Methode ist nicht gleich Inhalt

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Und ja, wir sollen unseren eigenen europäischen Schamanismus entwickeln. Viele tun das, wie Jenny Blain und das ist überhaupt kein Widerspruch.

Schön für Jenny Blain.

Wer ist wir?

Meiner Ansicht nach kann sich jeder Mensch selbst entscheiden wie immer er möchte. Liegt in Jedem seinem eigenen Ermessen und keiner hat das Recht jemanden vorzuschreiben, was er/sie zu "sollen" hat.
 
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Hi Hedra!

Da ich mich jetzt a bissl angesprochen fühle, weil ich in diversen Diskussionen zu dem Thema auch mitgemischt habe (und mir auch mal die virtuelle Hand ausgerutscht ist), a kurze Stellungnahme von mir. Ich hoffe, die kommt halbwegs verständlich rüber.

Rein technisch (!) verstehe ich unter Schamanismus (besser: Schamanistik) die Kombination von Trance, Seelenreise und Arbeit mit Geistern. Ansonsten ist es -meiner Ansicht nach- kein Schamanismus. Und ich denke, in dem Punkt bezeichnen mich manche als kleinkariert oder engstirnig. Ist okay, aber liest man die Literatur oder vergleicht die Arbeitsweisen von Schamanen weltweit, dann läuft es eigentlich immer auf oben genannte Kombi heraus.

Zu den Inhalten: Naja, das ist für mich das "Fleisch", das dann von der schamanisierenden Person und ihren Geistern über den "Kern" (Coreschamanismus *hihi* bzw. "Knochen", wie es ein Freund von mir nennt) gezogen wird. Und da ist jeder verschieden, zum Glück auch. Je nach Persönlichkeit und den Verbündeten. Das, was Du als "Sprache" bezeichnest.^^

Hauptstreitpunkte hier: erstens Dein Beispiel mit dem Chirurgen, zweitens: eine Gitarre ist nun mal keine Blockflöte. Aber hier werden im übertragenem Sinne beides als dasselbe verkauft.

Gruß,
das arrogante behinderte ********* *g*
So sehe ich das auch - und wenn ich meiner Freundin, die den Weg der Meditation geht, eine Methode zeige, die ich aus meiner schamanischen Praxis entnommen habe, dann wird sie diese Methode in ihre Meditationspraxis einbinden (wenn sie es denn möchte). Sie weiss jedoch, dass sie damit noch lange keinen Schamanismus betreibt, sondern ihr Weg ist eben der Weg der Meditation und nicht der schamanische Weg.
 
Moin Hedra!

Jo, kann man drüber streiten, ob man den Dingen nicht einfach ihren Lauf lassen soll. Jetzt aber aus meiner Sicht: ich sehs ähnlich wie Feenweib, daß ein europäischer Schamanismus am sich-entwickeln ist, aber aus meiner Sicht sollte er dann auch aus der Esoschmuddelecke herausgeholt werden. Wenn man alles mögliche als Schamanismus bezeichnet, dann wird es verwässert und am Schluß nimmts keiner mehr ernst.

Genau aus dem Grund bratzel ich hier dazwischen und schreib was, wenns aus meiner Sicht zu haltlos wird. Das war ned immer freundlich und konstruktiv *zugeb*, und da werde ich meinen Schwerpunkt verlegen plus meine Schreibweise ändern, aber meine Grundintention ist: vielleicht spannt der eine oder andere Neuling beim Lesen, was Schamanismus wirklich ist, und was er NICHT ist.

Gruß,
Terrorelf
 
ich kenne Jenny Blain auch nicht...

meine Zustimmung bezog sich darauf das ich nichts davon halte aus anderen Kulturen etwas nur zu kopieren....wenn es nicht auch authentisch hier (in den europäischen Bioregionen...in denen es dann praktiziert wird) gelebt werden kann.

