Missbrauch

[Mipa]

Und damit sind wir an dem Punkt: Gegen einen Missbrauch auf gleicher Ebene und in "Freiheit" kann ich mich wehren, ihn stoppen, mich ihm entziehen.

Genau, "waffengleichheit" immer vorausgesetzt.

All das wird mir in einer Abhängigkeit wenig bis gar nicht gelingen.
Weiß jedes Kind. Also werden neue, andere, indirektere Gegenmaßnahmen erschaffen, erdacht, entwickelt.

Ich dachte sofort an anpassung, lüge, schwindel etc..



Missbrauch ist halt die folge des "missbrauchs der macht des (offensichtlich) mächtigeren", der aus einem schlecht oder nicht ausgebildeten selbstbewusstsein ein gefälle zwischen sich und dem "missbrauchten" schaffen muss,
um daran sein eigenes (charakterliches) manko zu verringern.

 

[Mipa]

Noch dazu, weil eine Menge davon unbewusst, also als Hintergrundprogramm abläuft. Jemand das also gar nicht weiß. Vielleicht nur merkt, dass "etwas" nicht ganz stimmt.

Ja, das wissen eines missbrauchs muss erst aus dem "etwas stimmt nicht ganz" in einen sicheres/bewusstes wissen rücken - dann kann mans angehen.

Beim kind bleibt der missbrauch drin verschlossen, weil es ihn noch nicht entlarven kann. In der zwischenzeit "wirkt" er im innern.
Später, als erwachsener, kommt man vielleicht dahinter. Die verletzungen der kindheit anzugehen, halte ich für sehr schwierig, weil sie viel prägender sind als die, die ein erwachsener klar als das feststellen kann.

Schönen tag...

 

[IZABELLA]

Wovon sprichst du denn konkret?

Eigentlich von jeder Kommunikation die beim Gegenüber etwas bestimmtes erreichen will, dabei aber selbst unreflektiert ist und entweder die eigene Befriedigung im Auge hat, so wie Faydit schreibt = Egogehabe oder auf unbewußten eigenen Mustern beruht.

z. B. auch ein Überstülpen wollen der eigenen Ansicht, den anderen klein machen wollen, seine eigenen Muster bedienen, Befriedigung von eigenen Erwartungen erzwingen, etc.

Ich denke, dass kann man bereits in der oberflächlichen Kommunikation erkennen. Und es wäre für mich plausibel, das man bestimmte Anzeichen eigentlich sofort erkennt, wenn man es selbst durchschaut und relativ frei von eigenen Missbrauchsmustern ist. (?)

Es gibt ja sowas wie einen offenen Täter und einen verschleierten Täter der sich als Opfer darstellt, in Wahrheit aber sein Eigenes Täter-Muster bedient (im Anderen eine Reaktion hervorruft, die den Anderen zum Täter werden läßt). Ein einfaches Beispiel wäre da: wenn man dem Anderen ständig unbewußt/oder auch direkt vermittelt, dass er/sie ein Trottel ist (man aus irgendwelchen Gründen auf Ihn/sie herbschaut) oder einfach schlicht Projektion des Eigenen auf den Anderen.

Oder willst du ganz konkrete direkte Beispiele, wo ich es vermute?

 

[Faydit]

Missbrauch ist halt die folge des "missbrauchs der macht des (offensichtlich) mächtigeren", der aus einem schlecht oder nicht ausgebildeten selbstbewusstsein ein gefälle zwischen sich und dem "missbrauchten" schaffen muss,
um daran sein eigenes (charakterliches) manko zu verringern.

Lass die Erklärung mal weg. Ist eine Erklärung aus dem "danach".

Macht? Ja. Spielt mit.
Gefälle? Auch ja, nur existiert das bereits vorher. Wird verstärkt.
Man könnte sogar sagen, auch wenn das natürlich einigen die Haare aufstellen wird, Missbrauch wäre eine Art "rituelles Töten" des anderen.
Nur eben doch nicht nur rein symbolisch, sondern mit durchaus effektiven Folgen und Wirkungen.

Manko? Auch ja, nur welches? Nimm den Charakter jetzt als äußere Erscheinung, als Hülle, nicht als Inhalt. Was fehlt?
Und das Manko, oder eigentlich zwei verschiedene Mankos sind auf beiden Seiten vorhanden. Das Fehlen auf der einen Seite prallt auf das (andere) Fehlen auf der des Gegenübers.

 

[Mipa]

Was fehlt?

Ich glaube, es fehlt liebe.

Weil liebe die grundlage von allem ist.

 

[IZABELLA]

@Faydit, du bist Klasse. So sehe ich das auch. (ist das jetzt mein Muster, wenn ich das zum Ausdruck bringe?)

@ All, doch wie erkennt man das relativ rasch, ob man es selbst bedient bzw. den Anderen dabei bedient.

 

[IZABELLA]

Nicht zwingend Missbrauch, aber zumindest mindestens eine Art traumatische Erfahrung, eine Verlusterfahrung müsste dem zu Grunde liegen, denke ich.

Ja, das ist eine Frage.

 

[IZABELLA]

Wenn du es erkennst ja. Möglich.
Wenn du ein Kind, oder in einer anderen Abhängigkeit bist, kaum. Auch als Erwachsener nicht immer so einfach, kannst du beispielsweise deinen Chef rauswerfen, den Kotakt abbrechen? Oder eine Kollegen? Einen Mitschüler? Ohne Folgen?

Was, wenn die soziale Interkation einer Gruppe, einer Firma,.. auf genau diesem Missbrauch basiert? Und du der Einzige bist, der es bemerkt? Hast du sofort alle, alles gegen dich.

Ist jetzt etwas überspitzt, aber durchaus real.

Das ist nicht mal überspitzt sondern durchaus Tagesordnung. Man kann es noch erweitern auf Geschiedene die ein gemeinsames Kind haben, da ist es auch nicht möglich den Kontakt abzubrechen. Man kann aber sicherlich damit anders umgehen, wenn man es selbst durchschaut (auch die eigenen Muster), oder? Oder basiert es eh auf den eigenen M.Mustern, dass man mit gewissen anderen M.Mustern, von Anderen, konfrontiert wird?

 

[Faydit]

Ich glaube, es fehlt liebe.

Weil liebe die grundlage von allem ist.

Ich kriege eine Gänsehaut, wenn ich das so lese. Mach's dir da nicht zu einfach.
Es ist was dran, ja, nur ist das nicht die Lösung. Was eben das Fiese, Fatale daran ist.

Ich erkläre das später mit den 2 Mankos noch genauer, als Vorgeschmack ein Beispiel:

Was erlebt die verständnisvolle Gattin, die mit noch mehr Liebe und Verständnis auf den Ehemann versucht, einzugehen, wenn der sie im Suff, oder auch ohne, dann eben (nur) im Frust, verprügelt?

Noch mehr davon! Je mehr sie versucht, zu lieben, zu verstehen, desto mehr Prügel bezieht sie. Weil das innerhalb des Programms nicht lösbar ist. Im Gegenteil, das soll dazu dienen, die Liebe des anderen in eigene Macht zu verwandeln.

Verstehst du? Genau das ist das Ziel!
Also füttert die Liebe, das Verständnis auch noch "freiwillig" genau dieses kranke Muster. Und der Missbrauch nimmt zu.

 

[IZABELLA]

Ja, das wissen eines missbrauchs muss erst aus dem "etwas stimmt nicht ganz" in einen sicheres/bewusstes wissen rücken - dann kann mans angehen.

Schönen tag...

Sehe ich auch so.