auf mir hocken hatte, die mich zu ihrer einzigen Sinnerfüllung in ihrem Interesse benutzt und in "ihr Reich und ihr Verständnis" gezwängt hat, sondern auch das Leben lehren ließ. Dankbar, dass meine Eltern immer für mich da waren, wenn es mir nicht gut ging. Ich kann mich absolut nicht erinnern, mich jemals an ihrer Berufstätigkeit gestört zu haben. Ich hatte nicht mal Gedanken darüber auf dem Zettel.
... weil sie ja nahezu permanent der Wirtschaft zur Verfügung stehen müssen.
Manche
wollen. Manche wollen nicht. Und viele, die
wollen, wollen nicht der Wirtschaft, sondern ihren eigenen Talenten, Träumen, Interessen zur Verfügung stehen und nutzen dafür eben die Strukturen, die es schon gibt.
Ich vermute, diese Eltern bewerten und erleben das, was sie tagsüber so tun, dann nicht als Verlust oder Lebenseinschränkung. Viele sind glücklich, mit ihren Talenten und Aufgaben sogar mehr als
einen Platz in der Welt zu finden. Das bemerken auch die Kinder, an die sie das weitergeben. Die werden nämlich irgendwann auch ihre Talente entdecken und "hinausziehen" wollen. Da ist es sehr wertvoll, anhand der Eltern beobachtet zu haben dass es 1. durch Vieles in der Welt erfüllte Eltern gibt, von denen man vielseitig lernen kann und 2., dass es "da draußen" nicht nur feindlich und böse wirtschaftlich zugeht, wie manch einer mit beschränktem Radius weismachen will.
Welche Eltern zeugen denn bitte Kinder, um sie bereits im Kleinstkindalter ganztägig wieder abzugeben? Glaubst Du wirklich, bei diesen Entschlüssen dominiert die Freiwilligkeit? Mitnichten.
Du meinst offenbar, alles über jeden zu wissen.
Hätte es wirklich so fatale Auswirkungen, Kinder inmitten eines größeren Personenkreises (sowie einer liebevollen Elternbeziehung) gleichzeitig großzuziehen - - - in einer ganzen Hälfte Deutschlands, in der Krippen- und Kindergartenplätze sowie Berufstätigkeit beider Eltern normaler Alltag waren, müssten heute nur gestörte Individuen herumlaufen.
Eltern wissen weder, was das Beste für "ihr Kind" ist, noch können sie alles richtig machen, damit muss man sich einfach abfinden.