Das geht aus meiner Sicht schon mit so einfachen Dingen wie der Zuordnung der Elemente zu den Himmelrichtungen an....
da sind einfach Unterschiede zwischen den indianischen und den europäischen....

klar kann das jeder machen wie er will....die Frage ist nur ...warum macht es jemand indianisch....wenn er weder Indianer ist ...noch in deren Bioregion lebt...ja nicht mal auf den gleichen Kontinent ....und die Menschen mit denen er arbeitet ja auch nicht....also was ist der Sinn...einer fremden Tradition zu folgen? (und damit meine ich nicht die Technik sondern den Inhalt)

und viele Indianer selbst sagen auch ...zu dieser Art Suchenden(Praktizierenden....warum sie sich nicht um die eigenen spirituellen Wurzeln kümmern (die ja auch da sind)

und da kommt aus meiner Meinung das ins Spiel was ich den unterschied zwischen Technik und Inhalt nenne.....

Die Technik ist eher was universelles....der Inhalt immer was individuelles ...regionales ....genau der Gesellschaft entsprechend aus der und mit der ein Schamane arbeitet.....es ist die Verbindung mit dem Land und seiner Geschichte und Kultur....mit den Ahnen....mit der jeweiligen Natur und ihren Spirits.

und klar ich mag auch keine Verallgemeinerungen...:)
 
Inzwischen ist es doch schon so, daß es für mich echt peinlich ist, wenn mich ein Mensch einfach so "Schamane" nennt. Erst letztes Wochenende. Dabei ist das Problem ja nicht, daß ich die Bezeichnung an sich nicht passend fände, sondern das, was diese wirklich normalen Menschen sich darunter vorstellen.

Dieses Bild wird durch die Medien (also TV und Internet) geprägt - und nun kommts. Die Spacken, die sich selbst damit betiteln, sind zu 99 Prozent keine Schamanen sondern irgendwelche psychologisierenden Midlifecrisisweibsen oder -kerle. "Diplomschamanen" sind da auch nicht besser, die echt glauben, man könne das wie einen Lernberuf erlernen.

Hier im Forum halte ich mich inzwischen ziemlich raus: Ich habe keine Zeit mehr übrig, mich mit dem Käse zu befassen, der hier teils über Schamanentum verbreitet wird - ist einer der Spacken endlich draufgekommen, daß er Mist schreibt, kommen 10 neue nach. Es ist einfach sinnlose Zeitvergeudung. Wenn ich mir ansehe, was ich so alles als "ächter Schamane" sein soll, erfüllen soll, tun oder lassen soll ... - und das texten dann Leute, die selber keine Schamanen sind.

Was ich davon halte, schreibe ich lieber nicht - es würde allen Forenregeln widersprechen und eh gelöscht werden.
 
auszüge aus einem artikel...

"Aus der schamanischen Perspektive gehe ich nun davon aus, dass diejenigen, die sich "SchamanIn" nennen, ja wohl auch Kontakt zur Geisterwelt haben werdem und sich dort sehr gut Rat holen können, Unterstützung, um Rituale zu entwickeln, um aussagekräftige Namen für diese Rituale zu finden. Denn die Geister hier haben auch schon mit unseren Vorfahren zusammen gearbeitet und auch die kannten beispielsweise, um bei den bekannteren Plagiaten zu bleiben, Schwitzrituale.

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Nun sollte es doch für SchamanInnen ein Leichtes sein, die Geister ihrer Ahnen und/oder die Geister des Landes, die all das gesuchte und gewünschte Wissen in sich tragen, zu kontaktieren. Damit wäre es keine Schwierigkeit alte Rituale neu zu beleben. Schließlich haben sie ja alle - weil "SchamanIn" - einen engen Kontakt zur Geisterwelt, oder worin liegt ansonsten eine der Wissensquellen?
Wenn dann doch von solchen Menschen gängige und vor allem zugkräftige Namen für Rituale verwendet werden - s.o. "Medizinrad", "Schwitzhütte" etc. - dann gibt es in meinen Augen nur zwei Möglichkeiten:

Zum einen: sie haben keinen Kontakt zur Geisterwelt und sind bloße Plagiatoren, womit sie gar nicht die Möglichkeit haben, da etwas zu entwickeln oder wiederzubeleben.
Zum anderen: sie sind einfach geschäftstüchtig und wollen bereits gut Bekanntes verwenden, um damit zu verdienen und sich Werbung samt Erklärungen zu ersparen - egal, ob das wer auch immer gut finden mag oder nicht."


der ganze artikkel ist zu finden unter "Meines? Deines? oder Wer hat´s erfunden?"

info an die moderation: gibt keine copyrightprobleme, mit dem größeren zitat. das einstellen hier ist mit erlaubnis der autorin :D
 
Hallo Terrorelf

aber aus meiner Sicht sollte er dann auch aus der Esoschmuddelecke herausgeholt werden. Wenn man alles mögliche als Schamanismus bezeichnet, dann wird es verwässert und am Schluß nimmts keiner mehr ernst.

also ich hab ihn eigentlich nie in der Esoschmuddelecke gesehen....

Vielleicht sollten die europäischen Schamanen (die sich so verstehen) endlich aufhören sich ständig mit den indigenen zu vergleichen oder diese zu kopieren....das heißt sich erstmal selbst ernst nehmen....damit auch andere sie ernst nehmen können.

Man muss sich doch nicht ständig in Konkurrenz setzen zu anderen Schamanen oder deren Traditionen...

und letzt endlich wird sich die Spreu vom Weizen trennen....so oder so.... :)
 
klar kann das jeder machen wie er will....die Frage ist nur ...warum macht es jemand indianisch....wenn er weder Indianer ist ...noch in deren Bioregion lebt...ja nicht mal auf den gleichen Kontinent ....und die Menschen mit denen er arbeitet ja auch nicht....also was ist der Sinn...einer fremden Tradition zu folgen? (und damit meine ich nicht die Technik sondern den Inhalt)

und klar ich mag auch keine Verallgemeinerungen...:)

Und was macht ein indianischer Schamane, der nach Europa auswanderte?
Aufhören zu schamanisieren oder die europäischen Inhalte annehmen?
 
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also ich hab ihn eigentlich nie in der Esoschmuddelecke gesehen....

Vielleicht sollten die europäischen Schamanen (die sich so verstehen) endlich aufhören sich ständig mit den indigenen zu vergleichen oder diese zu kopieren....das heißt sich erstmal selbst ernst nehmen....damit auch andere sie ernst nehmen können.

Man muss sich doch nicht ständig in Konkurrenz setzen zu anderen Schamanen oder deren Traditionen...

und letzt endlich wird sich die Spreu vom Weizen trennen....so oder so....

Ich seh den aber schon in der Esoschmuddelecke. *g* Schmeiß einfach mal das www. an, da grausts teilweise sogar der Sau, was da unter "Schamanismus" alles verscherbelt wird. Auch hier im Forum - sorry, der mußte sein.

Aber was Du schreibst, ist wichtig und richtig. Ich kenne ein paar einheimische Leute, die wirklich Schamanen sind, und im Grunde haben alle das Problem, daß sie von möglichen Klienten nicht ernst genommen werden. Die rennen lieber zu einen exotischen Indianer oder einem Don Juan, weil das sind ja noch ächte authentische Schamanen von Naturvölkern. Und andererseits sagen durchaus einige der indigenen Schamanen: "Leute, auch bei Euch gibt es welche wie uns! Nehmt die mal ernst, dann müßt Ihr nicht immer zu uns rennen!". Die wollen durchaus, daß sich das auch hier wieder entwickelt.

Wie das Problem anpacken? Weiß i a ned so genau. Daß die hiesigen Schamanen sich wieder ernstnehmen sollen: jo. Aber genau da beißt es sich mit der Esoterik, weil gerade dort Hinz und Kunz sich für toll initiiert halten, wenn die mal das Krafttier kennen. Und angesichts solcher Gestalten schämen sich die "echten" Schamanen mittlerweile, überhaupt von sich zu erzählen. Macht man mal die Klappe auf, passiert genau das, was hier im Forum zigmal geschehen ist. Unterstellungen, Boshaftigkeiten und Beschuldigungen. Vielleicht spielt auch Neid eine Rolle. Keine Ahnung. Aber ich bins müde, überhaupt was zu erzählen.

Es gibt mittlerweile aber ein paar Leute, die Bücher und Artikel schreiben, und das sehr gut. Und es wird wohl, trotz Geschrei und Widerstände, in die Richtung gehen: Klappe aufmachen.

Gruß,
Terrorelf
 
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